Der Klötzchenhit Minecraft wird nicht nur von Millionen Menschen weltweit zum Vergnügen gespielt, sondern bereits seit 2011 in Klassenräumen eingesetzt. Unter der Bezeichnung MinecraftEdu entwickelte der amerikanische Grundschullehrer Joel Levin verschiedene Spielwelten und Workshops, in denen Schüler gemeinsam spielen und lernen können (siehe auch unsere News Minecraft als Schulprojekt). Nun scheint auch Microsoft das Potential von Minecraft zu Bildungszwecken erkannt zu haben, denn das Unternehmen kaufte MinecraftEdu kurzerhand auf, um eine gemeinsame offizielle Lernversion des Spiels zu erschaffen.
Die neue Fassung trägt den Namen Minecraft Education Edition und soll pünktlich zu Beginn des neuen amerikanischen Schuljahrs im Sommer als vorerst kostenlose Testversion veröffentlicht werden. Neben leicht benutzbaren Tools für die Spielkonfiguration bietet die "Bildungsedition" unter anderem einen Mehrspielermodus für bis zu 40 Teilnehmer sowie unterschiedliche Projekte und Begleitmaterial. Mögliche Einsatzbereiche sehen die Entwickler in den Fächern Mathematik, Physik und Geschichte sowie natürlich im Kunstunterricht. Bereits jetzt stehen mehrere Spielwelten zur Verfügung, die zum Beispiel die sieben Weltwunder oder eine Karte im Zweiten Weltkrieg darstellen.
Anders als die Standardversion wird Minecraft Education Edition nur für Schulen, Bibliotheken, Museen und in Ausnahmefällen für den Unterricht zuhause verfügbar sein. Privatpersonen erhalten jedoch ebenfalls Zugriff auf die Lernressourcen und können sie mit der normalen PC-Version von Minecraft verwenden. Bildungseinrichtungen, die über Software-Lizenzen von Office 365 verfügen, erhalten Minecraft Education Edition auf Dauer kostenlos, andernfalls soll das Spiel nach der Einführungsphase etwa fünf US-Dollar pro Schüler pro Jahr kosten.
Der nachfolgende Trailer zeigt euch, wie Minecraft bereits jetzt in Schulen eingesetzt wird.
Nette Idee, warum nicht Schüler so abholen. Muss ja nicht alles staubtrocken vermittelt werden. Aber ob deutsche Lehrer für sowas bereit und kompetent wären. Aber vielleicht habe ich auch ein zu schlechtes Bild vom Lehrerstand. Liegt vermutlich an der Erfahrung mit Lehramtsstudenten. ;)
Solange sie mit Minecraft nicht Physik lernen. ;-)
"Mögliche Einsatzbereiche sehen die Entwickler in den Fächern Mathematik, _Physik_ und Geschichte sowie natürlich im Kunstunterricht."
Ich glaube das wollte ich nicht lesen...
Minecraft Physik, das kann ja nur neue Nobelpreisgewinner hervorbringen.
"Und nun schlagen wir mit der Axt einen Block am unteren Ende des Baumes heraus..."
Faust, du meinst Faust
da fällt mir qcraft ein, der quantenphysik mod
Du wirst lachen, aber zumindest im Projekt "Andersons Shelter" (auf der Homepage zu finden) geht es um die ballistische Flugbahn und die Zerstörungskraft von TNT-Kanonen. Dank Redstone bietet es vermutlich eine gute Ausgangsbasis, um Kinder an Elektronik und elektrischen Strom ranzuführen.
Heutzutage hätte mir die Schule wohl auch mehr Spass gemacht! Unser Highlight war ESEL auf dem Taschenrechner zu schreiben :-(
Na wenigstens nicht auf dem Rechenschieber! :-)
Ich hab da noch ganz anderes drauf geschrieben.
Naja ein Grund, wieso ich in Mathe ne niete bin :3
Vorerst kostenlos. Wunderbar, warum sollte Microsoft die Software ja auch prinzipiell kostenlos zur Verfügung stellen? Wäre ja mal für einen guten Zweck.
Ich glaube eher, dass sie damit ihr Lizenzmodell ankurbeln wollen. Einerseits bekommen es Schulen mit Office-Lizenz gratis, andererseits kann MS sagen: "Wollt ihr nicht auf das neue Office umsteigen? Gibt Minecraft dazu."
Ja, warum sollten sie? Schlussendlich haben sie einiges für die Lizenz bezahlt und wollen nun mal Geld machen. Zudem tut MS durchaus einiges für "gute Zwecke".
Beim Thema Bildung kann man sich als milliardenschweres Unternehmen ruhig etwas großzügig zeigen, statt langfristig gesehen die Hand aufzuhalten. Wer Indie-Studios für 2,5 Milliarden Dollar aufkauft, dem sollte das wohl nicht allzu sehr schmerzen.
Gibt es ein Texture Pack, welches MC so ähnlich aussehen lässt wie auf dem News-Bild?
Jaja, man kann mit Minecraft so allerhand machen. Wieso man aber eine angepasste Version braucht, will mir nicht so einfallen. Da ist doch wieder nur mehr Tracking etc. drin.
Für Physik würde ich Minecraft nicht benutzen. Mir fallen vor allem zwei Möglichkeiten ein:
1) Logik beibringen mit Redstone.
2) Grundlegendes Wirtschaftsverständnis und Gesellschaftsdynamik.
Zweiteres kann man z.B., indem man die Schüler ein kleines Dorf bauen lässt, hauptsache nah beieinander. Und man baut einen kleinen Shop ein, in dem die Schüler für Gold seltene Materialien kaufen und verkaufen können. Zu relativ ungünstigen Preisen.
-> Es wird Streit geben (xy hat was kaputt gemacht). Und das gibt einem Gelegenheit, Streitlösemöglichkeiten zu vermitteln. Oder aber eine Regierungsform durch zu spielen (König vs. Demokratie).
-> Sie werden bald auf den Trichter kommen, dass es besser ist, untereinander zu handeln. Und es werden Preise und Konkurrenten entstehen. Und wenn alles gut läuft, wird es sogar eine Goldinflation oder Deflation geben. Daran kann man dann schön Prinzipien einer goldgedeckten Währung aufzeigen. Oder eine künstliche "staatlich" regulierte einführen und zeigen, was dort die Vor- und Nachteile sind.
Was ich z.B. mal gemacht habe war, dass ich die Akropolis nachgebaut habe. So was in der Richtung kann auch ein schönes Projekt sein, weil man dabei lernt zu recherchieren, dass ganze im Spiel zu planen und umzusetzen. Und arbeiten im Team lernt man dabei dann auch. Mann kann daraus sogar einen Wettbewerb machen: Sucht euch ein historisches Gebäude und setzt es in Gruppenarbeit um. Am Ende werden die Projekte vorgestellt und es wird das schönste Projekt/Präsentation gewählt.
Ist aber eben alles auch heute schon möglich.