Modern Warfare 2: Skandalträchtiger Video-Leak (Update)

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29. Oktober 2009 - 3:38
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Update 28.10.2009, 22.00 Uhr:

Mittlerweile hat Activision die Echtheit des Videos gegenüber vg247.com bestätigt und gaben ein Statement dazu ab:

"Die Szene im Spiel veranschaulicht die Bösartigkeit und die Kaltblütigkeit des abtrünnigen russischen Bösewichts und seiner kompletten Einheit. Das trägt wiederum zur absoluten Dringlichkeit der Mission des Spielers bei, der sie von genau dem abhalten muss.


Die Spieler haben die Möglichkeit, diese Szene problemlos zu überspringen. Zu Beginn des Spiels gibt es zwei 'Checkpoints', an denen der Spieler einen Hinweis darauf erhält, dass einige Leute die folgenden Abschnitte als verstörend empfinden könnten. Diese Checkpoints können nicht deaktiviert werden.


Modern Warfare 2 ist ein mit Hinblick auf ein höchst intensives und realistisches Gameplay entworfenes Fantasy-Actionspiel, das Konflikte aus dem echten Leben widerspiegelt - genau wie epische Actionfilme. Aufgrund seiner gewalthaltigen Szenen ist es passenderweise ab 18 Jahren freigegeben, was bedeutet, dass es auch NUR für Personen gedacht ist, die mindestens 18 Jahre oder älter sind."

Für das Video wurde ein derzeit gültiger Link in die Quellen hinzugefügt.

Ursprüngliche News:

Auf der amerikanischen Webseite LiveLeak.com ist nun ein abgefilmtes Video online gestellt worden, das anscheinend die erste Mission von Call of Duty - Modern Warfare 2 zeigt. Die Qualität ist nicht besonders gut, dennoch kann man eindeutig erkennen, was in dieser Mission passiert.

Achtung Spoiler! Wer nichts (aber auch wirklich gar nichts) über den Inhalt der Mission erfahren möchte, sollte Nachfolgendes nicht lesen, sich auch das Video nicht anschauen und idealerweise bis zum endgültigen Release von Modern Warfare 2 das Internet weitläufig meiden.

Wie man aus dem französischen Missions-Briefing erfährt, steht man in dieser ersten Mission undercover auf der Seite von Terroristen. Auf einem Flughafen richtet der Spieler als Mitglied dieser Gruppe ein Massaker an unschuldigen Zivilisten an, was sicherlich für Kontroversen sorgen wird. Es wird aus dem geleakten Video nicht deutlich, ob man auf die Zivilisten schiessen muss oder ob man eine Wahl hat, es nicht zu tun. In den zahlreichen Diskussionen, die schon jetzt über das geleakte Video entbrannt sind, wird gemutmasst, dass man sich eventuell entscheiden kann, ob man als Undercover-Agent blind den Befehlen gehorcht oder in einer interaktiven Cutscene nur dabei zusieht, wie die anderen Terroristen ihr blutiges Werk verrichten. Hatte man noch beim allerersten Teaser-Trailer zu Modern Warfare 2 einen Terrorakt auf einem Flughafen nur vermutet, gibt dieser Leak der offenbar ersten Mission nun jedenfalls die Gewissheit.

Eins steht fest: Nach der heiß diskutierten Bomber-Mission aus Modern Warfare wird auch Modern Warfare 2 mit dieser Szene eine wilde Diskussion auslösen und Gamer müssen sich der Frage stellen: Geht hier ein Entwickler eindeutig zu weit oder ergibt die Szene einen tieferen Sinn? Gänzlich wird man das natürlich erst feststellen können, wenn Modern Warfare 2 im November erscheint.

Aber wenn ihr jetzt schon eine Meinung dazu habt: Teilt sie in der Kommentarsektion mit.

Carsten 18 Doppel-Voter - 12406 - 28. Oktober 2009 - 15:18 #

Hmm, hat einen ziemlich faden Beigeschmack. Dachte nicht, das IW die "Death from above"-Mission noch toppen kann, welche bei mir schon ein mulmiges Gefühl hinterlassen hat, als ich sie gespielt habe. Wird vielleicht noch für einiges Aufsehen sorgen...

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 28. Oktober 2009 - 15:31 #

Mulmige Gefühle auszulösen ist in Ordnung, das ist schließlich auch die Aufgabe eines jeden Anti-Kriegsfilms. Wobei ja auch beim Medium Film der Grat schmal ist und die Diskussion darum, ob ein Film nun "anti" ist oder doch eher "verherrlichend" schier kein Ende findet. Kein Wunder also, dass die Diskussion bei Spielen ähnlich schwer zu führen ist. Die Bomber-Mission aus MW1 stand in einem Kontext, in dem mir (trotz und wegen der Kommentare der virtuellen Kameraden) klar war, wie ich sie zu verstehen habe. Sie ging an die Grenzen, aber das durfte sie auch; das musste sie in gewisser Weise sogar.

Deswegen kommt es bei Modern Warfare 2 und der Flughafenszene eben auch ganz immanent auf den Kontext an, in dem sie stattfindet: und das lässt sich aus so einem geleakten Video heraus natürlich schwer erkennen. Ich möchte gerne glauben, dass Infinity Ward die Szene nicht nur eingebaut haben, um zu provozieren. Ich wünsche mir, dass da mehr dahinter steckt als Provokation. Aber sicher bin ich mir nicht.

Einer Sache aber bin ich mir (um einen Forenkommentar zum Thema, den ich gerade las, leicht zu erweitern) sicher: Shitstorm of controversy headed our way.

Sheak 13 Koop-Gamer - 1627 - 28. Oktober 2009 - 16:55 #

Durchaus spannend. Fände interessant, wenn IW die Ergebnisse am Ende veröffentlichen würden, sowas wie "Nur 20% aller Spieler waren am Massaker nicht beteiligt".

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110370 - 28. Oktober 2009 - 17:19 #

Oder als Achievement, wie "Mission soundso" mit 0 Zivilisten-Opfern abgeschlossen.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110370 - 28. Oktober 2009 - 17:21 #

Erstmal Danke an Euch für die Mitarbeit der News und die Einbettung des Videos. Von LiveLeak ging es nicht und auf YouTube fand ich auf die Schnelle keines.

Doch zum Thema: Auch ich habe ein ambivalentes Gefühl zu dieser Mission. Ich hoffe, daß ich als SpielerIn die Wahl habe, nicht zwingend auf diese Zivilisten abdrücken zu müssen. Schon in der Mission "Der Tod kommt von oben" in MW1, wo man aus der C130 feuert, war es in gewisser Weise unangenehm, trotz wissend, daß man auf bewaffnete Gegner zielt. Besonders mit den zynischen Kommentaren der KI-Besatzung. Auch wenn man dort visuell die Gegner nur in schwarz/weiß erkennen konnte, war es doch sehr realitätsnah. Hier bei der Mission in MW2 ist schon stärkerer Tobak geboten.

Selbst in den GTA-Teilen habe ich es so gut es ging immer vermieden, daß mir ein Passant unter die Räder kommt.

Ich denke, daß Infitiy Ward in gewisser Weise damit provozieren und eher ein Anti-Bild á lá Antikriegsfilme schaffen möchte. Andererseits bietet genau so ein Szenario, in der der Spieler aktiv beteiligt ist, die Basis für diejenigen Kritiker auferlegt, die "Killerspiele" und damit die GamerInnen von Ego-Shootern als gewaltverherrlichende Persönlichkeiten abstempelt. Daher bin ich mir recht sicher, daß so eine Szene (wenn nicht gar genau diese) später bei folgenden "Killerspiel"-Debatten oder gar beim nächsten Amoklauf der Aufhänger schlechthin bei den Medien sein wird. Leider.

deregglfinger 09 Triple-Talent - 307 - 28. Oktober 2009 - 20:15 #

Der Vergleich mit GTA 4 wurde auch in anderen Foren oft bemüht. Er hinkt aber insofern, als dass Niko im Verlauf der Handlung immer wieder mit den Folgen seines Handelns konfrontiert wird und dieses Handeln auch selbstkritisch in Frage stellt.
Ein anderer Punkt ist, dass die Szenen aus dem gloablen Zusammenhang der Spiel-Story gerissen sind und keine genaueren Informationen zum Hintergrund des Gezeigten verfügbar sind.

Ich finde die Szenen schon sehr grenzwertig... eigentlich richtig geschmacklos. Klar, es ist ein Spiel. Aber solche Geschehnisse gibt es in der realen Welt genug. Brauchen wir sowas auch noch in Spielen?

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110370 - 28. Oktober 2009 - 23:15 #

Ich meinte da jetzt nicht speziell GTA 4, sondern sämtliche GTA-Teile. Damit wollte ich nur ausdrücken, daß selbst mir persönlich als Spielerin das Umfahren von unschuldigen Passanten (egal ob während einer Mission oder beim Cruisen durch die City) schon unangenehm war/ist, und ich ebend dieses beim Spielen versuche zu vermeiden.

Gerjet Betker 19 Megatalent - 14048 - 28. Oktober 2009 - 20:57 #

Activision ließ dieses Video sperren, somit nützt die Verlinkung nichts mehr.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110370 - 28. Oktober 2009 - 23:19 #

Habe es entsprechend abgeändert und einen neuen Link zu einem derzeit verfügbaren Video hinzugefügt.

bam 15 Kenner - 2757 - 28. Oktober 2009 - 23:23 #

Ich würde auch auf virtuelle wehrlose Kinder und Frauen in einem Spiel schießen. Pixel bleiben Pixel. Mag sein, dass das manche anders sehen. Wem das ganze sauer aufstößt, der soll das ganze bitte nicht spielen, aber auf keinen Fall das ganze anderen madig reden.

Spiele sind hinsichtlich solcher angeblich moralisch bedenklichen Szenen viel harmloser als Filme. Schließlich sind es nichtmal Schauspieler, es besteht keine Nähe zur Realität.

Die Interaktion des Spielers mag von manchen selbsternannten Experten immer als Grund angesehen werden, warum Spiele soviel schlimmer sind. Die Wahrheit ist aber, dass dies absolut nicht der Fall ist.
Als Spieler ist man Regeln unterworfen. Jede Interaktion kann nur stattfinden wenn der "Spielleiter", also der Entwickler, eine Aktion erlaubt. Im Grunde beschränkt sich die Interaktion auf der Entscheidungsebene auf die bei einem alternativen Ende für Filme. Die Möglichkeit ist vorgegeben, als Person kann man diese nur noch nachspielen wenn man mag.

Im Falle von Modern Warfare 2 dient die Szene der Geschichte. Krieg ist keine Spaßveranstaltung und nicht jede Entscheidung ist moralisch sauber. Aber gerade solche Grauberreiche machen Erzählungen erst so richtig interessant, wenn man nicht sagen kann: "Das sind die guten und das sind die bösen."

bömbell (unregistriert) 29. Oktober 2009 - 5:03 #

"Ich würde auch auf virtuelle wehrlose Kinder und Frauen in einem Spiel schießen. Pixel bleiben Pixel. Mag sein, dass das manche anders sehen."

Sach ma haste noch alle oder was! Dich sollten sie mal foltern und leiden lassen!

bam 15 Kenner - 2757 - 29. Oktober 2009 - 7:10 #

Achso, weil ich Pixel abknalle soll man mich also als lebendiger Mensch foltern und leiden lassen? Wer hat denn nun ein gestörtes Verhältnis zu Gewalt? Wohl eher du.

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 29. Oktober 2009 - 8:46 #

Und wir kommen jetzt langsam wieder runter.

Porter 05 Spieler - 2981 - 29. Oktober 2009 - 11:23 #

nein, SKANDAL!

so nu ist gut :-)

Paendrag (unregistriert) 29. Oktober 2009 - 5:55 #

Ich hab den ersten Teil auch gespielt und bin der Meinung, dass man in Spielen nicht alles mchen muss, was man machen kann. Neben der Bombardierungs-Mission aus der C130 fand ich auch schon die erste Szene, in der man seiner eigenen Exekution beiwohnen durfte, geschmacklos. Ich weiss nicht, wie man ein Spiel (in dem Spass(!)im Vordergrund steht) geniessen kann, in dem der Spieler Unschuldige und Wehrlose massakrieren soll. Auch wenn es einem freigestellt sein sollte, ob man es tut, oder nicht. Die Tatsache, dass man es KANN ist m.E. schon obszoen/widerwaertig.

Es ist eine Frage der Moral. Und Moralitaet ist es, die unserem aller Handeln Grenzen setzt. Ein Mangel an selbiger fuehrt zu asozialen, unmenschlichen Handlungen. Ich bin FPS nicht abgeneigt und denke, dass Videospiele genausowenig verantwortlich fuer Massaker gemacht werden koennen, wie das Wetter oder Rock&Roll.

Und der Vergleich Film und Spiel hinkt insofern, als dass man in einem Spiel aktiv eingreift, also bewusst Handelt und auf Geschehnisse Einfluss nehmen kann. Ein Film stellt nur dar und kann nicht aktiv beeinflusst werden.

Jeder Mensch mit Respekt vor anderen Menschen und dem Leben im Allgemeinen kann nicht teilnahmslos und skrupellos auf Wehrlose eindreschen oder sie erschiessen. Es ist amoralisch.

Meine zwei Eurocent.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 29. Oktober 2009 - 14:15 #

Da kann man Dir ja fast ausschließlich zustimmen. Allerdings .. wenn man im Spiel wehrlose Menschen massakriert, obwohl es freigestellt ist, hat das noch lange nichts mit den Grenzen durch Moral im wahren Leben zu tun. Wenn man im Spiel durchdreht, ist man gegenüber echten Menschen nicht automatisch genau so aggressiv - egal ob man im Spiel bewusst oder unbewusst Gewalt ausübt. Ich denke das dürftest du an Dir selbst festgestellt haben.

Aber ich gebe Dir insofern recht, als das ich sage: manches muss in Spielen wirklich nicht möglich sein, doch wer bestimmt dann die Grenze? Wenn wir es als nicht gut erachten, dass solche Szenen in einem Spiel vorhanden sind, dann sehen die Entwickler das offenbar völlig anders. Es gibt leider einfach keine exakte Definition á la "das geht" und "das geht nicht".

deregglfinger 09 Triple-Talent - 307 - 29. Oktober 2009 - 15:19 #

Der Kommentar von Activision stößt mir sauer auf.
Es hätte doch gereicht die Szenen in einem Einspieler zu zeigen. Selbst das hätte genügt, um die Boshaftigkeit des russischen Renegaten bildhaft darzustellen, da muss ich nicht erst selber Hand anlegen.
Ausserdem muss sich AB mal entscheiden ob es nun ein Fantasy-Actioner ist, oder ein Spiel mit realitätsbezogenem Setting und Gewaltdarstellungen.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 30. Oktober 2009 - 2:10 #

Würden sie sagen es sei Fantasy-Action, würde das etwas an der Ähnlichkeit mit realen Konflikten und realen Situationen ändern?

ProGamerCOD4Prestige (unregistriert) 30. Oktober 2009 - 19:08 #

hab das leaked video von MW2 gesehn, COD5 war mir ehrlichgesagt schon ein bißchen zu heftig(unzensiert) aber noch spielbar, aber nachdem was ich in diesem leaked gameplay gesehn habe, denke ich mir echt infinity ward wird langsam immer geschmacksloser, bis jetzt hat man immer auf gegner mit waffen geschossen, aber einen haufen eincheckender zivilisten an einem flughafen umzumähen, um dann den rest des flughafens auszulöschen (die ersten gegner mit waffen kommen erst, wenn man schon alle unbewaffneten ermordet hat).
Dabei schiesst man auf verwundete, die ihre mitmenschen versuchen in sicherheit zu bringen, oder verstümmelte die versuchen wegzukriechen.

rated-cm 09 Triple-Talent - 331 - 30. Oktober 2009 - 19:43 #

diese Stelle werde ich jetzt mit absicht nicht beurteilen, da ich nicht die Gesamte Story kenne und ob es einen gewissen hintergrund hat.
Was ich aber merkwürdig finde ist, das dieses Spiel trotz dieser Stelle eine Alterseinstufung bekommen hat? Weiß da jemand irgendwas mit, ob es eine Begründung der Einstufung gibt?

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 3. November 2009 - 3:31 #

Die "Bomber-Mission" in Modern Warfare, mit der viele nun versuchen Vergleiche anzustellen, war für mich persönlich in Ordnung. Die Mission hat in keinster Weise das Vorgehen mit solch Kriegsmaschinerie befürwortet oder gar umjubelt, sondern das genaue Gegenteil ausgelöst und es mich dadurch mindestens in Frage stellen lassen. Die mehr oder weniger derben Kommentare seitens der Besatzung waren ein ehrliches und somit unterstützendes Element. Wer da den Eindruck bekommt, dass für derartige Kriegsführerei geworben wird, der muss so beschränkt sein das er nach einem Film wie 'Full Metal Jacket' äußert das Krieg geil ist..

Nachdem ich mir nun dieses Video von MW2 angesehen habe muss ich als recht versierter Ego-Shooter Spieler, der es mit Humor nimmt wenn die Gegner im Multiplayer übertrieben zerplatzen oder die Ragdoll eine irrsinnige Endposition nach dem virtuellen Ableben einnimmt, sagen: Fuck war das unnötig! Hier hätte mir eine Ingame-Sequenz ohne aktive Mitwirkung dann wohl mehr als gereicht, da ich nicht sehe welchen höheren Vermittlungswert es hat, sich aktiv an dem Niederballern dieser ganzen Zivilisten zu beteiligen. Und das übertrage ich auf das gesamte Spiel, egal was da noch für Zusammenhänge gesponnen werden.

Nun darf man mich nicht falsch verstehen: Pixel sind und bleiben Pixel (oder: eine gegnerische Figur auf dem Monitor ist wie die gegnerische Figur auf dem Schachbrett anzusehen - sie muss geschlagen werden) und jeder muss daran festhalten für sich selbst entscheiden zu können, was er sich zumuten möchte. Ob nun Film, Spiel oder gar ein Buch. Jedoch müssen Urteile darüber stets aus gesunder Distanz gefällt werden. Leider ist es hier, was wohl unvermeidbar ist, schon getränkt von den Befürchtungen über zukünftige Berichterstattungen in den Medien, unfähige USK-Mitarbeiter sowie diversen "Man muss es ja nicht konsumieren wenn man nicht will". Letzteres gebe ich auch gerne und oft von mir.. und genau deshalb halte ich es für umso wichtiger ebenso die Frage nach dem "Muss sowas sein?" zuzulassen und, wichtiger, sich damit seriös auseinanderzusetzen. Wer das nicht tut trägt nur zur weiteren Hetzerei gegen- und untereinander bei.