Der französische Entwickler und Publisher Ubisoft wird möglicherweise nun doch durch Vivendi geschluckt. Der ebenfalls in Frankreich ansässige Medienkonzern hat kürzlich weitere Aktienanteile des Unternehmens erworben. Bereits im Oktober vergangenen Jahres zeigte sich der Spielehersteller hinter The Division (Note im Test: 8.5) und der Assassin's-Creed-Serie besorgt, weil Vivendi im großen Stil die Aktien der Firma aufkaufte (Ubisoft: Vivendi plant möglicherweise feindliche Übernahme). Schon damals betonte der Geschäftsführer Yves Guillemont, dass man weiterhin unabhängig bleiben möchte und sich im Falle einer möglichen Übernahme wehren werde. Im März dieses Jahres merkte er in einem Gespräch mit Bloomberg zudem an, dass ein solcher Schritt nichts Positives bedeuten und „die Kreativität töten würde“.
Im vergangenen Jahr investierte Vivendi 140,3 Millionen Euro und erhöhte seine Aktienanteile auf 10,9 Prozent. In den nächsten Monaten folgten weitere Ankäufe, wodurch der Konzern heute 17,73 Prozent der Firmenanteile von Ubisoft besitzt. Obwohl die Absicht einer Übernahme weiterhin bestritten wird, ist Guillemot alles andere als überzeugt und merkt in einer E-Mail an Game Informer an, dass man keine Zweifel daran hegt, was Vivendis Schritte bedeuten.
Das ist die Bestätigung ihrer üblichen Taktik, sich die Kontrolle über ein Unternehmen zu erschleichen, indem sie sagen, dass sie keine derartigen Pläne verfolgen, während sie stetig ihre Anteile erhöhen und eine Offensive bei der nächsten jährlichen Aktionärsversammlung vorbereiten. Diese Strategie, Ankündigungen zu machen, die ihren wahren Absichten widersprechen, ist das Gegenteil guter Geschäftspraktiken und ist nicht im besten Interesse anderer Ubisoft-Investoren.
Aktion, Reaktion!
Ich fänd es ok. Noch generischer als Creed, Cry, Dogs kann es ja eigentlich nicht werden...
Na dann schau mal FIFA & Co an.
"Im März dieses Jahres merkte er in einem Gespräch mit Bloomberg zudem an, dass ein solcher Schritt nichts Positives bedeuten und „die Kreativität töten würde“."
Ubisoft ist ja auch ein Muster an Kreativität ! :D
"Ubisoft ist ja auch ein Muster an Kreativität ! :D"
Im Vergleich zu den Anderen üblichen Verdächtigen? Durchaus!
Wenn du mir jetzt noch verrätst wo ?
Child of Light, Blood Dragon, Valiant Hearts oder Gunslinger um mal ein paar Versuche aufzuzeigen etwas anderes zu machen.
Jap.
Das bei den großen Titeln des Studios die Kreativität (zumindest im Hinblick auf Neuerungen) mit der Lupe gesucht werden muss, dürfte klar sein.
Und das obwohl sich innovative Spiele nicht gut verkaufen. Mysteriös.
Ein klarer Fall für Galileo!
Und man sollte Rayman nicht vergessen!
Wenn man sich in der Materie ein wenig einliest und mal mehr oder minder direkte Stimmen aus den Studios hört, bekommt man sehr wohl mit, das man bei Ubisoft sehr wohl kreativen Spielraum hat. Projekte wie Grow Home bspw entstehen aus eben diesen kreativen Freiheiten, abseits der eigentlichen Projekten auch eigene Ideen zu verfolgen. Sollten diese dann aussichtsreich sein, scheint man ja dort auch Unterstützung von Ubisoft zu bekommen.
Man sollte nicht den Fehler machen, AAA-Produktionen als Maßstab für Kreativität zu nehmen. Tut man dies, steht Ubisoft mit einem Mangel an Innovation nämlich nicht mehr alleine dar, man schaue sich nur den Kosmos CoD an. Wichtig ist, was die Publisher abseits der AAA Titel ermöglichen, und da steht Ubisoft relativ gut dar.
Zumal Ubisoft auch im AAA-Bereich für AAA-Verhältnisse recht viel Neues wagt. Allein Assassins's Creed war damals als neue Marke recht innovativ und auch die einzelnen Teile entwickeln sich oft spürbar weiter oder führen ungewöhnliche Mechaniken ein, wie beispielsweise die Seekämpfe (man vergleiche das mal mit anderen jährlichen Marken und deren Fortschritt). Oder man denke an den Versuch, immer wieder auch neue Marken zu entwickeln wie Watch Dogs oder The Division, oder auch den Versuch, Rainbow Six mit Siege mit einigen ungewöhnlichen Ansätzen neu zu beleben. Oder so Sachen wie Far Cry Primal oder Blood Dragon.
Die kleineren Titel, die schon genannt wurden, und auch an großen Marken trauen sie sich ja öfters mal, was Neues zu bringen wie z.B. Watch Dogs. Wie toll man die Spiele dann findet, ist ja jedem selber überlassen, aber auf jeden Fall kommt von Ubisoft mehr Kreativität als von den anderen Großen wie EA oder Activision.
Sehe ich genauso. Im Grunde haben mir die "Einheitsbrei" Assassin's Creeds der letzten Jahre viel Spaß beschert, und sind immer noch deutlich innovativer als der neueste CoD Aufguss.
Im Übrigen sei mal auf die aktuelle 'Making Games' verwiesen, wo Ubisoft im Fokus steht und auch auf die kreativen Freiheiten eingangen wird.
Bevor man also pauschal urteilt, vielleicht erstmal Infos einholen.
Mal ernsthaft beschwert sich hier ein Unternehmen das an die Börse gegangen ist über die logischen Konsequenzen des Börsenganges?
Hätten vielleicht einfach dafür sorgen sollen das nicht mehr als 50% der Aktien verkauft werden.
Du meinst 65% der stimmberechtigt Aktien.
Ach um Details muss man nicht streiten der Punkt sollte klar sein.
Feindliche Übernahme durch Aktien sind nichts neues und das Risiko sind sie bewusst eingegangen.
Hmmm Nein Ubisoft ist seit 1996 (?) an der Börse mit der einfachsten aller Begründungen: Sie brauchten Geld. Im gleichen Jahr haben sie sich vergrößert (Montreal) und Infogrames saß ihnen noch im Nacken.
Ach ja und 1996 bestand die Gefahr bei einem Börsengang mit zuvielen verkauften Anteilen nicht irgendwann gegen den eigenen Willen übernommen zu werden?
Die Gründe sind doch wurscht ob sie wachsen wollten ob sich der Chef geld einstreichen wollte alles Egal. Der Börsengang ist eine klare bewusste Handlung und ein Klares Zeichen das man die Selbstbestimmung abgibt.
Und 1996 war das übernehmen von Firmen in dieser Branche gang und gebe.
Nein sie taten es eben um nicht aufgekauft zu werden. Wie sah es den damals aus? Infogrames kaufte mit der "Alone in the dark" - Kohle die Hälfte aller Entwicklerstudios Westeuropas ein, während die "Amis" im restlichen Europa wilderten. Der Börsengang war schlicht eine Abwägung der Risiken, wie man am besten Eigenständigt bleibt.
Du kannst ja gerne schreiben, daß ihn diese Entscheidung jetzt auf die Füsse fällt, aber wahrscheinlich gäbe es Ubisoft ohne diese Entscheidung schon lange nicht mehr.
Da konnte Infogrames, EA oder wer auch immer wildern so viel sie wollen, es gibt und gab für die kein Grundrecht Firmen aufzukaufen. Das hing ganz allein vom Willen der Eigentümer ab. Diesen eigenen Willen haben sie an der Börse verkauft, deswegen dürften sie sich über die Konsequenzen auch nicht beschweren.
Richtig der Eigentümer muss nicht verkaufen, seine Angestellten müssen keine Abwerbeangebote annehmen und der Händler in den USA kann die Drohung nicht mehr beliefert zu werden sowie den Einnahmeverlust (Regalplatz wird in den USA verkauft) ignorieren....
So und jetzt begeben wir mal wieder in die Realität.
Bin überrascht, dass vivendi überhaupt größer ist. Was gehört denen denn alles?
Ehemaliges Wasserwerk. Macht jetzt in Musik, Fernsehen, Film, Verlagswesen, Telekommunikation und Internet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vivendi
OMG... Ich arbeite in der Pflege und unsere Dokumentationssoftware heißt Vivendi.... :\
Hmm Activision - Blizzard?!!
Vivendi ist relativ groß, aber tritt nur selten als eigene Marke auf.
PS: Oh mein Fehler. Vivendi hat im Januar seine letzten Anteile verkauft und ist nicht mehr beteiligt.
Ja, das finde ich auch komisch. Da hatten sie mal den größten Batzen von dem was jetzt Activision-BLizzard ist und dann verkaufen sie alles, nur um dann nen kleineren zu kaufen.
Naja, das kann auch rein spekulative Gründe an der Börse haben.
Wenn sie dann dafür sorgen, dass Uplay gekillt wird, hätten sie meinen Segen.
Oh ja, dann würde ich auch mal wieder Spiele von denen kaufen.
Wie könnte sich Ubisoft denn in diesem Fall wehren?
Finde es schon heftig, dass so ein großer Konzern wie Ubisoft auf diese Weise angegriffen werden kann. Gibt halt immer Unternehmen, die noch größer sind.
Entweder eigene Anteile zurück kaufen, die bisherigen Anteilseigner überzeugen, mehr Anteile zu kaufen, oder simpel einen anderen Mehrheitskäufer finden, der dann hoffentlich weniger ins Operative Geschäft reinredet.
Hier das was neulich der BVB gemacht hat. Neue Aktienpakete ausgeben und halt einen Großteil behalten. Weiss grad nicht wie das heisst wenn man das breiter aufstellt.
Damit riskiert man aber den Unmut sämtlicher Aktionäre.
Wobei die Sache beim BVB schön etwas anders liegt, weil die eh nicht übernommen werden können.
Kapitalerhöhung?
Glaube nicht, dass Vivendi irgendetwas gutes bei Ubisoft bewirken könnte. Für die Spieler wird es sich bestenfalls gar nicht auswirken.
Für die Firma höchst gefährlich. Das grenzt fast an eine "feindliche Übernahme" und ich sehe nicht, wie sie momentan die Mittel aufbringen können, um dagegen zu wirken.
Man kann von Ubisoft halten was man will, sie sind aber immer noch einer der Publisher, die Innovative kleine Spiele fördern und fordern.
Oha, bald gibts einen Conwar. Ubisoft sollte seine Assassinen entsenden ...
Ubisoft und Kreativität ...
... ist kein Widerspruch.
Das Thema hatten wir weiter oben schon. :P
Nicht zu vergessen: An Ubisofts Schwesterfirma Gameloft (ebenfalls eine Guillemot-Gründung) hält Vivendi mittlerweile gar 30 Prozent der Anteile. Ich habe letztes Jahr schon beim Einstieg Vivendis bei Ubisoft spekuliert, dass die Beteiligung drei Möglichkeiten bietet:
1. Als Besitzer der TV- und Kino-Produktionsfirma Canal+ könnten für Vivendi schlicht Ubisofts große Marken und deren verstärktes Investment in die Branche (eigenes Filmstudio) von Interesse sein.
2. Prinzip Activision Blizzard: Ubisoft und Gameloft sollen verschmolzen und deren gemeinsamer Unternehmenswert gesteigert werden. Dann verkauft man Ubiloft gewinnbringend a) an einen Interessenten - wie z.B. EA, die ja schon einmal versucht hatten, Ubi zu schlucken - oder b) lässt sie sich wie seinerzeit ActiBliz gegen einen Riesenbatzen Geld freikaufen.
3. Auch wenn man nicht mehr an ActiBliz beteiligt ist, so könnte Vivendi weiter gute Kontakte zur ehemaligen Konzerntochter halten und im Fall Ubisoft gar für diese aktiv sein, um nicht ActiBliz-Konkurrenten aufzuschrecken und eine Bieterschlacht auszulösen. Nach einer (signifikanten Teil-) Übernahme könnte ActiBliz das Spielfeld betreten und die Vivendi-Anteile gegen eine schöne Summe abkaufen. Das würde den Abstand von ActiBliz zu EA & Co. nach der King-Akquisition nochmals deutlich vergrößern, ActiBliz' Marktwert massiv erhöhen und selbst nahezu unkäuflich für Mediengiganten wie bspw. Disney oder Warner machen, die Liste an eigenen AAA-Marken erweitern und letztlich auch die jüngst angestoßenen Filmambitionen unterstützen.
In letzterem Fall würde Vivendi auch nicht gelogen haben, als sie sagten, sie wollten Ubisoft nicht schlucken.
soll doch ubisoft draufgehen, meine Meinung...die letzten creed spiele waren der rotz, uplay ist eine zumutung...schaut euch gog an, so wirds gemacht...nein also von mir kein mitleid...
fraglich ist natürlich ob vivendi wirklich das bessere übel ist...
...hab ich schon erwähnt das kapitalismus am ende immer schlecht für die kunden ist, irgendwann gibt es ein polypol aus drei vier großen (siehe ölkonzerne) und die diktieren den markt...
blizzard ist auch schon längst vom commerz befallen...es kommen nur noch seasons, rolling releases...miniupdates raus und der kunde soll schön gebunden werden ohne das wirklich neue inhalte geliefert werden...
traurig :-(
Du müsstest dich doch freuen, als Blizzard noch nicht vom Kommerz befallen war, gehörten sie nämlich zu Vivendi ;)
"Der Kunde soll..."
Genau da liegt ja das Problem: Der Kunde lässt es sich gefallen und lässt es mit sich machen. Und das ist das eigentliche Problem. Hier den Unternehmen den Vorwurf zu machen, ist in die falsche Richtung gezeigt. Wende Dich an all die Konsumenten, die blind kaufen und vorbestellen. Denn am Ende werden Unternehmen nur versuchen, bestmöglichst die Nachfrage zu befriedigen. Wenn die aber wegbricht, werden sich die Firmen ändern müssen. Ansonsten gibt es für sie keinen Anlass, irgendwas zu ändern.
> ...hab ich schon erwähnt das kapitalismus am ende immer schlecht für die kunden ist
Nein, ist er nicht. Ganz im Gegenteil.
Ähm nö... Die Hersteller liefern das was der Kunde möchte, nicht anders herum.
Und wenn die Masse der Spieler bei jedem 10 Sekunden Trailer Schnipsel gleich die Super Duper Prämien Version, inklusive Season Pass kauft, dann liefern sie halt genau das..
Und die die gleichen Spieler schimpfen dann über die bösen Publisher. Vieles gäbe es schlicht nicht, wenn die Spieler es nicht per Geldbeutel abgenickt hätten.
Sich anschließend darüber zu beschweren, ändert auch nichts daran.
Wäre keine gute Sache für uns Spieler. Von daher hoffe ich mal, dass Ubisoft das ganze noch abwenden kann. Notfalls mit einer ordentlichen Kapitalerhöhung.