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Jeder Arcade-Check stellt ein interessantes Download-Spiel vom Xbox-Marktplatz vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern mrkhfloppy, Old Lion und Vampiro betreut.
Mit ihrem Erstlingswerk
Giana Sisters - Twisted Dreams (im Test: Note 8.0) haben die Offenburger Entwickler Black Forest Games nicht nur einer legendären „Mario-Kopie“ zu neuem Glanz verholfen, sondern auch die Messlatte für das nächste Projekt auf eine äußerst sportliche Höhe gelegt. Nach zwei Kickstarter-Kampagnen, einem Namensrechtstreit und fortlaufenden Änderungen an der Spielmechanik ist dieses in Form von
Rogue Stormers – ein halbes Jahr nach der finalen PC-Version – auf der Xbox One gelandet.
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Alles was sich bewegt, steht auf der Abschussliste. |
Ballerorgie der alten Schule
Rogue Stormers ist ein traditioneller Twin-Stick-Shooter. In einem Steampunk-Szenario rücken wir mit bis zu vier Spielern Goblins und Orks vor schöner Kulisse mit großem Kaliber zu Leibe. Der rechte Stick richtet den Schießprügel aus und mit den Schultertasten aktivieren wir Fähigkeiten oder aufgesammeltes Zweitwaffen wie automatische Geschütze, Granaten und Laser. Letztere benötigen Munition oder Energie und verschleißen zudem mit der Zeit. Gegen das hohe Gegneraufkommen und die kurze Lebensleiste bestehen wir nicht alleine mit Feuerkraft. Nur gute Reflexe, die schnelle Antizipation von Bewegungsmustern und eine Portion Frustresistenz sichern das Überleben.
Für die sieben, zufällig aufgebauten Abschnitte steht uns nur ein Leben zur Verfügung – Rücksetzpunkte und Speicherstände gibt es nicht. Jeder Anlauf beherbergt zudem mit den Charakter-Upgrades eine weitere Zufallskomponente. Diese Fähigkeiten bleiben bis zum Tod erhalten und sind nach dem Lotterieprinzip in Kisten und Shops versteckt. Wir erhalten Raketenstiefel, erhöhen den Schaden und die Reichweite der Waffen oder erhalten einen Glücksbonus für Goldfunde. Im Gegensatz zur Zweitwaffe können wir die Extras nicht aufsammeln. Stattdessen erkämpfen wir das Kaufkapital und Schlüssel für Truhen, opfern wertvolle Lebenspunkte oder befreien Gefangene.
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Rücken an Rücken wird im Koop-Modus Goblin-Gulasch zubereitet. |
Ein Balanceakt
Jeder Versuch den Abspann von Rogue Stormers zu erreichen, verläuft ein wenig anders. Die Levelbausteine wiederholen sich zeitnah, aber jede Variation stellt uns vor minimal andere Herausforderungen. Die Verteilung der Charakter-Upgrades kann das Zünglein an der Waage darstellen, denn es gibt stärkere und schwächere Extras. Zudem müssen wir stets abwägen, ob wir unter Lebensgefahr weiter Gold scheffeln oder den Ausgang des Levels und dessen Endgegner aufsuchen.
Über den Tod hinweg sammeln wir durch Abschüsse Erfahrungspunkte für Talente. Die passiven Boni fallen in der Wirkung deutlich schwächer als die Charakter-Upgrades aus, stehen aber bereits zum Spielstart zur Verfügung. Zudem können vier weitere Charakterklassen freigeschaltet werden, die eigene Fähigkeiten und Hauptwaffen besitzen. Von Beginn an steht der Ritter Brecht Gewehr bei Fuß. Später folgen unter anderen der Feuerteufel Presto oder die Geisterdame Camille, die eine Bazooka ins Gefecht führt.
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Vor schöner Kulisse schießt es sich gleich noch besser. |
Die Schöne und das Biest
Das bleihaltige Geschehen ist effektvoll inszeniert und geht nach kurzer Eingewöhnung leicht von der Hand. Optische Details wie die tuckernden Auspuffe der Goblin-Ballons oder die Ofenrucksäcke der Big-Daddy-artigen Kolosse gehen im Getümmel schnell unter, dokumentieren aber die Akribie der Entwickler. Ein weiteres Designschmuckstück ist der schlürfende Sklavenhändler, der mit Gefangenen wirft, die in einem riesigen Netz auf dessen Rücken verstaut sind. Ebenfalls sehr filigran fallen die Bildschirmtexte aus, sodass wir – auch aufgrund des hohen Zoomfaktors der Perspektive – etwas näher an das TV-Geschehen heranrückten.
Der Online-Mehrspielermodus litt in unserer Testphase an teils schwerwiegenden Fehlern. So erlebten wir kurze Ruckler, ausgewachsenen Lags und zum Teil eine vollkommene Asynchronität. Während wir zum Beispiel noch mit einem Gegner kämpften, versicherte unser Gegenüber, dass dieses längst tot sei. An anderer Stelle war unser Charakter unlängst auf die Bretter gegangen, während der Partner uns noch lange an seiner Seite wähnte. Die lokale Koop-Variante funktioniert unterdessen fehlerfrei.
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Jeder der sieben Levelausgängs wird von einem Obermotz bewacht. |
Fazit
Rogue Stormers ist ein guter Twin-Stick-Shooter mit Roguelike-Elementen. Das Gunplay fällt griffig aus und die schicke Präsentation weiß zu überzeugen. Besser lesbare Texte und eine höhere Gegnervielfalt hätten dem Spiel jedoch gut gestanden. Die technischen Probleme des Online-Modus sind indessen indiskutabel. Wer mit Freunden zusammenspielen will und nicht die gleiche Couch besetzen kann, sollte die Finger noch von dem Titel lassen.
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2D-Shooter
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Solo- und Koop-Spiel
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Für Fortgeschrittene
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Erhältlich seit dem 8.10.2016 für 19,99 Euro
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In einem Satz: Satte Twin-Stick-Action für Couch-Krieger ohne Online-Ambitionen.
kleine korrektur: erhältlich seit: da ist wohl nen monat dazugekommen ;)
Wir sind unserer Zeit voraus :)
Ist ein schönes Spiel für Zwischendurch :-)
Ich habe damit einige STunden verbracht. Dank seiner kurzweiligkeit, verleitet es, auch nach einer Pause, immer mal wieder zum Einschalten.
Im Marktplatz gibt es für 5€ mehr auch gleich das Bundle mit Giana Sisters
Das Spiel ist unverkennlich AAA aber ...
1. Sind alle Umgebungen so düster?
2. Gibt es Überraschungseffekte bzw. wie gut sind sie?
3. Erzählt das Spiel eine Geschichte die sich in einzelne Levels (o.Ä.) aus Perspektive verschiedener Figuren entfaltet? (Beispiel raptor - call of the shadows)
Mir hat das Spiel sehr gut gefallen. Hätte ich keinen Code bekommen, hätte ich es nach diesem Check definitiv gekauft.
Sollte das nicht mal Diesel Störmers oder so heissen ? Falls ich da richtig liege, muss ich wieder mal einen Blick drauf werfen...
Genau. Nach dem Rechtsstreit mit dem Modehaus Diesel musste das Studio den Titel, der zu Beginn auch Ravensdale hieß, umbenennen.
http://www.gamersglobal.de/news/105761/dieselstoermers-black-forest-verliert-rechtsstreit-gegen-diesel-und-muss-das-spiel-umben
Der Streit war sowieso mal wieder totaler Schwachsinn...
Rogue Stormers klingt zwar auch ok, aber Diesel Stormers hätte ich da auch eher genommen.
Dieselstormers, war definitiv der bessere Titel, aber was will man bei so engstirnigen Firmen machen...
Ah danke ! Dann werd ich mir das doch mal genauer anschauen :) Das mit Ravendale wusste ich gar nicht.
da hamma hier auch gleich die passende news dazu :D
http://www.gamersglobal.de/news/73065/ravensdale-funding-abgebrochen-bonus-fuer-backer-2-upd
Schau ich mir mal an, hab als Helfer in der Indie Arena freundlicherweise einen Code gratis erhalten.
Vielen Dank für den Check, vielleicht sollte ich es mal endlich antesten. ;)
Ich kann es dir auf jedenfall nur empfehlen. Ein tolles game!!!
Klasse check. Wenn die Zeit zum Speieln bald wider kommen sollte, wird es gekauft.
Auch ein Jahr später noch interessant.
Danke für die Vorstellung, aber es trifft nicht ganz meinen Geschmack. Dennoch eine tolle Rubrik!
Mal wieder ein guter Artikel, der so ziemlich alles auf den Punkt bringt. Ich weis gar nicht ob in dieser Version, welche ihr gespielt habt, auch der 7.te Zusatzlevel bereits enthalten ist. Ich meine dass erst vor ca. knapp einem Jahr dieser hinzukam.
Müsste das statt "sollte die Finger noch von dem Titel lassen." nicht "sollte noch die Finger von dem Titel lassen." heißen?