Nachdem bereits kürzlich ein Insider im Forum von Resetera berichtete, dass sich ein neues Fable bei einem UK-Studio in Arbeit befindet, haben nun auch die britischen Kollegen von Eurogamer.net aus eigenen, Studio-nahen Quellen das Gleiche erfahren. Microsoft hingegen reagierte auf Anfrage mit seiner üblichen Aussage, dass keine Gerüchte kommentiert werden.
Wie schon zuvor vermutet, soll in der Tat Playground Games an dem Titel arbeiten und es soll sich dabei um ein auf Story und Charakter fokussiertes Open-World-Rollenspiel handeln, für das Microsoft laut Quelle viel Geld zu investieren plant. Rund 200 Entwickler sollen aktuell in der neu gegründeten Zweigstelle in Leamington Spa (Warwickshire) an dem Spiel werkeln, das sich allerdings noch in einer sehr frühen Entstehungsphase befindet. Derzeit sucht Playground laut dem Insider nach Verstärkung mit dem Ziel, die Entwicklerzahl auf etwa 300 zu erhöhen.
Nach dem Bericht von Eurogamer haben sich verschiedene ehemalige Entwickler von Lionhead zu Wort gemeldet und in Gesprächen mit der Redaktion sowohl ihre Freude über die Rückkehr der Serie ausgesprochen, als auch Bedauern, dass Lionhead nie die Chance bekam, ein richtiges neues Fable zu machen. Lionhead plante ursprünglich nach dem Release von Fable Legends mit der Arbeit an einem richtigen vierten Teil zu beginnen. Microsoft begrub allerdings das Free-to-play-Spiel noch vor dem Release und schloss das Studio. Fable Co-Creator Simon Carter dazu:
Ich habe da gemischte Gefühle. Einerseits ist es großartig für die britische Spieleindustrie und auch sehr erfreulich, dass Fable tatsächlich nicht tot ist. Es wird sicher toll sein, es mal als unbeteiligter Kunde spielen zu können, ohne davon gleich einen Ausschlag zu kriegen. Andererseits ist es etwas kurios, dass man ein Team mit einer einzigartigen Erfahrung mit dem Franchise loswird und dann versucht, doch ein Fable zu entwickeln. Fable ist ein wirklich seltsames Spiel und für ein neues Team sicher nicht leicht zu dekonstruieren. Doch das Team ist ohne Frage sehr talentiert und ich bin sicher, sie werden einen fantastischen Job machen.
Wie Eurogamer von seinen Quellen erfuhr, soll der Grund, weshalb Microsoft nun doch ein richtiges Fable anstrebt, der Erfolg von Sonys PS4-exklusivem Action-Rollenspiel Horizon - Zero Dawn (Testnote: 8.5) sein, das sowohl bei der Presse als auch den Fans gut ankam und sich innerhalb von wenigen Monaten weltweit über 3,4 Millionen Mal verkaufte. Auch wenn Microsoft nach der Auflösung von Lionhead sämtliche Assets gesichert hat, wird Playground Games bei seinem Projekt wohl ganz von vorne anfangen. Seitens Ex-Lionhead-Veteran Ted Timmins, der aktuell bei Microsofts Studio Rare an Sea of Thieves arbeitet, heißt es zum neuen Spiel:
Ich war ein großer Fable-Fan (Project Ego!) schon lange bevor ich selbst zum Entwickler dieser Spielserie wurde. Der Gedanke, dass eines meiner Lieblings-Franchises aller Zeiten gerüchteweise zurückkehrt, erfreut mich wirklich sehr.
Freue mich schon drauf. Wird wohl mein Einstieg in die Spiele-Reihe werden :-)
Huiuiui, das ist mal ne Überraschung. Habe die erste Meldung für Geplapper gehalten, aber wenn es jetzt aus einer zweiten Quelle bestätigt wird, ist die Chance schonmal ein klein wenig größer, dass wir es nicht mit einer Falschmeldung zu tun haben.
Mal sehen, wie Fable mit Open World zusammenkommt. Das Gimmick der ersten drei Teile, durch Entscheidungsfreiheit zwischen Gut und Böse sich selbst und die Spielwelt sichtbar zu verändern, ist heute nichts Besonderes mehr.
Ich denke, Fable hat sein Gimmick damals durch einiges Designgetrickse und auch Augenwischerei erreicht. Die Welt, besonders vom ersten Teil, war immer stark unterteilt und im Vergleich mit "echten" Open World Spielen ziemlich klein, und viel vom "Einfluss" auf die Entwicklung und Darstellung der Welt war rein kosmetisch und aufgepfropft.
Ich finde, die wahren Stärken von Fable waren immer die nicht ganz typische, schrullige Fantasywelt und der britische Humor. Wenn sie das in eine richtige Open World verfrachten können und den Einflussfaktor diesmal spürbar und vor allem sinnvoll integrieren, könnte das durchaus was werden. Nach Witcher 3, BotW und GTA könnte das Open World Genre mal ein bisschen Revolution statt technischer Evolution vertragen.
Eigentlich wäre die Entscheidungsfreiheit zwischen gut und böse samt sichtbaren Einfluss heutzutage durchaus was besonderes.
Mein in welchen Spiel/PRG kann man denn heute noch so richtig böse sein? Und wo wirkt sich das noch wirklich aus?
Heute ist klassisches Gut oder Böse doch nicht mehr angesagt/gefragt da alles irgendwie "Grau" sein muss. Und das wiederum heißt mittlerweile oft das man entweder den braven rechtschaffenen guten Helden oder den sarkastischen/zynischen guten Helden spielt. (siehe DAI oder Fallout 4)
Ich denke, das hat eher technische Gründe. Das Schwierige in einer echten Open World wäre es, diese Gut/Böse-Änderung die ganze Zeit und konsequent sichtbar durchzuziehen, was Fable nur (und auch nicht überzeugend) durch seine eingeschränkte Welt geschafft hat.
In Spielen wie Fallout hat man zwar einen Ruf durch seine Entscheidungen, aber der ändert die Welt und den Spielercharakter nicht sichtbar (jedenfalls weniger als die Wahl der Ausrüstung) und äußert sich ansonsten nur darin, dass man in bestimmten Gebieten in Läden mehr oder weniger bezahlen muss, es ein paar mehr oder veränderte Dialog- und Questoptionen gibt und hier und da Begegnungen mit Figuren eingestreut werden, die die Gesinnung des Spielers vielleicht nicht mögen.
Ohja, ich vermisse Spiele wie Knights of the Old Republic... :-)
In Two Worlds war das so. Wenn man überall nur meuchelnd durch die Gegend gezogen ist wurde man am nächstbesten Stadttor von den Wachen angegriffen und war quasi Persona non grata. Da konnte man diverse Handlungsfäden in der Pfeife rauchen...
Hrm. Na mal sehen, wie das ohne Lionhead wird. War ja doch immer ein spezieller Humor. Ich bin gespannt.
Nennt mich kitschig, aber für mich war es in Fable herausragend heiraten zu können (theoretisch auch mehrfach) und Kinder in die Welt zu setzen. Wenn man dann in die Stadt zurück kam und mit „Papa Papa“ Rufen begrüßt wurde war das ein simples aber schönes Stück Immersion. Ich erinnere mich aber auch noch daran, wie in Teil 2 plötzlich mein einziges Kind von Hobbs entführt worden war und ich es durch einen Bug nicht befreien konnte...da war ich wirklich traurig. So sollten Spiele sein!
Verbugt? ;p
Ich bin verwirrt. Es sollen aktuell 200 Entwickler an dem Titel arbeiten, aber Playground Games sucht neue Mitarbeiter, um die Anzahl auf über 100 zu bringen? Oder heißt das einfach, dass die 200 Leute zum Großteil woanders angestellt sind (z.B. Microsoft) und Playground Games nur wenige Leute zur Verfügung hat?
Ja der Satz war etwas doof formuliert. Ich habe es mal angepasst. Es sind 300 Mitarbeiter gemeint.
Ah, ok. Ja, so macht es mehr Sinn. Danke für die Erklärung.
Och, Fable war doch immer nett. Gegen einen "konsequenteren" Teil 4 hätte ich nichts einzuwenden.
Ich steh weiterhin dazu: Gebt mir ein ordentliches Fable 4 und ich klicke auf "Bestellen" bei der Xbox One X. (48 Monatsraten)
Das ist halt so ne Sache, Lionhead kann da ganz still sein, die haben Fable zum Ende hin verbockt, auch wenns eh nie so der Knaller war. Die Politik von Microsoft ist sowieso Arsch, da brauchen wir gar nicht reden. Playground hat natürlich wirklich Talent und wenn es jemand wuppt, dann sie, nur gehört eben etwas Herzblut und Leidenschaft zu einem wirklich erfolgreichen Projekt, siehe Horizon - Zero Dawn, da stand das Studio selbst voll dahinter, das war das Ding, was sie schon immer mal machen wollten nach der Killzone Ära. Wenn aber MS das Fable-Projekt den Playgrounds nur in Auftrag gibt, so von wegen hier ist die Kohle, macht mal, weiss ich nicht ob was tolles bei rumkommt. Man kanns nur hoffen und abwarten...
Mit der "Arsch"-Politik im Bezug auf das Einstellen von Spielen geh ich nicht mit. Mir ist das lieber sie stampfen der Kram ein wenn sie merken, dass das nichts taugt und trotz guter Idee einfach keinen Spaß macht, als es als unterdurchschnittliches Spiel auf den Markt zu bringen. Das empfinde ich als konsequent und ehrlich, ist mir allemal lieber als so halbgare Exklusivtitel wie es z.B. Killzone 3 oder Second Son waren, wenn wir mal auf diese Generation blicken.
Ich mein, wenn man merkt das Mittagessen ist leider absolut ungeniessbar geworden stellt man es ja auch nicht auf den Tisch und hofft, dass es jemand aus Freundlichkeit isst. ;-)
In anderen Dingen geb ich dir teilweise Recht, wobei man auch von aussen nicht weiss, was wirklich hinter Studioschliessungen steckt.
Im Zweifelsfall kann Microsoft ja die Entwicklung in ein paar Jahren wieder einstellen, darin haben sie ja mittlerweile Übung. ;-)
Wobei ich persönlich schon Lust auf nochmal sowas wie Fable 1 hätte. Das habe ich damals auf dem PC zweimal durchgespielt und das wäre sicher eines der ersten Spiele, die ich mir mit einer Xbox kaufen würde. Ich fand das Spiel immer sehr charmant.
Das hört sich richtig gut an. Auf die Open World bin ich auch gespannt, die ersten Fable Teile hatten ja eher eine kleine Abenteuerfläche, was aber auch nicht verkehrt war. Hier kommt es wohl drauf an, wie gut die Entwickler mit ihren Möglichkeiten umgehen werden.
Fable kann als Open-World-Rollenspiel nicht funktionieren so wie Spieler es kennen gelernt haben. Das wäre ja ein totaler Aufwand der unverhältnismäßig ist. Außer die größe der Spielwelt hält sich weiterhin im kleineren Rahmen (im Verhältnis zu den Spielewelten heutiger Spiele).
An Zanzarah hat man gesehen das eine große Spielewelt nichts bringt wenn das Balancing nicht stimmt und die NPCs nur Tröge sind.
Gesamtpaket hin oder her daß vllt. gut sein wird, aber ein neues richtiges 3D-Shooter Halo wäre mir von Microsoft lieber gewesen..
Ja, doch. Ein "Fable" in "Horizon Zero Dawn" Qualität würd ich nehmen.