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Jede Woche stellen wir euch ein interessantes eShop-Spiel für WiiU, 3DS oder Virtual Console vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Um diese Rubrik kümmern sich unsere User mrkhfloppy, Dennis Hillor und Vampiro.
Der Indie-Titel
Inside my Radio hat seine Ursprünge im Ludum Dare 23 Game-Jam. Nachdem es der zum Spiel gewachsene Prototyp bereits auf verschiedene Plattformen gebracht hatte, erschien der Mix aus 2D-Platformer und Rhythmusspiel kürzlich auch für WiiU.
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Die Pinkte um den Protagonisten helfen, die Aktionen beatgenau zu starten. |
Feel the Rhythm
Überraschung! Inside my Radio hat tatsächlich eine Story. Ihr steuert eine von (später) drei LED und wurdet in eine sterbende Boombox gebeten, um sie vorm Exitus zu bewahren. Der Plot ist selbstverständlich völlig belanglos, zumal das Spiel auch selten wie das Innenleben von Elektronik aussieht, sondern eher wie eine Industrielandschaft. Andere Levels haben ein Diskoambiente.
Was auf den ersten Blick wie ein klassischer Plattformer wirkt, entpuppt sich bereits im Tutorial als Genre-Mix. Denn eure Aktionen (springen, auf den Boden donnern, dashen, oder eine Kombination hieraus) könnt ihr nur um Gleichklang mit dem Beat machen. In dieser Beziehung ist Inside my Radio, bis auf eine rockige Passage, sehr elektrolastig.
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Die Levels sind optisch abwechslungsreich, aber zu simpel. Hier müssen wir nur die Plattformen mit den Bumpern bewegen und von einer zur nächsten hüpfen. |
Hüpfen ohne Flow
Von einem Mix aus Hüpf- und Musikspiel erwarten wir einen stimmigen Flow, wie ihn etwa die Musiklevels von
Rayman Legends bieten. Inside my Radio bleibt aber leider gerade in dieser Kerndisziplin schwach. Das liegt vor allem daran, dass es, bis auf zwei Bosspassagen, keinerlei Abschnitte gibt, die eine wirkliche Aneinanderreihung von getimten Aktionen erfordern, die über Wall-Jumps hinausgehen. Da bietet ein
Guacamelee deutlich mehr Herausforderung!
Gepaart mit dem niedrigen Schwierigkeitsgrad, empfanden wir das Durchspielen von Inside my Radio als Abarbeiten von einzelnen Passagen. Bis dann der Schwierigkeitsgrad in den Bosskämpfen gegen eine Spinne deutlich anzieht. Tode sind wir aber dennoch zu Hauf gestorben. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn der Neustart erfolgt direkt vor der Herausforderung. Freies Speichern ist allerdings nicht möglich.
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Die belanglose Story wird in Zwischensequenzen erzählt. |
Auf der Habenseite verbucht Inside my Radio die stimmige Grafik, einen netten Elektrobeat (sofern ihr elektronische Musik mögt) und vor allem extrem abwechslungsreiche Levels. Ständig führt das Spiel neue, wenngleich anspruchslose Spiel-Elemente ein. Eine Konsequenz dieser Kurzweil ist die kurze Spielzeit von rund drei Stunden.
Es geht dann aber noch weiter, beispielsweise im Modus Time Attack, in dem ihr Levels in einer bestimmten Maximalzeit erledigen müsst und auf Highscore-Jagd geht. Um die Zeitvorgabe nicht zu reißen, müsst ihr tatsächlich elegant und gekonnt eine Aktion an die andere reihen und voll im Takt bleiben. Ein Feedback hierzu bekommt ihr auch durch das Pulsieren des jeweiligen Protagonisten und die Umgebung. Hier beginnt letztlich das eigentliche Spiel.
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In diesem späteren Level können und können, teils müssen, wir die Architektur verändern. An anderen Stellen machen wir einen Laser ungefährlich und einen anderen gefährlich. |
Fazit
Inside my Radio hat es vom Jam-Prototypen zum Multiplattform-Titel geschafft, was allein schon eine goldene Schallplatte bringen sollte. Auf der Strecke geblieben ist leider neben dem Schwierigkeitsgrad auch das Flow-Gefühl. Dieses stellt sich erst im Time-Attack-Modus ein, wo es richtig zur Sache geht – sofern ihr dann noch Lust auf den Elektrobeat hat. Ein Spiel für eine sehr kurze Session ist Inside my Radio nicht, ein wenig Zeit solltet ihr euch nehmen. Und wenn ihr ein Herz für Platformer und Elektromusik habt, könnt ihr dem Spiel eine Chance geben – allerdings nicht unbedingt zum Vollpreis von aktuell 14,99 Euro.
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2D-Plattform-Musikspiel
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Einzelspieler
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Für Einsteiger
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Erhältlich seit 23.2.2016 für 14,99 Euro
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In einem Satz: Kurzer und kurzweiliger Genre-Mix mit begrenztem Flow.
Mittlerweile hat sich echt so ein optisches "Indie-Titel-Schema-F" etabliert. Das führt bei mir meist schon bei den ersten Screenshots zu einer "Nicht schon wieder so was"-Ablehnungshaltung...
Ich kann deine Einschätzung nachvollziehen, aber nur bedingt teilen.
Grundsätzlich sehe ich es andersrum. Dank der Indies gibt es viel mehr verschiedene Grafik. Inside my radio, the banner saga, endless legend, dungeon of the endless, super meatboy, superhot, Kingdom, guacamelee, thimblewood (?), super time force usw. um mal ein paar Spiele mit völlig unterschiedlichen Stilen zu nennen. Alles Dinge, die wir ohne indies vermutlich nie gesehen hätten. Die Liste lässt sich problemlos fortsetzen.
Recht hast du aber, dass man irgendwie ein Schema erkennt. Insbesondere im Bereich pixelart (super time force, broforce). Das fällt aber glaube ich nur deshalb so auf, weil die Zahl der spiele, also der Output an Indies, so hoch ist.
Und über die subjektive spielqualität ist durch den look (egal ob indie oder aaa) ja noch nix gesagt. Insofern hoffe ich, du überwindet die ablehnungshaltung oder aber die Checks inspirieren dich zu dem ein oder anderen Spiel, das dich auf den ersten blick abgeschreckt hat, aber tatsächlich sehe gut ist (ich meine nicht Inside my radio, das ist imho "nur" solide).
Geht mir fast ähnlich.
Klingt eigentlich sehr cool, aber fehlender Flow ist bei so einem Spiel natürlich ein herber Dämpfer.
Ja, so ging es mir leider auch.
Seit Loom habe ich keine „Musik-Spiele“ mehr angefasst...
Ich hab das Thema auf meine Q-lumnen-Liste gesetzt!