Die EU-Kommission hat die Probleme bei grenzüberschreitenden Online-Käufen in Europa kritisiert. Tester hatten in 11.000 Fällen versucht, 100 Produkte bei Anbietern im EU-Ausland zu kaufen. Allerdings klappte der Kauf von Kameras, CDs, Bücher und Kleidung nur in 40 Prozent der Fälle. Und das, obwohl es mit dem Euro eine gemeinsame Währung gibt und mit SEPA der Zahlungsverkehr vereinfacht worden ist.
Zwölf Staaten müssen dabei häufig im Ausland einkaufen, weil es bestimmte Produkte bei ihnen schlicht nicht gibt, darunter Belgien, Rumänien, Lettland, Malta und Zypern. Letztere beiden müssen aufgrund ihrer geringen Größe und Händlerzahl bei fast jedem Kauf ins Ausland ausweichen. So bekommen sie es besonders häufig mit unzulänglichen Zahlungsmöglichkeiten oder Händlern zu tun, die sich schlicht weigern, ins Ausland zu liefern. Dazu muss man wissen, dass die Umsatzsteuer in dem Land anfällt, aus dem der Kunde einkauft -- kein Wunder, dass gerade kleinere Versender sich das nicht antun wollen.
Die EU-Kommission sieht vor allem Handlungsbedarf, einheitliche Gesetze für den Online-Einkauf zu schaffen, da die unterschiedlichen Regelungen den Händlern unterschiedliche Kosten verursachen, und damit Wettbewerbsverzerrungen ermöglichen. Zusätzlich müssten die schon bestehenden Gesetze europaweit durchgesetzt werden.
Konkret sieht ein Vorschlag der Kommission vor, dass Händler bis zu einem Jahresumsatz von 150.000 Euro die Umsatzsteuer im Heimatland abführen können. Außerdem müsse man bei der Verwertung von Elektroschrott, beim Urheberrecht und bei den Verträgen zwischen Herstellern und Händlern etwas ändern, damit es keine Diskriminierungen mehr wegen der Nationalität oder dem Wohnort gebe. Dringend verbessert werden sollten auch die grenzüberschreitenden Zahlungs- und Logistiksysteme.
Anmerkung: Auf GamersGlobal.de werdet ihr in Kürze zwei ausführliche Reports lesen können, die sich mit dem Thema Software-/Hardwarekauf im Internet sowie mit Importen und dem Thema Zoll beschäftigen.
gut zu wissen :)