GC 2017: Verbraucherzentrale NRW informiert über Vorbestellungen von Spielen

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24. August 2017 - 12:51 — vor 6 Jahren zuletzt aktualisiert
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Im Zuge der gamescom veröffentlichte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen einen Artikel, der sich um das „Geschäft mit der Vorfreude“ beziehungsweise das Vorbestellen neuer Spiele dreht. Auch wenn die Informationen den meisten von euch sehr wahrscheinlich bekannt sind, schadet es sicher nicht, sich das eine oder andere erneut ins Gedächtnis zu rufen.

Unter anderem verweisen die Verbraucherschützer darauf, dass – auch aufgrund der Entwicklungszeit – Unterschiede bestehen können zwischen der Vorab-Präsentation eines Titels und jener Fassung, die schließlich erworben werden kann:

[...] Oft ist es leider so, dass die später im Handel feilgebotenen Versionen bei der grafischen Gestaltung und den technischen Finessen hinter der Ankündigung der Spielemacher auf der Messe zurückbleiben und in der präsentierten Form nicht zu haben sind.

Entsprechend simpel – aber deshalb nicht weniger angebracht – lautet der Hinweis der Verbraucherzentrale, sich „ausgiebig im Netz bei Lets-Play-Streams, Online-Magazinen oder -Foren [...] zu informieren“ und schlicht geduldig bis zum Release des (vielleicht lang erwarteten) Spiels zu warten.

Auch auf die „vermeintlich exklusiven Vorbesteller-Boni“ wird eingegangen, die oftmals „kosmetische Augenwischerei und nicht spielsteigernde Funktionen“ bedeuten. Zu den nicht selten als limitiert bezeichneten Day-One-Ausgaben eines Spiels heißt es zudem, dass diese „zu Ladenhütern [mutieren] und oft noch Wochen oder gar Monate nach Verkaufsstart im Laden oder Online-Shop angeboten [werden].“

Des Weiteren weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass Vorbestellungen oftmals bis zum Verkaufsstart beziehungsweise Versand rückgängig gemacht werden können, da ein verbindlicher Vertrag erst mit der Veröffentlichung respektive dem Versand gültig ist. Zum Widerruf eines Kaufvertrages heißt es abschließend:

Im Gegensatz zu Gamern, die ein begehrtes Spiel im Laden ordern, können Online-Kunden innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt eines Spielepakets den Kaufvertrag widerrufen und die Ware zurückschicken. Sie bekommen anschließend den Kaufpreis und mögliche Versandkosten erstattet. Hierzu darf jedoch das Klebesiegel der Spieleverpackung nicht entfernt werden und erst recht kein Lizenzschlüssel verwendet worden sein. Auch der Erwerb der „heißen Ware“ über eine digitale Spieleplattform berechtigt zur Rückgabe innerhalb von 14 Tagen, falls Kunden nicht einem vorzeitigen Vertragsbeginn zugestimmt und außerdem ihre Kenntnis vom Widerrufsrechtverlust ausdrücklich bestätigt haben.

Solltet ihr übrigens zu jenen Spielern gehören, die gerne einen oder mehrere Titel vorbestellen, empfehlen wir euch den entsprechenden Thread in unserem Forum.

Maulwurfn (unregistriert) 24. August 2017 - 14:12 #

Wow.

floppi 24 Trolljäger - P - 52588 - 24. August 2017 - 14:17 #

"Sie bekommen anschließend den Kaufpreis und mögliche Versandkosten erstattet."
Die Versandkosten werden schon seit drei Jahren nicht mehr zwingend zurückerstattet, dabei handelt es sich um eine Kulanzleistung des Händlers, falls angeboten.

Und ich möchte jeden Interessierten am neuen Middle Earth: Shadow of War abraten. Kauft das Spiel nicht, zeigt dem Publisher, dass Lootboxen/F2P-Mechaniken für Singleplayer-Vollpreisspiele viel zu weit gehen. Boykottiert den Rotz und storniert eure Vorbestellung. :)

Grumpy 17 Shapeshifter - 8015 - 24. August 2017 - 16:15 #

warum nicht einfach die microtransactions nicht nutzen? ;P

LRod 19 Megatalent - - 18435 - 24. August 2017 - 17:03 #

Weil das im Zweifel dazu führt, dass das nächste Spiel noch mehr auf Grind getrimmt wird, weil es bei dem vorherigen dann offensichtlich noch nicht genug Kaufanreize gab.

defndrs Game Designer - 1380 - 24. August 2017 - 17:22 #

Und die Top Antwort... sehr gut. Im Endeffekt haben die Spieler schon vor langer Zeit über "Microtransactions" entschieden, mit ihrer Geldbörse. Da gibt's so gut wie kein Zurück mehr, es funktioniert einfach wirklich sehr gut. Leider leiden die Spiele darunter, aber viele Entwickler sind sicherlich besser dran, wenn sie auf diesen Zug mit aufspringen. Mit Idealismus kriegen die ihre Leute auch nicht bezahlt. Man sollte vielleicht eher versuchen in Richtung besserer Mechaniken und Einbezug von MT, anstatt sie boykottieren zu wollen. Der Zug ist meiner Meinung nach abgefahren, denn die Zahlen bzw. Einnahmen sprechen da für sich, das veröffentlichen die Entwickler natürlich nicht aber da wäre manche Community nach diversen Shitstorms überrascht, wie viel da doch zugeschlagen wurde.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9380 - 24. August 2017 - 18:28 #

Wobei das bis dato aber auch nur eine irrationale, unbegründete Angst ist, denn wenn man sich mal die Gameplayvideos genau anschaut, dann sieht man, das es an Lootdrops nicht mangelt, Gegner sogar *deutlich* häufiger Beute zurück lassen als noch im Vorgänger.

Und das Beutesystem scheint ja auch noch genau dem aus Teil 1 zu entsprechen; je höher das Level des Gegners, desto besser die Qualität der Beute. Auch hat sich an der Art, wie man die Nemesisgegner levelt nichts geändert. Höherwertige Beute zu erhalten scheint also noch genauso wenig/stark grindlastig wie im Vorgänger zu sein, der gänzlich ohne Microtransaktionen auskam.

Mir sieht das ganze System jedenfalls nicht danach aus, das man gameplaymässig quasi genötigt wird noch extra Geld zu bezahlen, sondern mehr nach der Art, die auch schon in den letzten Assassin's Creed's, bei Deus Ex oder dem Mass Effect/Dragon Age - Multiplayer genutzt wurden. Also schlichtweg Boosts für extrem ungeduldige Spieler mit zu viel Geld, die einen als normalen Spieler allerdings überhaupt nicht beeinflussen.

Und wenns doch, wider erwarten, alles ganz furchtbar werden sollte, dann kauft man halt keine zukünftigen Spiele des Publishers mehr, in dem Fall dann aber auch aus triftigem Grund und nicht nur weil irgendwelche Schwarzmaler, bar jedweder Grundlage, mal wieder den Untergang der uns bekannten Spielekultur prophezeien.

defndrs Game Designer - 1380 - 24. August 2017 - 18:53 #

Da ist ebenfalls einiges dran. So richtig kaputt geht das Design durch eine gewisse Berücksichtigung von MTX nicht. Es ist halt immer schlecht, wenn es der Hauptfokus war oder Spiele drumherum gebaut werden, das hat ja auch schon am Stuhl einiger bekannter Social Games wie seinerzeit Farmville gesägt.

rammmses 22 Motivator - P - 32569 - 24. August 2017 - 15:53 #

"Oft ist es leider so, dass die später im Handel feilgebotenen Versionen bei der grafischen Gestaltung und den technischen Finessen hinter der Ankündigung der Spielemacher auf der Messe zurückbleiben und in der präsentierten Form nicht zu haben sind."
Nein! Doch! Oh!

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40160 - 24. August 2017 - 19:05 #

Louis de Funès lässt grüßen.

Ist doch nett, wenn unsere Verbraucherzentrale das auch erkannt hat :)

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 25. August 2017 - 9:49 #

Und das hat man bei anderen Produkten natürlich nicht. Die Bilder auf Verpackungen, in Prospekten oder im Fernsehspot wurden noch nie geschönt oder anderweitig aufgewertet, wo kommen wir denn da hin!
Gottseidank wurden mir heute die Augen geöffnet ;)