AAW-"Killerspiele"-Aktion: GamersGlobal war in Stuttgart

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17. Oktober 2009 - 18:21 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Samstagmorgen, Stuttgarter Standardwetter (zu deutsch: kalt und nass), Opernvorplatz. Aus Sicht von Computerspielern lauert dort das personifizierte Böse schlechthin. Denn das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden ruft zur öffentlichen Abgabe und Vernichtung von Killerspielen. Um einen Anreiz zu schaffen, wird unter allen Teilnehmern ein signiertes Nationalmannschafts-Trikot verlost. 
 
Nachdem die Emotionen in den Spielerforen und Kommentarbereichen hochgekocht waren, erwartete man fast schon wütende Mobs, fliegendes Obst und Pöbeleien vor Ort. Doch das Gegenteil war bei unserem Besuch vor Ort der Fall: Emotionen quasi Fehlanzeige. Liegt es am nicht ganz zentral gelegenen Aufstellungsort, am schlechten Wetter oder der Gleichgültigkeit der Bevölkerung gegenüber dem Thema? Von allem ein bisschen, nehmen wir an. Zumindest entspannt das die Atmosphäre und ermöglicht ausführliche Gespräche. Der Medienrummel ist wesentlich größer als das Interesse der Bürger: ARD, ZDF, NTV, die BILD am Sonntag und zahlreich regionale Funk- und Fernsehanstalten sind gekommen, um das Ereignis zu dokumentieren.
 
Hassparolen? Fehlanzeige. Die Ziele des Aktionsbündnisses umreißt der 2. Vorsitzende des Fördervereins Dirk Bloksma uns gegenüber folgendermaßen.
Wir wollen das Bewusstsein der Menschen verändern. Das fängt bei uns Eltern an, in der Erziehung. Wir dürfen nicht sagen, das ist die Schule, das ist der Staat, denn das sind wir Menschen. Wir Menschen erziehen unsere Kinder und entwickeln uns so. Und dort sagen wir durch diese Aktionen: Wir sind aufgestellt. Wir werden eine Stiftung gründen im November. Wir haben ein langfristiges Ziel, hier in der Gesellschaft eine Veränderung vorzunehmen. Wir haben kurzfristige Ziele wie die Verschärfung des Waffengesetzes, Verbot von Killerspielen, bis hin zu sozialen Veränderungen. Und wir werden über solche Aktionen in aller Munde bleiben.
Auch auf der Gegenseite, die 500 Meter weiter in der Fußgängerzone residiert, hört man weitgehend versöhnliche Worte. Dort veranstaltet der Verband für Deutschlands Video- und Computerspieler eine Art Gegenaktion. Wir sprechen mit Patrik Schönfeldt vom VDVZ:
Wir sagen dazu nicht Gegenaktion, wir nennen es ergänzende Aktion. Es wird vom Aktionsbündnis Winnenden sehr undifferenziert über Computerspielen berichtet. Unsere Überlegung war, zu zeigen, dass es nicht so schlimm ist, wie es dargestellt wird. Dass gewaltverherrlichende Spiele beispielsweise schon verboten sind. Wie viele wissen das überhaupt? [...]
 
Wir hatten bereits Kontakt mit dem Aktionsbündnis Winnenden, durchaus positiv. Sie streichen immer heraus, dass sie gar nicht gegen Computerspiele sind, sondern nur gegen Killerspiele. Wobei sie leider auch nicht benennen können, was Killerspiele überhaupt sind. [...]  
 
Wenn möglich, wollen wir mit dem Aktionsbündnis in Dialog treten. Sie setzen sich unter anderem auch für Gewaltprävention, Lehrerschulungen und mehr Medienkompetenz ein. Besonders Medienkompetenz ist etwas, was wir vom VDVC stark fördern. Wir finden es daher sehr schade, dass sich das AAW jetzt auf dieses Killerspiele-Verbot eingeschossen hat und dadurch die ganzen sinnvollen Ansätze mit einem Schlag zunichtemacht.
Festzuhalten bleibt aber auch, das öffentliche Interesse ist eher gering. Es bilden sich keine Menschentrauben und auch der Container des Aktionsbündnisses bleibt weitestgehend leer. Gerade mal drei Spiele haben bis mittags ihren Weg in den Container gefunden. Wobei ein Datenträger lediglich eine Kopie ist, den der freundliche Kollege von der BILD vorsorglich mal mitgebracht hat. Denn passende Bilder sind wichtig! Und trotzdem dürften die Veranstalter ihre Aktion als Erfolg werten. Denn für einen Tag lang ruhten die Augen der Spielernation auf der Schwaben-Metropole -- und das von den Großparteien vernachlässigte Thema Killerspiele rückt wieder ins Bewusstsein der Menschen. Dafür wird wohl unter anderem auch der Beitrag für die heute-Nachrichten des ZDFs (ab 19.00 Uhr) sorgen.
 
Was wir von den Verantwortlichen vor Ort erfahren haben, zu den Zielen des Aktionsbündnisses und was "Killerspiele" aus ihrer Sicht überhaupt sind, das werden wir morgen in einem Interview veröffentlichen.
Johannes Mario Simmel 14 Komm-Experte - 2208 - 17. Oktober 2009 - 18:47 #

Welche Spiele des Bösen lagen denn im Container? :-D Das hätte mich noch interessiert.

Schön das GG vor Ort war und alles friedlich blieb.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 17. Oktober 2009 - 18:48 #

Viel Fernsehen vor Ort und was passiert? Kein Sau ist da. :D

Johannes Mario Simmel 14 Komm-Experte - 2208 - 17. Oktober 2009 - 18:58 #

Stell dir vor es ist Demo und keiner geht hin ;)

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 17. Oktober 2009 - 19:00 #

http://www.youtube.com/watch?v=kR8FMLw5IR4 *hust*

Gerjet Betker 19 Megatalent - 14048 - 17. Oktober 2009 - 19:12 #

Ein Game Boy-Modul... was für "böse" Spiele gab es für den alten Game Boy?

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 17. Oktober 2009 - 19:16 #

evtl mortal Combat das gabs auch für gb xD
und das video loool da musste ich wirklich ma lachen^^

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 17. Oktober 2009 - 19:21 #

aber das war doch relativ harmlos..
war sicher tetris.. das alte kommunistenspiel! das wurde nur programmiert, damit wir alle in den wahnsinn gedudelt werden von der musik! jawoll ja!

Gerjet Betker 19 Megatalent - 14048 - 18. Oktober 2009 - 12:44 #

Nach etwas Internetrecherche bekam ich meine Antwort: Small Soldiers (das Spiel zu diesen recht schlechten Film) nun kommen 2 interessante Fakten:

In Europa wurde das GB-Modul nie veröffentlicht.

Die ESRB gab dem Spiel ein E-Rating (Everyone).

Alex Hassel 19 Megatalent - 17995 - 17. Oktober 2009 - 19:11 #

Den Bericht im heute-Journal fand ich gerade angenehm neutral.

SayWhatTF 15 Kenner - 3476 - 17. Oktober 2009 - 19:52 #

Kann man sich das vielleicht irgendwie noch ansehen, weiß da einer Rat? ^^'

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 17. Oktober 2009 - 20:00 #

jap und zwar hier
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/166?inPopup=true

unten rechts kannst du auch den beitrag wählen einfach auf die pfeile bei mir war es Beitrag 8/16

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 17. Oktober 2009 - 19:19 #

war im grunde fast klar
denn erstens ist nunmal der "vergleich" etwas, was nicht nur computerspiler sehen und sahen und zweitens finden sicher nicht alle eltern es toll, den kiddos (die wahrscheinlich auch schon 18, fast 18 oder um die ecke sind) einfach das zeugs zu entziehen ums zu verschrotten und drittens wissen fast keine eltern, was killerspiele sind und die kiddies werden auf die frage "ist das n killerspiel?" nicht mit "klar doch" antworten und viertens hat nicht jeder zeit und lust in der pampa son käse zu machen.
epic fail und hoffentlich (dem versuch des herunterziehens der gamer zum trotz) haben sie durch diese aktion und den "vergleich" nen miesen ruf.

die bild bringt ne killerspielraubkopie (war sicher ne leere dvd..) mit zum aufdecken der wahrheit über die bösartigen raubkopiereramokläufer- sollen wir mal alle gemeinschaftlich "typisch" sagen oder kann sich das jeder denken?
hier kommt es dann trotzdem von mir:

typisch

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 17. Oktober 2009 - 20:04 #

Absolut klasse, dass ihr vor Ort gewesen seid!

Sephix 13 Koop-Gamer - 1452 - 17. Oktober 2009 - 20:07 #

lol, so einen großen Container dahinzustellen... Was haben die erwartet? Dass da Horden von besorgen Eltern angerannt kommen und die Sammlungen ihrer Kinder mit Freude dort entsorgen wollen?
Aber was kleineres wäre vermutlich eh nicht in Frage gekommen, weil das mickrig ausgesehen und gezeigt hätte, dass man von vornherein nicht mit großer Resonanz gerechnet hat.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 17. Oktober 2009 - 22:07 #

Ich sach doch...kann man nicht ernstnehmen. Und was gab´s sonst noch Neues? Ich hab heute beim Gamestop kein Brütal Legend mehr bekommen. ;(

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 18. Oktober 2009 - 0:49 #

Doch, ernst nehmen muss man sie auf alle Fälle. Das sind keine fanatischen Randgruppen, sondern Eltern, Lehrer und Menschen aus der Mitte der Gesellschaft.

prax 11 Forenversteher - 575 - 18. Oktober 2009 - 1:24 #

Ich denke mal jeder darf für sich selbst entscheiden ob er diese Personen ernst nehmen will oder eben nicht.

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 18. Oktober 2009 - 1:27 #

Genauso wie jeder seine Meinung posten darf, wenn er sich an die Höflichkeitsregeln hält und seine Meinung begründet.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 18. Oktober 2009 - 11:54 #

Niemand muß seine Meinung begründen, wenn er das nicht will. Das gehört auch zum Recht der freien Meinungsäußerung.

Wenn Du schreibst..."Ich finde Sonnenschein doof." Ist das dein gutes Recht. Das mußt du nicht begründen.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 17. Oktober 2009 - 22:25 #

so nachdem ich dieses video gesehn habe köntne ich kotzen
http://www.youtube.com/watch?v=LW68hN9LTGo

da sieht man wie manipulativ die medien eigentlich sind.. junge kinder nehmen die demonstrativ die spiele reinwerfen und dies für die kamera wiederholt wird ......

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 18. Oktober 2009 - 0:40 #

Denk mal drüber nach, wenn "Schliemanns Erben" beim nächsten mal live vor der Kamera eine antike Vase ausgraben oder den Zugang zu einem Grab öffnen. Das ist vollkommen normal. In der Zuschauergunst gewinnt der, der die besseren Bilder produziert.

prax 11 Forenversteher - 575 - 18. Oktober 2009 - 1:26 #

Das mag zwar normal sein, gut ist es deshalb noch lange nicht. Eher entsetzlich wenn man mal weiter als 5 Meter darüber nachdenkt.

Goh 17 Shapeshifter - P - 6181 - 18. Oktober 2009 - 2:33 #

im fernsehen ist es ungefähr das selbe prinzip wie überall: leute mögen schöne sachen("Der Mensch ist doch ein Augentier, schöne dinge wünsch ich mir")und deshalb: umso besser bilder oder clips sind, umso glaubwürdiger finden es viele leute, unabhängig davon, ob sie wahr sein können

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 18. Oktober 2009 - 2:45 #

Da sind alle gleich und alle würden es genauso tun. Selbst in der scheinbar so kritischen und pluralistischen Wikipedia werden sehr oft Bilder in Berichte eingeflochten, "weil sie dazu passen". Ob es einen direkten Bezug zum Geschrieben gibt, ob sie angemessen sind oder nicht, darüber macht man sich keine Gedanken. Der Mensch ist in der Regel faul, lange Texte liest er selten und was er nicht sieht, glaubt er nicht (Pauschalisierung TM). Also müssen auch in der Wikipedia Bilder her. Bestes Beispiel während des Libanon-Krieges. "Oh, da geht es um US-Flieger Typ XY. Da war doch irgendwo ein Bild von Anno Tobak. Das passt wunderbar dazu." Dass es ein "Archivbild" ist, ist nicht unbedingt ersichtlich. Ebenfalls bereits eine Art Beeinflußung. Mal wiegt sie schwerer, mal weniger. Ein Punkt, der in der Kommunikationstheorie durchaus kritisch gesehen wird. Es kann nur nicht jeder erstmal 2 Semester Medienrhetorik studieren.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 18. Oktober 2009 - 11:57 #

Wer sich ausschließlich über das Internet und Wikipedia informiert, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Finde ich.

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 18. Oktober 2009 - 6:01 #

wie kamen da übrigens noch die "zwei dutzend" spiele zusammen am ende? da muss ja noch in den letzten 3 stunden ordentlich andrang gewesen sein, daß sie ihre spielezahl noch ver6fachen konnten. oder hat der bildreporter noch ne leere dvdspindel gekauft?

und nich vergessen: auf die masse kams denen nie an (nachträglich sagt man sowas immer gerne)- es war das symbol, was zählte.
und das symbol war ja eindeutig, daß sie sich auf nem fehlerhaften weg befinden und umkehren sollten, solange sie noch die chance, das mitleid und die aufmerksamkeit haben.

und sie wollen ja jetzt wegen dem großen erfolg jetzt durch andere städte in deutschland ziehen und damit weitermachen...
darf ich dazu vielleicht einen kleineren container vorschlagen? ein weidenkörbchen zum beispiel? das kostet dann auch nicht so viel und die AAW braucht ja alle kohle zum aufbau ihrer.. äähhm "stiftung"... und vielleicht den privaten sicherheitsdienst weglassen? denn tatsächlich haben sie es nicht mit wahnsinnigen _spielern_ als gegner zu tun. sind nämlich ihre eigenen gegner wie man merken konnte bei der aktion.

ein paar berichte zu der aktion bezüglich der gegendemo des spielerverbandes sind auch wieder btw ziemlich... hm... 'hinterlistig' in der formulierung. das geschriebene ist inhaltlich immer gleich, kann aber hier und da mit böswilliger absicht auch etwas anders verstanden werden.. aber sonst kam die gegendemo gut weg

SonkHawk 14 Komm-Experte - 2251 - 18. Oktober 2009 - 14:03 #

also im heute-Beitrag kamen die Piraten und Spieler gut weg, war ein guter Beitrag; das kannte man ja auch schon anders...

Ditze 13 Koop-Gamer - 1373 - 18. Oktober 2009 - 21:59 #

Hätte man auch ein Schachspiel rein werfen können? Wie viele Bauern sind da schon geopfert worden. Das ist ein Killerspiel, welches schon seit Jahrhunderten gibt. Nur der Datenträger ist etwas veraltet.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83884 - 19. Oktober 2009 - 11:15 #

Der ZDF-Beitrag war ja wirklich erfreulich, hat beide Seiten gezeigt, da kann sich jeder selbst seine Meinung machen. Nur was war das für ein Spiel, das da als Far Cry bezeichnet wurde?

Alex Hassel 19 Megatalent - 17995 - 19. Oktober 2009 - 11:38 #

Das war GTA IV. Allerdings haben sie das doch auch nicht explizit als Far Cry 2 bezeichnet, sie sagten nur etwas von Spielen "wie Counter Strike und Far Cry 2". Dazu dann halt (wahrscheinlich) Archivaufnahmen, wo GTA zu sehen war. Ist natürlich nicht 100% korrekt, aber auch wenig tragisch, da der Tenor des Beitrags doch eher um Sachlichkeit bemüht war.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83884 - 19. Oktober 2009 - 15:34 #

Ok, gibt Schlimmeres, aber gerade weil der Beitrag sonst so sachlich war, ist mir der Fehler besonders aufgefallen. Als Counter-Strike genannt wurde, wurde auch das gezeigt (CS Source), als dann direkt danach Far Cry erwähnt wurde, war aber etwas zu sehen, das eindeutig nicht FC 1 oder 2 war (GTA 4). Na ja, kleiner Schönheitsfehler, es wure ja nichts als "schlimmer" dargestellt, als es ist. Schwamm drüber!

Anonymous (unregistriert) 21. Oktober 2009 - 15:46 #

hallo