Es ist beschlossene Sache: Aktuellen Zahlen zufolge haben 48,1 Prozent der britischen Wähler für den Verbleib und 51,9 Prozent für den Ausstieg aus der Europäischen Union gestimmt. Der sogenannte Brexit wird somit zur Realität, sodass das (vermeintlich) vereinte Europa zukünftig einen Mitgliedsstaat weniger umfassen wird.
Die Auswirkungen dieses Volksentscheids betreffen natürlich unter anderem den Wirtschafts- und Finanzsektor – wie genau, wird sich kurz- und langfristig zeigen. Hinsichtlich der deutschen Digitalwirtschaft warnte der Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) kürzlich, dass ein EU-Austritt Großbritanniens „deutliche Umsatzeinbußen“ bedeuten könnte.
Als Beispiel führt der Digitalverband die Beträge an, die im vergangenen Jahr mit dem Export und Import von Informations- und Telekommunikationstechnik sowie Unterhaltungselektronik erzielt wurden. Demnach wurden entsprechende Produkte im Wert von circa 2,9 Milliarden Euro von Deutschland nach Großbritannien geliefert (das entspricht acht Prozent der gesamten ITK-Ausfuhren) sowie Waren im Wert von etwa 1,2 Milliarden Euro nach Deutschland importiert.
Die Entwicklung dieser Zahlen wird in Zukunft maßgeblich durch Verträge beeinflusst, wie Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder deutlich macht:
Großbritannien ist für Deutschland seit Jahren eines der wichtigsten Exportländer für IT- und Telekommunikationsprodukte und ein bedeutender Handelspartner. Sollte es wirklich zu einem Brexit kommen, hängt alles davon ab, wie die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern danach vertraglich geregelt werden, etwa was den freien Austausch von Waren und Dienstleistungen angeht. Jedes Hemmnis für einen freien Austausch von Waren birgt die Gefahr, dass es auch zu Umsatzverlusten bei deutschen Anbietern kommt.
Auch in Bezug auf die Gestaltung eines „starken digitalen Europas“ wird der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union dem Verband zufolge eher nachteiligen Einfluss haben. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang die schon jetzt bestehenden, zahlreichen verschiedenen nationalen Gesetzgebungen, durch die es „europäische Digitalunternehmen und vor allem Mittelständler und Start-ups schwer haben, auf Augenhöhe mit ihren Mitbewerbern aus den USA oder China zu bleiben“. Rohleder dazu abschließend:
Wir brauchen einen echten europäischen Binnenmarkt. Gerade die Digitalbranche kann und muss den nationalen Fliehkräften etwas entgegensetzen.
Wie überraschend... :(
Tja, das war's dann mit der Zollfreiheit englischer Spieleimporte.
Ja da liessen sich so einige Schnäppchen machen.
Zollfreiheit kann man aushandeln. Dafür braucht man keine EU.
Nach dem Getöse aus Brüssel vorher? Unwahrscheinlich.
Wird es, so wie auch für die Schweiz und Norwegen, dann auch für GB geben. Nur ist das dann vermutlicher auch nicht gerade billig für GB. Zahlen müssen sie dafür auch ohne Mitgliedschaft. Nur Einfluss auf die europäischen Regeln hat GB dann weniger bis gar nicht.
Und genau deswegen verstehe ich fast 52 Prozent der wahlregistrierten Briten nicht...
Wenn man sich so anhört, wie die EU-Leute reden ("Bleibt gefälligst drin, oder wir machen euch fertig."), dann kann man schon gut nachvollziehen, warum Leute da nicht mehr dabei sein wollen. Das sich das in der Realität schwieriger gestaltet ist natürlich wiederum eine andere Sache.
Friedensnobelpreisträger halt.
Obama ist Friedensnobelpreisträger. Assad bald auch.
Das ist doch überhaupt nicht repräsentativ. Das zu verallgemeinern und dann auch noch als Begründung für den Brexit auszugeben, ist Demagogie pur.
Danke. Obwohl genau diese Reaktionen natürlich das zukünftige Verhältnis zusätzlich erschweren, erst nachdenken, dann reden, wäre auch manchmal bei Politikern schön, obwohl es ja auch sehr besonnene Äusserungen gab, gerade von Personen, denen man das weniger zugetraut hätte...
Nicht unbedingt, da gibt es sicher eine Sonderlösung. Wäre ja nicht unüblich, gerade mit UK, die haben es doch auch geschafft als einziges EU-Land nicht mal den Euro als Währung einzuführen.
Schweden, Dänemark, Polen etc.. da gibts noch mehr Länder ausserhalb der Eurozone...
Ja, da hab ich mich blöd ausgedrückt; unter den Ländern mit großer Wirtschaftskraft und die schon sehr lange in der EU sind hatte UK schon einen Sonderstatus.
19 Länder haben den Euro, 28 sind in der EU. Und wie wir mittlerweile wissen war das ja nicht die schlechteste Entscheidung von diesen 9 Ländern nicht dem Euro beizutreten.
Wenn man dich die dt. Wirtschaftsdaten seit Einführung des Euro anschaut, kann das zumindest für die wieder viertgrößte Weltwirtschaft der Welt bisher nicht ganz so eine schlechte Entscheidung gewesen sein...
Jo, weil der Euro für Deutschland unterbewertet ist, was Importe verteuert und Exporte verbilligt, während es für alle anderen Euro-Länder überbewertet ist mit dem gegenteiligen Effekt. Deutschland lässt sich es sich auf Kosten der restlichen Euro-Länder gut gehen.
Ein Teil der Wahrheit, dem ich leider nicht widersprechen kann...;)
Es gibt keine Entscheidungsfreiheit über den Beitritt zur Eurozone - alle EU-Mitglieder (außer UK und Dänemark) sind verpflichtet, den Euro einzuführen, wenn sie die Kriterien erfüllen. Einige Länder verzögern das bzw. erfüllen die Kriterien absichtlich nicht.
Ich kauf eh meist schon meist in Russland oder Ostasien, da ist es einfach billiger :).
Happy Cameron Day, Great Britain!
Teilweise kommt es mir so vor als würde der Brexit bedeuten das Großbritannien nun zu nem isolierten Staat aller Nordkorea wird.
Als hätte Großbritannien nach dem Austritt keinerlei Wirtschaftliche Interessen mehr, natürlich muss viel neu verhandelt werden aber das schaukelt sich mit Sicherheit wieder ein.
Evtl sogar zum Vorteil für uns da GB wohl nun erst recht wirtschaftliche Partner braucht.
Würde sich die EU endlich mal reformieren, wie es seit Jahren gefordert wird, hätte es aber auch nicht so weit kommen müssen. Wüssten die Leute was die EU eigentlich alles für die Menschen tut, hätte sie auch nen besseren Ruf.
Allerdings ist sie so ein komplexes und undurchsichtiges Konstrukt dass im Grunde fast keiner weiß was sie überhaupt macht.
... komplex, undurchsichtig und leider auf Grund der extrem eingeschränkten Befugnisse des Parlaments auch hochundemokratisch - da besteht tatsächlich Reformbedarf.
(ansonsten stimme ich dir zu)
Die Entscheidungsprozesse im EU-Parlament sind für jedermann offen und hoch demokratisch, man muss sich nur informieren, problematisch, unübersichtlich und undemokratisch wird es mit der Europäischen Kommission und dem Rat der europäischen Union. Ganz zu Schweigen vom Europäischen Rat und seinem Einstimmigkeitsprinzip, ja, da besteht Reformbedarf, vor allem besteht aber auch Aufklärungsbedarf, was die Union bisher geleistet hat und warum vor allem wir als Bürger von ihr profitieren. Ich denke, da gäbe es auch sehr gute Argumente, die müssten aber auch verständlich kommuniziert werden...
Wird so ablaufen wie mit Norwegen, Schweiz, Island und Liechtenstein, die nicht in der EU sind , sondern im EWR.
Auch mit einen Austritt von England aus der EU, haben wir noch Europäischen Wirtschaftsraum, die Richtlinien dort gelten nicht nur für Güter, sondern auch für die Regulierung von Arbeitnehmerrechten, Gesundheit und Sicherheit.
Außerdem hatten die Briten immer einen Sonderstatus in der EU:
Kein Euro.
Kein Schengen.
Sie waren auch eher Bremser wenn es um Reformen ging, die Finanztransaktionssteuer zum Beispiel.
Und bevor es zum Austritt kommt, wird erstmal 2-3 Jahre verhandelt und solange ist England noch in der EU.
Man kann natürlich jetzt in Melancholie verfallen oder das ganze als Chance sehen.
Selbst Gabriel hat sein soziales Bewusstsein wieder gefunden...
"„Der Brexit ist kein Untergang Europas, sondern eine Chance für den Neuanfang. Der Austritt des Vereinigten Königreichs ist ein schriller Weckruf vor allem für die europäische Politik. Wer den überhört oder sich in die üblichen Rituale flüchtet, fährt Europa vor die Wand. Die Briten haben nicht gegen Europa gestimmt, sondern gegen die bisherige Art es zu gestalten."
Die Schweiz nimmt nicht am EWR teil.
Genau, und es läuft mit der EU nicht gerade gut.
Ich gebe dir Recht. Bitkom klingt so, als würde G-B nach dem Brexit alles im eigenen Land herstellen. Es ist zu bezweifeln, dass die das überhaupt könnten. Und daran wird sich auch in Zukunft höchstwahrscheinlich nicht so viel ändern, dass anderswo Milliardenverluste entstehen.
Jetzt wollen wir erstmal sehen, wie gut die mit ihrem Brexit klar kommen. Es ist fraglich, inwieweit den "Leave"-Wählern die (mutmaßlichen) Auswirkungen dieses Entscheids bewusst waren.
Die Briten wagen den Sprung ins Ungewisse, ein Weltuntergang oder Wirtschaftskollaps ist das aber noch nicht. Klar muss jetzt ein neuer Modus Vivendi mit dem Kontinent gefunden werden und die EU wird wenig Lust haben, mit UK x Sonderregeln auszuhandeln. Die muss jetzt erstmal schauen, dass ihr der Laden nicht um die Ohren fliegt. Irgendwie wird man schon eine Lösung finden und ich hoffe, am Schluss schaut ein von mehr Konsens, Zusammenarbeit und Demokratie getragenes Europa heraus.
Die Briten haben eh schon x Sonderregeln und das trotz EU.
Es wird einiges leichter werden ohne GB, Stichwort Britenrabbat, Stichwort Pfund statt Euro, Schengen, Lissabon - man hat sich schon lange gefragt, warum die überhaupt dabei sind, wenn ihnen nichts passt und alles stinkt.
Ich bin aber trotzdem Deiner Meinung. Eigentlich ist GB eng mit Europas Geschichte verbunden und die wirtschaftliche Zusammenarbeit der EWS hatte eigentlich das Ziel, zukünftig Kriege zu vermeiden. GB ist wohlhabend und ich sehe kulrutrell und gesellschaftlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede, ganz so wie die 49 %, die gegen den Brexit waren.
Aber so ist das eben mit der direkten Demokratie: die reine, die pure Zahl zählt und auch wenn de facto das halbe GB jetzt gegen seinen Willen aus der EU austreten muss. Muss man akzeptieren, tut im Moment weh, wird aber kein Weltuntergang.
die Gegner werden eh bald (aus-)sterben ^^
Das ist wohl wahr - da haben alte Leute, die die Folgen weniger lang spüren werden über die Zukunft der Jüngeren entschieden, die damit noch Jahrzehnte leben müssen.
Es ist ja alles nicht unumkehrbar ;-)
Das - sorry - schwachsinnigste Argument, was die Brexit Debatte begleitet. Man hat echt den Eindruck, dass jeder 25-jährige der Meinung ist, ein 60-jähriger habe kein Recht abzustimmen oder seine Meinung kundzutun. Vielleicht ist das ja normal in dem Alter, kann mich da nicht mehr dran erinnern. Demokratie bedeutet, dass jeder seine Stimme abgeben kann und jede gleich viel zählt.
Bis vor wenigen Jahren ging es auch ohne EU und es wird neue Freihandelsverträge und Co geben. Da muss man nicht in der EU für sein. Und junge Leute werden jetzt auch in England nicht verhungern.
Das ist gar kein Argument, sondern einfach ein demographischer Fakt.
Und die ganzen Brexit-Fans sollten sich jetzt nicht mal darauf verlassen, dass sie so einfach super Konditionen für den Zugang zum EU-Binnenmarkt aushandeln können. Vermutlich wird LB (Little Britain ohne Nordirland und Schottland) ähnlich wie zahlen dürfen wie heute, dafür aber keine Einflussmöglichkeiten mehr haben - vergleichbar mit Norwegen.
Die Leave-Wähler*innen werden noch ein ganz böses Erwachen haben.
Ich stimme zu. Und vielleicht könnte man aber auch anderseits argumentieren, dass den 18-24 jährigen noch die Erfahrung und Lebensweisheit fehlt um den Austritt zu unterstützen. Einfach mal provokativ in den Raum gestellt.
Man koennte auch argumentieren, dass die Jungen nicht diese "grosses Reich-Allueren" und nationale Kleinkariertheit haben.
Warum muss eigentlich ständig die Nazikeule gezogen werden? Ich habe mit keinem Wort irgendetwas in diese Richtung verlauten lassen.
Ich weiss auch nicht warum du die Nazikeule schwingen willst. Ich bezieh mich auf das G in GB oder das K in UK. Vielleicht schaust du ins Geschichtsbuch
Oh, dann habe ich Deine Aussage falsch interpretiert. Sorry.
No Problem :-)
Und wer sagt dass die Jüngeren immer der selben Meinung bleiben bzw dass diese Entscheidung nun negativ für die Zukunft ist?
Wer weiß evtl kollabiert ja auch die EU irgendwann und man wird Rückblickend den älteren sogar danken. Ist zwar eher unwahrscheinlich aber nicht unmöglich ^^
Dann sollen die Jüngeren mal öfters zu Wahl gehen...
Beim britischen Referendum waren auch viele schon in denSemesterferien.
Denn die Wahlbeteiligung steigt tatsächlich mit zunehmendem Alter. Bei der Bundestagswahl 2013 lag die Wahlbeteiligung bei den 25- bis unter 30-Jährigen bei 62,4 Prozent – und damit deutlich unter dem Durchschnitt von 72,5 Prozent.
Weil die die Wahlbeteiligung der Jugend miserabel war, sind die alten schuld...
Alles klar...
"Die britische Jugend – nein: die Jugend schlechthin! – neigt schon lange dazu, ihren ersten Wahleinsatz zu “verpennen”. Nicht erst seit dem Brexit, und eben nicht nur in Großbritannien."
http://scienceblogs.de/geograffitico/2016/06/27/brexit-hat-die-jugend-versagt-meine-antwort-nein/
Selbst schuld würde ich sagen...
Hä? Ich dachte, BREXIT wäre der neue Titel von Piranha Bytes.
Und ich dachte immer, das wäre Katzenfutter.
Wird nicht aus Twix Brexit?
Werden Brexit-Befürworter nicht Brekkies genannt? Brexiter würde sich ja mehr nach einer Region an.
Leider der beste Kommentar, den ich bisher zum Brexit gelesen habe...
Bei meinem ersten Besuch in GB hatte ich nicht den Eindruck, die Briten würden in desolaten Zuständen leben. Warum sollte es jetzt furchtbarer werden als damals?
war das vor der EU?
Wahrscheinlich kurz nach der Schlacht bei Hastings. Zugegeben, das war echt ne miese Zeit.
Anfang der Siebziger war vor der EU, ja ;-)
Die Verträge von Rom wurden 1957 unterzeichnet.
Großbritannien ist aber kein Gründungsmitglied gewesen, die traten erst in den besagten 70ern bei.
in central london oder in irgendeinem Fischer-Kaff? :)
Ich? Oder die Siebziger?
Ich glaube, wir waren beide in London...^^
Großbritanninen 1973:
- Die schlechtesten Umweltgesetze in Westeuropa
- Niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen trotz übermächtiger Gewerkschaften
- Inflationsraten jenseits von 20%, und das ohne den Einfluss des Ölschocks
- Niedriger Bildungsstand, das Bildungsystem produzierte zu viele einfach Gebildete und viel zu wenig geeignete Akademiker (die betroffenen Generationen sind heute Ende 50...)
- Massive Verschuldung der Privatleute (durch billige Kredite)
- Hohe Arbeitslosigkeit
1976 brauchte Großbritannien übrigens sogar einen IMF-Bailout.
Ein echtes Paradies, was sich die Alten da zurückwünschen. ;-)
Aber einen gewaltigen Berg an toller Musik haben sie geschaffen ;-)
Ja und Fish & Chips. In Zeitungspapier gewickelt. War da noch irgendwas?
Die Alten wünschen sich Churchill und die Kolonien zurück.
Die Leute die Brexit gewählt haben, haben die EU eben nicht wahrgenommen. Leider werden das in vielen westlichen Ländern immer mehr: Spanien hat bspw eine Jugendarbeitslosigkeit von 45%, Italien von 36%. Wenn die Jungen in Europa keine Hoffnung sehen, dann wird die EU scheitern.
als ob es nur GB in den 70ern so gegangen ist..
Erstmal abwarten. Die nächsten zwei Jahre wird ausser viel Getöse nicht wirklich was bewegendes passieren. GB wird sich zweimal überlegen, ob sie wirklich austreten, wenn sie dadurch wie angedroht Schottland & Irland aus dem United Kingdom verlieren würden...
Im Moment erstmal den Pfund-Kurs genau beobachten und Hamsterkäufe bei co.uk starten...
Hihi ja das dachte ich mir auch. ;-)
Die EU hat aber bereits gesagt wenn sie dafür stimmen soll es so schnell wie möglich umgesetzt werden, was man heute nochmals bekräftigt hat.
Was auch gut so ist, ne lange Hängepartie kann sich die EU nun auch nicht leisten.
Müssen sie. Das Volk hat gewählt ind abzüglich der Nordiren und Schottland ist es England geschlosseN. Und hört net auf die Whiner. Das ist mal wieder nur die Wirtschaft mit ihren Dumpingpreisen und Löhnen! Way to go! Nun bitte wir!!!
England ist mitnichten geschlossen, schau dir London und Cambridge an: 75% pro-EU (logisch ;))
Statt zu jammern, sollte der Verband gerade jetzt Unternehmen nach Frankfurt, Köln oder Berlin anlocken. Der Markt mit seinen Ungewissenheiten bietet enorme Chancen.
Das ist nicht die Aufgabe eines Verbandes sondern die der Finanz/Wirtschaftspolitik.
Und da schläft man noch etwas in diesem Bereich
Eben! Wer macht die Gesetze? - Die Lobbyisten!
"„europäische Digitalunternehmen und vor allem Mittelständler und Start-ups schwer haben, auf Augenhöhe mit ihren Mitbewerbern aus den USA oder China zu bleiben“"
Faszinierend.
Der Bundesverbandes Deutsche Startups sieht es anders.
""Die deutsche Start-up-Hauptstadt Berlin ist der Gewinner des Brexit, London der Verlierer""
Großbritanien begibt sich in die Isolation. Als EU würd ich die erstens gehen und dann am langen Arm verhungern lassen. Ich hoffe ja noch das sich Schottland wie auch Nordirland von England absetzen kann.
Und jeder der gegen die EU meckert sollte sich mal im Klaren sein was das bedeutet. Es gäbe keine offene Grenzen, nicht überall das gleiche Zahlungsmittel und viele andere Dinge wovon wir profitieren.
Das sehen die Briten offensichtlich anders.
Was willst du mir damit sagen? DIe Quittung wird kommen. ;)
Isolation?
Wo lebst du denn, wenn das passieren würde haut der große Bruder USA einmal auf den Tisch und die EU kuscht.
Hast du dir mal die Beziehung USA und England die letzten Jahre angeschaut?
Die ist weit weg von schlecht, im Gegenteil. Nur weil sie ab und an mal anderer Meinung sind, sind die Beziehungen nicht schlecht ansonsten würde man nicht gemeinsame Manöver fahren ect.
Dazu hat die USA doch schon die Beziehungen zu UK bekräftigt.
Abgesehen davon wurde schon vor 1-2 Monaten gesagt dass der eigentliche Gewinner des Brexit unter anderem die USA sein könnte (Handelsabkommen ohne EU ect)
Die Briten haben den EURO? Wäre mir neu ;-)
Ja den wollten Sie ja nicht. Was aus Sicht von Deutschland geschrieben. Ich kann nach Frankreich gehen und zahle mit dem Euro. Ich kann nach Italien gehen und zahle mit dem Euro.
Wenn ich Bock habe in Spanien zu arbeiten kann ich das machen. Ich hatte im Januar ein Angebot in Irland zu arbeiten. Das wäre ohne die EU so nicht möglich.
Mal ganz zu schweigen von den Anpassungen der Standards in vielen Bereichen.
Also offene Grenzen und das gleiche Zahlungsmittel sind nicht die wichtigsten Errungenschaften, sondern die Versöhnung durch die vielen gemeinsamen Treffen und den gemeinsamen Wirtschaftsraum.
Als Gegenargument für Zahlungsmittel und offene Grenzen könnte man natürlich auch die Abschaffung von Glühbirnen und die Gesetzesvorgaben aus Brüssel anführen. Das Problem ist ja, dass viele Menschen sich eben bevormundet fühlen. Die TTIP-Verhandlungen würden bspw sicherlich nicht als lupenreine Demokratie durchgehen.
Leider vergessen viele, wie wichtig die Sicherung des Friedens in Europa ist. Nur weil es zwischen den Grossen Mächten in Europa seit 70 Jahren keinen Krieg gegeben hat, nehmen die meisten diesen Zustand als natürlich hin.
GB wär ein wichtiger strategischer Partner bei der Bewältigung globaler Probleme gewesen. Durdh den Brexit läuft das jetzt alles nur noch unverbindlich, beiderseits übrigens.
Ja, dank der EU gab es keinen Krieg mehr in Europa, zB in Serbien, Kroatien, Kosovo und der Ukraine.
Keines der von Dir genanntenLänder war zu deren Kriegszeiten Mitglied der EU. QED. Try again
Wieso sichert die EU dann den Friegen in Europa?
Die EU sichert den Frieden *innerhalb* der der EU. Es hat seit bestehen der EU keinerlei Kriege zwischen diesen Ländern gegeben. Und ja: das halte ich für eine der grössten Leistungen und Errungenschaften dieser Gemeinschaft, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Schau Dich mal in anderen Teilen unserer Erde un, da geht es weit weniger friedlich zu.
"Sicherung des Friedens in Europa"
Europa != EU
Und auch viele Länder, die nicht in der EU sind, haben nicht gegeneinander Krieg geführt.
Es heisst ja auch, Demokratien würden sich nicht bekriegen. Evtl hat das also nicht viel mit der EU zu tun. Zum Glück. :)
Wo heisst es dass denn? Mir fallen leider aus dem Stegreif in den letzten 200 Jahren fünf Gegenbeispiele ein hundert.
Ja? Kannst du mal welche aufführen?
Du tust ja gerade so, als wenn das die totale Ausnahme sei, ich beschränke mich einfach mal auf die Konflikte nach dem 2. Weltkrieg, die zwischen Demokratien ausgetragen wurden:
Ganz vorne weg, sind alle Postkolonialkriege nach 1945 zu nennen, die von demokratischen Staaten gegen zunächst auch demokratisch orientierte Unabhängigkeitsbewegungen geführt wurden, z. Bsp. 1946 bis 1954 der Französische Indochinakrieg, der dann später in den Korea- und Vietnamkrieg mündete. Wieder mit französicher Beteiligung 1954 bis 1962 der Algerienkrieg, 1957 der Ifni-Krieg zwischne Spanien und Marroko. Pakistan und Indien sind beide demokratisch geführte Staaten und haben sich 1947, 1965 und 1971 auf Grund von Grenzstreitigkeiten bekriegt. Die Türkei und Griechenland bekämpften sich ein halbes Jahr 1971 um Zypern. Auch Russland und die Ukraine sind Demokratien und führen seit 2014 einen stellvertreter Krieg auf dem Gebiet der Ukraine.
Nicht zu vergessen, die ganzen Kriege, die das demokratische Israel, sicher auch zur Staatserhaltung, nicht nur gegen despotische Nachbarn, vor allem in den 1960er und Anfang der 1970er Jahre führte. Von Bürgerkriegen und Unabhängikeitsbewegungen, die viele Tote forderten ganz zu schweigen, als Beispiel sei hier nur der Nordirische Bürgerkrieg genannt. Und je weiter man in die Vergangenheit geht, umso mehr Kriege findet man zwischen demokratischen Staaten, so haben die USA wiederholt mit Demokratien Krieg geführt, mit GB, Spanien und Mexiko. Lange Rede, viele Beispiele, kurzer Sinn, auch Demokratien führen, wenn sie ihre Interessen gefährdet sehen gegeneinander Krieg und die Ausführungen oben sind nur große Beispiele und ließen sich leider ergänzen. Die Aussage, dass Demokratien im Vergleich zu Diktaturen und Monarchien seltener Krieg gegeneinander, kann ich dann wieder unterschreiben. Aber das beste Mittel um Kriege zu vermeiden, sind eben enge wirtschaftliche Verpflechtungen und idealer Weise ein militätrischer und diplomatischer Über- und Unterbau. Dass das auch nicht immer reicht, zeigt der Konflikt der beiden Nato-Staaten Türkei und Griechenland um Zypern in den 1970 er Jahren.
Und nur zur Erinnerung: Die Amis seit 2000
November 2001: Afghanistan – In der Folge der Terrorattacken islamistischer Fundamentalisten in New York und Washington vom 11. September 2001 unterstützten US-Soldaten die Afghanische Nationalarmee beim Kampf gegen die Taliban.
Ab 2001: Die US-Marine sichert Seehandelswege um die somalischen Gewässer.
20. März 2003: Irak – Streitkräfte einer 48 Nationen umfassende Koalition griffen im Dritten Golfkrieg den Irak an und stürzten die Regierung von Saddam Hussein. Der Irak wurde übergangsweise als Protektorat verwaltet, im Sommer 2005 wurden Wahlen abgehalten und offiziell die Regierungsgeschäfte an die gewählte Regierung übergeben. Die amerikanischen Truppen verließen das Land 2011. Der verfrühte Abzug der Truppen führte zum Aufblühen der Terrormiliz IS.
März 2004: Haiti – Nach dem Sturz von Präsident Jean-Bertrand Aristide entsenden die Vereinigten Staaten zur Vorbereitung einer multinationalen Übergangstruppe des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vorerst 50, später 200 Mann nach Haiti.
Die US-Marine bekämpft somalische Piraten im Verbund mit weiteren Marineeinheiten verschiedener Teilnehmernationen.
Frühjahr 2011 – Militärische Luftschläge sowie Marineeinsätze mit Marschflugkörpern gegen Libyen, um eine Flugverbotszone durchzusetzen und Militärschläge des Machthabers Muammar al-Gaddafi gegen Zivilisten und Aufständische im Land zu verhindern.
Im März trafen US-Spezialeinheiten in Uganda ein, um die Streitkräfte der Afrikanischen Union bei der Suche nach dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Joseph Kony zu unterstützen. [2]
Operation United Assistance: Zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika errichteten US-Truppen ab September in Liberia Behandlungseinrichtungen unter der Beteiligung von 539 Soldaten. Nachdem der Präsident von 3000 Soldaten gesprochen hatte[3], sollen gemäß Medienberichten bis zu 4700 Soldaten in Westafrika im Einsatz stehen.[4]
Seit Juni 2014 führen die USA die Operation Inherent Resolve durch, um die Terrormiliz Islamischer Staat zu bekämpfen.[5]
hm? "Es heisst ja auch, Demokratien würden sich nicht bekriegen." hatte ich geschrieben. nicht, dass demokratien keine kriege führen würden, sondern, dass sie nicht krieg gegeneinander führen.
Wobei man durchaus geteilter Meinung über den Begriff "Demokratie" sein kann. Allerdings denke ich, es gibt keinen Staat, dem man wirklich über den Weg trauen könnte, was Frieden angeht.
ja, kann man, auf der wikipediaseite zum democratic peace kann man auch schön nachlesen, mit welchen definitionen man da arbeitet. ich mag das jetzt nicht hier reinpasten, aber relevanter als eine liste von beliebigen us-militäreinsätzen wäre es allemal. ;)
Da hast du durchaus Recht und ich hatte auch keineswegs die Absicht, jetzt eine grundlegende Diskussion vom Zaun zu brechen. Bei mir kocht es nur immer bei bestimmten Punkten hoch - zum Beispiel, wenn ich an bestimmte Beschimpfungen denke, die ich mir meinen Zivildienstverhandlungen anhören musste, weil die Bundeswehr ja niemals und unter gar keinen Umständen jemals dort eingesetzt werden könnte, wo sie jetzt sitzt. Oder dass die Amis ja friedlich sind und nie auf die Idee kämen, Frauen und Kinder zu ermorden. Wofür ich im übrigen von unseren ebenso friedlich Staatsorganen verprügelt wurde...
Und genau deswegen meine Aufzählung von Kriegen, in denen sich demokratische Staaten bekriegt haben. Kannt ist schön und gut, aber wenn ich Dinge definiere, die real kaum zu erreichen sind, dann bin ich in einer ideellen Welt, die mit der unseren nur wenig gemein hat...
auch deine aufzählung besteht vor allem aus konflikten, bei denen entweder nicht-demokratien oder nicht-staaten (bürgerkriege, unabhängigkeitskriege..) beteiligt waren.
A) Würde größtenteils heissen, dass Dein/Kants Absolutheitsanspruch historisch trotzdem Schlagseite hat und selbst wenn wir die ganzen Postkolonial- und Bürgerkriege ignorieren, so waren B) GB, als konstitutionelle Monarchie und Mexiko als Republik und Spanien als konstitutionelle Monarchie zum Zeitpunkt als die USA Krieg mit ihnen führten, wenigsten zum Teil demokratisch strukturiert, die Türkei und Griechenland waren 1971 Demokratien, sowie Indien und Pakistan während ihrer drei Kriege, auch Russland und die Ukraine sind Demokratien, genauso wie Israel und Ägypten als sie miteinander Krieg führten. Nein, ich bleibe dabei, Kants Aussage trifft nur auf eine ideele Welt zu, in der wir noch nicht leben und die wir noch lange nicht erreicht haben...
Kants Konzept vom ewigen/demokratischen Frieden. Bitte demokratischen Frieden auf Wikipedia suchen, mir sind Links nicht erlaubt.
Auch wenn ich Kant in meinem Profil zitiere, so ist das ja auch wie vieles bei ihm als Ideal zu verstehen, das in der Realität nicht zu erreichen ist...
ich schrieb: zwischen den großen Mächten. Du nennst hier Staaten, die damals nichts mit der EU zu tun hatten. Wenn großserbische Allmachtsphantasien auf dem Balkan zu Krieg geführt haben, war das nicht die Schuld der EU. Im Gegenteil: ohne EU wäre die Gefahr eines Flächenbrandes weitaus höher gewesen. Russland hatte enormes Interesse an einer Erweiterung seines Einflusses in Europa. Allein die Existenz der EU hat von vornherein verhindert, eine Unterstützung nationalistischer serbischer Ansprüche "zum Schutze der Einheit und Brüderlichkeit Jugoslawiens" seitens Russlands zu verhindern bzw. wenigstens einzudämmen.
Was Du schreibst, ist simplifizierend.
Es gab auch zB zwischen 1815 und 1870 keinen Krieg zwischen den großen Mächten in Europa (der mir spontan einfällt), ganz ohne EU. Oder zwischen 1871 und 1914. Und das bei der großen Kriegsunterstützung zu der Zeit. Es hat wohl kaum an der EU, sondern eher an einem Gesinnungswandel gelegen: lieber schwächere Länder fertig machen, als schwer zu gewinnende und teure Kriege gegen Großmächte führen.
Und die EU hat also dafür gesorgt, dass Serben nur innerhalb Jugoslawiens andere Volksgruppen abschlachten? Super Sache.
Ich helfe mal aus, da gab es z.B.
1823 Französische Invasion in Spanien
1848–1851 Schleswig-Holsteinischer Krieg
1859 Sardinischer Krieg
1859–1860 Spanisch-Marokkanischer Krieg
1864 Deutsch-Dänischer Krieg
1866 Deutscher Krieg (Preußisch-Österreichischer Krieg)
1885–1886 Serbisch-Bulgarischer Krieg
1897 Türkisch-Griechischer Krieg
1911–1912 Italienisch-Türkischer Krieg
1912–1913 Balkankriege
... und auch zwischen 1918 und 1939 gab es dann noch den einen oder anderen Krieg in Europa.
Ja, das waren wahrhaft friedliche Zeiten...
Alles keine Kriege zwischen Großmächten.
Aber Kriege an denen sie beteiligt waren... Nein, so wenig kriegerische Konflikte wie seit bestehen der EU hat es auf diesem Kontinent in dieser langen Zeit noch nie seit dem frühen Mittelalter gegeben... Und für die Toten in den Konflikten im 19. Jahrhundert war es bestimmt tröstlich, dass es keine Krieg zwischen zwei Grossmächten waren in denen sie ihr Leben ließen... Wobei anzumerken ist, dass das Osmanische Reich damals als Grossmacht galt...
Frankreich, Spanien und Preussen oder das osmanische Reich waren zu der Zeit keine Grossmächte? Wie definierst Du denn Grossmächte?Im übrigen, dürfte das die Angehörigen der Toten ziemlich egal sein, ob Sie aufgrunf eines Krieges zwischen Grossmächten oder anderen europäischen Kriegen gestorben sind. Merkwüriges Weltbild. Zählen Tote von Grossmächten mehr, als Tote anderee Nationen?
Spanien war im 19. Jh keine Großmacht mehr und das osmanische Reich ist keine europäische Großmacht gewesen. Und wenn wir kleinlich sind und Kriege aufzählen zwischen Spanien und Marokko, dann müssen wir auch Algerien-Krieg, Falkland-Krieg, Kosovo-Krieg, etc, die alle in EU-Zeiten fallen, mitnehmen.
Und ja, für die Leute, die sich über die Friedenstiftende Wirkung der EU freuen zählen offensichtlich nicht all die Menschen, die EU-Staaten außerhalb Europas ermordet haben.
Dennoch viel weniger Tote und viel weniger Kriege als in jedem anderen Zeitraum der Menschheitsgeschichte auf diesem Kontinent und das bleibt eine Leistung, die man nicht genug würdigen kann.
Zwschen Frankreich und dem Deutschen Reich gab es immer wieder Streit um die geopolitisch brisant gelegenen Ressourcen, Beispiel Saarland, Beispiel Elsaß. Die EWS nahm sich nach dem 2. WK zum Ziel, auf friedlichem Wege den Zugang zu diesen Ressourcen zu sichern. Das kann man als ökonomisch begründte Keimzelle für den Friedensgedanken sehen. Es betrifft nicht nur diese beispielhaft angeführten Gebiete, sondern eben insgesamt all jene Ressourcen, deren Mangel auf der einen und Überfluß auf der anderen Seite zu Interessenkonflikten zwischen angrenzenden Staaten geführt hat. Hier geregelte und faire Rahmenbedingungen für den Handel zu schaffen, ist doch e9nleuchtenderweise sinnvoll.
Was den letzten Absatz angeht:Du kannst mir glauben, gerade ich hätte mit ein schnelleres Eingreifen der Staatengemeinschaft auf dem Balkan gewünscht. Aber man muss einfach verstehen, wie internationale Diplomatie funktoniert, was sie kann, wozu sie einfach nicht in der Lage ist. Spätestens in Srebrenica hat sich gezeigt: die EU, aber auch die UN sind nicht effektiv in der Lage, ein militärisches Mandat wahrzunehmen. Aber der falscheste Schluss wäre, deshalb internatonalen Rechts-Geflechten und Institutonen zukünftig eine Absage u erteilen, denn:
der Krieg in Ex-Jugoslawien war genau darin begründet, dass ein solches Geflecht mit dem Tod Titos zusammengebrochen ist. Natonalisten wie Milosevic hatten erkannt, dass die staatliche Einheit de facto nicht mehr gegeben war und haben gezielt nationaistische Gefühle für ihre Politik missbraucht.
Hier häte es deutlich MEHR Geflecht geben müssen, dann hätte Milosevic nicht zündeln können.
pS: bevor Du glaubst, ich sei ein Befürworter Jugoslawiens gewesen: Himmel, nein! Es war ein Völkergefängnis. Aber Du kannst die Eu nicht mit diesem diktatorischen System vergleichen. Solche freiheitlich demokratischen Rechte, wie es sie in der EU gibt, hätten wir uns damals gewünscht. Und deshalb tut es weh, mitanzusehen, wie kurzsichtig denkende Egozentriker daherkommen und an diesem Garant der Sicherheit sägen, nur weil sie keine einfachen Erklärungen für die komplizierten Problemstellungen einer sich in ständigem Wandel befindlichen Welt finden. Da ist es leichter, von Diktatur zu reden und alles auf die bösen Flüchtlinge zu schieben. Passt ja auch alles in einen markaten Satz und so stehts dann im Wesentlichen auch in der Bild-Zeitung.
Danke für diesen bemerkenswerten Beitrag.
"Bevor Du glaubst, ich sei ein Befürworter Jugoslawiens gewesen: Himmel, nein! Es war ein Völkergefängnis."
Was für ein Quatsch. Erinnert mich stark an die Wortwahl der Pro-Brexit Fraktion. Meine Familie kommt ursprünglich aus dem heutigen Kosovo und wirklich niemand will mehr zurück. Zusammen ist man einfach stärker als als lose Ansammlung von Zwergstaaten. Das haben viele Jugoslawen leider viel zu spät begriffen. Wir könnten heute eine Wirtschaftsmacht in der EU sein und nicht das Armenhaus Europas.
Ja, das sind so die Mythen, die die Ewiggestrigen so in die Welt setzen, um den Zerfall Jugoslawiens als etwas Schlechtes darzustellen. Es gab keine politische Freiheit und die Wirtschaft hinkte der anderer Industrienationen um Jahrzehnte hinterher. Der Geheimdienst UDBA verschleppte und tötete regimekritische Bürger sogar im Ausland.
Den Slowenen und Kroaten geht es seit der Erlangung der Freiheit besser als je zuvor. Arm sind nur jene geblieben, die sich auch nach dem Zerfall Jugoslawiens gegen eine Demokratisierung gesperrt haben.
Die EU ist mit dem Unechtsstaat Jugoslawien in keiner Weise vrgleichbar, weshalb man durchaus sowohl gegen den Brexit als auch für den Zerfall Jugoslawiens Position beziehen kann.
Sicher war die Regierung faschistisch, aber deswegen war die Idee Jugoslawien nicht falsch. Deutschland existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Hitler hat die deutsche Idee auf furchtbare Weise pervertiert. Trotzdem gab es nach dem Krieg keinen Zerfall Deutschlands in Preußen, Bayern etc. Und das war gut so.
Ein demokratisches Jugoslawien? Schöne Idee, aber zur Demokratie gehört das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Und im Grunde war das ja genau der Punkt: mehr Demokratie hätte zwangsläufig ur Abspaltung der Teilrepubliken geführt. Überall brach Kommunismus zusammen, weil die faktische Machtsicherung, eine mögliche militärische Interventon der UdSSR, nicht mehr garantiert war. Das war zwar für Jugoslawien noch nie wichtig gewesen, da es nicht Teil des Ostblocks gewesen ist, aber hier gab es ebenso einen innernationalen Hegemon, Serbien nämlich, dessen alteingesessene Machtzentrale ebenso wirkte wie die UdSSR im Ostblock. Der demokratische Funke sprang über und führte zwangsläufig zur Abspaltung. Es gab kein Zusammenbleiben unter demokratischen Vorzeichen. Dazu stand dieses Jugoslawien viel zu sehr und zu lange für Diktatur.
Jugoslawien war vor 25 Jahren ein multireligiöses, multikulturelles und multiethnisches Land mit einem hohen Bildungsstandard und einer robusten Zivilgesellschaft.
An die Schlachten, Gräuel und Massaker wie in Srebrenica wird regelmäßig erinnert, über die gewaltige Friedensbewegung in Jugoslawien wird jedoch gar nicht berichtet.
Das wird wohl eine Kettenreaktion auslösen.
Jup. Grad bei Facebook gelesen wer nicht grad die beste Meinung zur EU hat.
Polen, Tschechien, Ungarn, Frankreich, Niederlande. England geht raus, Lichtenstein und Schweiz sind nicht drin wie auch Norwegen ;) Das EU Kartenhaus fällt zusammen!
Soll Deutschland allein drin bleiben - gibt's immerhin 250Milliarden von der EU dann :-)
Nö, wird keine Kettenreaktion auslösen. Denn selbst den Briten dämmert es, was für Auswirkungen das haben wird. Eine der Lügen von Farage wurde bereits entlarvt und dass viele erst im Nachhinein googlen, was die EU eigentlich bringt, spricht auch nicht für den Vote.
Wenn die EU hart bleibt, wird es nichts. Die Norweger sagen übrigends, dass deren Entscheidung gegen die EU dumm war. Denn sie müssen viel leisten und haben kein Mitbestimmungsrecht. Trotzdem benötigen sie die EU. Und Gleiches droht nun GB. Mal ganz davon abgesehen, dass eine Abspaltung Schottlands wieder in Reichweite rückt. Denn der Verbleib in der EU war damals DAS Argument für den Verbleib im Vereinigten Königreich.
PS: Orban hat für einen Verbleib von GB in der EU geworben. Austreten wird er nicht.
Keine Frage, die EU braucht Reformen. Aber die Vorteile überwiegen. Nur ist das Thema etwas komplexer, als man es auf den ersten Blick annimmt.
"dass viele erst im Nachhinein googlen, was die EU eigentlich bringt, spricht auch nicht für den Vote."
Als ob nur Brexit-Befürworter googlen würden, Brexit-Gegner könnten es genau so sein.
Die Aussage sagt nur aus, welcher Suchbegriff gerade Top ist, mehr nicht, zu mehr fehlen dazu einfach die wichtigsten Daten wie einer abgestimmt hat zum Beispiel.
Klar, war auch nur ein Beispiel von vielen. Für mich ist das Gehabe von Farage auch schlimmer. Von seiner abscheulichen "Siegesrede" abgesehen. Selbst ein Boris Johnson rudert ein wenig zurück.
Mal ein paar Tage abwarten. Aber Glückwunsch: GB ist gespalten, wie es die letzten Wochen traurigerweise gezeigt haben.
Ist Herr Tsipras schon auf dem Weg nach London? Er hat Erfahrung wie man aus einem "Nein" des Volkes ein "Ja, doch, unbedingt, sofort" macht. ;-)
Glaube auch nicht, dass sich andere Länder ein Vorbild an Großbritannien nehmen werden. Geert Wilders will ein Referendum in den Niederlanden abhalten, aber große Erfolgsaussichten räume ich diesem nicht ein.
Die EU wird wohl kaum damit drohen die komplette Wirtschaft des Landes zu vernichten, also besteht kein Grund das Ergebnis der Abstimmung zu ignorieren.
In Frankreich und den Niederlanden mag es einige EU-kritische Stimmen geben, aber beide Länder sind seit den Anfängen schon mit der europäischen Einigung verbunden und gerade Frankreich war auch immer ein Motor im weiteren Integrationsprozess - die werden nicht austreten.
Die anderen genannten Staaten erhalten Milliarden aus EU-Töpfen, die werden maximal poltern, aber da wird es nichtmal Referenden geben.
Mittlerweile hat aber auch in Frankreich so mancher gemerkt, dass dieser Integrationsprozess eine Falle ist.
Schäuble träumt mittlerweile öffentlich davon, dass EU-Kommissare das französische Parlament zum Abbau des Sozialstaats zwingen und irgendwelche Dorfdeppen von der CDU, die wahrscheinlich selbst einen Limonden-Stand an die Wand fahren würden, erdreisten sich Frankreich vorzuschreiben, wie sie ihren Staatshaushalt zu führen haben. Wenn man die Wahl hat, sich von irgendwelchen deutschen Politikern wie ein renitentes Kleinkind behandeln zu lassen oder lieber aus Euro und/oder EU auszutreten, dann erscheint letzere Option für immer mehr Franzosen immer attraktiver.
Da hast du auch vollkommen Recht.
Der Hegemonieanspruch der Bundesrepublik in Europa ist unerträglich - und schadet auch anderen Staaten, etwa Griechenland. Dass allerdings die Fluchtbewegungen der vegangenen zwei Jahre nun genutzt werden, um gegen Merkel und den deutschen Machtanspruch Stimmung zu machen, halte ich für extrem unkoscher.
Die EU darf nicht bloß ein neoliberales Projekt zum Nutzen des Kapitals sein, sondern sollte sozial und demokratisch organisiert sein. Ob eine Reform in diese Richting möglich ist, weiß ich nicht.
Den Rückfall in nationalistische Ideologie lehne ich aber ebenso ab.
Der BITCOM ist nur ein Verein von Lügnern. Das einzige was die können ist alle 2 Monate wegen des "Fachkräftemangels" zu krakeelen, den es schlicht nicht gibt, da ältere Arbeitnehmer ab 50 auf die Straße gesetzt werden, es keine Aufwertung der Löhne gibt und auch fast kein Unternehmen Interesse hat Leute zu schulen und auszubilden. Daher kann ich auch über diese Meldung nur schmunzeln und wundere mich, dass die Propaganda jetzt schon bei GG angekommen ist.
Du bist ja ein Zorniger.
Warum? Er hat doch recht.
Die Bitkom schreit doch immer am lautesten "Fachkräftemangel".
Klasse, wie ein brisantes, aktuelles, wichtiges politisches Thema als Top News hier verkleidet wurde und so den Usern die nötige Plattform bietet, sich doch noch darüber austauschen zu können. ;)
Ja, guter Aufhänger mit der britischen Spieleindustrie. Allerdings glaube ich kaum dass sich was verändert. Die politische Gewichtung wird natürlich jetzt mehr zu den Mitteleuropäern, sprich Deutschland gehen.
Das Referendum war von Anfang an eine schlechte Idee. Cameron wollte damit die Unzufriedenen in seiner eigenen Partei besänftigen. Dafür hat er mit dem Feuer gespielt.
Und die Brexit-Gegner hätten mit positiven Argumenten Werbung für die EU machen sollen, statt wie Cameron den Menschen mit Rentenkürzungen zu drohen und nur auf Angst zu setzen. Das man damit eine Trotzreaktion auslöst, dürfte niemanden verwundern.
Vor allem um die Schotten und Nordiren tut es mir leid, kann mir nicht vorstellen dass einem EU-Beitrittsgesuch von allen EU-Mitgliedern zugestimmt wird. Für den Friedensprozess in Nordirland ist das auch keine gute Entwicklung. :-(
Cameron spielte mit dem Feuer, ja. Aber in einer Pulverkammer. Jetzt ist er weg und muss sich nicht mehr mit den Folgen (ausser seinem Auszug aus DS10) auseinandersetzen. Cameron hat jetzt vielmehr die Problematik einen Ort für sein restliches Leben in UK zu finden: NI, Schottland, Gibraltar scheiden aus, London, Cambridge etc ebenso...
Die EU ist ein komplexes Thema, vieles läuft auch nicht optimal (siehe demokratische Prozesse wie TTIP-verhandlungen und Glühbirnenverbote usw) und wird auch sehr schlecht kommuniziert.
Aber wie im kleinen der Satz "Gewinne privatisieren, Verluste verallgemeinern" zutrifft, so trifft eben für die Mitglieder der EU zu, dass Verluste und Unannehmlichkeiten (zB Sparpolitik) der EU angerechnet und positive Entwicklungen dem eigenen Staat zugerechnet werden. Da wird das Volk oft getäuscht.
Ist schon klasse, ich kann an den Texten hier ablesen, ob die Leute eine positive oder eine negative Lebenseinstellung haben. :D