Ursprünglich schon im November 2016, mittlerweile erst im Mai 2017 soll Star Trek Bridge Crew von Ubisoft erscheinen. Die Besonderheit: Es ist ein reines VR-Spiel, das voll auf Teamwork setzt – letzteres ein wenig im Stile von Spaceteam oder dem davon vermutlich inspirierten Keep Talking And Nobody Explodes.
Auf der GDC hörten wir einen Vortrag von Jay Posey vom Entwicklerstudio Red Storm Entertainment. Darin ging es vor allem um zwei DInge: Wie schreibt man eine spannende Handlung für ein Star-Trek-Spiel in VR? Und wie bringt man Spieler dazu, in VR zusammenzuarbeiten? Denn darum geht es auf der USS Aegis. Sie ist ein kleineres Schiff als die berühmte Enterprise, weshalb einige der Offiziersrollen der Vorlage zusammengefasst oder an Nebenrollen (NPCs) ausgelagert wurden. Von Spielern (oder notfalls der KI) gesteuert werden nur Kapitän, Steuermann, Ingenieur und Waffentechniker.
Red Storm will keinen interaktiven Kinofilm zum Mitspielen designen, sondern orientiert sich am Episodenformat: Jede Episode, das heißt jede Mission im Spiel hat ein Thema und ist relativ kurz (im Vergleich zu einem Kinofilm). Laut Posey ging die Kampagne von Star Trek Bridge Crew anfangs in die Richtung "Tom Clancy's Bridge Crew". Doch dann fragten sie sich, was Star Trek eigentlich ausmache. Woran erinnere man sich, wenn man über Star Trek rede? Dabei wäre es dann immer um einzelne, besondere Episoden der TV-Serie gegangen. Darum änderten die Designer die Herangehensweise. Die Kampagne im fertigen Spiel werde besonders spannende Momente (Core Experiences) mit einer Rahmenhandlung verknüpfen, die sich wie eine "TV-Season" anfühle. Jede Mission werde sich besonders anfühlen, sie müsse dazu aber nicht alle Spielelemente von Bridge Crew enthalten. Die Missionen folgen dem TV-Serienprinzip "Ein Problem, eine Komplikation, eine Krise".
Was die Zusammenarbeit zwischen den vier Rollen anbelangt, so habe man viel ausprobiert und getestet. Bei Versuchen mit echten Spielern stellte sich laut Posey heraus, dass sie Briefings in einem VR-Spiel anscheinend eher akzeptieren als in normalen Spielen, wo diese gerne weitergeklickt werden. So wisse also schon mal jeder, was eigentlich das Problem ist in der anstehenden Mission. Außerdem ist der Kapitän im Besitz privilegierter Informationen, also etwa dem genauen Explosionsradius von Weltraumminen. Diese Infos kann und muss er weitergeben, damit sein Team erfolgreich wird. "So erzählt er als Spieler einen Teil der Story, ja er wird zum Teil der Story", erläutert Posey.
Für die Spieler sei das Prinzip von Star Trek Bridge Crew erst mal nicht-intuitiv, da sie es gewohnt seien, wichtige Informationen vor die Nase gesetzt zu bekommen. Bei Bridge Crew aber müsse sich das Viererteam diese erarbeiten, nicht zuletzt durch die Kommunikation untereinander. Das Prinzip dahinter sei, "eine vertrauenswürdige Crew machen zu lassen, was nötig ist, den Spielern also Verantwortung aufzuerlegen."
Ein weiteres Prinzip sei das "Spotlighting": Viele der Missionen sind für einen oder zwei Spieler designt, die darin die Hauptrolle spielen, während die anderen zwei bis drei eher supporten. So kann sich, wenn man mehrere Missionen spielt, jeder mal als Held fühlen – und nicht etwa nur der Captain. Dazu kommt natürlich die Befriedigung, als Teil eines Teams erfolgreich gewesen zu sein. Beispielsweise ist einmal das Schiff beschädigt und wird von Feinden verfolgt. Hier müssen der Steuermann und der Ingenieur eng zusammenarbeiten: Wann ist aus Sicht von ersterem die Gelegenheit günstig, eine Reparaturpause einzulegen? Wie lange hält aus Sicht von letzterem die Aegis noch durch, was priorisiert er beim Reparieren? Wie viel Energie soll in die Schilde gesteckt werden, wie viel in den Antrieb?
Wichtig war dem Team auch die Idee, dass sich Einsteiger zurechtfinden und als Experten fühlen sollten. Dazu sei eine "authentische Kommunikation" entscheidend. Die Schiffssysteme wurden so designt, dass sie bestimmte "Expertensprache" erfordern (bestimmte Protokolle müssen befolgt werden). Indem sie beispielsweise Checklisten abarbeiten oder bestimmte Kommandos geben, kommunizierten die Spieler nach kurzer Zeit wie eine echte Brückencrew. Meint zumindest Jay Pose. Indem sie diese Lingua benutzen und für die Erreichung ihrer taktischen Aufgaben Informationen und Zuarbeit von den Mitspielern einforderten, fühlten sich die Spieler als Teil einer kenntnisreichen Crew.
Zu guter Letzt werde die Brücke noch mit weiteren Personen aufgefüllt werden: Vier Leute sind schließlich keine ganze Raumschiff-Crew! Also werden einerseits fehlende Kernrollen mit "Crew-Bots" aufgefüllt und einige weitere Rollen mit NPCs besetzt, etwa der Kommunikationsoffizier. Diese "Red Shirts" (siehe auch den Screenshot oben) geben Hinweise wie "Feuer auf Deck 6", spielen aber sonst nur eine Nebenrolle.
Das hört sich alles spannend an – mal sehen, wie sich Star Trek Bridge Crew dann im Mai im GamersGlobal-Test schlagen wird.
Ich sehe es schon vor mir, wie mein Mann mit VR da hockt und anfängt zu sagen:
"Logbucheintrag der USS Aegis. Da unser technischer Ingenieur seine Rauchertätigkeit noch nicht abgeschlossen hat, modifiziere ich meinen Replikator (Kaffeevollautomat) um weitere Einheiten Kaffee produzieren zu können. Ich bin mir sicher, meine Crew wird erfreut darüber sein, Nachschub zu erhalten. "
Tja, da musst du halt als Kapitänin auch die Metaebene einkalkulieren und für genügend Rauch-Landungen sorgen :-)
Ich bin ja sehr gespannt darauf, wie das mit den Reparaturen designt wird. Also ob man nur per Minigame die richtigen Buttons drücken muss oder ob man da tatsächlich ein paar Datenkristalle verschieben und am Interface tatschen darf. Nicht zu vergessen: Computer, setze die Parameter folgendermaßen: (beliebige Parameter einfügen).
Ich will ein Holodeck *-*
Ist ein Holodeck in VR nicht irgendwie doppelt-gemoppelt?
Ich stelle es mir eher so vor, dass ich als Captain den Ingenieur anweise, nen Kaffeeautomaten auf der Brücke bei meinem Sitz zu installieren. Wie soll man sonst kommandieren?
Die Frage ist wohl eher, was der Spieler macht, der den Ingenieur verkörpert.
Dem Captain nen Kaffe bringen? Simulation ist Simulation.
Eben. - Und ein Vertrag, ist ein Vertrag; ist ein Vertrag! Um es mal aus Ferengi-Sicht darzustellen. - Will er mitmachen, bringt er den Kaffee (oder simuliert ihn überzeugend). :-)
Ich freue mich ja schon sehr drauf, leider ist mir immer noch nicht klar ob das Game jetzt auch Offline alleine zu spielen ist, oder Online, Oder Offline nur mit mehreren... Weiß man denn schon was bezüglich davon?
So wie ich es verstanden habe, kannst du notfalls auch nur mit Bots spielen.
Das heißt dann aber in dem Fall, dass man die Kommandos dann eher nicht sprechen kann sondern mit dem Controller steuert. Das wäre dann aber auch insofern nicht so schön, weil ja auch - wie in den Star Trek TV Folgen selbst - schnelle Abstimmungen per Sprache sein müssten um ein authentisches Feeling zu schaffen. Ist womöglich auch eine Sprachsteuerung bzw. ein Online-Voicechat geplant?
Da nennst du die denkbaren Probleme. Zumindest Sprachinfos durch die Bots wären ja kein Problem, aber Spracherkennung sehe ich da eher nicht. Aber mit den anderen Spielern wirst du definitiv per Voice-Chat reden, das ist der Witz dieser Art von Spiel.
Ok, danke für die Info. Muss ich wieder mal ein paar alte Folgen anschauen um die Trekki-Erinnerung aufzufrischen. Freu mich schon auf den Test im Mai. :)
Sprachsteuerung klappte aber schon vor 15 Jahren bei Star Trek: Bridge Commander ziemlich problemlos. Das Spiel brachte da bereits Offline eine ziemlich große Befehlsbibliothek mit, also Befehle die man sprechen konnte um entsprechende Sachen auszuführen. Ging auch soweit unverzüglich. Neben der Möglichkeit damals schon eigene Befehle zusätzlich zu programmieren.
Manchmal glaube ich, dass ich von den paar Bridge Commander Käufern der einzige bin, der das wirklich mit Sidewinder Game Voice gespielt und ausgereizt hat ^^. Gerade das war ja eigentlich überhaupt das Feature von Bridge Commander... bzw. das einzige was gegenüber dem Vorgänger Klingon Academy besser war.
In Zeiten von Cortana, Siri, Alexa und deiner persönlichen Google Assistentin, sollte das heute sogar noch besser funktionieren als es bereits damals bei Bridge Commander funktionierte, gerade weil bei den genannten Konzepten eh noch eine Onlineanbindung gibt.
Ich wusste nicht mal, dass es das Feature gab. :D
Bridge Commander war doch ein ganz anderes Spiel als Starfleet Academy und Klingon Academy. Das "ich bin der Captain eines Föderationsschiffs"-Gefühl war schon super. Dass es keine Speicherpunkte innerhalb von Missionen gab, hat es mir aber leider total kaputt gemacht.
Ach ja, die guten alten Interplay-Zeiten. :-) Ich hab Klingon Academy geliebt. Nur schade, dass dort dann nicht mehr die Brücke als solche zu sehen war. - Auch wenn das beim Vorgänger doch etwas sichteinschränkend wirkte...
Nach Bridge Commander bin ich jedenfalls ebenso gespannt, wie STBC wird, wenn's rauskommt.
Danke für die Info. Wusste ebenfalls nicht dass Bridge Commander Sprachsteuerung hatte. Wird mal Zeit dafür das zu testen. :)
Öhm, ich krame* dann mal wieder die DVD raus um das zu testen...
*Ist natürlich gelogen, die Disk steht in einem Schrein und ich muss gar nichts kramen.
Darauf dürfte es hinauslaufen - drei Leute aufzutreiben, die sich mit Star Trek auskennen UND eine VR-Brille besitzen, dürfte schwierig werden...
Vor allem weil man ja gar nicht mehrere VR Brillen an die Konsole anschließen kann. Also ich kann es echt gar nicht mehr erwarten wie das wird, aber ich traue Ubisoft ja einiges zu. :)
Weißt du noch früher, als die ersten Spiele einen Internet-Multiplayer hatten? Da war auch immer diese einer Miesepeter, der immer alles totdiskutieren musste. "Na da find mal genug Leute die sich ein teures Modem kaufen und dann auch noch die hohen Internetkosten tragen um ausgerechnet mit dir zu spielen. Das ist doch lächerlich!"
Wenn ich daran denke, was ein paar Partien C&C gegen meinen Kumpel früher an Telefonkosten verschlungen haben, da sind die F2P-Spiele von heute fast ein Witz dagegen :-)
Schau mal nach, worauf ich eigentlich geantwortet habe...
Na, ich würde empfehlen auf Englisch zu spielen, dann erweitert sich die mögliche Zielgruppe.
Wer kein Englisch kann, hofft dann auf den universal translator patch ;-D Wo ist Hoshi wenn man sie mal braucht.
Ich hab da definitiv Bock drauf. :)
Take me to sick bay.
Hoffentlich wird das geil. Das wäre echt ein VR-Grund.
Aber ich bin durch den Text jetzt etwas abgeturnt. Ich hatte ja eher an sowas wie der Weltraum, unendliche Weiten gedacht, als so Miniepisoden (bleibt ein Wunschtraum für die Zukunft). Wenn die dann "nur" rund 45-60 Minuten dauern und da ja anfangs noch ein Briefing ist, weiß man Bescheid, wie anspruchsvoll das im worst case scenario wird :(
Dass der Science Officer nicht spielbar ist, finde ich schade. Das ist doch in vielen Folgen eine Schlüsselrolle, auch wenn es nur auf der Brücke zugeht.
Ich bin jedenfalls weiter hoffnungsvoll gespannt.
Edit: Zu welcher Zeit spielt das eigentlich?
Dass man sich an TV-Episoden orientiert, muss ja nicht heißen, dass die auch nur so kurz sind. Denke eher, man will damit nur ausdrücken, dass es eben abgeschlossene Geschichten sind, die jeweils ein Problem behandeln, dass die Crew lösen muss. Andererseits werden die wohl nicht jeweils 5 Stunden gehen, das wäre zu viert und in VR wohl nicht realistisch (am Stück).
Zum Edit: Es spielt in der Zeitlinie der neuen Filme, soweit ich weiß.
Naja, "jede Mission im Spiel hat ein Thema und ist relativ kurz (im Vergleich zu einem Kinofilm)" --> und ein Kinofilm sind ja 90-120 Minuten.
Wenn es "nur" eine geschlossene, aber auch ausführliche Geschichte wäre, wäre es gut. Aber eine länger als 45 Minuten-Geschichte wo 2 von 4 nur Statisten sind kann ich mir wiederum auch schwer vorstellen.
Es bleibt spannend.
Ahhhhhhhhhhhhhhhh Zeitlinie der neuen Filme, das ist nicht so ganz meins, wie blöd :(
Da bist Du garantiert nicht allein. - Wie sehr ich mir doch ein spielbares Auferstehen in VR von den originalen Serien wünsche!
Aber das wird wohl angesichts des aktuellen Marketings nicht möglich sein, sondern im "JJA"-Sumpf untergehen...
Ich würde annehmen, dass die einzelnen Missionen deutlich kürzer sind als 45 Minuten.
Puh, noch kürzer. Das klingt dann irgendwie nach Casual-Mini-Aufgaben :( Ich bin jetzt etwas skeptischer, als ich es gerne wäre. Und weiterhin sehr gespannt.
Ich finde das jetzt gar nicht mal sooo schlimm eine Episode nur 45 Minuten zu spielen, weil dann brauch ich sowieso mal eine Pause und bin froh den Helm mal abnehmen zu können. :)
Ich hoffe das es dann als DLC immer wieder mal neue Episoden zu kaufen gibt, dann wirds auch nicht langweilig. Ich denke doch das einiges möglich sein wird und das Game laufend noch verbessert wird.
Ok, da spricht der VR-Erfahrene :-D
Alternativ könnte man ja aber auch "längere" Missionserfahrungen machen (die dann sicher auch komplexer wären), die von Werbepausen unterbrochen werden ;)
DLC mit neuen Episoden wird so sicher wie das Amen in der Kirche kommen. Das teure in der Entwicklung ist sicher die Umsetzung des VR-Umfelds, das konzeptionelle Spieldesign und die Entwicklung und Umsetzung der Spielmechaniken. Weitere Missionen sind dann eher Fingerübung, man braucht "nur" einen guten Schreiber und einen Nebel :)
Aufgrund von Trekkies könnte das dann wirklich eine nischige Cashcow werden.
Später kann ich mir auch große Erweiterungen vorstellen, z.B. die Brücke von einem Warbird, andere Zeitlinien usw.
Cool. Wusste gar nicht, dass sich das Spiel auch offline spielen lässt. Gibts neben dem Singleplayer-Modus auch die Möglichkeit, dass der zweite Spieler auf dem TV zockt?
Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ob das zudem offline spielbar ist, ist nicht gesagt. So wie ich den Vortragenden verstanden habe, kannst du halt mit Bots spielen.
Klingt interessant. Kannte das Spiel bisher gar nicht. Was mich jetzt aber doch abschreckt ist dass das Setting dem der letzten Kinofilme entspricht die ich nicht sehr mochte. Schade, wäre echt toll gewesen würde es zur Zeit von TNG oder TOS spielen. Ich denke dass man sich dadurch eventuell auch einen Großteil der Käuferschaft selbst wegnimmt.
Die neuen Filme sind bei den Alt-Fans nicht sehr beliebt (ich mag sie auch nicht), aber finanziell waren sie äußerst erfolgreich.
Ist schon verständlich, dass sie die aktuelle Inkarnation umsetzen statt den alten Kram aus den 90ern, dem die Ü30-Nerds (wie ich ;-) ) nachtrauern.
Jo, ist schade. Bin ja auch einer dieser Ü30-Nerds. ;) Aber wer weiß, vielleicht erbarmt sich ja im Falle eines finanziellen Erfolges der Große Vogel der Galaxis und beschert und doch noch eine Episode in der "echten" Zeitlinie.
Er lebt nur leider nicht mehr :-(
Ja, verstehe die Sorgen. Es liegt jedoch an Ubisoft, wie sie die Missionen aufziehen. Schließlich gibt es für das neue Universum nur 3 Filme als Referenzmaterial. Da können sie mit ihren "Episoden" auch einen anderen Ton anschlagen. Auf jeden Fall übernehmen sie die Optik des neuen Universums, was ich jedoch auch sehr begrüße. Kirks alte Brücke möchte ich heute nicht mehr sehen.