Update vom 14. Dezember 2017
Patreon hat inzwischen auf das Feedback reagiert und rudert zurück. Es wird vorerst keine Änderung des Systems geben. Unternehmensgründer Jack Conte äußerte sich wie folgt:
"Wir haben es vermasselt. Es tut uns leid und wir werden das Zahlungssystem nicht ändern."
Weiterhin räumt er ein, dass man die Projektersteller zu wenig in den Änderungsprozess eingebunden hätte und entschuldigt sich für den Verlust an Backern und Einkommen.
Originalmeldung vom 9. Dezember 2017
Patreon ist bekannt als Crowdfunding-Plattform, auf der sich unter anderem Projekte wie der Spieleveteranen-Podcast mit Jörg Langer und Heinrich Lenhardt oder auch Stay Forever sowie The Pod finden. Dabei kann man als Backer zwischen verschieden hohen Beträgen wählen und erhält dafür Zugriff auf unterschiedliche Formate oder Belohnungen. Der niedrigste Betrag liegt bei 1 US-Dollar, viele Projekte bieten auch eine 5-US-Dollar- und weitere Stufen an.
Bisher war es so, dass die Backer zusätzlich zur Pledge – also des Betrages, den man monatlich zahlt – noch die Umsatzsteuer von 19 % zahlen. Bei einer 5-$-Unterstützung zahlte man also effektiv 5,95 US-Dollar. Ab dem 18. Dezember soll sich das ändern. In Ergänzung zur Umsatzsteuer zahlen Backer zukünftig auch die Transaktionsgebühren, die bisher seitens Patreon bzw. den Erstellern übernommen wurden. Diese betragen 2,9 % der Pledge plus 35 Cent. Bei einer 5-US-Dollar-Pledge fallen künftig folglich (5 US-Dollar + 2,9 % + 0,35 US-Dollar) x 1,19 = 6,54 US-Dollar an.
Verhältnismäßig groß fallen die Unterschiede bei einer 1-US-Dollar-Pledge aus. Zahlte man bisher 1,19 US-Dollar, werden es in Zukunft 1,64 US-Dollar sein. Problematisch könnte sich die neue Preisstruktur also vor allem für Projekte auswirken, die besonders viele Backer mit niedrigen Pledges haben. Fördert man mehrere Projekte bei Patreon, so werden die Transaktionsgebühren einzeln für jedes Projekt hinzugerechnet und nicht etwa auf die Gesamtsumme der Pledges addiert.
Unter den Patreoniken stieß die Änderung auf wenig Begeisterung, insbesondere da sie so kurzfristig angekündigt wurde. Inwiefern sie sich auf die Zahl der Unterstützer und die Preisstruktur auswirkt, bleibt abzuwarten.
87 Kudos
Unabhängig. Meinungsstark.
Ich lasse meinen 5er für The Pod und 2er für den Grauen Rat bestehen wie bisher, denn die paar Cent mehr stören mich wenig.
The Pod ist halt auch WIRKLICH gut. Die beiden nehmen das Thema zum einen ernst, zum anderen bemühen sie sich, wirklich was neues zu erschaffen statt "nur" einen Podcast zu produzieren. Was anderes habe ich noch nicht gefunden, für das ich Geld ausgeben würde. Daher ist mir das auch egal.
AeB veringert doch die Pledgekosten aufgrund der Änderung. Anstatt 5 Dollar zahlt man nur noch 4,50 Dollar.
Das ist aber kein Automatismus. Es gibt dann den neuen $4,50 Pledgelevel, der die gleichen Inhalte wie der nun teurere $5 Pledgelevel hat.
Wenn man das will muss man aktiv auf diese Stufe wechseln. Machst du nichts, bleibt es bei den bisherigen fünf Dollar.
"Fördert man mehrere Projekte bei Patreon, so werden die Transaktionsgebühren einzeln für jedes Projekt hinzugerechnet und nicht etwa auf die Gesamtsumme der Pledges addiert."
Genau das war meines Wissens bisher anders, die Projektersteller mussten einmal für die Gesamtsumme zahlen. Jetzt bekommt Patreon für jeden Pledge 35 Cent extra. Bedeutet massive Mehreinnahmen für Patreon. Das dürfte auch der Grund der Änderung sein. Bei Patreons Marktmacht können sie sich das wohl leider erlauben.
Andererseits bleibt so auch mehr bei den Erstellern übrig.
Wahrscheinlich liegt es daran ja. Wenn ich das System richtig verstanden habe, dann haben die Projektersteller bisher 5% der Pledge an Patreon gezahlt und da war dann die Transaktionsgebühr mit drin. Wenn die Ersteller ihre Stufen also nicht ändern bleibt ihnen 5% mehr.
Wobei The Pod schon angekündigt hat ihre 5$ Stufe auf 4,50 zu senken, für die die das möchten.
Nicht ganz. Patreon hat 5% so und ca. 5% für die Transaktion genommen.
https://www.patreon.com/legal unter "All About Being a Creator"
Achja so war das genau. Danke.
Guter Zug. Werde ich nutzen. Zumal ich ja eh einige Sachen dort mitfinanziere, auf die ich lieber verzichten würde.
Hmm, ich fördere "nur" den Bier-Podcast per Patreon, da halten sich die Mehrkosten dann in Grenzen.
Der halbe Dollar extra macht den Braten jetzt nicht fett.
Aber am liebsten würde ich eine gerade Summe bezahlen. Genau 5€, ohne VAT oder sonstiges.
Bei einer Pledge sicherlich nicht. Gibt ja auch Leute die mehrere Projekte fördern kommt da schon was zusammen. Insbesondere die 1$ pledge ist jetzt schon deutlich teurer geworden, auch wenn wir nur über kleine Beträge reden. Wer bisher 5 Projekte mit 1$ fördert, zahlt dann jetzt 2,25$ mehr.
Als Deutscher finde ich es sowieso ungewöhnlich dass man die die Steuer noch extra oben drauf zahlt, jetzt kommt halt noch mehr obendrauf.
Tja, der Fluch der Drittanbieter. Eine kleine Änderung und schon droht der finanzielle Ruin.
Das ist leider immer dann der Fall, wenn man sich abhändig von einem System macht. Deshalb gibt es von einigen Podcasts auch schon der versuch, auf andere Bezahlmöglichkeiten auszuweichen
Da muss ich auch erst meine nächste entsprechende Patreon Monatsrechnung abwarten und nachrechnen...
Ich habe fürs Erste meine Patreon-Abgaben gestoppt, da bei mir pro Projekt nur im Ausnahmefall (etwa bei einem gewissen Podcast) ein Betrag über einem Dollar den Besitzer wechselt und es für mich inakzeptabel ist, neben der VAT nun auch noch einen zusätzlichen Batzen für jede einzelne Transaktion loszuwerden. Man kann nur auf das Wachstum von Konkurrenz-Plattformen wie Ko-fi.com hoffen, damit solche Profitmaximierungsscherze nicht Überhand nehmen.
Prinzipiell sehe ich das auch so, da ich viele Podcasts mit je 1€ unterstütze. Weil ich aber nicht will dass diese unter der Umstellung leiden werd ichs erstmal so lassen und sobald irgend möglich auf eine Alternative springen. Wobei zur Not ja auch ein paar Daueraufträge gingen, ist halt der Fluch der Bequemlichkeit.
Finde ich gut. Die Ersteller können ja auch recht wenig dafür, dass Patreon das ändert.
Die Podcaster müssen aber leiden, damit sie gemeinsam Druck gegen Patreon aufbauen.
Sonst schlucken sie diese Aktion und die nächsten noch gleich mit. Oder glaubt hier jemand, dass Patreon selbstlos ist?
Transparentes Geschäftsgebahren, was Patreon gerne vermittelt, sieht anders aus.
Das ist natürlich die kompromisslosere Variante. Der Preis ist aber,bis zur Umsetzung fallen den Produzenten ihre Einnahmen weg. Ich warte einfach dass sich Alternativen zu Patreon auftun und wechsel dann. Bei WRINT z.B. war letztens schon eine Überlegung welche Möglichkeiten noch drin wären
Es fehlt wirklich an Konkurrenz. Schade dass das mit Flattr nichts war.
Verständlich, aber mit Vermögenseinbußen der Produzenten muss nach einer solchen Nacht-und-Nebel-Aktion von Patreon auch gerechnet werden und deswegen wird von heute auf morgen wohl niemand am Hungertuch nagen. Ich sehe den einstweiligen Entzug der Zahlungen vielmehr als Motivation für die Produzenten, um gegen diese Aktion Sturm zu laufen oder sich mit einer alternativen Lösung unabhängig zu machen.
Das wäre natürlich zu hoffen, dass am Ende niemand dran glauben muss außer Patreon.
Keine Sorge, 80-90% der Backer sind viel zu unbeweglich und gleichgültig als dass hier ein Creator ernsthaft von jetzt auf gleich unter die Brücke ziehen muss.
Patreon hat in seinem FAQ schon recht, wenn sie davon sprechen, dass Backer weniger preis-sensitiv sind als Creator - bei den kleinen Beträgen fällt es halt weniger stark auf, als auf der anderen Seite in der Gesamtsumme - obwohl es realistisch betrachtet genau um die gleiche Summe geht, die Patreon hier aus dem Crowdfunding-System zieht.
Die 10-20% der Backer, die nicht alles mitmachen müssen daher tatsächlich sehr konsequent sein, da ansonsten nichts passieren wird und weder Patreon zum Zurückziehen der Änderung gebracht wird noch die Creator andere Zahlungsmöglichkeiten anbieten.
Gerade die größeren Creator mit hohen Pledges und Paywalls lachen sich doch ins Fäustchen, dass sie auf dem Weg eine Preissteigerung bekommen für die sie sich selbst nicht verantworten müssen und das Budget der User künftig weniger stark in niedrige $1 Pledges fließt.
Diese für Patreon wirklich wichtigen Creator bekommt man nur dann zu fassen, wenn man auch die $5-$10 Pledges kündigt - und zwar mehr als die von Patreon zugeschusterten Mehreinnahmen ausmachen. Damit das gelingt muss man leider recht konsequent gerade die Pledges bei den wichtigen und großen Creators kündigen.
Patreon sind die Backer und kleinen Projekte - wie man auch zwischen den Zeilen im FAQ lesen kann - vollkommen egal. Ohne den Umweg über Druck auf die großen und wichtigen Creator ist auf Patreon als Backer kein Einfluss zu nehmen.
Ich kann daher nur dazu raten gerade bei den großen Pledges und Creators zu kündigen und diese Creator zu alternativen Zahlungsmethoden zu drängen. Nur mit der Kündigung von $1 Pledges zieht Patreon das trotzdem weiterhin knallhart durch - denn genau diese kleinen Pledges hat man als Kollateralschaden von Anfang an eingeplant.
"Patreon sind die Backer und kleinen Projekte - wie man auch zwischen den Zeilen im FAQ lesen kann - vollkommen egal. Ohne den Umweg über Druck auf die großen und wichtigen Creator ist auf Patreon als Backer kein Einfluss zu nehmen."
Genau deswegen habe ich alle Pledges eingestellt. Immerhin ca. 100€ Monat. Ich habe nur kleine Projekte unterstützt, dass es rein prozentual am meisten treffen wird.
Aber in dem Text wird eine wichtige Info unterschlagen. Patreon bekommt dadurch nicht mehr Geld, das Geld zahlen nur andere. Aktuell zahlen diese Gebühren die "Creator", diese werden nun statt dessen auf die Backer umverteilt.
Die Aussage stimmt so nicht. Bisher wurden die tatsächlichen Gebühren der Transaktion von den Empfängern bezahlt. Jetzt zahlen die Geber eine Pauschale. Ist diese höher als die tatsächlichen Kosten, nimmt Patreon Gelder damit ein. Ob das so ist kann dir aber wahrscheinlich nur Patreon selber beantworten.
Hast du eine Info von Patreon? Weder stimmt meine Info, noch ist sie falsch, weil Patreon sich nicht in die Karten schauen lassen will
Stimmt zwar. Ich würde aber unterstellen, dass der absolute Großteil der User mit bis zu 5$ pro Monat unterstützt. Wenn wir von bisherigen Transaktionsgebühren von ca. 5% (zusätzlich zu den "regulären" 5% Gebühren) ausgehen, genehmigt sich Patreon hier gerade eine verdeckte, aber kräftige Preiserhöhung (bei 5$: 0,35$ + 0,029*5$ = 0,495$; zuvor 0,25$)
Ja, bis zu 5$ kommt vermutlich ungefähr hin. Im Durchschnitt:
Stay Forever: 5.37 $
The Pod/AeB: 4.87 $
Spieleveteranen: 4.46 $
Patreon sagt in deren FAQ, dass früher "7-15%" abgezogen wurden. Es kamen also bisher 85% bis 93% der Pledges bei den Erstellern an. Nun sind es konstant immer genau 95%.
Die 85% gelten sicher für die niedrigen Beträge (1,00 $).
Früher: 85 Cent für die Ersteller und 15 Cent für Patreon.
Jetzt: 95 Cent für die Ersteller und 42 Cent für Patreon.
Setzen wir die günstigsten 93% schon bei 5$ Pledges an:
Früher: 4,65 $ für die Ersteller und 0,35 $ für Patreon.
Jetzt: 4,75 $ für die Ersteller und 0,75 $ für Patreon.
Wenn meine Rechnung stimmt, dann profitieren die Ersteller kaum bei der Sache. Patreon verdient aber je nach Pledgehöhe das 2- bis 3-fache.
Meine 8$ lass ich für die SV so, aber neue 5er-Pledge werde ich mir noch mehr als bisher überlegen.
Wenn ich das richtig verstehe, zahlt man als Backer pro unterstützem Projekt 0,35$ Transaktionsgebühr. Die Gebühr an sich kann ich verstehen, das sind relativ normale Preise in dem Bereich (Paypal, Amazon Pay, Kreditkartendienstleister etc.). Aber warum zahlt man bei z.B. zehn Projekten dann 3,50$? Patreon bündelt die Zahlung ja und hat die Transaktionsgebühr nur einmal und ich zahle sie im genannten Beispiel 10x. Finde ich etwas "fishy".
Gerade wenn man viele 1$-Projekte unterstützt, ist das eine erheblich Preiserhöhung. Und der Großteil der Transaktionskosten fließt dann zu Patreon alleine.
Unterschreibe ich so.
Gerade bei mehreren Kleinprojekten ist die Gebührenordnung so einfach nicht ok.
Ich unterstütze nur Stay Forever mit 5 Dollar und das werd ich auch weiterhin tun.
Solche Zwangs-News (wegen geschaffene Tatsachen) ziehen meistens negative PR nach sich, und das ist für die Backer-Szene ohnehin nicht gut.
Nagut, es betrifft weniger diejenigen die eh Spendenfreudig sein können, aber ist trotzdem Doof ...
Die Content Creators sind auch nicht unbedingt glücklich damit, eben weil viele Klein-Unterstützer dadurch abspringen könnten. Einige haben angeboten, die Gebühren lieber weiter selbst zu zahlen, aber da erlaubt Patreon nicht.
Ich werde deswegen nicht weniger zahlen, das wäre den von mir Unterstützten gegenüber nicht fair, aber es bleibt schon ein Beigeschmack.
"zahlen Backer zukünftig auch die Transaktionsgebühren, die bisher seitens Patreon übernommen wurden." Das ist nicht korrekt, bisher haben das die Creator bezahlt, neben der 5% Gebühr von Patreon.
Patreon macht einen Rückzieher
https://blog.patreon.com/not-rolling-out-fees-change/
Hat wohl doch was gebracht, sich damit nicht abzufinden. Das freut mich.
Das und auch die Sache mit den Lootboxen in SWBF zeigen, dass der Verbraucher doch auch was bewegen kann.
Daumen hoch für die schnelle Reaktion und das komplette Zurückrudern.
Allerdings weiterhin die Daumen runter dafür, dass das einige Creator möglicherweise einige Unterstützter gekostet hat.
Da die Rücknahme dieser Änderung bestimmt nicht so hochgekocht wird, wie die ursprüngliche Ankündigung, kommen die auch leider nicht alle wieder.
Das ist zu befürchten.
Momentan ist wohl die Zeit des Zurückruderns. :D
Gut so!
Immer dieser Hauruck Mist, erstmal Blödsinn in die Welt setzen, dann Shitstorm abwarten und sich dann ganz handzahm geben, entschuldigen und zurückrudern. Heuchler! Der Schaden auf dem alle anderen dann sitzen bleiben ist denen dann wurscht...Erbärmlich!
Richtig man weiß jetzt also wo es hingehn soll. Hab deshalb da wo es möglich ist auf Überweisung umgestellt. Kein Bock mehr auf Patreon.
Bin mir auch sicher, das einige sich da jetzt selbst Gedanken machen um auf eigene Zahlungssysteme umzustellen. Auf ein Bier hat das ja z.B. schon länger im Hinterkopf und sie werden das möglicherweise nun forcieren.