Die US-Kollegen von Game Informer hatten kürzlich bei einem Studiobesuch von 4A Games auf Malta die Gelegenheit, einen ausführlichen ersten Blick auf den kommenden First-Person-Shooter Metro Exodus zu werfen. Dabei hat die Redaktion diverse Details über den Titel erfahren und ließ sich die Neuerungen präsentieren, die der dritte Ableger der Metro-Spielreihe mit sich bringen wird. Langjährige Fans der Serie sollten sich auf ein paar Änderungen gefasst machen, denn das Entwicklerteam schraubt an vielen bekannten Mechaniken des Spiels.
Sandbox-Umgebungen
Bereits im Vorfeld gab das Studio bekannt, dass wir dieses Mal viel offenere Gebiete erwarten können, auch wenn Exodus noch lange kein richtiges Open-World-Spiel wird. Wie schon in den ersten Videos angedeutet, werden Artyom, seine Frau Anna und der Rest der Crew die dunklen Tunnel der Metro verlassen und sich durch die russische Wildnis auf die Suche nach Hoffnung begeben. Dies bedeutet größere Schauplätze, gefährliche neue Fraktionen und eine neue Welt voller Herausforderungen für die Überlebenden. Die Welt von Exodus besteht aus mehreren großen Sandbox-Arealen, die ihr nach Angaben der Macher frei erkunden können werdet.
Der größte Schauplatz in Metro - Last Light (Testnote: 8.5) war laut den Entwicklern 200 x 100 Meter groß. In Exodus sollen die Areale hingegen jeweils bis zu zwei Quadratkilometer groß sein. Jedes Areal, das ihr im Verlauf des Spiels besucht, spielt dabei in einer anderen Jahreszeit. Das „Herbst-Areal“ etwa wird laut den Entwicklern in einer Berglandschaft angesiedelt sein, wo ihr auf mutierte Bären treffen werdet, während das „Sommer-Areal“ mit Wüstenumgebungen und brennenden Ölplattformen an der Küste aufwartet und mehr an Mad Max erinnern soll.
Story und Nebenmissionen
Auch in Hinblick auf die Story gibt es Änderungen. Während diese in den beiden Vorgängern nur wenige Tage umfasste, wird sich die Geschichte von Exodus auf ein ganzes Jahr erstrecken. Zwar wird die Handlung in jedem Areal linear vorangetrieben, es soll aber auch Nebenaufgaben geben, die ihr bei euren Erkundungen entdecken könnt. Dabei werden euch die Nebenquests nicht direkt von NPCs angeboten. Stattdessen folgt ihr den Hinweisen in der Welt und sammelt Infos durch Gespräche mit anderen Charakteren, oder durch Belauschen von Unterhaltungen. So kann das Verlassen ausgetretener Pfade etwa zu einem Feuergefecht mit Banditen auf einer Farm, oder zu einem Haus voller Vorräte führen. Oder ihr stößt auf ein paar Tote, die scheinbar einander hintergangen haben, bevor sie im Kampf ihr Leben aushauchten. Einen freien Wechsel zwischen den Arealen soll es aber nicht geben. Sobald ihr einen Bereich abgeschlossen habt, zieht ihr weiter, ohne jegliche Möglichkeit, in die früheren Gebiete zurückzukehren.
Die Fraktionen
Die Fraktionen im Spiel sollen nun viel selbständiger agieren und auch auf die Vorgehensweise des Protagonisten reagieren. Euer Verhalten bei der ersten Begegnung wirkt sich laut den Entwicklern auch auf eure weitere Beziehung zur jeweiligen Fraktion aus und bestimmt, ob euch die Mitglieder beim Kontakt in der Spielwelt angreifen, oder die zufälligen Begegnungen in einer freundlichen Unterhaltung münden. Im Spiel soll es diverse unterschiedliche Gruppierungen geben. So liefen die Redakteure während der Anspiel-Session in eine Gruppe fanatischer Sektenmitglieder, die einen riesigen Fisch in einem nahegelegenen Fluss anbeteten.
Mobiler Hub und kein Handel mit Patronen mehr
Da die Metro-Tunnel nun hinter euch liegen, wird euch in Exodus der Zug „Aurora“ als ein mobiler Hub dienen. Die Lokomotive wird sich laut dem Creative Director Andrew Prokhorov im Verlauf des Spiels verändern und es wird verschiedene neue Waggons und neue „Bewohner“ geben. Den Handel mit Patronen haben die Entwickler komplett entfernt. Ihr werdet eure Munition also nicht mehr in dem Hub zum Erwerb von Waffen, Upgrades und Medikits nutzen können. Stattdessen wurde ein Plünderungssystem eingeführt, das an die letzten Fallout-Spiele erinnern soll. So werdet ihr im Verlauf des Spiels Schrott- und Wertgegenstände sammeln und diese in die beiden Ressourcen „Chemikalien“ und „ Materialien“ umwandeln können, die zum Herstellen von nützlichen Gegenständen verwendet werden. In jedem Areal soll es zudem, auf der Karte verstreut, Arbeitsstationen geben, an denen ihr Munition herstellen könnt.
Waffen und Upgrades
Änderungen gibt es auch bei den Waffen-Upgrades. Gab es in früheren Spielen noch Schießeisen mit nicht demontierbarem Zubehör, sollen nun einzelne Teile abtrennbar und für andere Waffen verwendbar sein. Wenn ihr also einen Präzisionsaufsatz findet, das dazugehörige Gewehr aber nicht nutzen wollt, könnt ihr den Scope abnehmen und auf eure eigene Waffe montieren. Neben Zielfernrohren soll es noch diverse andere Zubehörteile für die Waffen geben, darunter Läufe, Aufsätze, Schäfte und Magazine. Die Waffen sollen regelmäßige Pflege benötigen. Wer diese an den Arbeitsstationen nicht wartet, muss laut den Entwicklern damit rechnen, dass die Wirkung der Waffen darunter leidet. Zwar gehen diese nie ganz kaputt, jedoch schleudern sie beim Schießen Dreck aus dem Lauf und verlieren an Schadenswirkung und Präzision.
Steuerbare Vehikel
In Exodus soll es erstmals in der Geschichte der Spielreihe steuerbare Vehikel geben, allerdings wollten die Entwickler noch nicht viel darüber verraten. Das einzige, auf das die Redakteure einen Blick werfen konnten, war ein Boot, mit dem Artyom einen Fluss überquerte.
Verbesserungen beim Kampfsystem
Auch das bisherige Kampfsystem im Spiel soll verbessert worden sein. In Exodus wird es euch nach Angaben des Studios nach wie vor möglich sein, wahlweise leise schleichend oder brachial mit Waffengewalt vorzugehen. Allerdings könnt ihr nun selbst wählen, ob ihr eure Feinde nur vorübergehend ausschaltet, endgültig erledigt, oder komplett umgeht. Die Animationen sollen sich laut den Entwicklern verändern, abhängig davon, welche Waffe ihr verwendet und mit welcher Geschwindigkeit, oder aus welchem Winkel ihr euch eurem Gegner nähert. Metro Exodus soll im dritten Quartal dieses Jahres für PC, Xbox One und die PS4 erscheinen.
Freu mich sehr aufs Spiel. Schön, dass sie an vielen Ecken dran schrauben.
Die Vorgänger stehen noch als Teil des MoJ im Regal, muss ich mich irgendwann mal dranwagen.
Bei mir befindet sich glaub ein Teil in der Steam-Bibliothek. Muss ich auch anspielen :-)
Hab ich mal geschenkt bekommen, aber bisher hat es nie so richtig gepasst. Kann ja aber noch werden.
Probier es einfach mal. Macht Spaß :)
Gerade noch mitten in den Hörbüchern und Teil 1 und 2 habe ich gerade erst nochmals durch gespielt. Exodus kann kommen!
Hatte die beiden bisherigen Teile mir nochmal als Redux-Version im Sale zugelegt zum erneuten Durchspielen. Habe aber bisher nur einige Levels von Metro 2033 gespielt, bis zum Release von Exodus wird das wohl nicht mehr hinhauen bei den vielen anderen Games. ^^
Fand die beiden bisherigen Metro-Teile vom Setting und der Atmosphäre absolut spielenswert und freue mich daher auf Exodus, die geplanten Neuerungen im neuen Teil klingen bisher auf dem Papier eigentlich ganz gut. ;)
Habe beide Teile gespielt und war begeistert. Der dritte Teil steht defintiv auch auf der Liste.
Highlight in Sicht! :)
Klingt nach Super Mario Odyssey im Metro-Universum...erstmal den Zug ausreichend mit Material (und/oder Treibstoff) versorgen und dann in den nächsten Abschnitt weiterfahren. :)
Im Ernst, klingt nach einer sinnvollen Verbesserung der Spieleserie - nochmal U-Bahn wäre dann doch etwas eintönig geworden.
Das klingt alles ziemlich gut, bin sehr gespannt drauf. :)
Solange sie das typische, düstere russische Flair der Serie beibehalten, geht das für mich in Ordnung. Und hoffentlich gibt es trotz der neuen Somewhat-Open-World immer noch genügend Untergrund Areale zu erforschen, denn die zeichnen Metro für mich einfach aus.
Mal schauen wie Exodus in die Gesamtgeschichte eingebettet ist. Last Light und das Buch 2034 haben ja eine tolle Geschichte für das Buch 2035 ergeben.
Ja, ich habe die ersten beiden auch gelesen, wobei ich 2033 um Längen besser finde als den Nachfolger.
Das klingt unheimlich gut, freu mich riesig drauf
Bin skeptisch, denn die Serie lebt für mich vom Untergrund, den UBahn-Schächten und der leicht gruseligen Atmosphäre. Das jetzt mit permanenten Himmel über dem Kopf ist dann eher ein S.T.A.L.K.E.R. :(
Da bin ich gespannt, wenn auch skeptisch. Die beiden Vorgänger waren in jedem Fall mit die atmosphärischten Titel die ich je gespielt habe. Gerade das Untergrund-Setting hat dazu stark beigetragen. Ob das an der Oberfläche auch so bleibt muss man abwarten. Generell habe ich bei 2033 festgestellt das mir der Stil der russischen/ ukrainischen Entwickler sehr zusagt. Wenn auch ein ganz anderes Spiel aber bei EFT stelle ich das in den letzten Tagen wieder fest. Es ist alles nicht so glatt wie in westlichen Titeln, düsterer und schmutziger.