Thunderbird Strike: US-Politiker wirft Spiel Bewerbung von Ökoterrorismus vor

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29. Oktober 2017 - 14:51 — vor 6 Jahren zuletzt aktualisiert
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Das kostenlose Sidescroller-Spiel Thunderbird Strike hat in den USA wegen seiner Darstellung von Angriffen auf Öl-Pipelines und Trucks Aufsehen erregt. David Osmek, republikanischer Senator in Minnesota, nannte das Spiel eine "Ökoterrorismus-Version von Angry Birds". Er forderte außerdem die 3.290 Dollar zurück, die Entwicklerin Elizabeth LaPensée als Unterstützung vom Arrowhead Regional Arts Council erhielt. Die Organisation will Kunstprojekte in der Region unterstützen.

Diese Finanzspritze sei eigentlich für Projekte in Minnesota gedacht, LaPensée arbeitet jedoch als Assistenzprofessorin in Michigan. "Wenn irgendeine Art von Betrug stattfand, können wir uns sicher auf rechtlichen Wegen das Geld zurückholen", befand Osmek. Er behauptet, dass die Steuergelder nicht für Videospiel-Entwickler aus anderen Bundesstaaten gedacht seien. Der Senator tritt 2018 bei der Gouverneurswahl in Minnesota an. In dem Bundesstaat verläuft die Line-3-Pipeline aus Kanada, über deren Vergrößerung 2018 entschieden werden soll.

Die Lobbyorganisation Energy Equipment & Infrastructure Alliance schloss sich der Kritik an: Ihr Präsident Toby Mack warf dem Titel vor, "zu Öko-Terrorismus aufzurufen". Mack sagte auch, dass er seine Einschätzung auf Basis von Screenshots, Reviews und der Webseite von Thunderbird Strike traf. "Wir meinen, dass ein Spiel mit der Darstellung solcher Tätigkeiten womöglich dazu verleitet, dass jemand so etwas tun sollte", so Mack weiter.

In Thunderbird Strike übernimmt der Spieler die Rolle eines Donnervogels, der als Symbol der Ureinwohner gilt, und reist entlang der Ölroute in Kanada und Michigan, USA. Er erhält Punkte, wenn er die Einrichtungen, darunter eine als Schlange dargestellte Pipeline, mit Blitzen angreift. Alternativ kann der Vogel die Tierwelt wiederbeleben. Der Titel soll laut seiner Entwicklerin zeigen, wie die Ölindustrie der Umwelt geschadet hat.

Inzwischen hat LaPensée auf der Webseite des Spiels die Verbindung mit dem Games for Entertainment and Learning Lab der Universität von Michigan gelöscht, nun heißt es dort: "Mit Dank an die Universität von Michigan". Sie habe schon vor ihrer Beschäftigung an der Universität mit der Arbeit an dem Spiel begonnen und wolle keine unnötige Verwirrung aufkommen lassen, begründetete die Entwicklerin den Schritt.

Sie rief dazu auf, Thunderbird Strike selbst auszuprobieren und dann zu beurteilen. Spieler könnten selbst über ihre Herangehensweise entscheiden.

Der Saarländer 14 Komm-Experte - 2008 - 29. Oktober 2017 - 16:51 #

Jaja,...die Reps mal wieder. Wenn Donnies "Präsidentschaft" ein gutes haben könnte, dann daß diese Partei sich hoffentlich nachhaltig selbst demontiert.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 29. Oktober 2017 - 19:23 #

Oh Gott, unsere gegenwärtige Administration in Washington muss echt dringend abgesägt werden. Und das Trumpeltier erst recht...

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36177 - 30. Oktober 2017 - 0:55 #

Aber hoffentlich von einem Demokraten und nicht von Politikern, die von Steve Bannon unterstützt werden. Die USA würden deutlich besser dastehen, wenn auf acht Jahre Clinton acht weitere Jahre Al Gore gefolgt wären.

Goremageddon 16 Übertalent - 4034 - 30. Oktober 2017 - 12:21 #

Eine Frage die ich mir schon öfter gestellt habe, was wäre wenn Gore Präsident geworden wäre. Gute Ansätze und fundiertes Wissen hat der Mann ja, aber hätte er davon irgendetwas umsetzen können gegen die Lobbys. Das wäre eine spannende Amtszeit geworden. Also anders spannend als aktuell.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 30. Oktober 2017 - 14:53 #

wieso? hier geht es doch in erster linie falsche verwendung von fördergeld, nicht darum, dass sie so ein spiel nicht machen dürfte.

Der Saarländer 14 Komm-Experte - 2008 - 30. Oktober 2017 - 18:22 #

Streng genommen geht es hier eben nicht um eine falsche Verwendung von Fördergeldern, da die Entwicklerin das Geld erhielt, als sie noch in Minnesota gemeldet war, und dort gelebt hat:

Zitat:

>>>In a Facebook post, LaPensée said that she finished the work in Minnesota before moving to Michigan, and encouraged her followers to send letters of support to the arts council. She emailed the following statement to Motherboard:

"As a resident of Duluth, Minnesota, I applied for and received the Arrowhead Regional Arts Council Artist Fellowship Grant, which provides support to assist artists with setting aside time to pursue activities that will allow them to pursue their artistic goals," she told me in an email. "I completed all assets of the game outlined in the grant proposal while living in Minnesota. The game art textures were created from photos taken in the region. The game reflects the importance of the wellbeing of the waters in Minnesota."<<<

Es geht hier vielmehr um einen Politiker, der - angestachelt von einem Lobbyisten (=Toby Mack, the president of the Energy Equipment & Infrastructure Alliance, a Washington, D.C.-based energy organization that advocates for pipelines, said the game was "designed to encourage eco-terrorism."), öffentlich darüber sinniert, ob hier ein Fraud (=Betrug /arglistige Täuschung) vorliegt, aufgrund dessen man die Förderung zurückverlangen kann.

Ich behaupte mal: Nein! - Es sei denn, es gibt im Kleingedruckten der Förderung eine Passage, die das umziehen nach Erhalt des Geldes in einen anderen Staat ausdrücklich untersagt.

Weitere Zitate:

>>>Mack (=der Öl- und Pipeline-Lobbyist!) told me in a phone interview that he hadn't played the game himself (he said he didn't want to risk downloading software on a company computer). Instead, he read reviews, saw screenshots of the game, and looked at the game's website in order to come to this conclusion.

"A video game that depicts that kind of activity has the potential to encourage or plant the idea that that's something somebody should do, that's our concern," he said.<<<

Und:

>>>Osmek, a Republican, told Motherboard in an email he stood by his "Angry Birds" comment. He further added the game looks like it was "programmed on a Commodore 64, circa 1985," and called for the funding Lapensée received from the Arrowhead Regional Arts Council—amounting to under $4,000—to be investigated. Osmek says the money was supposed to be spent on Minnesota projects, and Lapensée works as an assistant professor (in his email to me, he put "professor" in quotation marks) at a Michigan university.

"If there was any fraud committed, I am pretty sure we have some legal means to recover that money," he wrote.<<<

Man muß sich nur die Aussagen durchlesen, um zu wissen, woher hier der Wind weht.

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10440 - 29. Oktober 2017 - 22:51 #

Bessere PR kann man sich nicht wünschen.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 30. Oktober 2017 - 7:40 #

So wie halt Ego-Shooter zu Amok-Läufen verleiten. Und Jump 'n' Runs zu blindem Schildkrötenhass.

Hal Fischer 19 Megatalent - P - 13908 - 31. Oktober 2017 - 19:43 #

Und ich dachte immer, Jump and Runs verführen zur nutzung Spitzkegeliger Kahlköpfe ...

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35968 - 30. Oktober 2017 - 10:14 #

Moment! Nicht Computerspiele sabotieren Pipelines. Menschen sabotieren Pipelines.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 30. Oktober 2017 - 14:52 #

finde ich sehr nachvollziehbar, wenn da tatsächlich fördergelder unrechtmäßig verwendet wurden.

Der Saarländer 14 Komm-Experte - 2008 - 30. Oktober 2017 - 18:22 #

Wurden sie nicht - siehe oben.

Mitarbeit
2D-Actionadventure
23.10.2017 (PC )
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