Nach einer kleinen wetter- und verletzungsbedingten Sommerpause melden wir uns mit unseren Wochenend-Lesetipps zurück. In dieser Comeback-Ausgabe geht es um die öffentliche Wahrnehmung von Spielen im Feuilleton und um depressive Charaktere in Titeln wie Kane & Lynch oder GTA. Außerdem haben wir noch ein Interview mit Bioshock-Erfinder Ken Levine für euch herausgesucht (GG-Videotest zu Bioshock - The Collection).
"Bloss ein Spiel oder grosse Erzählung? Digitale Unterhaltungsmedien in der öffentlichen Wahrnehmung"blog-der-republik.de am 28. August, Julian Simon
Der feuilletonistische Ansatz in der Spielekritik beschränkt sich oftmals zu sehr auf erzählerische Aspekte und lässt die Spielmechanik außen vor, kritisiert Julian Simon. Damit würde man einigen Titeln nicht gerecht: "Aber es gibt auch Videospiele, deren Geschichten banal, Figuren platt und deren dargestellte Welten unoriginell sind, die aber als Spiele dennoch großartig funktionieren. Die Qualität solcher Spiele rührt dann von ihrer Spielmechanik her, die aufgrund ihrer Tiefe und Komplexität überzeugen kann."
"Depressionen und Games: Die perfekte Mischung?"
derstandard.at am 11. September, Thomas Ortsik
"Können Spiele mit depressiven Protagonisten mir mit dem Umgang und der Akzeptanz meiner eigenen Depressionen helfen?", fragt sich Thomas Ortsik, nachdem er einen wissenschaftlichen Artikel über die positive Wirkung von Sportspielen gelesen hat. Auf der Suche nach einem solchen Charakter stößt er schließlich auf Michael aus GTA 5, der selbst depressiv ist (ihr könnt im Spiel seinen Psychiater aufsuchen). Leider lasse die Darstellung seiner Erkrankung zu wünschen übrig: "Zu sehr unterscheidet sich unser Vorgehen im Spiel von dem eigentlichen Bild eines depressiven Menschen. Schlüpfen wir in die Haut von Michael, mag er anfangs vielleicht lustlos am Pool liegen, doch hält uns das Spiel nie davon ab, dass wir uns im nächsten Augenblick mit Freunden verabreden, joggen oder gar einen Supermarkt überfallen."
"Inside the Making of 'BioShock' Series With Creator Ken Levine"
rollingstone.com am 14. September, Chris Suellentrop (Englisch)
Anlässlich der Veröffentlichung der Bioshock Collection hat Ken Levine dem Rolling Stone ein Interview gegeben, in dem er über die Arbeit an den Spielen, Diskussionen mit dem Publisher und über die Charaktere spricht: "In Bioshock 1 geht es um Juden. Ich bin selbst Jude. Wenn man so darüber nachdenkt, sind Andrew Ryan, Sander Cohen, Tenenbaum allesamt Juden. Suchong ist Koreaner. Korea wurde während des 2. Weltkriegs brutal von Japan unterdrückt. Er hat überlebt. Sie alle sind Überlebende von Unterdrückung. Unterdrückung macht aus ihnen Unterdrücker, das ist das Grausamste daran. So unähnlich sind sich Andrew Ryan und Daisy Fitzroy gar nicht."
Im heutigen Video: Das neue iPhone.
Wenn ihr selbst interessante Links oder unterhaltsame Videos zum Thema Computerspiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar.
Ich bin kein Apple oder iPhone Fan, aber muss so ein Gebashe promoted werden? Zumal laut Analysten, dieses Jahr das iPhone bewusst so sporadisch gehalten wurde, man mit "mäßigen" Verkaufszahlen rechnet und erst nächstes Jahr dann die Bombe platz und wieder etwas "großes" kommt.
Warum nicht?
Zugeben sind diese Apple-Satire-Videos mittlerweile so langweilig wie die meisten Produkte von Apple. Aber ich finde auch nichts anstößiges daran.
Wenn du was besseres kennst:
"Wenn ihr selbst interessante Links oder unterhaltsame Videos zum Thema Computerspiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar."
Bin selber Apple-Käufer (ab und zu) und hab mich köstlich amüsiert. :)
LOL Wer offizielles in einem Unternehmen soll denn das bitte gesagt haben? Der sollte gleich mal gefeuert werden, sowas ist das absolute NoGo. Daher gehe ich mal eher von aus, dass das Geschreibsel von hoffnungslosen Applefans ist, die natürlich meinen, ihr altes, innovatives Apple käme je wieder. Aber da schon das Iphone 6 eigentlich ein Griff ins Klo war, ist das jetzt halt ein Bankrott. Das Iphone 7S wird sicher nicht besser in den aktuellen Schwachpunkten. Wahrscheinlich verkauft Apple einem dann nur noch mehr idiotische Ideen für Downgrades.
Aber ja, das Applegebashe wirkt langweilig, da man eben auf einen am Boden liegenden Eintritt. Easy Win für die Satiriker.
Gezeichnet: Ein Nintendo-Fan, der immer noch irgendwie hofft, dass Ninteno NX der Allheilsbringer wird und MS und Sony in die Schranken weist.
6. Zeile des Abschnitts "Depressionen..." voN dem statt voM dem.
Ansonsten eine interessante Zusammenstellung.
Danke für die Zusammenstellung! Die Gamestar hatte in den letzten Ausgaben ebenfalls eine nicht unspannende Serie zu Spielen und Depressionen. Ob der Standard-Artikel davon inspiriert wurde?
Ich glaube, das ist der gleiche Artikel.
Steht doch sogar am Ende des Artikels. ;)
Ich hab aufgehört zu lesen, als mir langsam dämmerte, dass ich das alles schon mal gelesen hatte :)
Ich hab, ohne zu lesen, einmal nach unten gescrollt. ;)
Liest Du bei Büchern auch immer die letzte Seite zuerst? ;)
Ne, aber ich wollte halt einfach überprüfen, ob unterm Artikel was dazu steht, woher der ist. ;) Weil mir der hier in der News zitierte Ausschnitt auch schon aus der Gamestar bekannt vorkam. :)
Vielen Dank für die Zusammenstellung, bedonders der GTA V Artikel interessiert mich sehr.
Das Interview mit Ken Levine interessiert mich, danke für den Tipp. ;)
Was erzählt Ken Levine denn da? Andrew Ryan ist doch kein Jude. Es geht doch in seiner Philosophie gerade darum, Religion und Determinismus abzulehnen. "No Gods, Only Men" usw...
Soweit ich mich erinnere wuchs er in Russland zur Zarenzeit auf. Infolge der Revolution emigrierte er nach Amerika und änderte seinen russischen Namen.
Dass er Jude sei hat Levine wohl mal in 2015 in einem Interview erwähnt...offenbar erstmals. http://www.gameinformer.com/b/features/archive/2015/04/09/faith-in-rapture-ken-levine-shares-thoughts-on-creating-authentic-diversity.aspx
Danke für die Artikel. Das Video ist mal wieder wunderbar :-)