Wer sind wir? Wo sind wir? Und warum sind wir hier? Das sind die drei Hauptfragen, die wir uns bei der Präsentation von Unknown Fate des italienischen Entwicklers MarsLit Games stellen. Zugegeben: Die Prämisse ist nicht originell. Wir starten in diesem Erkundungsspiel als Niemand mit Nichts. Wir haben keine Kraft und – hier kommt jetzt der Originalitätsmalus – auch keine Erinnerungen mehr. Komplett ausgelöscht ist unser Gedächtnis.
Entwickler Andre Farid Marsili, der das Spiel zusammen mit seinem Bruder Marco Karim Marsili, der für die 3D-Grafik zuständig ist, in Eigenregie schafft, zeigt uns zwei von vier Welten. Und die sind äußerst faszinierend. Die erste soll sich ans Mittelalter anlehnen – aber irgendwie kommt in dem Gedächtnis des Hauptcharakters einiges durcheinander. Wir sehen allzu gegenwärtige Dinge. Und dann ragen immer wieder riesige beschriebene Papierseiten aus dem Boden, kleinere Post-its pappen an Felswänden. Und erneut stellen wir uns die Frage: Wo sind wir hier? Sind wir im Hirn des Protagonisten? „Dazu darf ich leider nichts sagen“, erzählt uns Andre Farid Marsili.
Stattdessen zeigt er uns eine zweite Welt. In der empfängt uns ein Guardian, der uns auf eine Mission schickt. Wir erhalten die erste von vier Kräften, wir können nur Energiebälle schießen. Ausprobieren tun wir das an einem Kirmes-Schießstand, der wie ein gigantisches Riesenrad mitten drin steht in dieser Fantasywelt.
Nur kurze Zeit später ändert sich die Grafik komplett. Wir sehen eine Welt in Schwarz-Weiß, wobei das Weiß bewusst sehr überstrahlt wirkt. Wir sind tatsächlich platt, weil es künstlerisch so ambitioniert aussieht. Und auch die Perspektive wechselt. Wir sehen ein jüngeres Ich unseres Protagonisten nun aus einer 3D-Sicht, als Beobachter, statt wie sonst im Spiel aus der Ego-Perspektive. Wir befinden uns jetzt in einer realistischen Welt, allerdings in der Vergangenheit – und zwar auf dem gleichen Rummel wie kurz zuvor. Auf die Ziele an der Schießbude schießen wir nun mit einer Ballpistole. Wir gewinnen ein Kaninchen und schenken das einem Mädchen, das allein auf einer Bank sitzt. „Das ist die zukünftige Frau deines Charakters“, verrät der Entwickler.
Das, was wir gezeigt bekommen, sieht aus wie ein Walking-Simulator. Doch Andre Farid Marsili sieht das anders. „Ich hasse Walking Simulator, weil es so wenig zu tun gibt.“ Das soll bei Unknown Fate anders sein. Ihr erlangt insgesamt drei Kräfte, neben den Energiebällen könnt ihr schwere Objekte heben und bewegen und Gegner blenden. Gegner? Ja, richtig gelesen. Es soll im Spiel auch Kämpfe geben, sogar Bosse gibt es. Gezeigt wurde uns davon nichts. Der Schwerpunkt des Spiels soll auch auf Erkunden und Rätseln liegen. Durch das Bewegen von Gegenständen erschaffen wir uns beispielsweise Plattformen, über die wir dann vorher nicht erreichbare Gegenden betreten können.
Grafisch wurden die Marsili-Brüder von japanischen Animationen und der japanischen Kultur inspiriert, wie Andre Farid Marsili erklärt. Seit anderthalb Jahren arbeiten die beiden an dem Spiel. Erscheinen soll es spätestens Anfang 2018. Vertrieben wird es von der 1C Company. Das uns Gezeigte sah sehr interessant aus. Und auch wenn der Entwickler das nicht gerne hören wird: Fans von Walking Simulatoren sollten das Spiel im Auge behalten.
Klingt nach einem ambitionierten Projekt mit Potential, bin gespannt.
Ich warte auf das erste Video ehe ich versuche mir eine Vorstellung von dem Spiel zu machen...
Könnte interessant werden. Vielleicht gibt's ja mal ein Videopreview.