Gestern Abend um 22:45 Uhr hat der Bayerische Rundfunk im Rahmen seiner Talkreihe nacht:sicht eine Sendung zum Thema "Digitale Spielsucht" ausgestrahlt. Zur halbstündigen Talkrunde in einem Münchner Café trafen sich nebst Moderator Andreas Bönte, der PR-Direktor und Jugendschutzbeauftragte von Electronic Arts Deutschland Martin Lorber und Klaus Wölfing, Leiter der Ambulanz für Spielsucht am Universitätsklinikum Mainz.
Die drei Herren sprachen zunächst allgemein über Computerspiele früher und heute, über die zunehmende Immersion über die Jahre und die Mechanismen moderner Spiele, sowie neben dem Themenschwerpunkt Spielsucht auch über aktuelle Forschungsergebnisse der Psychologie und die Verantwortung der Spielehersteller nicht nur beim Thema Gewalt und Jugendschutz, sondern auch bei der Suchtprävention. Hier gingen die Meinungen der Diskutanten erwartungsgemäß auseinander.
Des Weiteren wurden Anzeichen von Suchtverhalten (1 Prozent der 14 - 64-jährigen Spieler in Deutschland sind betroffen), technische Kontrollmöglichkeiten jenseits der Endgeräte (mit Blick auf Südkorea), Medienkompetenz, monetäre Verlockungen im E-Sport, sowie ein eventuell erhöhtes Gefahrenpotenzial durch Virtual Reality (VR) angesprochen.
Die Sendung kann ab sofort in der Mediathek des Bayerischen Fernsehens abgerufen werden.
Danke für die Zusammenfassung, kann ich mir die halbe Stunde sparen ;-)
Ich glaube auch, dass ich mir den Aufreger erspare.
Danke für den Tipp - lade ich mal runter und schaue mir das bei Gelegenheit vielleicht mal an.
Oh. Ein Sendungs-PoS?
Fast, ja. Hab da noch zwei-drei Dokus von ZDF.Info, die ich bisher nicht gesehen habe :-)
Immerhin ist Dein Sendungs-POS größer als meiner. ;)
Ich kann ja nicht überall so einen Backlog haben wie beim zocken :-)
Sowas war früher ein Stapel VHS-Kassetten meiner Eltern. Da habe ich PoS anerzogen bekommen. ;)
Sehr gut! Wir sind also gar nicht selber schuld!
Schuld ist IMMER die schwere Kindheit!
Langweilig
...zitter....muss mehr zocken. *sabber*
Ambulanz für Spielsucht am Universitätsklinikum Mainz... bei bundesweit 1 Prozent Betroffener schieben die ja einen lauen Lenz. Na ja, wenn Civ6 draußen ist, schaue ich mal auf 'ne ambulante Behandlung vorbei :D
1% von 40-80 Millionen sind schon ein paar ;-)
Wobei 1% noch wenig ist. Ich habe mal was über Studien in USA/England gelesen, die lagen da bei 8-12% !
Also zum Einem redet Klaus Wölfing dabei von Computersucht. Das ist (wie auch erklärt wird) eher ein Sammelbegriff für verschiedene nichtstoffgebundenen Süchte (u.a. Kaufsucht, Internetsucht, Glücksspielsucht) bei denen ein Computer benutzt wird. Nur zum Vergleich Schätzungsweise sind in etwa 438.000 Menschen in Deutschland glücksspielsüchtig.
Es gibt meines Wissens bislang keine einheitlichen Schemata zur Feststellung noch eine Klärung, ob Computerspielsucht existiert. Das liegt zum Einem an der jungen Thematik der Verhaltenspsychologie und zum Anderen der Verzweigung in andere Themengebiete.
Ich empfehle einmal diese Lektüre:
https://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Computerspielsucht-Befunde-der-Forschung-Langfassung,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
Sie ist zwar von 2008 (2010 veroffentlicht) beschreibt aber meiner Meinung nach immer noch gut die Problematik.
Wenn jemand nur noch vor dem Computer sitzt, sämtliche (echte) soziale Kontakte verliert und (wie es ja wohl schon vorgekommen ist) sogar Job oder Schule/Studium/Ausbildung schmeißt um noch mehr spielen zu können: Dann würde ich schon sagen, das Computerspielsucht existiert.
Siehe die obrigen Studie auf Seite 38 Punkt 3.2.4.3.
Für meine Meinung brauch ich keine Studie ;-)
Ist dann Deiner Meinung nach jedes Mittel zum Zweck des Eskapimuses eine Sucht?
Das kommt auf den Umfang an. In dem von mir oben beschrieben Umfang: Ja
Also wäre ein erfolgreicher Börsenjuppi, der seinen Beruf, seinen Lebensstandard, sein soziales Umfeld oder kurz sein gesamtes bisheriges Lebensleistung wegschmeißt, um das tolle Leben eines Erimten in den liebevollen Armen von Mutter Natur zu führen, wäre folglich kein Aussteiger aus der Gesellschaft, sondern wär ein Natursüchtiger!?
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.
Das war nur kein Vergleich. Ich habe Deine Aussage, wie sie bei mir angekommen ist, schlicht paraphrasiert.
Verstehe schon:
Also wäre ein erfolgreicher Börsenjuppi, der seinen Beruf, seinen Lebensstandard, sein soziales Umfeld oder kurz sein gesamtes bisheriges Lebensleistung wegschmeißt, um seinen ganzen Tag in der Kneipe und am Kiosk zu verbringen um mehrere Liter Bier und Schnaps am Tag zu trinken, wäre folglich kein Alkoholsüchtiger sonder nur ein Aussteiger aus der Gesellschaft?
Woher kennst Du einen meiner ehemaligen Stammkunden? ;-)
Ja es wäre möglich, daß dem so ist. Nur betrittst Du nun das Feld der stoffgebunden Suchterkrankungen, in dem es unter anderem Metaanalysen und gesicherte Methoden der Erkennung gibt.
Woher kennst Du einen meiner ehemaligen Stammkunden? ;-)
Ich hab als ehemaliger Börsenjupie halt schon eine Menge erlebt.....
Vielleicht hocken Geldsäcke doch gern beieinander. ;-)
Das war nicht als Kritik an Deinem ehemaligen Berufstand gedacht, sondern zum Zeichen eines Bildes realer Begebenheiten.... und um nicht auf Into the wild zu verweisen.
Hab ich keine Zeit zu, muss ZOCKEN!!!! :)
Danke für den Link. Das war eine sehr entspannte Sendung die zwar recht oberflächlich an dem Thema kratzt zumindest blieben gegenseitige, häufig unbegründete Beschuldigungen aus.
Es wird wohl niemand hier bezweifeln, dass es die Spielesucht gibt.
Das ist so ähnlich wie beim Fußball in der Sommerpause. Man wird gereizt, nervös und zittrig. Erst wenn der Ball nach der Sommerpause wieder rollt, normalisiert sich alles. :)
Süchte gibt es viele.
Stoffliches ist nur für die Kleingeister.
Gewohnheitssüchte sind für den Großteil zu kontrollieren.
Uhh eine Sendung über Spielesucht, ohne einen einzigen Spieler, oder wenigstens Let`s Player oder einen Spielemagazinredaktör, also jemanden der sich mit der praktischen Seite auskennt.
Na das is mal wieder sicher kuturell und informatiev wertvoll.
Das ist wie wenn ich einen Daxfachman und einen Geologen über das Wetter reden lasse.
(Sorry auch der EA typ is nur n Anzugträger....)
Naja. Wenn man noch die Spielersicht in so einer Sendung drin haben möchte, dann hätte es ein Betroffener sein müssen, ein Spielsüchtiger. Ich weiß nicht, warum ein Lets Player, ein Spieler oder ein Journalist mehr Ahnung von Spielsucht haben sollte oder bei so einem relativ spitzen Thema etwas von Gehalt beitragen könnte - wenn es nicht gerade jemand ist, der zu dem Thema intensiv recherchiert.
Dann doch lieber einen Geologen und einen Meteorologen übers Wetter reden lassen. Auch wenn sie Anzüge tragen. Hauptsache sie haben Ahnung.
Sehe ich auch so. Ich bin Spieler und hätte zu der Diskussion an sich wohl nicht viel sinnvolles beizutragen. Denn das es auch Leute gibt, die Spielesüchtig sind, steht wohl außer frage.
Der Meinung bin ich auch.
Oh ja Spielsucht... aber wenn's die jährlichen Alkoholfestspiele aka Oktoberfest wieder sind, wird live im BR übertragen...
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
Ich weiß nicht wie das im Deutschen genau heißt, aber im anglikanischen Raum nennt man das "fallacy of relative privation".
Ich denke Du meinst ein relativierendes Scheinargument.
Wenn das so heißt: danke ^^
Was ich sagen wollte: A und B sind Probleme.
Der "fallacy of relative privation" nach sagt man Problem B ist schlimmer als Problem A, deswegen muss man sich um B kümmern und A ist jetzt irgendwie akzeptabel.
Und das ist irgendwie die Argumentationsstruktur des Internets:
Sexismus in Spielen? -> Haben wir nichts besseres zu tun?
Flüchtlinge brauchen Hilfe? -> Aber HIER gibt's doch auch Probleme!
Russland betreibt Staatsdoping? -> Aber die Amis sind doch auch böse!
Die Frage ist nur, ob es hier zutrifft. Er wirft der Sendeanstalt ja vor eine Suchtmittel positiver und eine andere Suchtmittel negativer darzustellen. Deine Antwort besteht darin, es als Scheinargument zu bezeichnen, aber Du nennst keine Begründung dafür.
Nene, meine Argumentation ist eher dahingehend, dass unter eine News vom Spielesucht und ob oder in wie weit diese ein Problem ist, Alkohol oder weiter unten auch Smartphone-Abhängigkeit genannt wird.
Das ist sicher auch ein Problem aber tut hier wenig zur Sache.
Das einzig zusammenhängende ist, dass das Sendezeit im BR beansprucht. Das stimmt, aber da arbeiten so viele Leute. Wenn das die SELBEN sind, dann wirds erst interessant.
Aber das darf jeder für sich entscheiden. Ich finde das eine komische Argumentation, wenn jemand sagt dass Spiele abhängig machen können und ich ihm "Aber Alkohol!" entgegne.
Vielleicht ist es aber auch nur für mich seltsam ;)
Ich verstehe, daß Du es so siehst und würde Deinen Beispielen zustimmen, aber hier halte ich die Intention für anders gelagert.
Zum Einen werden diese Sendungen und Themen letztlich von der gleichen Person genehmigt: Dem Intendanten. Dieser instruiert aufgrund der Größe zwar Untergebene dafür, aber letztlich setzt er die Richtlinien. Idealerweise hat er dabei neben der Meinungspluralität auch auf die Ausgewogenheit zu achten.
Zum Anderen ist es für mich eher die Frage, ob es sich schlicht um einen Nebenkriegsschauplatz handelt, der letztlich eher in ein eine gesellschaftliche Debatte münden würde.
Okay, halte ich für eine legitime Kritik!
edit: Sehe ich zwar nicht so, aber ich kann die Sichtweise verstehen.
Saufen finde ich schlimmer .
Besoffen zocken ist am schlimmsten.
Kommt auf das Spiel an. ;)
Rez könnte funktionieren.....
...Anstoss und später der Fussball Manager mit einem Kumpel und viel Whisky war immer gut. War die einzige Möglichkeit die Niederlagen erträglich zu machen. ;)
Ja, okay. Das kann ich mir auch noch vorstellen.
Ja, vor allem mit leerem Magen und direkt nach Crack. Davon kann ich nur jedem abraten, der schon auf Heroinentzugskur ist.
Danke für den Hinweis, kommt nur zu spät ;-)
Mario Kart Wii nach dem 5. Caipirinha! DAS sind dann die wirklich anstrengenden Rennen gegen die Freundin :)
"zunehmende Immersion"?
Bei mir schwindet die Immersion mit jedem Script und jeder Cutscene rapide.
Ja, es sei denn, es wird feuchtfröhlich auf Einhörnern geliebt. Wenn ficktive Inhalte erzählerisch derart genital gestaltet werden, darf man sich ruhig mal immersivieren lassen.
Ist noch was von dem Stoff übrig? ^^
Ich fürchte nicht. ;)
Made my Day - so richtig schoen trocken. :)
Besoffen posten macht lustig ;-)
Ja meinst du, ich wage mich jemals wieder nüchtern in dieses Magazin? ;)
Prost!
Verdammt, den Beitrag würde ich mir gerne ansehen, aber mein Pile of Shame baut sich nicht von alleine ab.
Die sollten mal eine Sendung zum Thema Smartphone-Sucht bringen. Da ist gefühlt jeder Zweite von betroffen. Und die sieht man zu Fuss, freihändig auf Fahrrad, einhändig am Steuer, in jedem Lokal, auf Arbeit... ach, die Smartphone-Zombies sind einfach überall ^^
Allein in meinem nahen Umfeld kann ich sagen, dass diejenigen um ein vielfaches mehr an Zeit mit dem Smartphone (zocken, whatsappen,...) verbringen als ich mit der Konsole (die allerdings auch stationär ist).
Jap, ich war noch vor ca. einer Woche abends an der Kueste joggen und ausser ein paar freundlichen Haschkapuzen, die sich im Gras luemmelten und das Meer anschauten, waren alle Matschgesichter ausschliesslich auf ihre Phones gerichtet. Ich weiss nicht, weshalb die ueberhaupt ans Meer kommen, wenn sie sowieso nichts davon mitbekommen. Oh warte... die frische Luft! Na immerhin... Am schlimmsten war immer noch diese 4-koepfige Familie, wo vom Bierbauch bis hin zum Vierjaehrigen ausnahmslos alle mit gesenktem Haupt einhermarschierten und texteten. Man moechte die Pruegelstrafe wieder einfuehren. Aber nur fuer die Eltern, denn die Kids sind echt okay und einfach nur indoktriniert. ;)
Wieso - sie haben miteinander getextet :-)
Achsooo. Dann geht's ja. Vielleicht haben sie ja alle internen Familienstreitigkeiten gelöst und nebenbei noch den Plan zur wöchentlichen Müll- und Schwiegermutterbeseitigung erstellt. Da habe ich wohl zu früh allerhand Gemeinheiten über sie getweetet...