GDC2017: Stellaris Utopia angesehen – Addon will Midgame ausbauen

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Jörg Langer 469823 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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13. März 2017 - 10:01 — vor 7 Jahren zuletzt aktualisiert
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Im Test nicht unbedingt begeistert hatte uns das Weltraum-Strategiespiel Stellaris (Note: 6.5), was uns nicht abhielt, mit den Machern Ende 2016 ein ausführliches Interview zu führen. Auf der GDC 2017 haben wir uns mit Utopia ein umfangreiches Add-on zeigen lassen, bei dem es um das Management des eigenen Sternenreichs geht. So könnte das leicht schwächelnde Midgame interessanter werden.

Insbesondere gibt es in Utopia riesige Habitate: Weltraumstationen, die sich wie kleine Planeten verhalten, inklusive ansiedelbarer Bevölkerungseinheiten. Sie sind sehr gut für Forschung geeignet, aber verständlicherweise schlecht in Sachen Agrikultur und Mineraliengewinnung. Sie stellen eine "Megastruktur" dar, die man über die Ascension-Perks freischaltet. Einer der Vorteile der Habitate ist, dass man dadurch in einem kompakteren Gebiet ein schlagkräftiges Reich unterhalten und dabei die "Nur 5 Systeme direkt steuerbar"-Regel unterlaufen kann, natürlich mit Willen der Entwickler.

Wie uns Game Director Martin Anward erklärt, baut man die Habitate über jedem halbwegs großen Planeten, in ein durchschnittliches Sonnensystem passen vier bis sieben. Man kann auch mehrere Habitate gleichzeitig konstruieren (das dauert natürlich eine Weile). Darüber hinaus bringt Stellaris: Utopia noch weitere Megastrukturen, von denen man immer nur eine gleichzeitig konstruieren darf: Die Ringwelt stellt ein besonders großes Habitat mit vier Sektionen dar, der Science Nexus ist ein wahrer Forschungsmotor, die Dyson Sphere wird nach und nach um die Sonne des Systems gebaut und nutzt, wenn sie irgendwann unter Einsatz von hunderttausenden von Mineralien fertig ist, diese als Energiequelle – und bringt fortan satte 400 Energiepunkte pro Monat. Das Sentry Array wiederum lässt ihren Besitzer  die gesamte Galaxie betrachten.

Utopia führt außerdem mit den Traditionen quasi "Sozialpolitiken" à la Europa Universalis 4 ein. Indem man Unity-Punkte sammelt, erhält man Ascension-Perks wie "One Vision", "Flesh is Weak" oder "Engineered Evolution". Um das Endgame aufzufrischen, kann man sich Ascension-Ziele setzen. Es gibt drei Pfade: den "biologischen" (die eigene Zivilisation beherrscht die Evolution), den "psionischen" (man wird in die "Shroud" eingehen) und den "synthetischen". Bei letzterem geht es darum, die eigene Rasse zunächst zu Cyborgs und später zu Robotern zu machen. In der Demo zeigt uns Martin eine solche Rasse, die Terranex heißt: Sie benötigt keine Nahrung mehr, sondern nur noch Energie. Als Cyborgs leben ihre Anführer länger, als Roboter schließlich sind sie unsterblich. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Spiel – allerdings mögen insbesondere spirituell orientierte Konkurrenten Roboterrassen mal so gar nicht...

Utopia wird es erlauben, konkrete Politiken für die kontrollierten Rassen einzuführen, also wie man sie behandeln will. Darunter ist die Vollbürgerschaft ebenso wie die Sklaverei – dann darf man wählen, ob man unterlegene Völker als Haussklaven, Kämpfer, Nutztiere (!) oder "normale" Sklaven behandeln möchte. Oder wir entscheiden uns für "Purging" und verdrängen oder töten fremde Bevölkerungseinheiten. Bei der Indoktrination schließlich geht es mehr darum, fremde Völker zu observieren und ihre ethischen Prinzipien nach und nach den eigenen anzupassen.

Bei Spielstart stehen weitere Optionen für die eigene Zivilisation zur Verfügung, etwa das "Hive Mind": Deren Mitglieder fungieren als ein Organismus, ohne jeden individuellen Willen. Insofern gibt es auch keine Zufriedenheit, auf die ihr achten müsstet. Allerdings darf man als Hive Mind nur über andere Hive Minds herrschen, andere Rassen können nur getötet oder vertrieben werden. Die Diplomatie ist noch vorhanden, aber stark beschränkt. Wer allerdings als Hive Mind die "Biological Ascension" freischaltet, darf auch andere Rassen in den Stock integrieren. Andere Rassen wiederum können via biologischem Aufstieg Hive-Mind-Rassen "befreien". Eine andere neue Zivilisationsoption sind die "Fanatischen Säuberer". Diese können schlicht andere Rassen nicht ertragen; ihre Diplomatie kennt nur zwei Optionen: Beleidigung und Kriegserklärung.

Stellaris: Utopia scheint sich einiger Probleme des Hauptspiels anzunehmen und den Verwaltungspart des Spiels auszubauen. Es soll am 6. April 2017 für 19,99 Euro erscheinen.

 

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43035 - 13. März 2017 - 10:43 #

Ganz ehrlich macht mir Stellaris (zumindest bin zum absoluten Lategame) momentan mehr Spaß als Civ 6 - subjektiv eine 8.0. Ich freue mich auf Utopia und werde es wohl kaufen.

Bietet sich für euch ein Test des Addons an?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469823 - 13. März 2017 - 10:51 #

Eher nicht wir haben keinen aktiven Stellaris-Spieler im redaktionsnahen Umfeld. Aber bei erkennbarem Interesse der GG-Userschaft ist ein Nachtest zu einem späteren Zeitpunkt (2. Addon?) sicher keine Unmöglichkeit.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 13. März 2017 - 12:35 #

Wenn da durch die Addons die Kritikpunkte aus eurem Test erfolgreich angegangen werden, dann wäre das schon sehr interessant.

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 13. März 2017 - 14:22 #

PDX hat ja auch schon mit mehreren großen Updates an einigen eurer Kritikpunkte gearbeitet, anbieten würde es sich von daher eigentlich schon. Wenns keiner mehr gespielt hat wird das natürlich trotzdem schwierig.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469823 - 13. März 2017 - 14:36 #

Vielleicht gäbe es eine Option wie schon beim EU4-Complete-Test :-)

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 13. März 2017 - 18:28 #

Da wäre ich raus, habe bisher nur 2 Partien ins Endgame geführt und auch das ist schon wieder mindestens ein Update bzw. mehrere Monate her. Und bei beiden habe ich dann vom Endgame so richtig auf die Fresse bekommen ;-) Wobei man da glaube ich gar nicht wirklich gewinnen soll und kann.

Vampiro Freier Redakteur - - 121750 - 13. März 2017 - 18:35 #

Doch, das geht. Bin völlig problemlos komplett durchmarschiert und die schwierigste Aufgabe war im Endgame mühselig (aber anspruchslos) die Gegner wegzugrinden. Es hängt vllt von der Konstellation ab.

Drugh 17 Shapeshifter - P - 6541 - 13. März 2017 - 20:10 #

Das ist auch mein Hauptproblem. Erobere die Galaxis, schön 5 Systeme nacheinander mit 10 Jahren Friedenspause dazwischen.
Ich hoffe, die überarbeiten das Kriegssystem noch ein wenig. Aber auf Dysonsphere, Ringwelten und die Ascension freue ich mich schon sehr. Nach dem United Empire of Earth kommt dann der Aufstieg der psionischen Blorgpilze!

Faith 20 Gold-Gamer - P - 20828 - 13. März 2017 - 20:26 #

Man kann wohl durch Forschungsprojekte die Kriegspunkte-Kosten verringern und somit größere Reiche erobern ohne X Friedenspausen zu benötigen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121750 - 14. März 2017 - 17:50 #

Sehe ich auch so, der Anfang war schon ziemlich hot, dann baute Stellaris massiv ab. Das haben ja sogar die Entwickler eingeräumt, dass sie das Midgame quasi weggelassen haben. Auf Patches und Erweiterung bin ich mal gespannt.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 13. März 2017 - 11:22 #

Stellaris war für mich eine große Enttäuschung im letzten Jahr, hab seit dem Release nicht mehr wirklich rein gesehen. Mal schauen was sich mit dem DLC und vor allem dem großen Patch tun wird.

Olipool 19 Megatalent - P - 13529 - 13. März 2017 - 11:32 #

Danke für die Zusammenfassung.

Typos:
- Insbesondere Utopia es riesige Habitate
- "snthetischen"

Scando 24 Trolljäger - 54817 - 13. März 2017 - 11:52 #

So langsam scheint es kaufbar zu werden. Stellaris ist schon lange auf meiner Wunschliste, aber bislang haben mich die Bugs abgehalten.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 14. März 2017 - 12:40 #

Welche Bugs?

Labolg Sremag 14 Komm-Experte - 1910 - 13. März 2017 - 14:53 #

Stellaris ist halt wie CK2 oder EU4, diese Paradox Spiele reifen mit der Zeit erst richtig, so wie ein Brettspiel von z.B. Fantasy Flight Games, wo jede Erweiterung noch mehr Tiefe und Komplexität ins Spiel bringt (auch zu vergleichen mit der Evolution von CIV5 und seinen Addons).

wer aus den CIV und CIV artigen Spiele rauswächst der findet bei Paradox seine neuen feuchten Träume teilweise auch für SM Fetischisten :)

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 14. März 2017 - 8:50 #

Sorry, das ist falsch. CK2 und EU4 waren zum Launch vollständige, gute und weitestgehend fehlerfreie Spiele. Die Schwächen von Stellaris mit dem Hersteller zu entschuldigen, entwertet das, was Paradox leisten kann, gleichzeitig.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 14. März 2017 - 12:40 #

Stellaris hat auch wunderbar funktioniert.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 14. März 2017 - 14:58 #

Funktioniert im Sinne von bugfrei, ja. Funktioniert im Sinne davon, dass die Prämisse, 4X mit Paradox-Globalstrategie zu verbinden, aufgeht, eher nein.

Vampiro Freier Redakteur - - 121750 - 14. März 2017 - 17:49 #

Einspruch! War NICHT bugfrei!

Beispielsweise funktionierte die Sektoren-KI nicht, der Engame-Event war bei mir ganz offensichtlich verbugged und Sklaverei funktionierte auch nicht wie sie sollte. Die drei Sachen fallen mir spontan als Bugs ein.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 14. März 2017 - 21:42 #

Okay, dann erinnere mih bloß nicht falsch. Bis ins Endgame bin ich nie gekommen :)

Und eine zu dumme Sektor-KI ist jetzt nicht direkt ein Bug, oder?

Ich fand es in jedem Fall nicht schrecklich... massenhafte Abstürze oder so - das wäre für ein Bugdesaster.

Vampiro Freier Redakteur - - 121750 - 15. März 2017 - 2:34 #

Ich glaube, dass die KI nicht tat, was sie tun sollte (also was die Programmierer wollten dass sie tut = bug). Kam mit Sklaven glaube ich nicht klar. Außerdem wurden wertvolle Ressourcen überbaut. Die Idee "vorbereitete" Planeten der KI zu übergeben klappte auch nicht, weil die KI munter alles sinnvolle sinnlos überbaute.

Also habe eben nur mal kurz gegoogled, Sektor AI ist bzw. war schon auch verbugged, nicht nur dumm.

Abstürze und ähnliches gab es tatsächlich nicht. Bei manchen lief es wohl im lategame nicht performant.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 15. März 2017 - 8:48 #

Okay, aber du würdest mir doch zustimmen, dass Stellaris im Vergleich zu vielen früheren Releases ordentlich lief?

Zumindest bei mir lief es ordentlich. Aber die Sektoren-KI habe ich noch nicht so richtig beobachtet.

Vampiro Freier Redakteur - - 121750 - 15. März 2017 - 11:35 #

Ich bestätige gerne, dass es keinerlei Absturzprobleme hatte und in der Hinsicht rund lief. Als Spiel funktionierte es imho nicht. Weder vom Inhalt, noch den Mechaniken, noch dem Interface.

Bei EU4 und CK2 bin ich erst nach Release (dank dir ;) ) eingestiegen, kann es also nicht direkt vergleichen.

NovemberTerra 13 Koop-Gamer - 1564 - 13. März 2017 - 16:14 #

Freu mich sehr drauf! Zu release war es zwar etwas holprig, aber mittlerweile wird das Spiel immer besser, und auch deutlich komplexer, zu release waren die Funktionen ja doch eher simpel gestrickt.. dass fängt an bei den vergangenen Patches, die an der Militärbalance und dem Schiffseditor geschraubt haben, bis über die mittlerweile wahnsinnige Auswahl an mods.
Vor allem die zusätzlichen Verwaltungsmöglichkeiten bezüglich anderer Rassen im eigenen Reich finde ich gut, und auch nötig.
Auch die Raumstationen werden hoffentlich etwas Erleichterung bringen beim Thema Planeten spawnglück.

Werd mir das Addon wohl zeitnah kaufen, sofern ich mit Mass Effect Andromeda durch bin!

uLu_MuLu 14 Komm-Experte - 2109 - 13. März 2017 - 20:41 #

Der DLC klingt schon ziemlich geil. Das Mid-Game wird hierdurch zwar immer noch nicht revolutioniert, aber dennoch sind es interessante Neuigkeiten: Ich freu' mich drauf!

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 14. März 2017 - 8:53 #

Was Stellaris meiner Meinung nach fehlt, sind vor allem andere Siegoptionen. Wenn man nicht jeden Gegner ausrotten/unterwerfen will, kann man das Spiel lange vorm Endgame beenden.

Und die Diplomatie ist viel zu statisch - das liegt aber auch an der Engine, die Diplomatie immer über Zahlenwerte festlegen will. Aber wenn das ideologische Verhältnis zweier Zivilisationen die Diplomatie prädeterminiert, macht das das eigentlich keinen Spaß.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 14. März 2017 - 12:39 #

Ich bräuchte gar keine Siegoptionen. Mir würde es reichen, wenn die Spiele zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach zu Ende sind, wie eben auch bei den anderen Titeln.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 14. März 2017 - 15:00 #

Dann müsste bis dahin aber mehr passieren. In EU4 habe ich kein Problem damit, ein Spiel abzubrechen, wenn ich alles erreicht habe. Es gibt ja auch keinen Sieg im herkömmlichen Sinne. In Stellaris gibt es aber einen Siegzustand, es macht halt bloß keinen Spaß den herbeizugrinden.

Welat 16 Übertalent - 4041 - 14. März 2017 - 11:46 #

Freu mich drauf, ich glaube mit den DLC und vor allem mit dem Politik System wird Stellaris einen großen Sprung machen. Zwei Felder sind nun in meinen Augen offen.

Ein deutlich verbessertes Diplomatie System und ein aktives Kampfsystem bzw. nicht mehr so ein statisches.

PS: kann jedem die Star Trek Mod New Horizon empfehlen.

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