Langer lästert: Wieso man Spiele zum Testen nicht durchspielen muss
Teil der Exklusiv-Serie Langer lästert

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Jörg Langer 469341 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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30. Dezember 2015 - 22:00 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Langer lästert zum letzten Mal! Zu früh gefreut: Nur im Jahr 2015. Heute geht es um einen um sich greifenden Irrglauben, dem man nach reiflicher Überlegung eigentlich gar nicht anhängen kann.
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Das Jahr ist zu Ende, Weihnachten strahlt immer noch seinen friedvollen Glanz aus, und so bin ich in der richtigen Stimmung für ein – aufgrund der Weihnachtsaktion 2015 auch vorgelesenes – Langer lästert. Es gibt natürlich viele "Test-Mythen" oder besser Vorhaltungen das Spieletesten betreffend. Aber dass Tests gekauft wären oder heutzutage überhaupt keinen Belang mehr hätten angesichts all der duften Lets-plays da draußen, sind zwar oft gehörte Aussagen, aber keine Mythen, sondern schlicht dummes Geschwätz.
 
Aber was ist mit dem Mythos, man müsse ein Spiel durchspielen, um es testen und bewerten zu können? Dieser Mythos, der in Wahrheit ja eine Forderung beziehungsweise ein indirekter Vorwurf ist, taucht immer häufiger in der Kommunikation zwischen Spielefans und Spieletestern auf (zumindest dort, wo Spieletester überhaupt noch Lust haben, mit Spielefans zu kommunizieren, mit der weiteren Einschränkung, dass vielerorts Spielefans eher Spielehasser zu sein scheinen, aber das ist eine andere Kolumne). Prominentes Beispiel für entsprechende Forderungen war 2015 Metal Gear Solid 5. Stellvertretend möchte ich den User Dre zitieren:

Diesen Test kann ich für meine Kaufentscheidung überhaupt nicht berücksichtigen. 80% gespielt und dann vergibt man eine Wertung? Für mich sieht das sehr unprofessionell aus, wenn man Spiele nicht durchspielt und überhaupt nichts zu den letzten Stunden des Spiels sagen kann.

 
Er kritisierte also, dass wir "nur" 80 Prozent von MGS 5 gespielt hatten, was übrigens deutlich über 30 Stunden entsprach und zum Testzeitpunkt Herstelleraussagen und unseren eigenen Beobachtungen nach mehr war, als andere deutsche Tester gespielt hatten, bevor sie ihren Test veröffentlichten. Wie gesagt, MGS5 ist nur ein Beispiel, die Forderung lese ich öfter.
 
Dieser Mythos des Durchspielen-Müssens baut auf zwei Fehlannahmen auf: Erstens, dass Redakteure die Zeit hätten, jedes Spiel durchzuspielen. Zweitens, dass das nötig wäre, um ein Spiel hinreichend einzuschätzen, ergo zu bewerten.
 
Kommen wir zunächst zum Faktor Zeit: Anders, als es sich der landläufige Webseiten-Nutzer und Let's-Play-Konsument in seinen komplexen Denkprozessen vorstellt, besteht die Arbeit eines Spieletesters keinesfalls nur darin, ein Spiel zu spielen – ein Missverständnis, das auch zum Folge-Missverständnis führt, jeder könne Spiele testen, schließlich könne jeder spielen. Tatsächlich macht das eigentliche Spielen, je nach Monat und Aufgaben, nur ein Viertel bis maximal die Hälfte der Arbeitszeit aus. Bei freien Autoren mag das anders aussehen, da sie keine oder weniger redigierenden, organisatorischen und sonstigen Aufgaben haben, aber auch bei ihnen materialisiert nicht auf magische Weise am Ende des Spielens ein fertig geschriebener, fertig gelayouteter Test oder ein fertig geschnittenes, fertig vertontes Video auf der Website, vielmehr muss dieses Werk erst mal geschaffen werden. Und vergesst die ganzen News, Previews und sonstigen Erzeugnisse der typischen Spiele-Website nicht.
 
Damit ist dem theoretisch möglichen Durchspielen jedes Spiels in der Praxis bereits eine Grenze gesetzt, die zwar von den jeweiligen Ressourcen abhängt, aber doch generell alle Medien betrifft, die über Spiele urteilen. Von der Honorierung des Zeiteinsatzes möchte ich erst gar nicht zu sprechen beginnen. Na gut, beginnen kann ich ja mal: Dass wir – meinem persönlichen Glauben nach – mehr Zeit in Spieletests stecken als irgendein anderes deutsches Online- oder Printmagazin, hat zumindest bislang nicht darin resultiert, dass wir das Feld der deutschen Spielemagazine reichweiten- und umsatzmäßig anführen. Das kann also nicht ein derart entscheidender Faktor sein. Oder wir sind nur zu doof. Wahrscheinlich letzteres...
 
Klar, würde jedes Spiel nur so lange dauern wie der typische Telltale-Episodenkrempel, oder wäre eine Spieleredaktion heutzutage noch 20 Frau groß, der Anspruch "Jeden Titel zum Test durchspielen" wäre erfüllbar. Aber selbst dann wäre noch zu fragen: Wäre das denn notwendig und sinnvoll?
 
Was muss ein Spieletest leisten? Er muss Kaufberatung geben. Er soll unterhalten. Er sollte den Inhalt, den zu erwartenden Spaß und die handwerkliche Qualität eines Spiels beschreiben, und das idealerweise auch noch in einer lesenswerten Form. Nach dem Rezipieren eines GamersGlobal-Tests soll der User wissen, ob ein Spiel etwas für ihn ist oder nicht. Und das sogar dann, wenn er nicht ganz konform geht mit der Bewertung. Letztere hat aber dennoch das erklärte Ziel, auf besonders gute Spiele hinzuweisen oder vor enttäuschenden Spielen zu warnen. Ein Test mit 9.0-Bewertung, und das Spiel macht dann der Mehrzahl der Testrezipienten keinen Spaß? Das darf nicht passieren!
 
All das kann ein Test aber leisten, ohne dass das Testsubjekt grundsätzlich durchgespielt werden müsste. Was heißt "Durchspielen" überhaupt? Bei einem linearen Adventure oder Actionspiel ist das noch relativ klar, und vermutlich wird kein Durchspiel-Forderer zusätzlich wünschen, dass auch noch 100% Gamerscore und Derivate erreicht sein müssen. Doch was heißt "Durchspielen" bei einem Multiplayer-Titel? Bei einem Roguelike? Bei einem Sportspiel? Bei Globalstrategie ohne finite Kampagne? Muss zum "Durchspielen" von Civilization 5 jedes Volk einmal zum Sieg geführt werden? Muss überhaupt eines komplett durchgespielt werden, obwohl doch jeder Civ-Veteran den Moment kennt, ab dem eine Partie kippt und man durch puren repetitiven Fleiß gewinnen wird? Was heißt "Durchspielen" bei Elite Dangerous? In jeder der vier Wertungen den maximalen Rang zu erreichen? Oder sogar, jeden einzelnen der Millionen und Abermillionen enthaltenen Planeten zu besuchen?
 
Solche Überlegungen machen eigentlich jedem Wesen, das mit der Fähigkeit zum logischen Denken gesegnet ist, klar: Es kann gar nicht darum gehen, jedes Spiel zum Test durchzuspielen. Es kann nur darum gehen, jeden Titel genügend lange zu spielen. Wie lange ist "genügend lange"? Das ist natürlich unterschiedlich. Das Beenden einer typischen Actionspiel-Kampagne dauert weniger lang als das erste Kapitel eines typischen Rollenspiels. Manche Werke erschließen sich sofort, andere erst nach Stunden. Manche machen anfangs Spaß, lassen dann nach. Andere machen überhaupt keinen Spaß, in Minute 1 nicht und in Minute 100 immer noch nicht. Wer da noch Minute 101 spielt, obwohl nichts Neues kommt und kein Spaß entsteht, ist nicht etwa ein besonders pflichtbewusster Spieletester. Sondern ein besonders geiler Masochist.
 
Nicht zuletzt kommt es auf die Erfahrung des Testers an. Wenn er ein Genre, eine Serie gut kennt, kennt er auch die Muster im Spieldesign und die Motivations-Fallstricke. Er kann sich schon nach wenigen Stunden ein Bild machen, das in vielen Fällen dem Endergebnis entsprechen oder doch sehr nahe kommen wird. Beispiel Metar Gear Solid 5 – die Dinge, die darin nach zehn Stunden toll sind oder nervig, sind es auch noch nach 40. Da MGS5 aber viele Features erst nach etlichen Stunden einführt und zudem ein sehr storylastiges Werk ist, reichen zehn Stunden sicherlich nicht aus für einen sich an Core Gamer richtenden Test. Aber müssen es wirklich mehr als 30 oder 35 sein?
 
Das bringt uns zu einem Punkt, der von Durchspiel-Forderern immer wieder genannt wird: Das Finale! Die Auflösung der Story! Natürlich ist es schön, zu wissen, wie ein Spiel ausgeht, ob das Finale noch mal einen draufsetzt oder aber das Spiel nachträglich "verschlechtert", weil man einfach nicht mit einem Hochgefühl die Maus oder das Gamepad zur Seite legt. Aber wie alle feststehenden Überzeugungen sollte man auch diese einfach mal logisch durchleuchten.
 
Wird jemand, der aufgrund unserer Wertung Metal Gear Solid 5 gekauft hat und wie wir 30 Stunden Spaß damit hatte, dem aber dann womöglich das von uns beim Test nicht erlebte Ende zehn oder 20 Stunden später nicht zusagt, seinen Kauf bereuen? Er hatte doch 30 Spielspaß-Stunden! Klar, ein mieses Ende stellt da sicher eine Verschlechterung des Gesamterlebens dar, aber wirklich eine so massive, dass er den Kauf bereut? Würde umgekehrt jemandem, dem die Spielmechanik oder das Story Telling von MGS 5 nicht zusagt, wirklich das alles 40 Stunden lang durchleiden, wenn wir ihm erzählen würden, dass das Finale toll sei?
 
Ich finde, das Finale von Spielen, so es denn überhaupt eines gibt, wird in Sachen Bewertung überschätzt. Es stellt im besten Fall das i-Tüpfelchen eines großartigen Spielgenusses dar. Im schlechtesten senkt es am Ende eines schönen Erlebnisses (denn wieso sonst hätte man überhaupt bis zum Ende gespielt?) den Gesamteindruck. Aber es entwertet nicht die gesamte Spielzeit vorher. Naja, außer man ist ein erklärter Mass Effect 3-Finale-Hasser und bezichtigt Bioware, einem quasi nachträglich hunderte von Stunden Lebenszeit für nichts gestohlen zu haben...
 
Die Forderung nach dem Durchspielen mag manchem schlicht in den Sinn kommen, weil er nicht genügend darüber nachgedacht hat. Einigen aber auch aus purer Selbstüberschätzung. Da sie ja glauben, selbst eine so enorme Ahnung von Spielen zu haben, dass sie gar keine Tests benötigen, sehen sie – durchaus nachvollziehbar – keine Daseinsberechtigung für Spieletester. Dummerweise wirkt auf solche Menschen oft eine Bewertung, die aus ihrer Sicht die Behauptung des Besitzes der ultimativen Wahrheit einschließt, wie ein rotes Tuch. Wenn überhaupt, soll sie sich auf puren Fleiß stützen, und wenn der arme Tropf dann die "Fakten" alle richtig aufzuzählen weiß, kann man sich ja zumindest ein wenig aus dem Geschreibsel informieren. Also über Unwichtiges, Details und so, nicht über die Güte des Spiels, die kann nur der Spieleprofi selbst richtig einschätzen.
 
Mit Verlaub: Kein Spieletester wird jemals behaupten, ein Spiel für eine beliebige Person passender zu bewerten, als diese das nach erfolgtem Spielen selbst könnte. Es geht nur darum, euch zu informieren, euch Zeit zu sparen und vielleicht eine Kaufempfehlung oder eben -warnung zu geben. Aber wenn ihr uns nach zehn Stunden Testzeit nicht über den Weg traut, werdet ihr das auch nach 100 nicht. Zumal auch, sagen wir,  meine mittlerweile 130 Stunden mit Elite Dangerous nicht garantieren, dass mein Urteil über das Spiel einem ED-Fan passend oder auch nur tolerierbar erscheinen wird.
 
Und jetzt die Pointe: Bei GamersGlobal spielen wir die Mehrzahl der Spiele, die dazu geeignet sind, zum Test durch. Mal, weil wir das wollen, mal, weil wir es müssen, bevor wir uns in unserem Urteil sicher sind. Wir stecken im Schnitt mehr Zeit in den einzelnen Spieltest als zu meiner Zeit bei GameStar, und bei GameStar steckten wir bereits mehr Zeit in Tests als zu meiner Zeit bei PC Player. Schaut euch mal alte Happy-Computer-Sonderhefte an und achtet auf die Screenshots – gerade bei Spielen, wo sich erkennen lässt, wann ungefähr ein Screenshot entstanden sein muss, etwa bei Rollenspielen. Glaubt ihr danach noch, damals seien Spiele grundsätzlich durchgespielt worden? Oder länger gespielt als heute? Geht eher davon aus, dass sie kürzer, vielleicht sogar deutlich kürzer gespielt wurden.
 
Aber, und das ist mir das Wichtigste in dieser Kolumne: Hattet ihr bei Happy Computer, bei Powerplay, bei PC Player, bei GameStar das Gefühl, schlecht beraten zu werden? Vergesst die paar Ausnahmen, die es immer gibt und geben wird: Wurdet ihr schlecht beraten, obwohl Spiele auch damals nicht immer durchgespielt wurden – und vielleicht seltener als heute? Na also. Man muss Spiele nicht durchspielen, um sie zu bewerten. Man muss sie so lange spielen, bis man sie bewerten kann.
 
Euer Jörg Langer

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42927 - 30. Dezember 2015 - 22:16 #

Kann ich nachvollziehen, ich lege Spiele ja auch zur Seite, wenn sie mir nach wenigen Stunden nicht gefallen. Und Leute mit professionellerem Anspruch (und mehr Erfahrung) können sicher auch in positive Richtung besser "schätzen" wie viel Spaß ein Spiel macht.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9415 - 30. Dezember 2015 - 22:17 #

Bisher war ich bei den tests hier immer gut beraten.
Heutzutage ist es ohnehin auch einfach mehr als einen Testbericht zu lesen, wenn man sich unsicher ist.

Polonaise Blankenese (unregistriert) 30. Dezember 2015 - 22:22 #

"Ein Test mit 9.0-Bewertung, und das Spiel macht dann der Mehrzahl der Testrezipienten keinen Spaß? Das darf nicht passieren!"

Hmm... sind wir da nicht schon wieder bei Metacritic? Die Wertung muss dem Durchschnittsgeschmack entsprechen?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 30. Dezember 2015 - 22:41 #

Hmmm... nein, wie kommst du darauf? Lies den Satz vielleicht noch mal.

Polonaise Blankenese (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:00 #

Hmmm... schreib ihn doch mal so, daß ich ihn auch dumme Menschen richtig verstehen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:22 #

Ich glaube nicht, dass ich den Satz umschreiben muss. Du kannst ihn ganz sicher verstehen, wenn du nur willst.

Polonaise Blankenese (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 14:35 #

Na dann habe ich ihn doch richtig verstanden. Obwohl, laut Pisa haben wir hier im Norden nicht die Lesekompetenz wie in Süddeutschland, daher könntest du doch recht haben.
Aber mach dir doch bitte nicht die Mühe, deine Leser aufzuklären.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 31. Dezember 2015 - 22:54 #

Neuer Troll, jawoll.

Escalbryt 15 Kenner - 3653 - 31. Dezember 2015 - 0:53 #

Ich will es mal versuchen:
Die Wertung versucht frei von persönlichen Vorlieben und Geschmäckern zu sein. Es geht in erster Linie um die Produktqualität. Gehen jetzt also mal von einem FPS aus welches eine 9.0 Wertung erhält. Die Grundaussage der 9.0 wäre dann etwa dass der FPS jemanden der FPS gerne spielt Spass machen dürfte. Das ganze kann man evtl. auf weitere Mechaniken runterbrechen.

Die Frage ist also ob das Spiel handwerklich gut ist und ob die darin eingebrachten Ideen und Mechaniken funktionieren.

Es bedeutet nicht dass diese Mechaniken jedermann gleich gut gefallen.
Sollte also ein Spiel bei dem der Tester der Meinung ist in Sachen Qualität der Umsetzung und des Unterhaltungspotenzials sei alles in bester Ordnung, von der Mehrzahl derjenigen welche den Test lesen und sich das Spiel kaufen als nicht unterhaltsam bewertet werden, hat besagter Tester wohl etwas falsch gemacht.

Der eingeschränkte Nutzen von Metacritic bezog sich darauf, dass es eine Durchschnittswertung ist, ohne auf einzelne Details einzugehen.
Wenn ich aber einen Test lese um mir ein Bild von den Mechaniken zu machen und dann aufgrund meines Verständnis vom Spiel welches im Test übermittelt wurde in Kombination mit einer Qualitätseinschätzung, ein Spiel kaufe und nachher nicht zufrieden mit dem Spiel bin, habe ich entweder den Test falsch interpretiert(was zu einem gewissen Grad häufig passieren kann) oder der Test hat das Spiel unzureichend dargestellt. Da sich eine Redaktion aber an ihre Leserschaft richten sollte, sollte die Mehrzahl der Leser kein Bild vom Spiel bekommen welches später allzusehr von ihrer eigenen Wahrnehmung des Spiels abweicht.

Okay ich hab mal wieder Bandwurmsätze geschrieben, die nicht wirklich gut lesbar sind, aber zumindest wäre dies mein breiterer Kontext zu oben zitierten Aussage.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 31. Dezember 2015 - 14:07 #

Ich denke, die Diskrepanz entsteht hier wieder in der Abgrenzung von Narration und Spielmechanik.

Jörg weist auf die Anfangszeiten (PC Player, GameStar) hin, mit der Tatsache, dass die Spielzeit für einen Test damals noch deutlich kürzer war. Ich glaube, das liegt einfach daran, dass ein größerer Teil der damaligen Spiele eben noch hauptsächlich aus Spielmechanik (Reaktionstests, etc.) bestanden.
Wenn dann der erste Level eines Shooters überzeugte, konnte man als erfahrener Tester durchaus davon ausgehen, dass die folgenden 6 Level zwar in Punkto Schwierigkeit (Gegnermenge, etc.) zulegen würde, ansonsten aber recht gleich bliebe. Anderes wäre schon allein technisch - Module oder Disketten waren halt eine physische Grenze - nicht möglich gewesen. Nach einem ersten Level mit mittelmäßiger Vierfarbgrafik wäre damals kaum zu erwarten gewesen, dass der zweite Level plötzlich grafisch deutlich zulegt.

Bis heute haben diverse Entwicklungen stattgefunden. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit - aber Spiele werden von vielen Studios heute mehr als Kunstform angesehen als damals. Kunst folgt aber keinen "Regeln", ist nicht "berechenbar". Gerade Indietitel können über ihre Länge eine komplexe und unerwartete Wendung nehmen, können am Ende ein völlig anderes Erlebnis bieten als zu Beginn.

Spiele bieten heute auch meist eine stärker ausgearbeitete narrative Ebene. Jetzt gebietet schon der Grundsatz der Kritik am narrativen Medium, dass dies vom Kritiker komplett konsumiert wird. Kein (ernstzunehmender) Filmkritiker wird einen Film aufgrund der ersten Viertelstunde bewerten, kein Musikkritiker einen Song auf Grund des Intros. Für Bücher dürfte allgemeinen das Gleiche gelten. Geschichten entwickeln sich über ihre Länge, haben Einleitungen, Hauptteile und ein Ende, in dem z.B. Konflikte aufgelöst werden. Nach dem Erleben solcher Geschichten kann der Kritiker im Rückblick das gesamte Werk beurteilen.

Leider ist das Medium Videospiel weder 100% für klassisches Storytelling geeignet, noch schreiben in der Branche die wirklich guten Autoren. Reich-Ranicki hätte auch ungern wöchentlich zwanzig Groschenromane komplett lesen müssen, nur um dann immer wieder den gleichen Verriss zu schreiben.

Hinzu kommt, dass Spiele teilweise ihre Story über 60 Stunden und mehr erzählen, und da sehe ich Jörgs pragmatische Argumentation mit dem Zeitmangel als entscheidend an.

Dennoch muss auch der Spielejournalismus dem Rechnung tragen. Spiele, die schon von Beginn an mit narrativem Anspruch kommen, sollten auch - wenn möglich - als Gesamtwerk beurteilt werden. Sicher ist es nicht immer Spaß, sich 15 Stunden durch eine öde Story zu kämpfen. Aber auch der Filmkritiker kann im B-Movie entweder die Zähne zusammenbeißen - oder für sich entscheiden, die Rosinen herauszupicken.
Anspruch auf Vollständigkeit - das zeigt der GG-Alltag jetzt schon - ist heute bei Videospielen Illusion.

Meine Meinung also (nur der Vollständigkeit halber ;-)
- Trennt sichtbarer zwischen narrativen und "klassischen" Spielen. Vielleicht auch nur zwischen den beiden Ebenen in einem Test.
- Geht mehr in Richtung Feuilleton - besprecht narrative Spiele als Erlebnis und als Werk, nicht als Ansammlung von technischen und inhaltlichen Details - vielleicht ja auch in einem Extrakasten.
- Und das obige nur, wenn möglich und passend: niemand wird z.B. bei "Shovel Knight" erwarten, dass Ihr den letzten Level sehen müsst, um die Mechanik zu beurteilen. Bei "Beyond Two Souls" würde ich aber durchaus eine Besprechung wünschen, die auf einem kompletten Spielen basiert.

Ansonsten bin ich bis auf Ausnahmen (Xenoblade-Test von Benjamin) sehr zufrieden mit Euren Einschätzungen. Ob mir ein Spiel gefällt, kann ich als erwachsener Spieler im Grunde am besten selbst entscheiden, Eure Tests dienen mir meist dazu, ein Spiel "kennenzulernen" und schon einiges darüber zu erfahren, um mir selbst eine Meinung zu bilden. Generell sind dafür Details unwichtiger als ein ganzheitlicher Blick, und da habt Ihr mir manchmal noch zu oft die Brille auf, dass Spielejournalismus noch so funktioniert wir vor 20 Jahren - was ich persönlich nicht so sehen würde (aber das betrifft die gesamte deutsche Spielejournalismuslandschaft - mag also auch Mainstream und vom Kunden gefordert sein).
Aber wie gesagt, ich schätze Euch sehr und Ihr seid das einzige Magazin, was ich tatsächlich noch für Geld abonniert habe - das will schon was heißen ;-)

Guten Rutsch!

Name (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 17:57 #

Früher waren die Spiele nicht unbedingt kürzer, zumindest nicht seit dem Zeitalter der Happy Computer. Auch Rollenspiele der 80er Jahre haben dutzende Stunden gefressen, und wenn man der Durchspiellogik folgen will, hätte man die ebenso beenden müssen um die Narrative abschließend bewerten zu können. Wegen allgemein höherem Schwierigkeitsgrad und der Akzeptanz für unvorhersehbare Sackgassen hätte es vermutlich auch nicht weniger lang gedauert wie heute. Die Klage geht doch dahin, dass heutige Spiele viel kürzer seien als früher. Das Storys heute mit mehr Bla inszeniert werden als früher, macht die Storys in der Regel auch nicht intelligenter oder überraschender, sondern einfach nur wortreicher und mit mehr Kameraperspektive gesegnet. Was erzählerischen Tiefgang angeht, gab es schon in den 1990ern genügend Spiele, die die meisten heutigen Blockbuster noch blass aussehen lassen. Und die erzählerische Exzellenz eines Spiels manifestiert sich auch nicht so sehr durch die Betrachtung der Endsequenz eines Spiels, sondern oftmals eher durch das, was nicht explizit im Hauptstrang der Storyline steht.

Ein Hauptproblem moderner Spiele hast du dabei vollkommen außen vorgelassen, ironischerweise eines der Hauptargumente des New Games Journalism. Nämlich die zunehmende Tendenz von Spielen zur prozedural angepassten Narration, vielen kleinen, beliebig kombinierbaren Versatzstücken, die bei unterschiedlichen Spielern zu unterschiedlichen Spielerfahrungen führen können. Man denke an das Nemesis-System von Mordors Schatten, das sich noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, aber in der Entwicklerszene auf ganz großes Echo gestoßen ist, bis hin zu ansonsten stark Drehbuch-verhafteten Designern wie Ken Levine. Spiele werden auch zukünftig nicht so sehr auf eine künstlerisch durchstilisierte Erzählung optimiert, sondern daraufhin, im Rahmen gewisser Möglichkeiten jedem Spieler die zu ihm passende Erzählung abzuliefern. Das folgt nicht so sehr der künstlerischen Vision eines begnadeten Regisseurs oder Autors, sondern ist eine auf Code basierende Ästhetik. Da bleibt dann am Ende die Frage, was genau der Tester eigentlich bewerten soll. Manche Spielejournalisten verfallen deshalb gerne ins Geschwurbel eines Erlebnisaufsatzes, wie etwa desöfteren die Autoren von Rock Paper Shotgun. Da weiß man am Ende zwar oft, was der Autor erlebt hat, aber nicht unbedingt, ob einem das Spiel liegt. Denn auch weiterhin geht vielen eine metaphysische Erlebnis-Offenbarung am Allerwertesten vorbei, wenn die X-Achse entgegen aller Gewohnheiten invertiert wurde und keine entsprechende Option zur Umkehrung im Steuerungsmenü vorhanden ist. Sozusagen die Gamingvariante von "Erst kommt das Fressen, dann die Moral".

Die Behauptung, Spiele würden heute mehr wie Kunst konzipiert, ist genauso unsinnig. Assassin's Creed ist eines der besten Beispiele für industriell gefertigte, narrative Spiele, gefertigt in Entwicklungsfabriken wie Ubisoft Montreal mit mehr als 1000 Mitarbeitern, bzw. verteilt auf vier bis fünf Studios von Shanghai bis Sofia. Da haben die Entwickler ein fest vorgegebenes Zeitfenster und dann muss der Titel raus, egal wie. Deswegen gab es auch maximal ein neues, größeres Feature pro Serienableger, weil für mehr nicht genug Zeit zum Prototyping und Testen war. Das ist nicht geschlussfolgert, das waren Aussagen leitender Entwickler. Ähnliches gilt für nahezu alle Großproduktionen. Unberechenbarkeit, drastische Brüche mit dem ursprünglichen Spielprinzip und zu starke Abweichung vom bewährten Erfolgskonzept sind vollkommen unerwünscht, weil sie den Entwicklungsfahrplan gefährden und bisherige Käufer vergraulen könnten. Das ist das genaue Gegenteil von Autorenkino.

Für Indietitel mag das vielleicht nicht gelten, aber Seiten wie Gamestar, PC Games oder Gamersglobal machen ihren Umsatz auch nicht primär mit Indieberichten, weil die meisten Spieler eben doch zu Call of Duty greifen. Ein Call of Duty und GTA machen exorbitant mehr Umsatz als alle bedeutenden Indietitel eines Jahres zusammen, den absoluten Ausnahmetitel Minecraft mal nicht mitgerechnet.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36245 - 30. Dezember 2015 - 22:29 #

Es hängt immer vom Spiel ab, ob ein Durchspielen für eine fundierte Bewertung nötig ist. Wenn ein Adventure am Ende eine miese Auflösung hat, dann drückt das schon auf das Gesamterlebnis. Ob ein Call of Duty ein gutes Ende hat, ist hingegen nicht kriegsentscheidend.

Die Gamepro hat in ihren Anfangsjahren teilweise über 50 Spiele im Monat getestet, da ist klar dass die nur die Spitzenspiele, die sie auch privat interessieren, durchspielen können und nicht jeden 08/15 Mist.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 30. Dezember 2015 - 23:03 #

Ich finde das Ende bei jedem Spiel, das eine Geschichte erzählt wichtig, ganz unabhängig vom Genre. Die Frage ist eher, ob der Ausgang einer Geschichte für eine Spieletest relevant ist. Klar kann ein mieses Ende den Gesamteindruck schmälern und den Spieler unbefriedigt oder gar verärgert zurücklassen. Ist das aber so schlimm, wenn ich vorher viele Stunden lang bestens unterhalten wurde? Zudem bewertet jeder Spieler ein Ende anders. der Eine mag Happy Ends, der Andere Bad Ends oder offene Enden. Und selbst wenn ein Spiel quasi überhaupt kein abgeschlossenes Ende hat (mir fällt da spontan "XIII" ein, wo offensichtlich eine Fortsetzung angedacht war) - ist das wirklich so entscheidend, wenn das eigentliche Spiel unterhaltsam war?

Ein Spieletest sollte sich hauptsächlich der Spielmechanik, der Umsetzung derselben, der Technik, eventuellen Bugs und dergleichen widmen. Dafür muss ein Spiel nicht zwingend durchgespielt werden. Die Story ist sicherlich auch wichtig, und ein Test sollte ansprechen, wie gut oder schlecht diese im Spiel umgesetzt wurde. Die Thematik und die Güteklasse des Inhalts nimmt aber jeder sehr subjektiv wahr - die Geschmäcker sind eben sehr verschieden. Auch eine brillant geschriebene Geschichte kann langweilen, wenn einem die Thematik nicht zusagt. Ein Spiel kann davon losgelöst aufgrund seiner Spielmechanik aber trotzdem unterhalten.

Deepstar 16 Übertalent - 4924 - 31. Dezember 2015 - 0:38 #

"Der Weg ist das Ziel", ist ja gut und schön. Kommt für mich aber total aufs Spiel an.
Ein Spiel was besonderes Augenmerk auf seine Immersion und Geschichte setzt, kann für mich durchaus nur allumfassend mit dem Ende einer Geschichte bewertet werden.

Aber auch wegen der Spielmechanik, ist das eigentlich noch nie jemand aufgefallen, dass sehr viele Spiele nach den ersten Spielstunden extrem nachlassen und sehr oft in ihrer Spielmechanik einsparen?
Die Statistiken sind ja ziemlich eindeutig, was das "Durchspielen" von Spielen vom Kunden angeht. Nur ein Bruchteil der Leute spielen überhaupt mehr als die ersten Stunden, von diesem Bruchteil sieht widerum ein noch kleinerer Bruchteil überhaupt das Ende.
Und da Tester ja auch nie über die ersten Spielstunden hinaus schauen... nur wenige Leute werden daher je sehen, wie viel am Ende in Spielen eingespart wird.
Kenne zumindest sehr viele Spiele, wo man im späteren Verlauf fast gar nichts mehr von in der Presse gefeierten Spielmechaniken zu Gesicht bekommt. Das ist auch genauso bei der Story von Spielen. Sehr viele versprechen zu Beginn extrem viel, verwandeln sich nach den ersten Stunden oft aber in 0815, oder noch öfter wird einfach im späteren Spielverlauf an Zwischensequenzen verzichtet. Sieht ja eh fast niemand...

Aber kann man das den Entwicklern eigentlich vorwerfen, dass man sich dem Ende nicht gleichermaßen wie dem Beginn widmet? Zählen für die Presse und für den Großteil der Spieler ja tatsächlich nur der erste Eindruck der ersten Stunden. Dort wird schließlich die Wertung vergeben und damit entscheidet sich auch nur dort der Erfolg eines Spiels.
Um ein wirklich von vorne bis hinten überzeugendes Spiel zu haben, müsste es eigentlich schon ein Umdenken geben...

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36245 - 31. Dezember 2015 - 1:41 #

"Die Statistiken sind ja ziemlich eindeutig, was das "Durchspielen" von Spielen vom Kunden angeht. Nur ein Bruchteil der Leute spielen überhaupt mehr als die ersten Stunden, von diesem Bruchteil sieht widerum ein noch kleinerer Bruchteil überhaupt das Ende."

Hab mir die Tage mal meine Trophäen auf der PS4 angeschaut und dabei auch auf die Prozentangaben geschaut. Bei Uncharted 2 und The Last of Us hatten knapp 45% das Spiel auf Leicht durchgespielt und 33% auf Normal (dann erhält man auch die Trophäe für Leicht). Bei The Witcher 3 haben 25% das Ende gesehen, das ist aber auch noch nicht so lange draußen. Heavy Rain haben sogar über 50% durchgespielt.

Einstellig waren die Prozentzahlen für alle Schwierigkeitsgrade ab Schwer oder darüber.

Bei TrueAchievements (für Xbox-Spiele) waren die Zahlen ähnlich. Sogar Durchschnittsspiele wie Rise of the Argonauts haben erstaunlich viele User durchgespielt (55%).

Möglich, dass die Zahlen auf dem PC anders aussehen, weil es dort die Spiele oft extrem günstig gibt oder einem im Form von Humble Bundles "aufgedrückt" werden.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45111 - 31. Dezember 2015 - 1:41 #

Das ist richtig, andererseits sehe ich aber in meinen eigenen Freundeslisten auch immer wieder Spielesammlungen, die vor Games nur so bersten, in denen gerade mal ein oder zwei Trophäen erspielt wurden.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 8:51 #

Könnte ich sein...

Gronka 12 Trollwächter - 1083 - 4. Januar 2016 - 12:37 #

@Green Yoshi: "Ob ein Call of Duty ein gutes Ende hat, ist hingegen nicht kriegsentscheidend."

Gerade bei Call of Duty ist doch das Ende meist kriegsentscheidend ;)

Tesailion 09 Triple-Talent - 347 - 30. Dezember 2015 - 22:26 #

Ich kann dem nicht zustimmen. Gerade das Beispiel von MGS V zeigt, warum man es bis zu Ende durchspielen sollte. Das Spiel nimmt so massiv ab in den letzten 20% (Hauptmissionen sind alte Hauptmissionen nur schwieriger :DDD), sodass sicherlich 1-1,5 Punkte Abzug locker verdient sind.

ganga 20 Gold-Gamer - 22827 - 30. Dezember 2015 - 23:25 #

Aber genau darauf geht Jörg doch ein. Entwertet es jetzt die ersten 30 Stunden wenn du die letzten 10h nicht mehr so viel Spaß hattest? Ist es nicht insgesamt trotzdem ein gutes Spiel? Hättest du das Spiel jetzt nicht gekauft wenn du gewusst hättest (oder der Tester der Meinung gewesen wäre besser gesagt) dass es nach 30h abfällt?

brundel74 14 Komm-Experte - 1975 - 30. Dezember 2015 - 23:30 #

So sieht es aus, wenn man es sogar trotz der Schwächen bis zum Ende durch spielt kann der Gesamteindruck gar nicht so schlecht sein. War bei mir und Witcher 3 so, der Spaß wurde zum Ende zwar gedämpft aber unterm Strich konnte das letzte Drittel den Spaß nicht dermaßen beeinträchtigen dass ich es plötzlich viel schlechter fände.

Tesailion 09 Triple-Talent - 347 - 7. Januar 2016 - 19:12 #

Ich habe es tatsächlich nicht einmal geschafft durchzuspielen deswegen. Diese Wiederholungsquests haben mich dermaßen angekotzt, sodass es immer weniger gespielt wurde bis zur Deinstallation. Wenn ich ein ein Spiel für die ersten 70% eine Bewertung von 85% verteile, aber für den letzten 30% maximal eine 50%, dann zieht das die Bewertung schlichtweg runter. Wenn ich an einem Film die ersten 1,5 Stunden mords Laune hatte, aber die letzte halbe Stunde wirklich wirklich schlecht ist, dann ist das Fazit nicht "Der Film macht Mordslaune", sondern "Wirklich starker Start, aber umso länger der Film geht, desto mehr verliert er den Zauber der ersten Stunde bis hin zu einem katastrophalen ende."

Sp00kyFox (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 4:01 #

immerhin wären 10 stunden bei der von dir genannten spielzeit ein viertel des gesamten spiels. dass es dadurch in eine völlig andere kategorie rutscht ist natürlich blödsinn. aber es ist auch keine nur schlechte schlusscutscene sondern ein größeres segment des spiels. so etwas kann natürlich eine abwertung rechtfertigen, dazu muss man es als tester aber auch erlebt haben.

NameN (unregistriert) 4. Januar 2016 - 2:23 #

es entwertet das gesamte spiel. punkt.
wenn man punkte vergibt, muss man also alles gespielt haben.
ansonsten ist die punktevergabe unseriös.
die jury bei einem bewerb verlässt ja auch nicht vorzeitig das geschehen.
ein musikjournalist hört sich die ganze platte an, bleibt das ganze konzert (außer es ist derart grauenhaft oder richtig öde). dann erwähnt er dies freilich in seinem artikel.
->das wären dann spiele im punkte-bereich 1-3.
alleine aus respekt den machern gegenüber, seinen lesern und dem medium computerspiel, sollte man dies einhalten.
immer wirds wohl nicht gehen, bei den 4er und 5er Kandidaten, wo man meinetwegen auch zu cheats greifen darf, um das spiel zu beschleunigen oder das ende hin den kollegen fertigspielen lässt, um danach eine kurze zusammenfassung von ihm zu bekommen (inkl. eindruck des spieles an sich).
das alles wird im artikel erwähnt, das ist ehrlich und kein problem

Larnak 22 Motivator - 37541 - 4. Januar 2016 - 17:17 #

"Entwertet es jetzt die ersten 30 Stunden wenn du die letzten 10h nicht mehr so viel Spaß hattest?"
Kommt immer drauf an, was genau "nicht mehr so viel" gerade bedeutet. Wenn auf ein richtig tolles Spiel ein richtig besch... Ende folgt, könnte es schon passieren, dass ich so eine Frage mit "JAA!" beantworte. Bei Spielen fällt mir zwar momentan keins ein, bei dem mir das passiert ist, aber es gibt da einige Bücher, die meinen Hass auf sich gezogen haben.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 30. Dezember 2015 - 23:33 #

Yo, grade das ist ein eher ungünstiges Beispiel. Hatte auch rund 95 Stunden meinen Spaß damit, aber grade als langjähriger Serienfan fühlt man sich von dem verstümmelten Ende einfach nur ins Gesicht getreten. Der bittere Nachgeschmack lässt sich da auch mit noch soviel gespielten Stunden nicht aufwiegen.

Sp00kyFox (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 3:59 #

bei dem MGS5-test sehe ich das eigentliche problem allerdings auch bei dem extra organisiertem test-event von konami, was ja anscheinend auch voll aufgegangen ist. konami wird durch interne prüfverfahren selbst gewusst haben, wie das spiel ankommen und wo es kritik geben wird. und einer der hauptpunkte war diesbzgl ja auch der plot und repititiver content im schlussteil des spiels

dass die spielzeit nun so gewählt wurde, dass es kein tester auf diesem review-camp geschafft hat es durchzuspielen, ist natürlich kein zufall. weiterhin beeinflusst die atmosphäre, die kollektive spannung erzeugt durch ein umfeld von berufskollegen und PR-leuten, natürlich die wahrnehmung, auch wenn man sich das als erfahrner journalist vlt nicht eingestehen möchte. da müssen sich meiner meinung nach die tester auch den vorwurf gefallen lassen, sich zu handlangern der PR-politik konamis gemacht zu haben. es handelt sich natürlich unbestritten um ein gelungenes spiel, aber ob es auch ohne review-events so viele top-wertungen eingeheimst hätte, darf doch stark bezweifelt werden.

in diesem sinne:
https://www.youtube.com/watch?v=T5JpWDERFjo

brundel74 14 Komm-Experte - 1975 - 31. Dezember 2015 - 12:20 #

Das ändert aber nichts daran dass jedem Tester es freistand nach dem Spielen und Test eine Abwertung durchzuführen oder wie 4 Players erst Wochen später den finalen Test zu bringen. Gamepro hat im Falle von Alien Isolation die Wertung nach oben korrigiert, weil Spieler die Rangehensweise des Testers als falsch ansahen. Und tatsächlich, mit Tipps der Spieler musste der Redakteur seinen Fehler eingestehen.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 31. Dezember 2015 - 17:39 #

Kann man so sehen, man kann aber auch sagen, dass Gamepro vor dem Shitstorm der User eingeknickt ist und dem Spiel eine den Lesern genehme Wertung gegeben hat...

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 1. Januar 2016 - 18:22 #

Bei MGS V hat die Testerin von Games Aktuell gesagt, hätte sie gewusst, was "Crapcom" in den Wochen nach Release mit dem Spiel veranstaltet und welche Frechheiten da reingepatcht werden, dann wäre die Wertung erheblich schlechter ausgefallen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 1. Januar 2016 - 19:34 #

Wusste gar nicht daß MGS V neuerdings von Capcom vertrieben wird :)

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 2. Januar 2016 - 14:05 #

Auf Konami ist mir einfach keine "Verballhornung" eingefallen ...

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 2. Januar 2016 - 15:44 #

Con-Nami. Klo-nami. Kotznami. Konamitus Interruptus.

Aber auch schon toll, dass scheinbar falsche Fakten mit dem Mangel an Kreativität bei der Fäkal-Verdrehung des Firmennamens durchgehen. Chapeau. :D

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45111 - 2. Januar 2016 - 18:29 #

Alles besser, als schwarz auf weiß zuzugeben, man habe sich geirrt.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 2. Januar 2016 - 20:33 #

Wenn schon, dann schwarz auf hellgrau. Und natürlich habe ich mich einfach geirrt, das war ja wohl logisch.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21142 - 4. Januar 2016 - 9:32 #

Und es gibt User da liest man dass auch explizit gerne ;-)

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 4. Januar 2016 - 14:47 #

Freue dich nicht zu früh, die Regel wird das nämlich nicht. Als ich den Beitrag schrieb hatte ich definitiv noch einen gewissen Alkoholpegel im Blut und war außerdem recht verkatert.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21142 - 4. Januar 2016 - 15:41 #

Alkohol als Ausrede ist ja soo 80er.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45111 - 4. Januar 2016 - 17:46 #

Und ich dachte, wir machen Fortschritte ;)

theHOMER 14 Komm-Experte - 2153 - 29. Januar 2016 - 10:39 #

Coin-nehm-I ;)

Sokar 24 Trolljäger - - 48118 - 3. Januar 2016 - 12:49 #

Ist halt auch eine Frage der Ressource. Hat man die um die weiteren 10-20h zu investieren um das evtl. schlechte Ende zu finden? Dass Spieleentwickler den besten Content ganz nach vorne ins Spiel packen um die Spieler reinzuziehen ist nichts neues, aber das beschränkt sich meist auf die ersten 3-5h. Nach 30h erwartet kaum noch jemand dass es extrem abfällt. Gut, MGSV wäre ein Titel bei dem sich das wahrscheinlich lohnt einfach weil es so beliebt ist.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 30. Dezember 2015 - 22:38 #

Kommt immer sehr auf Spiel an. Ich selbst halte bei einem RPG die (Haupt)Story schon wichtig das man zumindest diese Durchspielen sollte. Um ne Geschichte bewerten zu können sollte man sie auch bis zu Ende sehen.

Das beste Beispiel wo ich mich heute noch oft fragte ob die Tester das Spiel überhaupt durch gespielt haben war Bravely Default.
Die erste hälfte des Spiels war gut und dann recycelt sich das Spiel immer und immer wieder. Story wird da im Grunde auf 0 zurückgefahren stattdessen steht stundenlanges grinding der immer selben Gegner auf den Plan.
In fast allen Tests, glaub auch bei euch, wird von dem grottigen zweiten Spielabschnitt aber nichts erwähnt. So dass man schnell den Eindruck bekommt dass sie wirklich nur Kapitel 1-4 Gespielt haben.
Ein Test ist letztlich auch so etwas wie eine Kaufempfehlung und deshalb sollte so etwas auch erwähnt werden!

Spiele die auf Story bauen, sollte man zumindest die Hauptstory auch durchspielen und hat man das nicht sollte man es offen in den Test schreiben.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 30. Dezember 2015 - 22:45 #

Das gelingt uns bei vielen RPGs, aber nicht bei allen. Bravely Default hatten wir nicht durchgespielt, aber immerhin mit zwei Testern eine jeweils zweistellige Zahl von Stunden. Mehr ging nicht, ergo hätte es in deiner Welt keinen Test des Spiels gegeben bei uns. Und wo sonst hätte es ihn gegeben?

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 30. Dezember 2015 - 23:10 #

Aber das ist halt so ein Fall wo selbst das nicht ausreicht weil das Spiel eben erst nach einen guten Anfang und 30-40 Stunden so extrem abfällt.
Ist wahrscheinlich ein extrem Beispiel weil mir auch kein zweites Spiel einfällt was so nachgelassen hat, dennoch ein guter Grund für das ja zum Durchspielen.

Und wenn nicht mehr geht kann man wie erwähnt es kurz erwähnen das man das Ende nicht gesehen hat. Mein klar es wird wieder welche geben die los meckern aber es wäre meiner Meinung transparenter/ehrlicher.

Und wo es den Test dazu sonst gegeben hätte, hm auf sehr wenigen Seiten man musste schon danach suchen ^^

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 31. Dezember 2015 - 0:00 #

In der M!Games.

brundel74 14 Komm-Experte - 1975 - 31. Dezember 2015 - 0:08 #

Die bekanntermaßen ebenfalls nicht alles durchspielen, ein Teufelskreis!

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45111 - 31. Dezember 2015 - 1:01 #

Bei Bravely Default lag es allein in den Händen des Spielers, wieviele Zeitschleifen am Ende durchlebt werden mussten! Das Spiel konnte auch nach der ersten Wiederholung beendet werden.
Davon ab boten viele Zeitschleifen "alternative Realitäten", in denen Charaktere teilweise anders dargestellt wurden.

Mantarus 18 Doppel-Voter - 10404 - 30. Dezember 2015 - 22:36 #

Danke für deine Kolumne Jörg :)

Man liest immer wieder bei Spielen, dass man erst mal 10 Stunden spielen muss, denn dann fängt das Spiel ja erst an, dann erschließt sich alles und dann machts Spaß.

NEIN! Wenn ich mich 10 Stunden "durchwurschtln" muss, damit das Spiel Spaß macht, dann hat der Entwickler gehörig was verbockt.
Für mich sind Personen, die solche Forderungen stellen weltfremd und völlig abgehoben.

Danke, dass ihr nicht so seid. :)

Politician 13 Koop-Gamer - 1286 - 30. Dezember 2015 - 23:33 #

Sicher hat ein Entwickler was falsch gemacht, wenn die Einarbeitungszeit zu lang ist. Er hat aber genauso etwas falsch gemacht, wenn ein Spiel zwar gut beginnt aber dann sehr stark nachlässt bzw. Macken im Gamedesign erst spät auffallen. Letzteres kann man nur erkennen wenn man das Spiel beendet. Ich erwarte von einem Spieletester, dass er beide Arten von Schwächen erkennt und das geht nur dann wenn er ein Spiel komplett absolviert.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 1:02 #

Ich denke auch ein Tester hat das Recht nach 5 Stunden genervt aufzugeben wenn das Spiel nicht funktioniert oder schlecht ist. Ich selbst kaempfe mich auch keine 10 Stunden durch irgendwelcehn Mist. Da sollte sich der Entwickler wirklich fragen ob er nicht was falsch gemacht hat. Da denke gibt sich GG schon immer viel Muehe um die Spiele einzuschaetzen. Ich verstehe eh nicht warum die Leute so viel auf die Test geben, im Endeffekt ist es auch immer nur eine Meinung des Testers. Wenn jemand ein Spiel nicht gut tester, kann ich mir den Test durchlesen und immer noch das Spiel kaufen. Wichtig ist halt das der Test gut geschrieben ist.

Ich glaube aber dass die Leute nicht so weltfremd sind, die benutzten das nur als Ausrede um ihre eigene Meinung zu begründen. Bei hier, aus Sicht mancher, "ueberbewerteten" Spielen, gehe ich nicht davon aus dass jeder das dann auch wirklich komplett durchgespielt hat. Es wird halt mal gemeckert. Bei subjektiv gut gefundenen Spielen wird der Redaktion halt im Notfall vorgeworfen dass sie zu kurz, falsch, mit der falschen Einstelung usw. getestet hat.

Kleine Anekdote am Rande. Ich habe mal ein Addon nicht gekauft weil ich es ziemlich schlecht fand, trotz guter Tests. War halt meine Meinung. Da wurde mir vorgeworfen ich duefte das nicht schlecht finden wenn ich es nicht gekauft und gespielt habe. Ist genauso weltfremd.

Witzigerweise fand die gleiche Person die XBox doof, hatte aber natuerlich nur ne PS4. Von daher drehen sich die Leute es halt echt nur wie sie es brauchen.

Von daher, super getroffen die Kolumne ;)

shadowhawk 14 Komm-Experte - 1896 - 30. Dezember 2015 - 22:36 #

Mass effect 3 ist hier ein Beispiel dafür das man ein Spiel doch durchspielen sollte. Das Ende zeigte das die Entscheidungen in den 3 spielen kaum Spürbar wahren und das Ende wurde von den meisten verrissen

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 30. Dezember 2015 - 22:41 #

Wirklich? Wir hatten Mass Effect 3 zum Test durchgespielt.

shadowhawk 14 Komm-Experte - 1896 - 30. Dezember 2015 - 22:44 #

Das wollte ich auch nicht bezweifeln oder andeuten ich wollte damit nur darauf hinaus das ein schlecht gemachtes Ende den Spielspaß bremsen bzw den Wiederspielwert senkt

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 30. Dezember 2015 - 22:47 #

Aber es bekam eine sehr, sehr gute Wertung, obwohl wir das Ende (wie auch die Vorgänger) kannten. Was also hat das Durchspielen von ME3 unserem Test gebracht aus deiner Sicht?

nilius 10 Kommunikator - 363 - 30. Dezember 2015 - 23:16 #

Ich finde auch das nicht jedes Spiel bis zum Ende durchgezockt werden muss, allerdings finde ich es wichtig, Unterschiede oder Entscheidungswege, die am Ende differenzieren können im Test zu erwähnen (woher man diese dann auch immer weiss) und ich erinnere mal an Homefront..da war plötzlich Ende...ups... und wer hat die Zeit ein Skyrim zu Ende zu spielen, also als Test...

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 30. Dezember 2015 - 22:58 #

Das Deus Ex machina ende von mass effect 3 muss man nicht mögen, aber man sollte es als Autoren Entscheidung respektieren, zumal auch durchaus darauf hingearbeitet wird. Wäre nicht richtig, das spiel dafür abzuwerten, nur weil es mit den Erwartungen bricht.

brundel74 14 Komm-Experte - 1975 - 30. Dezember 2015 - 23:53 #

Sehe ich auch so, Spiele sind wie Bücher und Filme Kunst. Diesen Shitstorm bezüglich ME3 fand ich genauso schlimm wie das rum diskutieren um Tode der Charaktere bei Game of Thrones. Oder Star Wars, mur gefielen EP 1-3 auch nur bedingt, dennoch hat sich Lucas das so geschaffen. Das sollte alles respektiert werden.

Palladium 11 Forenversteher - 687 - 31. Dezember 2015 - 11:35 #

Respektieren sollte man das schon, kritisieren darf man es aber auch...und so dreht man sich im Kreis!

burdy (unregistriert) 30. Dezember 2015 - 23:07 #

Es hat in ME keinerlei Einfluss auf die Handlung gehabt, welche Entscheidungen man trifft. In Teil 2 auch nicht. Warum sollte es bei Teil 3 plötzlich anders sein?
Und es hätte eines Hellseher bedurft, damit ein Tester hätte erkennen können, dass es wegen des Endes einen Shitstorm geben würde. Es ist ja nicht so, als ob sowas rationale Gründe zugrunde liegen.

colonelgeil 17 Shapeshifter - P - 6609 - 30. Dezember 2015 - 23:17 #

habe mass effect 1-3 in den letzten 2 wochen durchgespielt. habe das ende zwar auch net so richtig verstanden, aber ich muss sagen, das ist eine der geilsten spielereihen die ich jemals gespielt habe. Die Story fand ich insgesamt total klasse !
Kenne kaum ein Spiel das einen von Anfang bis Ende so motiviert ! Allein dafür hat es schon 90% verdient.

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13630 - 31. Dezember 2015 - 8:45 #

Echt? Teil 1 und 2 sind bei mir schon länger her, Teil 3 jetzt erst vor 1-2 Monaten. Ich hab zwar durchgehalten, aber irgendwie fand ich das Gameplay schon nach ein paar Missionen recht ermüdend (immergleiche Kämpfe, viel sinnloses Laufen, bei Mini-Nebenquests braucht das Finden des Questgebers die meiste Zeit, so gut wie kein Rollenspiel vorhanden). Die Vorgänger hatte ich irgendwie besser in Erinnerung, auch wenn sie nicht viel anders gewesen sein können.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 30. Dezember 2015 - 23:37 #

Das große Problem bei Mass Effect 3 waren auch die Aussagen von Bioware selbst dazu.
Bioware war es die kurz vor Release getönt haben es gäbe kein "A,B,C" Ende und getroffene Entscheidungen haben direkten Einfluss darauf.
Am Ende hatte Mass Effect 3 aber genau dieses A,B,C Ende, Entscheidungen hatten fast keinen und auch nur indirekt Einfluss drauf und ganz Logisch war das ganze auch nicht (Was mit dem EC behoben wurde).

Und eben dieses PR Getöse im Vorfeld war auch der Grund warum es diesen gewaltigen Shitstorm zum ME3 Ende gab bzw sich alles hoch schaukelte. Hätte man nicht so Größe töne gespuckt wäre zwar bestimmt auch kritisiert worden aber nicht in dem Maße. (Siehe Deus Ex: HR)

Ob man PR aussagen in Tests einfließen lassen muss? Keine Ahnung glaube eher nicht.
Halte ME3 für den besten Teil der Reihe obwohl auch ich vom Ende mehr als enttäuscht war, mit dem EC und Leviathan DLC hab ich mittlerweile damit Frieden geschlossen.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 30. Dezember 2015 - 23:57 #

Ach dieser "Shitstorm" von Wenigen Lauten war ein typisches aufstampfen eines Kleinkindes. Ich will mein Ende haben. Ich will, ich will, ich will. Alles davor ist nun einfach nur noch schlecht, gebt mir mein Ende ihr Bösen ihr. *Heul*

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 31. Dezember 2015 - 9:55 #

Auch hier nein die kritik war berechtigt, siehe Begründung.
Wie es sich aufgeschaukelt hat, das war übertrieben.

Leser 16 Übertalent - P - 5479 - 1. Januar 2016 - 23:48 #

Genau "mein Ende" wurde im Vorfeld versprochen.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 31. Dezember 2015 - 0:47 #

Und was bei dem sturen beharren auf Endsequenz A,B oder C immer wieder geflissentlich übersehen wird ist, dass das Spiel laufend(!) Seitenstränge zu Ende gebracht hat und Entscheidungen deutlichen Einfluss hatten!
Heile ich die Genophage oder nicht? Wie entscheide ich bei den Geth und den Quarianern - inklusive eines möglichen Selbstmords von Tali? Mass Effect 3 is für mich bis heute eines der am besten erzählten Rollenspiele und wie sich jeder nur aufs Ende stürzt verstehe ich nicht - und ich sehe auch nicht, dass im EC da wesentlich ändert, es gibt nur mehr Erkläritis...

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 31. Dezember 2015 - 1:13 #

Dem kann ich nur zustimmen. Mass Effect 3 war ein absolutes Erlebnis und hat seine Wertungen und Auszeichnungen mehr als verdient

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45111 - 31. Dezember 2015 - 1:31 #

Schöner Kommentar. Für mich ist ME3 nochmal deutlich besser als ME2.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 31. Dezember 2015 - 3:37 #

Eben. Man arbeitete mit seinen Entscheidungen nicht auf das Ende ansich hin, sondern sie nahmen "zusätzlich" Einfluß darauf. Und der EC rundet es nur mehr ab und schließt einige Logiklücken, mehr nicht.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 31. Dezember 2015 - 9:54 #

Ja und? Das hat doch damit nichts zu tun. Nochmal es waren die Aussagen von Bioware selbst die eben sagten das diese Entscheidungen das Ende beeinflussen. Das andere Nebengeschichten abgeschlossen interessiert da nicht da diese Aussage diese Nebengeschichten nicht betrifft.
Letztlich ist es aber auch scheiß egal was man im Vorfeld entscheidet und wie man etwas zum Abschluss gebracht hat, am Ende spielt es keine Rolle wer noch lebt oder wer nicht.

Bioware hat sich mit ihren Aussagen die Suppe selbst eingebrockt. Wenn man etwas sagt was man hinterher nicht liefert muss man damit rechnen das gerade die Fans darauf sehr Allergisch reagieren. Diese Aussagen von Hudson kurz vor Release damals waren schlicht gelogen und dadurch hat es sich aufgeschaukelt.
Dass daraus auch manch idiotische Thesen entstanden (über Hudson und Walters) ist dann eben der lauf.

Und der EC stopft gewaltige Logiklöcher und Fragezeichen die in den letzten Minuten zum Vorschein kommen und wirklich jedem auffallen müssen. (Beamtechnologie gibt es zb nicht in ME und dennoch waren die Begleiter auf einmal auf der Normandy ;) )

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 31. Dezember 2015 - 10:31 #

Gibt es denn eine Quelle wo Bioware von DEM Ende spricht? Ich finde da gerade nichts...

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 31. Dezember 2015 - 16:41 #

"Letztlich ist es aber auch scheiß egal was man im Vorfeld entscheidet und wie man etwas zum Abschluss gebracht hat, am Ende spielt es keine Rolle wer noch lebt oder wer nicht."

Sehe ich nicht so. Für mich war es am Ende schon wichtig, wer überlebt und wer nicht bzw. wie deren Schicksale ausgehen.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 31. Dezember 2015 - 16:43 #

Man muss halt selbst was mit rein bringen und sich aus eigener Intention um die Charaktere und die ganzen Subplots scheren. Zum Glück sind ja viele Bioware-Fans da sehr an den Charakteren dran und für die hat Teil 3 gut funktioniert. Für mich war Teil 3 auch von Anfang bis Ende das ENDE. Inklusive Citadel war das ganze Spiel der Abschluss der Reise und nicht alles ab der letzten Raumschlacht. Aber was Diskutieren wir? Die Meinungen stehen seit Jahren fest und keiner wird sich nen Milimeter bewegen.

Sokar 24 Trolljäger - - 48118 - 3. Januar 2016 - 13:06 #

Wenn ich ganz objektiv ran gehe ist der dritte Teil der klar beste der Serie und eins der besten Spiele, die ich jemals angefasst habe. Ich kann aber nicht verleugnen dass das Ende einen üblen Nachgeschmack bei mir hinterlassen hat. Wenn ich heute an Mass Effect denke fällt mir das Ende ein und ich habs vor allem deshalb nicht geschafft, die Reihe erneut zu spielen oder auch nur die DLCs anzufassen.
Es gibt Entscheidungen die klare Auswirkungen haben - aber mal ehrlich, auf die Gesamt- und Hauptstory haben sie null einfluss. Stirbt ein Charakter in Mass Effect 2 wird in der Mission im dritten Teil, in der er oder sie auftauchen sollte einfach ein austauschbarer, völlig eindimensionaler Vertreter dieser Rasse eingesetzt. Der Unterschied ist nur im Dialog ala "Hey Shepard! Gut die zu sehen alte Socke! Hier die Mission machen!" zu "Comamnder Shepard! Ich haben schon viel ihnen gehört. Hier die Mission machen!". Oder Die Rachni Königin aus Mass Effect 1. Es macht überhaupt keinen Unterschied was man mit ihr im ersten Teil macht. Und natürlich die letzten fünf Minuten, in der alle vorherigen Entscheidungen und sogar die Gesinnung völlig über den Haufen geworden werden können um den passenden Instagram-Filter für das Ende zu wählen.
Ich mochte das Deus Ex Machina Ende wirklich nicht. Es wirkt so billig und die Erklärung kommt so aus dem Nichts. Ich respektiere die Entscheidung von BioWare weil es letztlich ihr Werk ist und wenn es ihrer Vision entspricht dann soll es so ein. Ich zolle ihnen auch Respekt dafür dass die mit dem Extended Cut nur die Lücken geschlossen haben statt das Ende auf Druck des am lautesten schreienden Teils ihrer Community zu ändern. Kritik darf man denke ich trotzdem üben, da ich nicht das Gefühl hab dass das Ende den anderen 99% der Spielereihe gerecht wird.

Leser 16 Übertalent - P - 5479 - 2. Januar 2016 - 0:10 #

Bei Mass Effect 3 war noch viel mehr kaputt als nur das Ende. Das Ende in seiner letzten Ausprägung (die jeweilige Konsequenz der A/B/C-Entscheidung) ist sogar ok, aber es ist halt handwerklich ziemlich schlecht ausgeführt worden. Wäre einfach ab dem Moment in dem man mit Anderson dasitzt eine automatisch ablaufende Endsequenz basierend auf den vorherigen Entscheidungen und der Spielweise gekommen wäre es schonmal viel runder gewesen. (Auch wenn der ganze Erde-Part handwerkliche Probleme hat). Das Star Child hätte man ganz weglassen können, aber hier fehlte dem Schreiber wohl die Fantasie sich vorstellen zu können, dass man den Hintergrund der Reaper auch offen lassen könnte. (The Reapers reap). Viele Leute hätten sich zwar aufgeregt, dass Erklärungen fehlen, aber das stachelt nur zu neuen Theorien und Spekulationen an und verursacht am Ende einfach nur weniger Aufruhr als eine Erklärung die einfach Bullshit ist.
Aber nun weg vom Ende. Das ganze Pacing von Mass Effect 3 ist einfach kaputt. Mit der unmittelbaren, galaxieweiten Reaper-Invasion wollte man halt einfach dick auf die Kacke hauen, aber es wirkt einfach nur übertrieben und viele Stellen im Spiel sind so nicht mehr nachvollziehbar. Gleichzeitig ist die Invasion eigentlich nur Backdrop für alles andere was abläuft.
Viele Spielmechaniken lassen sehr zu wünschen übrig. Von "wieder mehr RPG" habe ich um ehrlich zu sein nichts gemerkt. Teilweise gab es eher nochmal Verschlechterungen zu Teil 2.
Der From Ashes DLC ist eigentlich integraler Bestandteil des Spiels.
Mehrere Missionen sind einfach nur "recycelte" Multiplayermaps und passen spielerisch so gar nicht zum Rest des Spiels sondern wirken mehr wie ein Werbespot für den Multiplayer.
Dass der Multiplayer (wenn auch im Endeffekt nur kleinen) Einfluss auf den Singleplayer hat ist eine Unverschämtheit.

Shepherd (unregistriert) 2. Januar 2016 - 19:06 #

Das Problem war, dass 1. Das Ende schlicht laut Kanon völliger Quatsch gewesen ist, 2. es gab nach 100+ Spiel nicht mal ansatzweise eine Auflösung oder einen Hinweis darauf, wie es mit der Crew weitergehen würde und 3. war die Begründung für die Reaper absoluter BS den sich Jemand in der allerletzten Minute zusammengesponnen hatte.

Mit dem Patch der später folgte wurden wenigstens Punkt 1 und 2 behoben. Punkt 3 hätte man lösen können, indem man die entsprechenden Szenen schlicht rausgenommen hätte.
Ein schöner Publicity Stunt von EA, die Schuld den "undankbaren" Spielern zu geben, und die kompetenten Spieletester machten alle inbrünstig mit.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 30. Dezember 2015 - 22:38 #

Mir gefällt, wie Jörg "Das Finale! Die Auflösung der Story!" einem Tenor gleich singt.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 1:27 #

Ich habs noch nicht angehoert, nur gelesen. Ich warte lieber bis meine Freundin mal weg ist ;)

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 15:11 #

Ja, da können Frauen schon schwach werden. XD

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 16:09 #

Immer diese Rochstars unter den Redakteuren ;)

Gunnar (unregistriert) 30. Dezember 2015 - 23:12 #

Hm. Ich bin nicht Masochist genug um dieses selbstverliebte Geschwurbel bis zum Ende zu lesen oder gar anzuhören.

Und ich muss das auch nicht tun um diesem Elaborat die Bewertung "Facepalm des Jahres" zu verleihen.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 30. Dezember 2015 - 23:18 #

Herr Lott, sind Sie es? xD

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 30. Dezember 2015 - 23:20 #

Ha, zwei Dumme, ein Gedanke. :)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36245 - 30. Dezember 2015 - 23:27 #

Wie hart er sich die Arroganz erarbeiten musste, die 20-Jährigen heute so selbstverständlich zufällt. ^^

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 30. Dezember 2015 - 23:19 #

Darth Lott, sind Sie es?

Lorin 17 Shapeshifter - P - 7495 - 30. Dezember 2015 - 23:52 #

hmmmm wenn man der Kolumne im großen und ganzen zustimmt müsste man ja im Grunde auch diesem Post zustimmen.
Ja, man muss das nicht bis zum Ende lesen/hören um es zu verurteilen und es nicht zu mögen.

Ich lese Jörgs Ergüsse immer gern... solange ich nicht betroffen bin :)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 31. Dezember 2015 - 3:39 #

You mad?

xan 18 Doppel-Voter - P - 11649 - 30. Dezember 2015 - 23:25 #

Kann dem nur zustimmen. Natürlich fallen jedem Beispiele an, um aufzueigen "Halt! Es ist doch ganz anders!". Aber diese Beispiele sind immer Sonderfälle und statistisch gesehen von keinerlei Relevanz. Sobald jemand eine Fachkraft in seinem Bereich geworden ist, damit meine ich viel Erfahrung und Kentniss, dann kann sie basierend auf viel Erfahrung besser und oft auch schneller einschätzen, ob ein Spiel was taugt oder nicht.

Wobei ich mich dabei frage, wie ihr Tester die Assassin's-Creed-Reihe überhaupt noch aushaltet? Ganz objektiv sind es ja (meist) gute Spiele. Funktionieren, gute Story, gutes Spielsystem, aber doch argh repetitiv von Teil zu Teil. So gerne wie ich spiele, beruflich möchte ich es nicht machen.

Politician 13 Koop-Gamer - 1286 - 30. Dezember 2015 - 23:26 #

An dieser Kolumne erkennt man meiner Meinung nach, dass Spieletests lange nicht das Niveau hat, das ich mir wünschen würde und für das ich bereit bin zu bezahlen. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ein Tester, der mir seinen Test für Geld verkaufen will, das betreffende Spiel auch komplett gespielt hat. Bei Spielen die storylastig sind, spielt die Auflösung und damit die Konsistenz der Auflösung eine sehr große Rolle und es ist für einen Tester nicht zuviel verlangt ein Spiel zu Ende zu spielen bevor er seine Meinung kundtut.
Wer von sich behauptet, ein Spiel vor Abschluss der Hauptstory testen zu können, hat einfach ein hohes Maß an Arroganz. Wenn dann auch noch ohne Nachweis behauptet wird, man investiere als Redaktion die meiste Zeit in Spieletest, finde ich das ganze recht unverschämt. Da GG auch das deutsche Spielemagazin ist, dass am meisten Wert drauf legt, den Test als erstes rauszuhauen, drängt sich bei mir der Verdacht auf, dass man hier eine eigene Praxis verteidigt indem man der Konkurenz ähnliches Vorgehen unterstellt.
Und was unter durchspielen zu verstehen ist, kann man bei 90 % der Spiele recht gut einschätzen. Roguelikes und Sandbox-Spiele ohne wirkliches Spielzeit sind die einzigen Genres, bei denen es schwierig werden kann.
Sollte es in der heutigen Zeit wirklich auch bei anderen Magazinen üblich sein Spiele zu testen ohne sich Zeit fürs Durchspielen zu nehmen, sollte man sich nicht wundern, dass Spieler immermehr auf "Hobby-Tests" und Let's Plays ausweichen. Da weiß man wenigstens, dass der jeweilige Let's Player das Spiel bis zum Ende absolviert hat.

Wenn man natürlich den Test unbedingt so früh wie möglich raushauen will um Clicks zu generieren, dann wird das ganze schwer.
Man stelle sich vor ein Filmkritiker würde eine Kritik schreiben und in dieser Zugeben vorzeitig aus dem Kino gegangen zu sein....das ist ziemlich undenkbar. Ich habe mich schon bisher nicht auf eure Tests verlassen und besuche die Seite auch eher wegen den aktuellen Spielenews und der guten Kommentarfunktion. Durch diese Kolumne wird für mich sehr deutlich, dass ich auch weiter auf andere Tests vertraue und im Zweifel eben eher zwei Wochen warte bis genug Meinungen von Menschen vorliegen, die das Spiel auch wirklich bis zum Ende gespielt haben.
Und um die Frage am Ende der Komlumne zu beantworten: Ja ich wurde schon häufiger von der Gamestar schlecht beraten. Ich bin froh, dass ich im heutigen Internetzeitalter mehrere Quellen habe, die nicht alles "professionell" sind und ich daher deutlich detailliertere Infos erhalte.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36245 - 30. Dezember 2015 - 23:33 #

Bei fast allen größeren Titeln gibt es ein von Publisher festgelegtes Embargo-Ende, den Test vorher raushauen klappt also nur selten.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 30. Dezember 2015 - 23:34 #

Wobei so ein kinoerlebnis selten länger als zwei Stunden dauert und das anfertigen von Screenshots da auch schwierig werden dürfte. Beurteilt der Kinokritiker denn die Bildqualität und Tonqualität in unterschiedlichen Kinos? Der Vergleich hinkt so sehr, dass er durchtänzelt werden will.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 30. Dezember 2015 - 23:41 #

Da hast du aber einiges nicht kapiert. Und wieso glaubst du mir die Dinge, die uns aus deiner Sicht negativ dastehen lassen, nicht aber die Dinge, die uns positiv dastehen lassen? Vielleicht, weil du ebenso voreingenommen wie ahnungslos bist?

Lorin 17 Shapeshifter - P - 7495 - 30. Dezember 2015 - 23:45 #

Da sieht man mal wie unterschiedlich man so etwas wahrnehmen kann und wie verscheiden man die Prioritäten setzt.
Ich kann dir tatsächlich in praktisch keinem der aufgeführten Punkte zustimmen.

Beispielhaft nehme ich mal den Folgenden auf.
Spiele sind keine Filme, das muss man einfach mal realisieren.
Und es gibt mehr als genug Filme die man nicht bis zum Ende sehen zu bräuchte um eine Bewertung abgeben zu können. Auch eine Filmkritik ist immer subjektiv, genauso wie ein Spieletest.
Eigentlich sind Spieltests sogar die sicherere Kritik, denn gewöhnlich werden diese nochmal in einer Wertungskonferenz besprochen. Bei Filmkritiken kann der Erschaffer ja einfach wild schreiben was ihm einfällt, auch wenn es jeglicher Grundlage entbehrt und objektive Bewertungskriterien so gar keine Rolle spielen.

Nix für ungut, deine Meinung in allen Ehren, ich teile sie nicht.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 16:06 #

genauso wie bei spielen gibts ja auch bei filmen immer wieder werke die im laufe ihrer erzählung auf einmal stark abfallen oder plötzlich in irgendeiner weise positiv überraschen. natürlich tun das die meisten werke nicht, aber auch als konsument oder tester mit viel erfahrung kann man eben nur die üblichen werke korrekt einschätzen und nicht die außergewöhnlichen. ob nun ein titel zur letzteren kategorie gehört, lässt sich aber nicht feststellen wenn man es vorzeitig abbricht. und genau das sind ja die fälle wo es dann aufregung gibt und sich leser nicht korrekt informiert fühlen.

auch eine wertungskonferenz hilft da nicht, da es zB hier auf GG und auch anderen spieleredaktionen üblich ist, dass nur der haupttester sich intensiv mit dem spiel auseinandersetzt. wenn nicht gerade ein anderer redakteur aus privatem interesse auch das spiel gespielt hat, werden die kollegen im vergleich weniger oder gar keine zeit damit verbracht haben. davon sind dann übrigens nicht nur werke mit überraschend qualitativen wendungen betroffen, sondern auch welche die ungewöhnliche konzepte vertreten (hüstel... Dark Souls, Alien Isolation).

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 1. Januar 2016 - 16:25 #

Wobei bei Letzterem die Zeit irrelevant ist. Und da muss es nichtmal so "kompliziert" sein und das Spiel komplett eigene Konzepte verfolgen. Ich erinnere mich z.B. noch mit Schaudern an die Release-Tests von Sim City, wo es kein Tester geschafft hat, hinter die mangelhafte Simulation zu kommen. Und das wäre eine Sache von 5-8 Stunden gewesen.

Deswegen zeigt sich eigentlich bei solchen Dingen auch die Qualität des Testers.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 30. Dezember 2015 - 23:57 #

Warum? Ich halte es nach wie vor für ein ausreichendes (und auch sehr vielsagendes Statement) entweder zu sagen "Die ersten 80% dieses Spieles sind so geil, das können die letzten 20 gar nicht mehr verhunzen" oder "Die ersten 5 Stunden dieses Spiels sind so dröge, dass ich den Rest gar nicht spielen will". Das gibt mir 20 mal mehr Info (Schätzung) als "Die Grafik erreicht 9 von 10 Punkten".

Wenn das Spiel komplette Kacke ist (ich sag das mal so deutlich) wird auch ein noch so gutes Ende NICHTS daran ändern, dass es ein Drecksspiel bleibt.

Maestro84 19 Megatalent - - 18449 - 31. Dezember 2015 - 0:57 #

Gerade da ein Lob auf die Stunde der Kritiker. Man kennt die Tester und deren Art und kann so nach der Stunde abschätzen, ob man denn mit deren Meinung gleich geht oder nicht.

McTi. (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:12 #

Würdest du das auch bezahlen wollen?
Angenommen, du würdest einen Test, der auf einem durchgespielten Spiel beruht, für 4 EUR kaufen können, oder einen Test, der nur auf einem zu 70% durchgespielten Spiel beruht, für 3 EUR kaufen können, welchen würdest du bezahlen und lesen wollen?
Ich weiß, welchen _ich_ bezahlen würde!

brundel74 14 Komm-Experte - 1975 - 31. Dezember 2015 - 0:13 #

Was Du Dir wünscht ist aber sehr naiv und überhaupt nicht wirtschaftlich. Auch ich ziehe gerne Mal Lets Plays zur Kaufentscheidung hinzu. Allerdings nur wegen des Bildmaterial. Außerdem kann ein Lets Player gar nicht das bieten was ein seriöses Magazin bieten kann.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75316 - 31. Dezember 2015 - 0:27 #

Also wenn ich ein Let's Play zur Kaufberatung anschaue, dann ganz sicher nicht, weil der Let's Player es durchgespielt hat, ich schaue mir dann ohnehin nur maximal ne halbe Stunde an. Und zwar aus dem Grund, dass ich ungeschnittenes Gameplay sehen kann, dass mir gut bei der Einschätzung hilft, ob das Spiel was für mich wäre.

Ghost0815 15 Kenner - 2818 - 30. Dezember 2015 - 23:34 #

Schöner Artikel.

Ein Test soll mir helfen eine Kaufentscheidung zu treffen, d.h. wie ist der Umfang, gibt es Probleme mit der Hardware/Software, gibt es logische Ungereimtheiten mit der Story und bekomme ich genug für mein Geld?

Wenn der Test diese beantworten kann, kann ich eine Entscheidung treffen, ob ich das Spiel direkt kaufe oder auf einen Sale warte.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 30. Dezember 2015 - 23:46 #

Würde man Spiele mal ernsthaft als Kulturgut und weniger als Produkt erfassen, wäre es selbstverständlich das Narrative komplett zu erfassen und auch im Test entsprechend auszuwerten. Kein Mensch würde einen Film oder einen Roman vor Ende seriös bewerten. Nur der Spielejournalismus tritt anscheinend seit happy Computer Zeiten auf der Stelle und liefert "kaufberatung". Sorry, aber wenn ich die will kann ich auch, ein paar steam reviews mit langer Spielzeit durchlesen und notfalls ein gameplay Video noch schauen und ich weiß, ob es etwas für mich ist. Von ach so professionellen Spielejournalisten hätte ich gerne ordentliche Analysen der Spiele und tiefgreifende Kritik. Hier ergeht man sich ja noch immer im wesentlichen in der Beschreibung der Technik und Spielmechanik und ja, für diese Art des "Journalismus" muss niemand einen Titel durchspielen. Aber dafür muss man heute aber auch kein Geld ausgeben.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 30. Dezember 2015 - 23:54 #

Als ob auf ein 100-Stunden-Spiel dieselben narrativen Prinzipien wie auf einen 2-Stunden-Film zutreffen würden. Hast du schon mal einen 100-Stunden-Film gesehen? Glaubst du ernsthaft, irgendein Filmkritiker würde sich 100 Stunden lang etwas ansehen, bevor er drüber schreibt? Und wie finanzierst du den Filmkritiker während dieser ganzen Zeit? Wie macht er mit diesem Review 50x mehr Geld als beim 2-Stunden-Film? Wer genau bezahlt ihm das?

Und auf Grundlage dieser deiner Logik ist es der Spieletester, dessen sehr viel umfangreichere Arbeit unprofessionell ist?

Grumpy 17 Shapeshifter - 8022 - 31. Dezember 2015 - 0:00 #

wenn es einen 100 stunden film geben würde, würde es auch filmkritiker geben, die ihn sich zuerst komplett ansehen, bevor sie darüber schreiben.
dabei kenne ich nichtmal ein einziges spiel, das eine 100 stunden story hat, nichtmal annähernd

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:07 #

Bestimmt, allerdings gibt es da einen Unterschied: Eir Spieletester haben das alle schon gemacht, 100 Stunden ein Werk getestet. Und sehr häufig 30 Stunden und mehr. Deine Filmkritiker müssten das erst mal in der Praxis schaffen...

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 31. Dezember 2015 - 10:00 #

Es gibt genügend Filmkritiker , die sich nicht die volle Länge eines Films zu Gemüte führen (Man denke nur einmal an die ganzen romantic comedies aus den USA). Noe, das wird schon genauso gehandhabt wie bei Dir/GG.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 11:27 #

Dann handhaben sie es sber nicht wie wir. Wir spielen ja die meisten Spiele durch...

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 31. Dezember 2015 - 11:36 #

Nee, so wars nicht gemeint. Es gibt ja auch noch Praedikats- und Festivalfilme :-) (oder normale gute)

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 0:03 #

Das 100 Stunden spiel ist doch auch die absolute Ausnahme. Zudem wird der Filmkritiker mehr im Monat sehen müssen und damit ist es auch nicht getan. Romane dürften vom Zeitaufwand ähnlich sein wie Spiele. Aber ich will das gar nicht gegeneinander abwegen. Es geht um die qualität und Ambition der Texte. Aus der Kolumne spricht eine Herangehensweise an Spiele, die heute einfach nicht mehr angemessen ist.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:17 #

Aus deinem Comment spricht eine irreale Anspruchshaltung und ein Missverständnis des Sachverhalts. Willst du nun Fleiß oder Qualität? Ich schreibe, dass wir heute länger testen als früher, du munkelst von einer "Herangehensweise, die heute nicht mehr angemessen ist." Das ergibt keinen Sinn.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 0:31 #

Ich will kürzere, pointierte Texte, die mir nicht das Spiel beschreiben, sondern es kritisch analysieren, insbesondere das Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen (gameplay, Präsentation, Narration etc.) und die Wirkung auf den Spieler reflektieren. Als i-Tüpfelchen gern auch noch eine kurze Interpretation, falls das Spiel eine Aussage hat. Das geben viele der heutigen Spiele her, im Gegensatz zu dem, was in der happy Computer getestet wurde. Wenn ihr das ohne durchspielen schafft, Hut ab. Das ist sicher eine "irreale anspruchshaltung", aber dafür würde ich zahlen, weil ich das eben nicht in steam Reviews oder lets plays bekomme. Diese verbissene Verteidigung eines Dekaden alten Test Schemas halte ich für gefährlich und wird nochmal das Ende sein.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:41 #

Das ist aber doch gar nicht Thema der Kolumne. Du willst also kürzere, pointiertere Texte? Damit habe ich kein Problem. Gleichzeitig willst du das Durchspielen jedes Spiels? Wieso, was hat das mit den kürzeren pointierteren Texten zu tun?

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 0:46 #

Weil die Texte das Gesamtwerk erfassen sollen, siehe mein erster Post. Sie dürfen dann kürzer sein, weil der Ballast wegfällt, etwa die Beschreibung von Sachen, die ich auch im Video sehen kann. Kritik statt Inhaltsangabe/Funktionsbeschreibung.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:51 #

Aber da drehen wir uns im Kreis. Mal abgesehen davon, dass du den wirtschaftlichen Aspekt dahinter ignorierst (siehe "irreale Anspruchshaltung"), ignorierst du meine Argumentation: Zum Erfassen des Werkes ist es eben nicht immer nötig, es ganz bis zum Ende zu erleben. Wann es das ist, entscheiden wir, die Kritiker. Entscheiden wir uns nennenswert häufig falsch, und machen es andere besser (hihi!), verlieren wir unsere Daseinsberechtigung und müssen doch Wurstsemmeln in der Fußgängerzone verkaufen.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 1:08 #

Dass es die anderen auch nicht besser machen, ist aber ganz schwacher Konter ;) wann ein Werk zu Ende ist, entscheidet zudem nicht der Kritiker, sondern der Schöpfer/entwickler. Man musst nicht jeden Mist gesammelt haben, aber der Abschluss der Hauptstory ist absolutes Minimum. Gerade bei mgs 5 müsst ihr euch auch vorwerfen lassen, dass da auf signifikante schwächen in der zweiten Spielhälfte nicht eingegangen wurden (pacing, Narration, Pflicht-Wiederholungen von Missionen, das "ende"...). Von meinen Forderungen nach tiefgreifender Analyse ganz zu schweigen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 1:16 #

Das findest du schon schwach? Dann freue dich auf meinen nächsten Konter:

Mach es doch einfach selbst besser.

Doch, ernsthaft, es wird dir wenig anderes übrigbleiben. Die Texte, die dir wohl gefallen würden, findest du im Feuilleton sowie in den Magazinbeilagen mancher Tageszeitungen/Wochenmagazinen. Doch deren Autoren spielen, soweit ich das aus ihren Texten entnehmen kann, nicht nur die Spiele nicht durch, sie spielen sie nur einen Bruchteil der Zeit, die wir reinstecken.

Tiefgreifende Analysen findest du am ehesten bei uns und anderen Fachmagazinen. Wenn dir das nicht reicht, musst du es wirklich selber machen. Such dir vor dem nun anstehenden Karriewechsel aber einen reichen Förderer! Du willst ja jedes Spiel durchspielen, auch wenn sich das nicht in mehr Klicks oder Zugriffen äußerst.

Denn wie gesagt: Dass wir seit Anbeginn von GG besonders viel Zeit ins Testen stecken und die meisten Sachen durchspielen, hat uns noch nicht zum Weltruhm oder auch nur der deutschen Marktführerschaft geführt.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 1:25 #

Ich habe natürlich keine Ahnung von der wirtschaftlichen Realität der Spielepresse, noch kann ich beurteilen, was die meisten wirklich wollen. Ich sehe nur, dass ihr oft viel Zeit und Aufwand in Tests steckt, die mir persönlich wenig bis nichts bringen. Daher Forderung, was ich gern hätte. Das hängt aber weniger am durchspielen, sondern an dem, was man sich unter einem Review so vorstellt. Und ja, im Feuilleton der Zeit gab es einen Artikel über Fallout 4, den ich lesenswerter und informativer als alle Tests fand, obwohl es der Autor wahrscheinlich nicht durchgespielt hat. Das mit dem "mach's doch selbst" kann ich sicher auch als Aufforderung zu einem User Artikel verstehen? ;)

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 2:15 #

"Und ja, im Feuilleton der Zeit gab es einen Artikel über Fallout 4, den ich lesenswerter und informativer als alle Tests fand, obwohl es der Autor wahrscheinlich nicht durchgespielt hat. "

Was aber ja genaus die Aussage unterstreicht dass man das Spiel nicht komplett durchspielen muss.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 2:33 #

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Hier der Artikel: http://www.zeit.de/digital/games/2015-11/fallout-4-spiel-pc-xbox-test

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 16:18 #

Habs mal durchgelesen. Als zusaetzliche Info ist das schon nett geschrieben, aber fuer mich persoenlich ist soetwas nicht sehr hilfreich. Es geht zwar sehr detailiert auf die Geschehnisse ein, aber die Spielmechanik und die Technik wird nur angekratzt. Bzw. wird halt vorrausgesetzt dass man Fallout schon kennt.

Aber gut, ueber soetwas kann man eh nicht diskutieren, das haengt zu stark von den persoenlichen Erwartungen und Vorlieben ab. Aber danke mal fuer den Link, war interessant zu lesen.

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 2. Januar 2016 - 1:54 #

Oh no, deine Forderungen (nennen wir es lieber wünsche) in allen Ehren aber so solche Tests möchte ich hier nicht lesen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36245 - 31. Dezember 2015 - 1:57 #

Es muss ja nicht gleich das Feuilleton sein. Auch viele Podcasts und Blogs haben mir oft Analysen und Interpretationen über Spiele geliefert, die ich in normalen Reviews selten bis gar nicht finde. Letztere verstehen sich eben als Kaufberatung. Und da ist bei einem The Order 1886 einfach wichtiger auf den geringen Umfang, langweilige Story und die seichte Shooter-Mechanik einzugehen, als darauf wie klischeehaft die weiblichen Charaktere geschrieben wurden.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 1:58 #

Die Frauendarstellung in the Order war doch eigentlich mal nicht Klischeehaft? Die waren recht gut geschrieben.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36245 - 31. Dezember 2015 - 2:02 #

Ich finde man hat kein Fettnäpfchen ausgelassen und das ganze wirkte zumindest in der Hinsicht reichlich antiquiert. Da sind einige andere Spiele viel weiter.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 1:59 #

Das mag sein, aber die machen das mit zum Teil großen zeitlichen Abstand zum Erscheinen des Spiels. Das ist nicht unser Metier. Außerdem, aber das weißt du, hänge ich der möglichst objektiven Berichterstattung an, zumindest bei Tests. Soll heißen, wir versuchen, unser Ego hintanzustellen, statt den großen Weltversteher zu geben, der über seine Gefühle, die Gesellschaft und die Rolle der Frau schreibt.

Ich sage *nicht*, dass es doof ist, so über Spiele zu schreiben (obwohl es viele, die es versuchen, nicht können), ich sage nur, dass es zumindest bislang nicht meine Art war. Ich will Kaufberatung liefern und Spielen auf den Grund gehen, aber halte mich nicht für einen Popliteraten.

Maestro84 19 Megatalent - - 18449 - 31. Dezember 2015 - 0:55 #

Du willst also eine tiefergehende Art von Test, die dann aber kontrahär zur Meinung anderer Nutzer läuft, die lieber mehr Tests in der Breite als in der Tiefe wünschen und das alles sowieso in Zeiten, in denen der Spieletestmarkt nicht gerade auf der Höhe ist und sich jüngere Nutzer lieber gleich den Hypetitel x bei Let's Plays schönreden lassen und fertig. Mir persönlich geht deine Art von Testtiefe auch etwas zu weit, denn dafür fehlen selbst bei den größeren Redaktionen die Ressourcen, gerade auch in Zeiten, in denen Open World mit 100 Stunden plus x Standard ist.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 1:01 #

Das kostet nicht mehr Ressourcen, man braucht "nur" fähige Leute und den Willen dazu. Wieviele das wirklich so wollen würden, weiß ich nicht. Ich spreche in erster Linie für mich. ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 2:02 #

Natürlich kostet es mehr Ressourcen, Spiele auch dann durchzuspielen, wenn das gar nicht nötig ist. Am wenigsten Ressourcen kostet es hingegen, Spiele kurz anzuspielen und dann einen ... Bericht für Spiegel und Co. drüber zu schreiben.

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 2. Januar 2016 - 2:05 #

Du scheinst dann aber auch eine verbissende Denkweise zu haben. Dein letzter Satz sagt da eigentlich schon alles. Ich kann mich deinen Wünschen nicht anschließen und bin anderer Meinung. Das würde die Tests auch noch subjektiver machen. Sollte es mal mehr in deine gewünschte Richtung gehen, kann das nur mit Abschaffung einer endnote funktionieren.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 16:22 #

deine 100-stunden-filme gibts ja, nennen sich tv-serien. und ja, wenn ich zu einer serie eine kritik lesen möchte, würde ich schon erwarten, dass derjenige auch die serie komplett gesehen hat. klar, bei einer sitcom vlt nicht. aber bei den heute übliche drama-serien, die ja mit den episoden keine einzelnen geschichten sondern einen durchgehenden plot erzählen, erwarte ich das schon. ansonsten stelle ich ernsthaft in frage wie derjenige diese mit wissenslücken erfassen geschweige denn kritisieren will.

wobei man in dem kontext auch mal auf die episoden-spiele zu sprechen kommen könnte. die sind zwar weit entfernt so lange zu sein wie tv-serien, aber das gesagte trifft ja darauf auch zu. lustigerweise werden dann bei metacritic (um mal den bogen zur vorletzten kolumne zu schlagen) bei solchen spielen oftmals tests aufgelistet die sich lediglich auf die erste episode beziehen.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 16:53 #

Oeh nein. Einzelne Episoden werden bereits vor Drehende ausgestrahlt, haben unterschiedliche Regisseure/Autoren und das Ende ist auch den Produzenten nicht bekannt.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 17:02 #

du schreibst zwar "Oeh nein", aber ich sehe keinen einwand zu dem von mir gesagtem.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 17:06 #

Wie waere es mit " würde ich schon erwarten, dass derjenige auch die serie komplett"

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 17:50 #

nope, sry. ich sehe deinen einwand immer noch nicht.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 19:21 #

Floppi hat's verstanden :)

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 1. Januar 2016 - 18:27 #

Beispiel Dexter. Gestartet 2006, beendet 2013. Du wartest also sieben Jahre bis du die Serie schaust, weil erst dann eine Kritik der ganzen Serie verfügbar ist (solltest du auf eine Kritik vor dem Konsum Wert legen). Beziehungsweise hältst Kritik an der Serie erst nach sieben Jahren für gerechtfertigt.

Beispiel The Walking Dead: Gestartet 2010, Ende nicht in Sicht. Du wartest also eine ungewisse Anzahl an Jahren, bis du die Serie schaust (solltest du auf eine Kritik vor dem Konsum Wert legen). Beziehungsweise alle bisherige Kritiken sind Nonsens, weil niemand das Ende kennt. Gleichzeitig stellst du sämtliche Kritiken an der Serie, die bisher verfügbar sind, in Frage.

Beispiel Firefly: Serie nach einer Staffel eingestellt, obwohl nicht zu Ende geführt. Es darf also keine Kritik zu Firefly existieren.

Und ich setz noch einen oben drauf.
Beispiel Lindenstraße: Gestartet 1985, Ende offen .....

Merkste selber, oder?

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 1. Januar 2016 - 19:49 #

Ihm gings wohl eher darum, das für eine Kritik alles *bis dato* vorhandene angesehen wurde.

Sprich: wenn ich eine Kritik zur 1. Staffel von The Walking Dead lese, dann erwarte ich auch das der Kritiker die komplette Staffel gesehen hat und nicht nur die ersten zwei Folgen, auf Basis derer er sich dann die Qualität der restlichen Folgen irgendwie zusammen fantasiert.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 19:50 #

dein einwand verstehe ich im gegensatz zu guapo immerhin, aber nachvollziehen kann ich ihn nicht. es geht hier in diesem kontext schließlich um kritiken als informationsbeschaffung für den leser. niemand bei verstand erwartet bei nicht vollendeten werken (wie etwa TV-serien oder auch mehrteiligen videospielen) eine kritik die über den bis zu diesem zeitpunkt veröffentlichten inhalt hinausgeht. wie du auf die idee kommt aus meinem kommentar die aussage zu extrahieren, dass kritiken erst valide und gerechtfertigt wären wenn das besprochene werk vollständig abgeschlossen ist, ist mir wirklich unbegreiflich.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 1. Januar 2016 - 20:09 #

Bezüglich unbegreiflich: Du selbst hast exakt das geschrieben, was ich ausgeführt habe.

"und ja, wenn ich zu einer serie eine kritik lesen möchte, würde ich schon erwarten, dass derjenige auch die serie komplett gesehen hat. [...] aber bei den heute übliche drama-serien, die ja mit den episoden keine einzelnen geschichten sondern einen durchgehenden plot erzählen, erwarte ich das schon. ansonsten stelle ich ernsthaft in frage wie derjenige diese mit wissenslücken erfassen geschweige denn kritisieren will."

Mit deinem Eingangssatz: "deine 100-stunden-filme gibts ja, nennen sich tv-serien." verstärkst du den Eindruck, dass du dich auf vollständig abgeschlossene Serien beziehst.

Erst jetzt erläuterst du mit dem Zusatz: "bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlichten Inhalt". Wobei dann die "100 Stunden" in vielen Fällen rausfallen.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 1. Januar 2016 - 20:16 #

Wobei man das, mit etwas gutem Willen, aus seinem Text aber auch rauslesen kann, ohne das er explizit darauf hinweisen muss. Bei mir hatte es jedenfalls geklappt.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 21:45 #

Wobei die 100h dann ad absurdum sind :)
Die Kritik folgt dem Piloten, also bei gutem Willen (Doppelfolge) 90 Minuten

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 1. Januar 2016 - 22:56 #

Kommt halt drauf an was für eine Kritik es ist.

Wurden von der Serie nur die Pilotfolge ausgestrahlt, bezieht sich die Kritik logischerweise auch nur auf selbige. Brauchen wir uns nicht drüber zu unterhalten.

Existiert aber schon die komplette Staffel und jemand schreibt eine Kritik dazu, dann erwarte ich auch das derjenige sich die komplette Staffel angeschaut hat und nicht nur die erste Folge bzw. wenn dem so wäre, das er direkt im ersten Absatz explizit darauf hinweist, denn dann brauche ich auch nicht weiterlesen, da ich ja eine Kritik zur kompletten ersten Staffel lesen möchte und nicht nur eine zur ersten Folge.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 1. Januar 2016 - 23:03 #

Irgendwo hier fehlt auch noch eine Auto-Analogie. ;)

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 1. Januar 2016 - 23:06 #

Wenn du nichts sinnvolles beizutragen hast, dann lass es doch einfach.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 2. Januar 2016 - 1:05 #

So eine Einstellung würde ja Internetkommentare völlig überflüssig machen. ;-)

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 2. Januar 2016 - 2:10 #

Seid mir nicht böse, aber wo habt ihr in euren comments davor was sinnvolles beigesteuert? Ich meine so langsam sollte der Groschen doch bei allen gefallen sein, dass euer Vergleich mehr als nur hinkt.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 2. Januar 2016 - 13:59 #

Offensichtlich war es für alle Beteiligten interessant genug, um darüber zu diskutieren. Ob du es für sinnvoll hälst interessiert daher überhaupt nicht.

Und mir ging es bspw. gar nicht um einen Vergleich, sonst hätte ich das nämlich erwähnt, sondern ganz konkret und für sich alleine stehend um Serienkritiken. Denn wenn jemand am heutigen Tag eine Kritik zur *kompletten* Game of Thrones-Serie schreibt, dann gehe ich davon aus, das derjenige auch alle bis dato erschienen Folgen gesehen hat, um ein faires und vor allem auch fundiertes Urteil abgeben zu können.

Also letztendlich gings darum, das Jörgs Aussage, die bei Spielen auch meiner Meinung nach zutrifft, auch wenn ich sie anders gewichte, eben nicht pauschal auf alles andere angewendet werden kann, was hier aber von einigen Leuten gemacht wurde, vermutlich weil sie die Kernaussage von Jörgs Kolumne überhaupt nicht verstanden haben.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 23:21 #

Oder Brötchentüten :-)

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 23:21 #

Womit wir wieder bei Feld 0 sind :)
Jörg schreibt Bewertung geht früher.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 1. Januar 2016 - 23:45 #

Allerdings schreibt er nicht, dass dem grundsätzlich so wäre. Seine Kernaussage (die letzten zwei Sätze) wird hier nämlich gerne verdreht.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 23:51 #

Kreis und so. Er sagt auch Spiele werden haeufig durchgespielt oder bei Grossspielen Spielzeiten benannt. Insofern ziemlich akademische Diskussion.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 20:36 #

alles klar, sry für das missverständnis ;)

RobGod 15 Kenner - 2820 - 30. Dezember 2015 - 23:58 #

Da steckt extrem viel Wahres drin. Also meiner Meinung nach. Ich bin da voll bei dir!

Dieser Unterschied zwischen Spielekritik und Produkttest ist aber wohl auch Geschmackssache...

Lorin 17 Shapeshifter - P - 7495 - 31. Dezember 2015 - 0:03 #

Problem: Genau solche wie Dinge wie Technik/Gameplay sind aber auch die Dinge die Spiele von Filmen unterscheiden.
Filme sind keine Spiele sind keine Bücher. Demnach können sie auch nicht auf die gleiche Art und Weise bewertet werden.

Solche Dinge wie Gameplay/Technik müssen eben genau so bewertet werde. Nützt mir nichts wenn das Spiel eine ganz tolle Geschichte hat und ich schon nach 10 Min das Spiel abbrechen muss weil es so sehr ruckelt oder die Steuerung so unfassbar schwammig ist.

Wegen mir müssten die meisten Spiele nicht durchgespielt werden. Warum? Weil die Bewertung der Geschichte am allermeisten in meinem subjektiven Empfinden liegt. Dafür brauche ich keine 7 8 9 oder 10 Pkt.
Genau genommen finde ich solche leichten Spoiler wie: "Gegen Ende flaut die Geschichte etwas ab" geradezu grauenvoll. Und nur genau für solche "Minispoiler" wäre ein komplettes Durchspielen notwendig. Wie subjektiv die Bewertung der Story ist kann man ja wohl am besprochenen Ende von MassEffekt 3 prima erkennen.

Ich gebe fast nichts auf Filmkritiken und wenn Spieltests immer mehr in diese Richtung gingen wäre ich nicht mehr bereit auch nur einen Cent dafür zu bezahlen.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 0:12 #

Ich finde den Diskurs über "subjektives" sehr spannend. Das darf sich dann aber natürlich nicht in Allgemeinplätzen ergehen wie das, was du zurecht kritisierst. Technisches und gameplay spielt natürlich in die Gesamteinschätzung mit rein, wie beim Film etwa die qualität der effekte und des schnitts. Ich sehe da keinen Widerspruch.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 1. Januar 2016 - 23:01 #

Ich bin da sogar noch konsequenter: ich würde mir eine Spielekritik wie die Besprechung eines Theaterstücks, Films oder Buches wünschen.

Es ist ein Irrglaube, dass technische Details in der guten Filmkritik keine Rolle spielen. Auch der Filmkritiker wird anmerken, wenn die Montage handwerklich amateurhaft ist, oder die Entscheidung des Regisseurs für eine bestimmte Farbgebung oder Bildsprache bemängeln.

Die Details, in denen sich viele Spieletester gern verlieren, sind auch gar keine handwerklichen oder technischen: es sind meist Banalitäten, die aus verschiedenen Gründen viel stärker in die Kritik einbezogen werden als sie es verdienen:

- Weil man den "Core-Gamern" imponieren möchte und meint, nur durch das korrekte Wiedergeben aller 95 Charakterwerte im Mammut-RPG "beweisen"
zu können, was für ein Insider man doch ist...

- weil die sprachlichen und journalistischen Fähigkeiten es nicht zulassen, auf einer bewertenden Ebene eine komplexe Handlung zu besprechen - da ist es leichter, einfach inhaltliche Details "aufzuzählen" - das kamn nämlich auch der Praktikant.

- weil man selbst in einer Mischung aus Retro-Verklärtheit und Branchen-Frust den alten Zeiten des Spielejournalismus nachtrauert, in denen man mit den Lesern ein eingeschworener Haufen von Nerds war. So schafft man sich "Feindbilder" wie Casualisierung oder Mobile-Games, um sich in seiner Gruppe aus richtigen Gamern etabliert zu halten. Klar, dass so ein Spieletest dann natürlich die Trigger der Ultras treffen muss, anstatt zu versuchen, das nerdige abzulegen und Spiele auf eine Ebene mit anderen Kulturgütern zu heben.

Das alles richtet sich sicher nicht direkt an GG, gerade wenn ich doch noch mal eines der verbliebenen Printerzeugnisse lese, kommen mir jedoch die Tränen...

Jörg schreibt oben, dass das reine "Ich kann ein Spiel spielen" nicht ausreicht, um darüber auch schreiben zu können. Leider zeigt aber ein Großteil des deutschen Spielejournalismus immer wieder, dass schon allein das Nutzen unserer -eigentlich für Interessante Texte sehr gut geeigneten- deutschen Sprache auf einem minimal höheren Niveau keine Voraussetzung für den Einstieg in den Journalistenberuf mehr ist.

Gute Kritik ist fast schon eine eigene Kunstform, gute Kritiker sind in allen Künsten selten und angesehen.
Ich fände es schade, wenn gerade das größte Unterhaltungsmedium des Jahrhunderts schon in Kindertagen den Anspruch auf eine angemessenen Umgang damit an den geistigen Ausflüssen 14-jähriger YouTuber misst.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 16:37 #

wie ein spiel zu bewerten ist, hängt halt auch vom schwerpunkt des spiels ab. wenn ein test zu einem telltale-esquen spiel nur auf die spielmechanik und technik eingeht und den narrativen aspekt ignoriert, bringt das dem leser nicht nur keine entscheidungshilfe sondern wird auch dem werk nicht gerecht.

Borin 16 Übertalent - P - 5255 - 31. Dezember 2015 - 14:41 #

Bei dem schönen Kommentar bin ich in der Liste hängen geblieben, da ich vielem zustimmen kann oder es als Anregung für weitergehende Gedanken empfinde.
Sicherlich muss man sich auch bezogen auf andere Kulturgüter nichts vormachen: ein Großteil der Buchbesprechungen v.a. in Zeitschriften, die wöchentlich und monatlich erscheinen und eher seichter sind ist nichts anderes als eine von den Produzenten plazierte Kaufempfehlung. Anders ist es bei den großen Tageszeitungen und den für das jeweilige Medium einschlägigen Zeitschriften. Hier werden Filme, Musik, Bücher, Theaterstücke, Austellungen, Architektur, Möbel oder Spiele unter kritischer Perspektive bewertet. So etwas findet sich auch gelegentlich im Computerspielejournalismus, jedoch z.B. mehr in Podcasts, die Spiele nach einigen Wochen oder Jahren (z.B. StayForever) bewerten. Aber es geschieht, da stimme ich rammmses zu, viel zu selten.
Was sich am LL zeigt ist, dass man den Anspruch, Spiele seien ein ernstzunehmendes narratives Medium, offensichtlich nicht so ernst nehmen muss. Niemand würde ein "Gravity's Rainbow" oder "Infinite Jest" vor dem Ende ernsthaft bewerten. Oder wenn sie es tun, wie einmal in der NYRoB, dann ist es ein gestrecktes "Lesen von", wo es eine Kritik bis Seite 400, 750, 1000 gibt mit aktuellen Leseeindrücken etc. Man kann schon vorher etwas über den Stil von Pynchon oder Wallace schreiben und kennt den auch aus anderen Büchern der Autoren, aber zur kritischen Bewertung muss man durch die 1000 Seiten durch, da führt kein Weg dran vorbei. Und das dauert.
Wenn das, was man so schön Gameplay nennt, als wenn man wüsste, was das heißt, das ist, worauf es ankommt, dann kann man auch nach fünf Stunden einen Test schreiben, wenn man guter Spieletester ist - zurecht verteidigt sich Jörg gegen die Ansicht, jeder andere könnte das auch. Aber Gameplay ist eben nicht Story. Bücher stehen und fallen in einer Hinsicht mit dem Ende. Wieso sollten das Spiele dann nicht, jedenfalls nicht, wenn es auch auf die Story ankommt?
Dagegen sprechen dann die ganzen "Spoiler"-Freinde (Bitte, bitte, ich will dazu ein LL!!!), die in meinen Augen jeder ordentlichen Kritik den Boden unter den Füßen wegziehen. "Mody Dick" ließt sich doch nicht schlechter und büßt nichts von seiner Faszination ein, bloß weil ich weiß, dass Ahab stirbt. Für eine ordentliche Kritik muss ich das einbeziehen, wenn ich darüber schreiben will. Und bei Spielen, die dann doch den Anspruch haben, über die Story zu funktionieren, muss ich das auch. Denn sonst ist es eben nur Kaufberatung für ein Produkt und nicht Bewertung eines Spiels.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 1. Januar 2016 - 23:37 #

kudos!

Ich stimme Dir 100% zu!

Borin 16 Übertalent - P - 5255 - 2. Januar 2016 - 14:31 #

Thx. Hat sich also doch jemand durch den Textwust gelesen :-)

Trexi (unregistriert) 11. Januar 2016 - 15:13 #

Ein Buchkritiker liest ja auch ein Buch bis zum Ende, bevor er darüber wertet!
Bei dicken Schinken sind da gut und gerne 30-40 Stunden aufzubringen!

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 12. Januar 2016 - 18:33 #

1.) Bringen wir häufig 20, 30 und auch 40 Stunden Testzeit pro Spiel auf, und nicht selten noch mehr. Dahingegen gibt es extrem wenige "dicke Schinken", für die man 30 - 40 Stunden Zeit bräuchte. Oder liest du so langsam? Zehn Stunden für ein langes Buch, das schon, vielleicht auch mal 15. Aber 30 bis 40? Ernsthaft?

2.) Nenne mir einen einzigen Buchkritiker, von dem du 100% weißt, dass er die rezensierten Bücher wirklich alle von vorn bis hinten durchliest. Mal angenommen, du liest überhaupt Bücher: Springst du nicht mal zum nächsten Absatz, wenn dich einer langweilt oder du eine Nebenperson nicht magst oder den Dialog, der gerade beschrieben wird? Und jetzt nenne mir das Äquivalent zu diesem "Durchhuschen" beim Spiel. Richtig, das wären Cheats.

Du hast schlicht keinerlei Ahnung, von was du da schreibst, wollen wir wetten?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 13. Januar 2016 - 0:02 #

Also wenn ein Buch nicht so schlecht ist, dass ich es einfach gar nicht mehr lesen möchte, ist es mir noch nie vorgekommen, dass ich anfange, unliebsame Absätze zu überspringen :o Es kann höchstens vorkommen, dass ich anfange, ziemlich schnell und hektisch zu lesen, wenn ich wissen will, wie es weiter geht :D

Ansonsten hast du sicher recht, wenn ein Buch Müll ist, muss ich das nicht durchlesen, um das zu wissen. Und rezensieren könnte man das sicherlich auch schon. Außerdem ist es beim Buch viel leichter, das Ende trotzdem zu kennen, indem man einfach nochmal kurz die letzten 10-20 Seiten liest.

SID_6581 (unregistriert) 30. Dezember 2015 - 23:50 #

Lieber Jörg Langer,

irgendwie scheint es mir, als wäre "Langer lästert" mittlerweile der rhetorische Standard. Bei Alien Isolation war das so. Beim Video mit Mick Schnelle über Starcraft 2. Und im Kommentarbereich immer mal wieder. Vielleicht täusche ich mich, aber das ganze hat oft nur noch den Sound von Genervtheit, Sattheit und einer gewissen Arroganz gegenüber den Usern (wobei einige scheinbar auch nur Selbstbestätigung in der Besserwisserei suchen). Sieh die Sache doch einfach mal entspannter, gelassener (was auch deiner Erfahrung angemessener wäre). Aber bitte nicht dieses Geraune.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 31. Dezember 2015 - 0:01 #

Also da muss man schon recht viel Fantasie haben um aus dem Text da oben Arroganz rauslesen zu können. Versuchs doch mal mit einem Fantasy Buch.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 0:06 #

Dann gäbe es kein LL, keinen Diskurs, keine Kommentare. Die gezielte und gute Provokation könnte ich dann nur noch im politischen Kabarett finden. Das wäre doch schade. :)
Entspannt geraunte Grüße.

Maestro84 19 Megatalent - - 18449 - 31. Dezember 2015 - 0:53 #

Einer der Hauptkritikpunkte an SC2-LotV war ja der, dass sich Blizzard arg viel Zeit für etwas gelassen hat, dem man nicht wirklich ansieht, warum das alles so lange gedauert hat? Und so gut das Addon war, irgendwie hätte Blizzard nicht wirklich fünf Jahre brauchen müssen.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 31. Dezember 2015 - 3:43 #

Mir scheint du hast diese Kolumne nicht ganz verstanden.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21142 - 13. Januar 2016 - 9:07 #

Der Satz hat aufgrund dessen, dass er so oft benötigt wird einen Textbaustein verdient ;-)

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10233 - 14. Januar 2016 - 17:31 #

So ein entspanntes LangerLästert wie dieses hier hab ich schon ewig nicht gelesen... Falls man manche der Vorwürfe vor Monaten mal hätte machen können - bei *dieser* Kolumne sicherlich nicht!

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 30. Dezember 2015 - 23:50 #

Ich bin grundsätzlich anderer Meinung. Ein Spieletester sollte schon etwas Aufwand und Mühe investieren und das Spiel durchspielen. Ich finde auch im Spielejournalismus könnte mal jemand den Einzug eines Berufsethos das Wort reden. Der Vergleich mit früher hinkt auch. Da haben die Tester auch nicht immer das Beste Händchen gehabt. Die Zeiten, wo in der Happy Computer Slap Shot auf dem C64 getestet worden ist, kommen nicht wieder. Da müssen auch die Tests mit der Zeit gehen. Umfangreiche Spiele müssen eben vollständig getestet werden. Die Gegenfrage ist wenn nicht bis Ende, bis wann denn dann? Wo fängt man dann an, wo hört man auf.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 30. Dezember 2015 - 23:58 #

"Etwas Aufwand und Mühe": Da fehlen mir echt die Worte. Komm doch mal vorbei und sage das einem meiner Mitarbeiter ins Gesicht, wenn er mal wieder ein Wochenende geopfert hat, um ein Spiel für dich durchzuspielen.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 31. Dezember 2015 - 0:11 #

"Geopfert"? Das klingt ja ziemlich verbittert. Was kann der Leser dafür, dass der Autor sich für den falschen Beruf entschieden hat?

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 0:15 #

Tiefschlag unter die Gürtellinie. jeder Job hat seine Höhen und Tiefen. Ich vermute einfach, das viele den Aufwand eines Testes vollkommen unterschätzen.

ganga 20 Gold-Gamer - 22827 - 31. Dezember 2015 - 0:17 #

Was hat das denn jetzt mit dem falschen Beruf zu tun? Auch wenn man seinen Beruf mag, möchte man ja vllt trotzdem am Wochenende etwas anderes machen oder etwa nicht?

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 31. Dezember 2015 - 0:24 #

Mir wäre es auch lieber, wenn soetwas wie überstunden abgeschafft werden würden.

ganga 20 Gold-Gamer - 22827 - 31. Dezember 2015 - 0:28 #

Aber der Spiele Tester mit der richtigen Berufswahl soll die Überstunden dann mit Freude am Wochenende machen und dann ist es nicht mehr so schlimm.
Kann dir leider nicht so ganz folgen.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 31. Dezember 2015 - 0:43 #

Nein das sind 2 verschiedene Sachen.

Im ersten Part wird sich ja darüber beschwert "der Arme Spieletester" nenn ich es mal.

Das zweite war auf deins bezogen, dass es für niemanden wirklich schön ist länger zu arbeiten. Aber viele eben das Leid der "Wochenend Arbeit" kennen.

Es ging mir nur darum, dass hier über den armen Spieletester gejammert wird.

Ich zumindest fühle mich nicht genötigt, soetwas hevorzuheben, da ich weiß, dass es nun mal in gewissen Berufen dazu gehört.

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 2. Januar 2016 - 2:25 #

Merkst du eigentlich noch was? Scheinbar hast du dich aber genötigt gefühlt das zu schreiben: "Was kann der Leser dafür, dass der Autor sich für den falschen Beruf entschieden hat?"

Aber Verständnis für Jörgs Antwort haste nicht?!

brundel74 14 Komm-Experte - 1975 - 31. Dezember 2015 - 0:19 #

Och Leute, legt doch nicht jedes beschissenes Wort und Redewendung auf due Goldwaage. Wie alt seid ihr?

McNapp64 19 Megatalent - P - 19133 - 31. Dezember 2015 - 0:19 #

Ich glaube du missverstehst das Wort "opfern".

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 31. Dezember 2015 - 0:57 #

A) Ich habe kein Problem damit, anderen unangenehme Warheiten in Person mitzuteilen.
B) Hier geht es um deine Mitarbeiter. Wenn die ihr Wochenende "opfern" müssen, dann liegt die Verantwortung dafür bei dir. Dafür lasse ich mich nicht in die Pflicht nehmen. Meinetwegen können die ein Spiel auch an Werktagen durchspielen.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 31. Dezember 2015 - 1:01 #

Sach mal, geht's noch? Ich habe hier selten was arroganteres gelesen...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 1:28 #

Ja, die Verantwortung dafür liegt bei mir, und das Wochenende bekommen sie dann später als Freizeitauagleich zurück. Dennoch verzichten sie erst mal auf ihr Wochenende, also z.B. darauf, was mit ihren Lieben oder Freunden zu unternehmen. Und zwar dafür, dass ihr User zum Release einen fundierten Test geliefert bekommen, der eben nicht nur auf einigen Anspiel-Stunden basiert.

Und da wagst du es, "etwas Zeit und Mühe" von uns zu fordern und ein "Berufsethos" anzumahnen? Sorry, aber auf jemanden wie dich verzichte ich als Kunden. Rechne in Kürze mit der Rückzahlung deiner verbleibenden Abo-Monate.

Triforce (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 12:19 #

Euch scheint es ja blendend zu gehen, wenn ihr euch solche Aktionen leisten könnt. Toller Umgang mit Abonnenten und Weihnachtsspendern.

Wenn ich so mit meinen Kunden umgehen würde, dann wäre ich aber ganz schnell meinen Job los.

Ob er Recht hat oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Ich hatte bisher den Eindruck, dass ein Dennis Michel am Wochenende deutlich aktiver ist auf GG als Benjamin oder Christoph. Spiele werden ja immer kürzer, wenn es nicht gerade MMOs sind.

Lulatsch (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 12:39 #

zfpru ist allerdings kein Weihnachtsspender.

ganga 20 Gold-Gamer - 22827 - 31. Dezember 2015 - 12:41 #

Spiele werden ja immer kürzer... Fallout 4? Witcher 3?just Cause 3? Und auch ein assassin's creed oder tomb Raider unterhält doch weit über 10 Stunden hinaus. Also das ist doch auch so ein Märchen..

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 2. Januar 2016 - 2:27 #

Hehe, ich musst auch gerade laut auflachen.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 31. Dezember 2015 - 12:47 #

Du hast die Kolumne offenbar entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Weiterhin ist Denis Michel ein bezahlter externer Newsschreiber, dessen Hauptaufgabe es ist, News zu liefern. Während Benjamin und Christoph festangestellte Redaktuere sind, deren Kernaufgaben nicht das Erstellen von News sind.

Wenn mich in meinem Job übrigens ein Kunde vergleichbar arrogant behandelt, wie zfpru, dann war ich bei dem Kunden zum letzten Mal und hätte die Rückendeckung meines Chefs. Das weiß ich, weil es tatsächlich schon vorgekommen ist.

Maulwurfn (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 12:59 #

Dann hast du offensichtlich einen Chef ohne Rückgrat, wenn mir ein Kunde mit einem Knaller wie Berufsethos um die Ecke kommen würde, bzw, diesen in Frage stellt, hört der nur noch einen Knall, die der Tür, die hinter ihm zuknallt.

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 31. Dezember 2015 - 13:10 #

Ich habe den Eindruck, dass dem TO Dinge in den Mund gelegt werden, die er so nicht gesagt hat. Bin ich zu blöd oder warum lese ich seinen Beitrag nicht so, dass er die Mängel explizit bei GG sieht? M.E. hat er seine Anforderungen an Spielejournalismus artikuliert. Also entweder lest ihr zu viel zwischen den Zeilen - oder ich zu wenig. :)

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 31. Dezember 2015 - 13:14 #

"Ich bin grundsätzlich anderer Meinung. Ein Spieletester sollte schon etwas Aufwand und Mühe investieren und das Spiel durchspielen."

Der erste Satz macht deutlich, dass er sich auf Jörgs Kolumne bezieht, somit also hauptsächlich auf GG. Der zweite Satz impliziert, dass Jörg und seine Redakteure keinen Aufwand und keine Mühe in ihre Arbeit stecken.

Ich finde das ziemlich unmissverständlich und überdies anmaßend.

Maulwurfn (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 13:15 #

Tja, unterschiedliche Eindrücke, unterschiedliche Reaktionen.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 31. Dezember 2015 - 13:16 #

Nicht explizit, aber selbst wenn er den Spielejournalismus allgemein meint, bezieht das auch Gamersglobal mit ein, wenn er es nicht ausschließt, was er nicht tat und sicher auch nicht wollte.

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 31. Dezember 2015 - 13:53 #

Deine und floppis Antwort bestärken mich in meinem Eindruck, dass es eben nicht so eindeutig war. Umso unnötiger war die Wendung.

Nunja. Ich wünsche euch allen gerade in Anbetracht dieser Geschichte einen guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

patt 19 Megatalent - 16690 - 2. Januar 2016 - 11:27 #

Der Kunde ist König solange er sich Königlich benimmt. Ich hätte nicht anders reagiert.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 2. Januar 2016 - 11:48 #

this!

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42927 - 2. Januar 2016 - 22:43 #

Jeder Supermarkt hat ein Hausrecht, und wenn dort jemand morgens die Kassierer (oder dem Filialleiter) anlöffelt, Ihm passe die Ordung der Regale nicht, dann wird ihm ein Hausverbot ausgesprochen.

Viel anders war die Aktion hier auch nicht.

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 2. Januar 2016 - 21:39 #

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen dein Sorry zu akzeptieren und dir die einseitige Kündigung meines Abos zu verzeihen. Dies gilt auch für deine harten Worte in Bezug auf "jemanden wie mich". Das möchte ich auch zum Anlass nehmen dir die Hand zum Frieden zu reichen. Als Zeichen des guten Willens bleibe ich dir trotzdem als (jetzt nicht mehr zahlender) Kunde erhalten.

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 11:53 #

"Meinetwegen können die ein Spiel auch an Werktagen durchspielen."

Ah, DAS ist die Lösung! Am besten testen wir auch nur noch während der normalen Arbeitszeit. Dann brauchen wir für den Test eines Witchers oder Fallouts ja nur etwa zwei bis drei Wochen. Da man Testversionen nur selten derart früh vor Release bekommt, gehen die Tests natürlich entsprechend spät online - nämlich zu einem Zeitpunkt, an dem sie kaum mehr gelesen werden. Dass in diesem Zeitraum gleichzeitig andere Sachen (andere Spieletests etwa) liegenbleiben, fällt sicherlich unter Kollateralschaden.

In der Realität sieht es leider so aus, dass wir regelmäßig Arbeit mit nach Hause nehmen müssen, wenn wir für den Leser zeitnah und dennoch kompetent eine Kaufempfehlung geben wollen. Ja, das ist eine Entscheidung, die man vor der Berufswahl trifft. Aber dennoch eine Leistung, die es nicht verdient, derart vom hohen Ross herabgewürdigt zu werden.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 12:35 #

Von wieviel Zeit zuhaus reden wir denn hier ? Bis spät in die Nacht ?

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 13:05 #

Es kommt darauf an. Wenn große Rollenspiel-Brocken rauskommen, kann es schon mal passieren, dass ich mich ein paar Tage einschließe, 60-100 Stunden runterspiele und nur zum Schlafen, Bad-Besuche und für Gassi-Gänge mit dem Hund das Büro verlasse.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 14:59 #

Könnte mir vorstellen, daß der Spaß dann doch ein wenig auf der Strecke bleibt, oder ?

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 15:51 #

Es ist sicherlich anstrengender als es der eine oder andere vermuten würde. Aber es ist auch eine Arbeit, die (mir) viel mehr Spaß macht als viele andere Jobs auf der Welt.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 20:10 #

So gesehen hast du sicher Recht. Dann guten Rutsch und auf ein schönes neues Testjahr ! :)

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 31. Dezember 2015 - 12:49 #

"In der Realität sieht es leider so aus, dass wir regelmäßig Arbeit mit nach Hause nehmen müssen"

Aber arbeitest du als Freiberufler nicht ohnehin von zu Hause? :P

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 12:59 #

Sollte eine leicht verständliche Metapher sein, die für alle Redakteure gleichermaßen gilt :-D

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 31. Dezember 2015 - 13:08 #

Da zeugen einige Kommentare von der Lesekompetenz einer Stubenfliege und du kommst mit Metaphern. Mutig! ;)

Guten Rutsch, schreib weiterhin lesenswerte Tests und lass dich ab und an mal wieder bei den Ninjas blicken. :)

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 13:10 #

Wünsche auch einen guten Rutsch :-)

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 31. Dezember 2015 - 9:55 #

Wobei er nicht behauptet hat, dass ihr bei GG Aufwand und Mühe vermissen lasst. Aber was schreib ich. Das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen. Herrje, ich frage mich gerade ernsthaft, wie das so zwischen euch beiden eskalieren konnte. Das stimmt mich jetzt so kurz vor Jahresende doch etwas traurig.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 31. Dezember 2015 - 0:17 #

Hat das wirklich mit Mühe zu tun? Wer würde denn ein Spiel zu Ende spielen, dass in der ersten Hälfte nur saulangweilig ist? Quält sich da echt jemand 6-8 Stunden durch, auch wenn in den letzten 20 Minuten was tolles passiert? Andersrum natürlich genauso.

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 11:14 #

"Wer würde denn ein Spiel zu Ende spielen, dass in der ersten Hälfte nur saulangweilig ist?"

Für den Job hab ich das schon oft genug gemacht :-D

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 31. Dezember 2015 - 11:23 #

Genau das ist ja der Punkt ;-)

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 31. Dezember 2015 - 12:16 #

Hmja, ihr müsst das sicherlich ab und zu - darum beneidet euch auch wahrscheinlich keiner. :) Am Ende könnt ihr aber sicher beurteilen, ob ein Spiel jetzt "genug" gespielt ist, um zu sagen "ist Scheisse"... Ride To Hell wäre so ein beispiel... ich denke da weiss man nach 2 Stunden, dass das nix mehr wird... daher sollte man Euch da auch die Freiheit lassen, das zu sagen und entsprechend zu handeln. Wie gesagt halte ich das auch bereits für ein Urteil - das Spiel ist so schlecht, dass es einen leidgeprüften Tester zur Aufgabe zwingt.

Schwieriger stell ichs mir bei durchschnittlichen Spielen vor - zumindest für mich kann ein wirklich besch... Ende ein durchschnittliches Spiel schnell komplett in den Abgrund ziehen, andersrum ein grandioses Ende das Spiel auch aufwerten.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 12:36 #

"Wer würde denn ein Spiel zu Ende spielen, dass in der ersten Hälfte nur saulangweilig ist?"

Gamerscorehuren. Da kenn ich einige von, die den größten Müll für GS zocken. ;)

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 12:42 #

Gamerscorehuren :D

Ich musste lachen...^^

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 14:58 #

Warum ? Kennst du denn den Begriff nicht ?
Sie bezeichnen sich selbst sogar so ;)

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 15:14 #

Ich spiele nur am PC oder an der Wii ;)

Ich bin da sowas von nicht in dieser Gamerscorewelt zu hause :P
Deswegen kannte ich das in der Tat nicht. ^^
Aber gut, mich machen die Steam Achievements schon nervös....

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 20:09 #

Fang gar nicht erst an damit. Der Scheiß kann böse süchtig machen !

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75316 - 31. Dezember 2015 - 15:50 #

Gibt es da nicht sogar Foren, wo empfohlen wird, mit welchem Spiel man mit so wenig Aufwand wie möglich viele Punkte machen kann? :D Die Qualität des Spiels ist dann egal. :D Das würd ich nie machen, für Achievements irgendwelchen Müll spielen. :D

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 20:07 #

Ja, True Achievements zb. Dort treib ich mich gern rum. Allerdings sammel ich zwar gern Erfolge, wenn ich mir aber so mal die Listen hochrangiger Leute ansehe kommt mir echt das kalte Grausen ob soviel mit Gammelspielen vertaner Lebenszeit.
Und am besten noch von einem Spiel so möglich deutsch, Pegi und jp.
Da es für alle Versionen den Gamerscore erneut gibt.
Dann kenn ich auch noch jemand der mit 8 Xboxen gegen sich selbst Mp zockt um schnell Levelerfolge zu holen. Völlig krank.....

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75316 - 31. Dezember 2015 - 20:11 #

Also ich sammel ja auch gern Achievements, aber sowas ist echt schon bekloppt. :D

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 20:14 #

Bitte was?^^

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 23:51 #

Ist das ein Hilferuf Hendrik? :)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 1. Januar 2016 - 1:00 #

Nix da, ich sammel gerne Erfolge.
Aber so beknackt wie die Typen bin ich zum Glück nicht. ;)

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 1. Januar 2016 - 2:33 #

Da isser, dein 0 Uhr Post. Und dafür gibt es leider keinen Silvester Erfolg. :(

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 11:31 #

Ohne Worte ...

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 31. Dezember 2015 - 6:37 #

Volle Breitseite heute?Oo

Erst liest ein Langer vor und dann noch ein Spieleveteranen-Podcast?Oo
Ja, ist denn heut' schon Weihnachten?
Oder fällt Weihnachten und Ostern zusammen?
Ja leck mich fett!

Felian (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:09 #

Ich bin auch nicht der Meinung, dass jedes Spiel vollständig durchgespielt werden muss, vor der Veröffentlichung eines Tests. Allein aus praktischen Gründen lässt sich das sicher manchmal nicht realisieren.
Aber der Text gefällt mir trotzdem überhaupt nicht. So schreibt man doch nicht, wenn man seine Leser und Kunden als Personen auf Augenhöhe betrachtet.

D43 (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:12 #

Das Format nennt sich :
"Langer lästert!"

Felian (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:16 #

Naja, das hilft mir jetzt nicht weiter, ich finde schon, dass er sich gehörig im Ton vergreift.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:20 #

Mit Verlaub, wenn es ums Spieletesten geht, betrachte ich wenige Leute als "Personen auf Augenhöhe". Das darfst du aber nicht damit verwechseln, dass ich mich für etwas Besseres hielte als dich oder nicht mit dir auf Augenhöhe diskutieren würde.

Felian (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:29 #

Das liest sich allerdings schon so als hätte sonst keiner einen Plan. Hier sind sicher nicht wenige Leute, die seit 15, 20 Jahren spielen, dabei sammeln die Menschen zwangsläufig auch Erfahrung und ich hatte den Eindruck, dass das auch die Zielgruppe sei.

Danke auch an die zehlreichen Erklärungen zu LL, ich bin nicht neu, aber das macht es nicht besser. Ich hatte die Beschreibung "Beschimpfung der eigenen User (oder zumindest Teilen davon)" immer so verstanden als wäre das mit einem Augenzwinkern zu sehen. Dass es so plump gemeint ist, wie es da geschrieben steht, hätte ich halt nicht gedacht.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:37 #

Ein Augenzwinkern ist halt nicht immer wahrzunehmen, wenn man sich selbst angesprochen fühlt :-) Wo du rausliest in meiner Kolumne, niemand sonst hätte einen Plan, ist mir übrigens schleierhaft.

Ich verstehe auch nicht, wie 15 oder 20 Jahre Spielerfahrung etwas mit Hintergrundwissen über das Spieletesten zu tun haben sollen.

Tyntose 14 Komm-Experte - 2002 - 31. Dezember 2015 - 0:50 #

"Ich verstehe auch nicht, wie 15 oder 20 Jahre Spielerfahrung etwas mit Hintergrundwissen über das Spieletesten zu tun haben sollen."
Zumindest bildet sich m.E. eine durchaus verlässliche Intuition aus, was den eigenen Geschmack angeht, also inwiefern z.B. Pros und Kontras eines Tests persönlich zu gewichten sind - das kann ja auch die Schreiberlinge beeinflussen, wenn es einen bestimmten Leserkreis, z.B. dementsprechend eine Altersgruppe, gibt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:57 #

Mit letzterem hast du sicher Recht, nur geht es da ja um die Rezeption eines Tests, nicht um das Verfassen eines Tests. Wie weit weg sich der eine oder andere mit seinen Ansprüchen von der Realität des Testens befindet, zeigen mir einige der Kommentare unter der Kolumne.

Wobei mich das nicht erstaunt, wenn ich eine Kolumne zu einem Thema schreibe, wo ja manch einer einfach "weiß", dass man ein Spiel durchspielen "muss", basta. Meine Hinweise, dass wir bei GamersGlobal häufiger Spiele durchspielen als das bei meinen früheren Wirkungsstätten der Fall war (die ich nun ja eben nicht für die schlechtesten halte, sondern vielmehr für die jeweils besten ihrer Zeit), wird geflissentlich ignoriert oder mir schlicht nicht geglaubt. Oder dass wir mit Sicherheit sehr, sehr gut dastehen in dieser Disziplin im Vergleich mit sämtlichen heutigen Mitbewerbern...

Felian (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:51 #

Natürlich fühl ich mich angesprochen, auch wenn ich, wie gesagt, gar nicht glaube, dass alle Spiele immer durchgespielt werden müssen. Aber ich bin eben ein landläufiger Webseiten-Nutzer und Let's-Play-Konsument, der in seinen komplexen Denkprozessen feststellt, dass die beschriebenen 15-20 Jahre "Erfahrung" ausreichen, um beim Schauen eines Let's Plays zuverlässiger einschätzen zu können, ob ein Spiel für einen selbst 'gut' oder 'schlecht' ist. Da ist Spieletesthintergrundwissen für mich auch gar nicht relevant, weil ich niemandem irgendwas verkaufen will und ich das nur für mich selbst mache. Aber deswegen muss ich mich doch nicht so anreden lassen, als wäre das, was ich dazu denke, schlicht dummes Geschwätz.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 1:03 #

Ach komm, du willst dich doch angegriffen fühlen. Darum drehst du auch nach jeder meiner Antworten weiter auf, statt mit mir zu diskutieren. Dann eben nicht.

Felian (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 1:11 #

Ich verstehe nicht, was du mit aufdrehen meinst. Im Prinzip habe ich das gesagt, was auch Tyntose und RobGod geschrieben haben und zusätzlich habe ich Passagen aus dem Artikel kenntlich gemacht, die ich für überzogen halte. Das müsste doch zu erkennen sein.

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 0:54 #

Nach 15 oder 20 Jahren Spieleerfahrung weiß man aber in der Regel schon recht gut wie man Spiele einzuschätzen hat.

Dass ein professioneller Spieleredakteur tendenziell schneller abstrahieren oder analytischer "testen" kann, streitet ja niemand ab.

Für mich zeichnen sich Spielejournalisten eher durch Recherche oder Schreibstil aus, denn als "gute Spieler".
Mit einer großen Spielerfahrung kann man also schon mitreden.

Sagt ja niemand, dass sich das aufs Führen von Firmen, layouten,redigieren oder ähnliches ausweitet. Aber Spiele einschätzen kann man dann wohl auch einigermaßen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 1:02 #

Ich stimme dir da in fast allem zu, insbesondere habe ich mich noch nie darüber definiert, ein "guter Spieler" zu sein. Und ich merke unter jedem Test bei uns, wie gut es sich just mit den GG-Usern über Spiele fachsimpeln lässt.

Dennoch glaube ich nicht, dass es mehr als nur einer Minderheit von GG-Usern gegeben wäre, unter den real existierenden Testbedinungen zu ähnlich aussagekräftigen schriftlichen oder multimedialen Einschätzungen zu kommen. Und das nicht aufgrund geheimer Magie oder Genialität, die ihnen fehlt, sondern schlicht aus Übungsgründen. Wobei dann wiederum beim Schreiben auch ein gewisses Talent dazugehört, aber darum geht's mir hier nicht.

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 1:17 #

Genau das meinte ich ja ;)

Dass abseits einer grundsätzlichen Begabung der Rest Übungssache ist, ist ja in den meisten Berufen so.

Mir gings nur primär darum, dass beispielsweise jemand mit 20 Jahren Spielerfahrung häufig mehr Ahnung haben kann, als ein Spielejournalist mit sagen wir mal 4 jähriger Erfahrung. Dass er seine Ergüsse nicht so elaborat aufs (digitale) Papier bringen kann, steht natürlich auf einem anderen Blatt (oder eben nicht).

Zu einem aussagekräftigen Urteil wird er aber wohl auch kommen, denke ich.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 2. Januar 2016 - 0:06 #

Vor allem - und damit meine ich NICHT Dich, Jörg - würde ich mir bei vielen auf dem Markt erhältlichen Erzeugnissen aus der Branche einen solchen Anspruch wünschen. Leider zeigt die Relität dann immer wieder, dass auch mit dem Zahlen von echtem Geld an der Kioskkasse nicht automatisch Qualität erkauft wird.

Tut mir leid, wenn ich mich wiederhole, aber von einer Zeitschrift, bei der Menschen arbeiten, die sich der "schreibenden Zunft" angehörig fühlen, da erwrte ich halt auch etwas Allgemeinwissen, Sprachliche Gewandheit - mal die eine oder andere Formulierung, die mich schmunzeln lässt, etc.
Was ich bekomme, sind maximal platte Texte ohne Feinschliff, die die Feinheiten unserer Sprache nicht ansatzweise ausschöpfen. Wortwiederholungen, Simpelst-Satzbau... Ich meine, das lesen doch junge Leute... Denen muss man doch auch mal mehr als "Deutsch Grundkurs 1" anbieten...

Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass bei vielen Verlagen heute eben doch "kannse spieln, kannse auch testen" gilt...

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 1:26 #

Ich denke auch dass es den meisten Leuten auch schwerfaellt moeglichst alle (oder zumindest viele) Aspekte eines Spieles zu beurteilen. Zumindest bei den ganzen Hobbytestern sieht man halt oft dass sie sich auf wenige Dinge beschraenken, naemlich die Sachen die sie besonders genervt haben oder die sie gut fanden.

Ich merke das ja an mir selber wenn ich jemanden von einem Spiel erzaehle oder schreibe. Ich nachhinein fehlen mir 80% der Dinge die das Spiel ausgemacht haben. Von der Kunst das ganze interessant zu schreiben mal garnicht zu reden.

Waere es so einfach, wuerde es ja hunderte erfolgreicher Spielewebseiten geben wo alle im Geld schwimmern. Ich denke es gibt sicherlich einige wenige die durch Talent die fehlende Erfahrung kompensieren koennen, aber das sind wirklich nur Bruchteile der User hier.

Ich finde das auch nicht eingebildet dass ihr der Meinung seid dass ihr wisst was ihr macht.

Aber gut, die Leute die euch hier so anfahren lieben es bestimmt total wenn ihnen jemand erzaehlt dass jeder dahergelaufene sofort ihren Job genausogut machen wuerde ;)

D43 (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:22 #

Hat dir nicht weiter geholfen? Ok, 2ter versuch:
"Langer lästert erscheint i.d.R. samstags und changiert von Kolumne zu Kolumne zwischen öffentlicher Selbsttherapie, mahnenden Worten der Industrie gegenüber, Beschimpfung der eigenen User (oder zumindest Teilen davon) und blankem Unsinn. Verantwortlicher Weltverbesserer: GamersGlobal-Chefredakteur Jörg Langer."

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 0:23 #

Political correctness fehlt in der gezielten Provokation. Lies die vorangegangenen LL, dann wirst du hoffentlich verstehen.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 0:16 #

Zum ersten Mal hier?

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 0:19 #

Ich finde dass es einzeln entschieden werden muss, ob ein Durchspielen einen Mehrwert oder einen signifikanten Unterschied bei der Kaufempfehlung macht.
Was ich mir wünschen würde, wäre einen Hinweis im Text zu finden wie lange gespielt wurde und warum.
Wenn man der Meinung ist ein professionelles Urteil fällen zu können, sollte es auch nicht zu schwer fallen dies zu begründen.

Dann weiß jeder Bescheid und wems nicht passt, der holt sich seine Zweitmeinung ein.

Warwick (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:21 #

Spiele, die von ihrer Story leben, durch diese ausgezeichnet werden oder sogar damit beworben werden, müssen für einen fundierten Test durchgespielt werden. Punkt. Insbesondere bei storylastigen Spielen erwartet man eben auch eine Bewertung der Story und die kann man nur dann bewerten, wenn man die Story bzw den Storymodus komplett durchgespielt hat. Endlosspiele wie Civ 5 oder Elite oder MMO's brauchen natürlich einen anderen Testansatz.

Ich wurde übrigens zu PowerPlay-Zeiten ungefähr genauso oft "schlecht" beraten wie zu den GG-Zeiten. Heute kann ich im Zweifel aber viel einfacher "Querlesen" oder "Querhören". Und dank Durchschnittswertungen von Amazon, Metacritic und Co. kann ich mir ein viel besseres Gesamtbild vor dem Kauf bilden als vor 20 Jahren. Schöne neue Welt :-).

Auf umfangreiche geschriebene Tests kann ich übrigens verzichten. Mich interessiert nur die Meinung und die Wertung des Testers. Die Zeit die ich zB für das Lesen eines 6-Seiten-Tests benötigen wurde, nutze ich lieber um auf anderen Seiten und Bewertungsplattformen quer zu lesen.

Ansonsten sollte man die Kolumne bald mal in "Langer lästert über User oder seine Kritiker" umbenennen. Mir gefällt die Tendenz dieser Kolumne nicht mehr. Man darf ja gerne zurückschiessen, aber gefühlt passiert in den letzten LL's nichts anderes mehr. Es gibt genug andere Themen und Missstände im Bereich der Videospiele, die hier mal aufgegriffen werden können.

Harlevin 11 Forenversteher - 633 - 31. Dezember 2015 - 0:21 #

>Naja, außer man ist ein erklärter Mass Effect 3-Finale-Hasser und bezichtigt Bioware, einem quasi nachträglich hunderte von Stunden Lebenszeit für nichts gestohlen zu haben...

Ich habe nie ein Mass Effect gespielt; was mitunter daran liegt, dass der erste Teil immer abstürzt, wenn ich ihn starten möchte; aber bei BioShock: Infinite hatte ich dieses Gefühl. Direkt nach dem Durchspielen war ich absolut begeistert, hätte es in den Himmel gelobt, bis ich dann mal über den absoluten Schwachsinn nachdachte, den mir das Spiel da als "Story" aufgetischt hatte. Hätte ich nicht die, weiß nicht, letzten drei bis fünf Stunden gesehen, hätte ich das Spiel wohl noch jedem empfohlen. Da ich es aber durchgespielt und es auf mich wirken lassen habe, rate ich jedem BioShock-Fan davon ab.

"Durchspielen" kann dieses und jenes sein, wie du auch selbst festgestellt hast. Globalstrategie und ein CoD kann man nicht vergleichen.
Jedoch, und das hast du auch gesagt, hat man irgendwann ein Gefühl, "wann denn mal gut ist". Und hier ist das große Problem: du kannst schon seit Jahrhunderten ein Redakteur sein, Gefühle können täuschen.
Man kann sich bei einem Spiel nach 20 Stunden noch so sicher sein "Jau, das ist es, das ist DAS Spiel, 90%, Spiel des Jahres" und dann
1. als Redakteur hört man auf und schreibt den Test
2. als Spieler spielt man weiter und stellt mit Erschrecken fest, dass das alles irgendwie immer das Gleiche ist. Der Spielspaß der ersten 20 Stunden wandelt sich in langweilige Wiederholung. Natürlich hatte man 20 Stunden lang Spaß und im berühmten Kino-Eintrittspreisvergleich kommt man da mit einem Vollpreisspiel sehr gut weg. Aber es hinterlässt dennoch einen bitteren Nachgeschmack, da man bei dem Spiel von Langzeitmotivation ausgegangen ist. Erwartungen enttäuscht wurden. Oder sich die ganze Zeit dachte "Gleich, gleich wird es besser...!".

Und da liegt die Krux: durchgespielt heißt für jeden etwas anderes. Ihr habt Total War für 30 Stunden gespielt und hattet Spaß? Das ist eine absolute Null-Aussage für Total War-Fans, die den aktuellen Teil bis zum Release des nächsten spielen.
Man wird in diesem Bereich niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen können, also stimme ich Jörgs Meinung zu. Dennoch finde ich, dass bei all dem irgendwie ein sehr starkes Gefühl nach "hohem Ross" mitschwingt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 0:28 #

Klar können wir uns täuschen. Darum spielen wir ja die meisten Story-Spiele durch :-)

SID_6581 (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 0:24 #

Lieber Jörg,

Bei Alien Isolation warst Du doch auch nicht auf der Kammhöhe. Da bist du durch die Levels gerannt, wie ein Kind, das gerade herausgefunden hat, dass es den Osterhasen nicht gibt.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 1:39 #

Wie, es gibt keinen Osterhasen ? ;(

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 12:15 #

Nicht mehr, seit er dieses Jahr beim Weihnachtmann mit Rotkohl serviert wurde.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 16:26 #

Hm, lecker ;)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75316 - 31. Dezember 2015 - 0:25 #

Ich stimme Jörg größtenteils zu. Bin auch nicht der Meinung, dass ein gutes oder schlechtes Ende das vorherige Spielerlebnis komplett verändert. Je nach Ende geht man halt erstmal mit einem besseren oder schlechteren Gefühl aus dem Spiel und erinnert sich später auch eher daran, wie das Ende war, je nachdem wie starke Gefühle es in einem ausgelöst hat. Z.B. bei Fahrenheit muss ich direkt immer an das furchtbare Ende denken, der Rest des Spiels ist ziemlich verblasst. Aber dennoch ändert das ja nix an dem Spielspaß, den ich mit dem Spiel in den Stunden vorher bis zum Ende hatte.

Was das Durchspielen oder nicht Durchspielen für einen Test angeht, bin ich der Meinung, dass es auf das Spiel ankommt. Spiele, die den Fokus auf die Mechanik legen, muss man sicher nicht durchspielen, um sie bewerten zu können. Spiele, die den Fokus auf die Story legen, dagegen eher schon. Wenn diese nämlich ihren Reiz fast nur aus der Story ziehen, ist es schon wichtig, zu erfahren, ob die sich im Spielverlauf interessant entwickelt usw. und z.B. nicht nur am Anfang spannend und dann nur noch Mist ist.

Tyntose 14 Komm-Experte - 2002 - 31. Dezember 2015 - 0:29 #

Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, man kann i.w.S. Mainstream-Medieninhalte aufgrund ihrer vergleichweise trägen Entwicklung hinsichtlich ihrer Machart (aufgrund der Festlegung durch komerzielle Interessen) mit ein wenig Erfahrung mittlerweile überwiegend sicher ungesehen bewerten. Ich lese Tests darum nur zur Unterhaltung, weshalb mir die gründliche deutsche nüchterne Berichterstattung mangels Humor oder alternativ einem Anspruch der mich fordern bis überfordern möchte (z.B. durch technische, gesellschaftliche, kulturelle Themen mit ggf. wissenschaftlichem Anspruch) derzeit keinerlei Kaufanreiz mehr darstellt (zuvor allenfalls das GEE-Mag). Aus ähnlichen Gründen schaue ich keinen "deutschen Film" im Kino: Stichwort Zombiehaftigkeit.
Diese Art von Kolumne geht sehr in die richtige Richtung, dennoch: Mehr Humor UND mehr inhaltlicher Anspruch (Gesellschaftsbezug o.ä.) wären ein Gewinn für das Medium Spiele - sowohl am Gamepad als auch in der Berichterstattung. Grüße & schonmal frohes Neues

Neubinho 14 Komm-Experte - P - 2486 - 31. Dezember 2015 - 0:32 #

Ich glaube man muss sich vielleicht ein bisschen vom "Durchspielen" lösen und es als ein "Das Spiel in der Gesamtheit erfassen" definieren und das sollte ein Spieltest im besten Fall schon liefern.

Ein gutes Beispiel ist aktuell Fallout 4:
Ich denke man kann von einem Tester nicht erwarten, dass er in der gegebenen Zeit/Eile/Budget mehr als 30-40 Stunden da reinstecken kann. Die Frage ist halt jetzt aber, wie er diese Zeit da reinsteckt und was für Erkenntnisse er gewinnt:

Wichtig ist z.B. die Erkenntnis, dass die Open World funktioniert, dass es lang genug immer neues zu Entdecken und wie toll das Crafting funktioniert oder nicht.
Wenn der Tester mir dann aber am Ende nicht sagen kann, ob die Hauptstory signifikant besser ist als bei Skyrim, dann ist der Test für mich nicht hilfreich, wenn ich z.B. sehr großen Wert auf eine gute Geschichte lege.
Der Tester kann diese 30-40 Stunden auch mit einem Bruchteil des Spiels Spaß gehabt haben und es mir dann für diesen Bruchteil empfehlen ... das wäre dann für mich kein guter Test.

Genau diese Anforderung lässt sich dann übre Erfahrung, Einschätzen, mehrere Meinungen abdecken.

Ich denke man muss aber auch ganz klar sagen, dass wenn man sich auf diese "Soft Skills" verlässt, also Dinge "schätzt", dann kann es passieren, dass man sich auch mal irrt. Und dafür gab es ja in der Geschichte der Spielezeitschriften nun wirklich genügend Beispiele (Überbewertung Black & White, Unterbewertung von Planscape Torment, hochloben der Total War Spiele im Ursprungszustand obwohl man schnell merkt, dass die Spielmechanik kaputt ist, ...).

Gerade im Online-Bereich ist es dann aber für mich eben auch sehr wichtig, dass man hier auf die Meinungen/Anregungen der User hört und sich vielleicht nochmal Gedanken macht, ob sich bei diesem einem Spiel vielleicht dieses "Abschätzen" doch als falsch herausgestellt hat.

Maestro84 19 Megatalent - - 18449 - 31. Dezember 2015 - 0:49 #

Ich meine nach rund 20 Jahren mit Spielen, dass ich bei einem Titel auch gut nach ein paar Stunden bewerten kann, in welche Richtung dieser geht. Das mag beim 11 jährigen Hannes noch nicht so sein, aber mit 20 Jahren mit Erfahrung bin ich mal so selbstsicher. Und machen wir uns nichts vor, die fanatischen Fans werden immer einen Grund finden, warum Test x mit 1% weniger in der Wertung blöd ist, warum der Tester keine Ahnung hat und das am Ende eh Frau Merkel und Reinhard May an allem Schuld sind.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 31. Dezember 2015 - 0:51 #

Also es gibt schon so einige Spiele, bei denen das Spielerlebnis im späteren Spielverlauf plötzlich ein ganz anderes ist. Es sind zwar die Ausnahmen, aber grade bei denen wäre es doch besonders sinnvoll den Leser darüber zu informieren.

Ganz aktuelles Beispiel dafür ist MGS5. Die ersten 2/3 des Spiels sind wirklich super. Der Spielfluss stimmt, die Story wird kontinuierlich voran getrieben und die permanent neu freigeschalteten Spielfeature motivieren extrem. Und dann kommt plötzlich der krasse Cut. Keine neuen Feature mehr, die Missionen bestehen zu 3/4 nur noch aus Wiederholungen von vorherigen Missionen und die neuen Missionen, die die Story zuende bringen, werden nicht mehr automatisch freigeschaltet wie zuvor, sondern man muss plötzlich 3-4 x-beliebige Nebenmissionen spielen, damits weitergeht, was einem aber an keiner Stelle im Spiel gesagt wird. Das Spielerlebnis ist zum Ende hin also merklich anders, worauf in einem Test aber auch nur hingewiesen werden kann, wenn das Spiel überhaupt so weit gespielt wird.

Bei Wasteland 2 wars ähnlich. Bewertet man da nur den Arizonateil, dann ist das Ergebnis auch ein anderes, als wenn man die andere Hälfte in Kalifornien mit einbezieht.

Und das dann damit zu begründen, das ein evtl. nicht getestetes, schlechtes letztes Drittel eines Spiel die vorherigen, spassigen Spielstunden nicht trüben würde, finde ich auch etwas merkwürdigen, denn natürlich kann einem sowas das vorherige Spielerlebnis noch nachhaltig versauen. Auf jeden Fall gehört auf sowas hingewiesen.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 31. Dezember 2015 - 1:38 #

Ja, MGS 5 war leider ein Spiel, dessen letztes Drittel das Spiel für mich beinahe gekillt hat. Mit hängen und würgen noch zu Ende gebracht und würde es nicht mal in die Top 10 2015 aufnehmen.

Mazrim_Taim 16 Übertalent - 4088 - 31. Dezember 2015 - 0:54 #

Jörg Langer hat Recht.....Moment mal...ich lese den Text nochmal durch und überschlafe das dann....kann ja nicht sein...

Fabowski 13 Koop-Gamer - 1754 - 31. Dezember 2015 - 1:02 #

Sry aber dem widerspreche ich. Ich muss an dieser Stelle einfach nochmals Metal Gear Solid 5 als Beispiel nennen, welches nachweislich kein abschließendes Ende hat und keinen sinnvollen Zusammenhang zum MGS-Universum herstellen kann. Das letzte Drittel des Spiel bläht den Umfang durch wiederkehrende Missionen auf und zieht die Spielzeit unnötig in die Länge.
Auch wenn die Testbedingungen von Konami die Review-Problematik erst begünstigten, nur die Wenigsten haben nachträglich eine Abwertung der Tests durchgeführt?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 1:06 #

Hat denn irgendwer eine Abwertung durchgeführt? Kannst du mir eine Site nennen? Liegt das daran, dass es kein Einziger bis zum Ende weitergespielt hat nach dem Test? Oder könnte das nicht auch daran liegen, dass das "nachweislich nicht abschließende" Ende für dich ein größeres Problem dastellt als für die Tester?

brundel74 14 Komm-Experte - 1975 - 31. Dezember 2015 - 2:14 #

Dir ist aber schon klar dass GG dem Ding eine 8.5 gegeben hat und somit sichtbar weniger als Konkurrenzseiten? Selbst 4 Players, die eine abschließende Wertung Wochen später vergaben um es in Ruhe durch zu spielen, gaben nur 0.2 Punkte weniger als GG.

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 2. Januar 2016 - 2:44 #

Hehe, ich finde gerade MGS5 unterstützt die Meinung von Jörg und zeigt die enorme Kompetenz der Redaktion

Zaroth 18 Doppel-Voter - 10638 - 31. Dezember 2015 - 1:05 #

Die Lästereien haben mich grade kurz ins Grübeln gebracht. Aktuelles Beispiel: Momentan habe ich 83 Stunden beim Witcher auf der Uhr. Würde ich mich ärgern, wenn das Ende ein Reinfall wäre? Ich denke nicht. Ich habe mit dem Spiel gelacht, schwierige Entscheidungen getroffen und mir sogar über das reine Spiel hinaus über Dinge wie Moral und Ethik Gedanken gemacht. Es hat mich schlicht und einfach "unterhalten". Über 80 Stunden lang. Insofern kann es kein Fehlkauf sein. Auch ohne es durchgespielt zu haben, kann ich es weiterempfehlen. Insgesamt stimme ich Jörg dem Inhalt nach zu.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 31. Dezember 2015 - 1:15 #

Ging mir aktuell bei Fallout 4 ähnlich. 115 Stunden super unterhalten. Ende doof. Danach noch mal 15 Stunden sehr viel Spaß gehabt. Da scherrt mich das "Ende" wenig. Bei Storyspielen wie Life is Strange kann das natürlich weit aus mehr Probleme machen. Aber das ist ja der Punkt. Kurze Spiele mit Storyfokus werden ja auch durchgespielt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 1:21 #

Äh, es werden auch die meisten langen Spiele mit Storyfokus durchgespielt...

Mir geht's in der Kolumne ums Prinzip. Und ich frage mich angesichts einiger Reaktionen gerade ernsthaft, wieso wir uns überhaupt die Mühe machen: Anspruchshaltung aus der Hölle, aber nicht mal erkennen, wer dieser übertriebenen Anspruchshaltung noch am ehesten gerecht wird.

McNapp64 19 Megatalent - P - 19133 - 31. Dezember 2015 - 9:26 #

Na zum Beispiel für die User, die eure Arbeit so sehr schätzen, dass sie euch mal eben 11K Euro zu Weihnachten schenken.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 9:30 #

Definitiv, ja.

McTi. (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 13:13 #

Macht doch mal eine Sonntags-Umfrage draus, um mal ein wirkliches Stimmungsbild zu erhalten!?
Ich habe das Gefühl, hier schreien nur wieder einige Wenige.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42927 - 31. Dezember 2015 - 13:38 #

Achtung! Übertreibung folgt.

Es wird wohl die unzufriedene (oder auch dauerfrustierte) laute Minderheit der Nutzer sein, die für Schmerzensgeld statt Lohn arbeiten und sich deshalb in Ihrer Freizeit – gern auch anonym im Internet – anderen das Leben ein wenig versauern. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Ich fasse mich hier an den Kopf welchen Anspruch manche Personen hier stellen. Es ist einfach nicht realistisch für jedes große oder kleine storylastige Spiel ein Durchspielen zu verlangen, am besten mit Nebenmissionen. 40 Stunden sind und bleiben nunmal eine Mannwoche. Mit einer Redaktion, wie GG sie hat kann man damit nur mit PRIVATEN Entbehrungen ein 40-Stunden Spiel durchspielen UND den Test schreiben. Viele sollten dankbar sein, dass diese Menschen (eines ihrer) Hobbies zum Beruf gemacht haben. Die notwendige Expertise einen objektiven Test zu verfassen hat nunmal nicht jeder.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 17:48 #

da treffen halt verschiedene perspektiven aufeinander. als leser dürfte es den meisten erst einmal egal sein wieviel aufwand dahinter steckt und wozu sollte es ihn auch interessieren? er will beraten, informiert und ggf unterhalten werden. wenn es dann in ausnahmefällen zu einer fehleinschätzung kommt weil der tester das spiel vorzeitig beendet hat, ist der leser schlecht beraten und fordert verständlicherweise, dass das spiel hätte durchgespielt werden müssen.

dass das generell nicht geht, weil die arbeitszeit dafür nicht zur verfügung steht mag zwar richtig sein, aber ändert nichts an daraus resultierenden fehleinschätzungen die keineswegs oft aber hier und da doch immer wieder passieren.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 31. Dezember 2015 - 1:29 #

Wobei "Ende" hier glaube ich auch zu wörtlich genommen wird, denn da sehe ich das genauso, das ein Spiel, bei dem ich nur das Ende storybedingt blöd finde, deswegen ja kein schlechtes Spiel ist, sondern halt eins mit nem doofen Ende. Was dann ja zusätzlich auch noch Geschmackssache ist.

Oftmals ists aber auch so, das ein Spiel in Puncto Gameplay und Spielfluss im Verlauf des Spiels immer mehr nachlässt. Anfangs sind die Aufgaben noch interessant und abwechslungsreich und die spieltechnische Entwicklung des Charakters trägt stark zur Motivation bei. Zum Ende hin werden die Aufgaben aber immer uninspirierter, wiederholen sich andauernd und alle Skills des Charakters sind schon nach der Hälfte freigespielt, wodurch das als Motivationsfaktor wegfällt.

Sowas kann man halt auch nur beurteilen bzw. überhaupt erst mitbekommen, wenn man das Spiel auch bis zum Ende spielt und eben nicht nur die erste Hälfte testet, wo diese ganzen Mängel noch gar nicht auftauchen und darauf basierend dann eine Kaufempfehlung ausspricht.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 1:32 #

Die Frage ist halt auch was das komplette Durchspielen wirklich bringt. Denn was ist ein doofes Ende ? Das haengt ja auch extrem vom Geschmack ab. Ich finde zum Beispiel offene Enden extrem doof, andere finden das toll. Was also soll ein Tester da wirklich schreiben ohne zu spoilern ?

Bei Witcher gings mir uebrigens genauso, ich hatte extrem viel Spass beim Spielen. Das Ende muesste ich jetzt sogar nachdenken wie das genau war. Nicht dass es schlecht war, aber es ging halt im Gesamterlebnis total unter.

Von daher sehe ich das gleich, das Spiel kann man ohne Ende weiterempfehlen ;)

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 2. Januar 2016 - 12:36 #

Ich stimme Dir zu. Aber es ist immer SEHR subjektiv.
Ich selbst habe z.B. gerade knapp 70 Stunden in Xenoblade Chronicles X auf der Uhr und fühle mich prächtig unterhalten.
Hätte ich mich rein auf den GG-Test verlassen, hätte ich das Spiel (nebst WiiU) wohl nicht gekauft.

Fazit: "Noten" und Wertungen sind immer mit Vorsicht zu geniessen...

Hätte bei gleichem Wortlaut keine Note unter dem Zest gestanden, wäre meiner Meinung nach nichts verloren gewesen, eher noch der Gewinn, dass der Leser unvoreingenommener an das geschriebene "Urteil" herangeht...

Nametutnixzursache (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 1:14 #

Das Headerbild ist ja uralt :D
Seit wann hast du volle, dunkle Haare, Jörg? Das sieht in Wirklichkeit um einiges kahler bei dir da oben aus :-)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45111 - 31. Dezember 2015 - 1:24 #

Ich kann mich noch gut an meine eigenen Anfangstage inklusive dem Lesen diverser Games-Magazine erinnern und habe mich damals immer gewundert, dass selbstgemachte Screenshots meist nie über die ersten Stunden eines Spieles hinaus gingen. Insofern stimmt es definitiv, Spiele wurden zum Bewerten noch nie mit Garantie durchgespielt. Kaufberatung waren die Tests dennoch immer und zwar eine sehr gute.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36245 - 31. Dezember 2015 - 2:15 #

Ich weiß natürlich nicht welche Magazine du gelesen hast, aber wenn ich mir auf Seiten wie Kultpower und Ninretro manche alte Testberichte durchlese, dann muss man sich manchmal schon sehr wundern, wie die Autoren zu so einem Urteil gekommen sind. Wobei es auch aktuelle Beispiele gibt. 80% für Resident Evil: Operation Raccoon City und 87% für Micky Epic: Die Macht der 2 in der M!Games fallen mir auf Anhieb ein.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45111 - 31. Dezember 2015 - 5:04 #

Hm, die meisten Magazine wüsste ich jetzt beim Namen gar nicht mehr, muss ich gestehen. Lediglich "Play the PlayStation" und die "Video Games" (nur die letzten paar Ausgaben) fallen mir da noch ein.
Ich kann allerdings sagen, dass ich damals praktisch nie Fehlkäufe hatte und als Kaufberatung habe ich tatsächlich hauptsächlich eben Vorabberichte und Tests gelesen. Fehlwertungen kommen natürlich damals wie heute vor, aber meinem persönlichen Eindruck nach waren sie früher nicht häufiger vertreten.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 31. Dezember 2015 - 2:35 #

Naja, gerade damals waren Tests immer sehr mit Vorsicht zu geniessen. Ich hab mal fuer den Amiga Legends of Valour gekauft weil es im Amiga Joker 81% bekommen hatte. Und das Spiel war so extrem grottig. Selbst im dritten Versuch vor ca. 2 Jahren ist das Spiel einfach nur grottig. Keine Ahnung wie man da auf so eine Wertung kommen konnte.

Und das war damals extrem bitter, da war ich noch armer Schueler.

Da hat man es heute doch viel besser, mit Internet und den ganzen Previevideos.

Heinrich Lenhardt Freier Redakteur - P - 9648 - 2. Januar 2016 - 19:33 #

Moment, da überseht Ihr etwas. Bis etwa Mitte der 90er Jahre mussten alle Screenshots angefertigt werden, indem man mit Kamera und Diafilm Fotos vom Bildschirm abgeknipst hat. Wegen dem Aufwand (dunkler Raum erforderlich) machte man da Sessions mit möglichst vielen Spielen am Stück. Da hast Du nicht unbedingt alle Save-Disketten von daheim zur Hand bzw. Dir fehlt die Zeit, jetzt groß bis Level 9 zu spielen, um einen Angeber-Screenshot zu machen.

Erst während der PC-Player-Ära ging es mit PCXdump langsam los, dass man jederzeit Screens digital grabben konnte. Auch das war zu Beginn nicht so problemlos (Screenshot führt zu Spiel-Absturz) wie in der modernen Fraps-Ära.

Philipp Koch 17 Shapeshifter - P - 8102 - 31. Dezember 2015 - 1:32 #

Ich habe die ersten 80 Zeilen der Kolumne gelesen und gebe ihr eine 8,5/10.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 31. Dezember 2015 - 1:39 #

Kommentar Kudos :-D

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 1:45 #

Großartig ^^

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 1:47 #

Aber kannst du sie danach denn auch guten Gewissens bewerten? :-)

Philipp Koch 17 Shapeshifter - P - 8102 - 31. Dezember 2015 - 1:51 #

Na klar! Selbst wenn das Fazit am Ende aus einem Artikel der Happy Computer abgeschrieben ist, hat es ja mein Lesevergnügen bis dahin nicht getrübt. ;-)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 2:05 #

Aber wenn das Fazit nun für dich enttäuschend geschrieben wäre, und es deinen Gesamtgenuss merklich schmälern würde? Dann wäre doch die 8.5 gar nicht mehr gerechtfertigt!

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. Dezember 2015 - 5:14 #

Das würde er aber nie herausfinden, weil er das Fazit nie erleben wird. Und weil das der Fall ist, kann auch nichts seinen Gesamtgenuss schmälern!

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 8:50 #

Hahaha. Klasse.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 31. Dezember 2015 - 1:40 #

Kein Star Wars lästern? Warte ich also gespannt auf die Erlebnisse der Familie Langer und Episode 7. ;-)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 31. Dezember 2015 - 1:41 #

Spoilerst du jetzt schon die Neujahrsansprache? ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 2:04 #

MIST! Habe mit Fabian gestern den MoMoCa für kommenden Montag aufgenommen und tatsächlich vergessen, über Star Wars zu reden :-(

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 2:39 #

Was viel über den Film sagt. Kann ich gut nachvollziehen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121603 - 31. Dezember 2015 - 3:27 #

/signed

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 31. Dezember 2015 - 9:33 #

Oh, im Gegenteil. Auch wenn ich diverse Punkte bekritteln könnte, finde ich ihn richtig gut. Symphatische Hauptdarstellerin, nicht zu vergessen!

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 15:02 #

Ich spielte darauf an, dass man ihn aber auch schnell wieder vergisst, weil er so auf Nummer sicher / Fan-Service fährt, dass es mir zumindest sehr schwer fällt, nur eine einzige eigene kreative Idee in dem Film zu erkennen.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 31. Dezember 2015 - 16:41 #

Aha. Also so wie im Vorfeld schon die Marvel-Filme immer abgestraft werden, weil sie nicht 20 Jahre Popkultur mitgestalten können/werden?

Also die Trilogie wird uns schon noch ein paar Jährchen begleiten und der Film lässt sehr viele Mysterien offen die in 8-9 etc. geklärt werden müssen. Allein nach den neuen Episoden wird man schon Episode 7 als Anfangsfilm noch einmal ansehen um zu überprüfen wie sich das ganze zusammenfügt.

Sorry, aber ich finde dieses "Ist kein Film für die Ewigkeit"-Argument in einem Franchise dessen größten Nieten Teil der Popkultur geworden sind (Jar Jar Binks und die dummen Dialoge in Episode 2 SIND bekannt. Da gibts es leider nix dran zu diskutieren).

Zudem finde ich Fanservice so einen ermüdenden Mecker-Begriff. Natürlich ist der Film wenn er von einem Fan gemacht wird, dass was der Fan sehen will. In diesem Fall Abrams der einen Film gemacht hat der Anfang von 4, Mittelteil von 5 und das Ende von 6 als Vorlage nimmt. Wer aber (und das sind ja ein paar) ernsthaft behauptet die Handlung wäre gleich bzw. ein Remake von 4, der hat den Film nicht wirklich geschaut. Schon einen Milimeter unter der Hommage-Oberfläche stecken sehr viele Elemente die in Star Wars wirklich neu sind (und dass selbst wenn ich das Expanded Universe dazu nehme).

Zudem würde ein Film mit Fanservice nicht die Massen und einen Großteil der Kritiker nicht so begeistern. Ein Fanservice-Film müsste im Gegenteil nur den Fans gefallen. Daher würde ich Star Wars eher einen Mainstream-Service-Film nennen. ;) Und das war es ja nu auch schon in jeder Episode.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 16:58 #

Man kann ja von den Prequels halten, was man will, aber was es allein schon in Episode 1 für neue Ideen gab mit Naboo, Kampfdroiden, Coruscant, Podrennen usw. muss man rückblickend schon würdigen. Episode 7 hat die gleichen Raumsschiffe, strunzlangweilige Planeten in drei Klimazonen und wie du ja auch schon sagst, eine Handlung, die nahezu ausschließlich aus Versatzstücken aus 4-6 besteht. Verdammt, sie haben sogar den Todesstern noch mal recycelt. Da muss man schon tief unter die "Hommage-Oberfläche" blicken. Wirklich neu ist nur, dass nun irgendwie jeder mit einem Lichtschwert umgehen kann und man sich Jedi-Tricks einfach selbst beibringt... Oh, und der Imperator ist größer geworden ;)

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 31. Dezember 2015 - 17:17 #

Klar haben die Prequels viel neu gemacht. Die Prequels haben auch tolle Ideen die nur an der Auführung scheiterten. Im Gegenzug macht 7 nichts neues, aber dafür einen soliden Film mit guter Unterhaltung, witzigen Dialogen und sympathischen talentierten Darstellern. Kommt halt drauf an was man persönlich lieber sieht.

Ich habe lieber gute sympathische Unterhaltung, als einen schwachen Film über dem ich dann in 20 Jahren sagen kann: "Aber die Handelsföderation und Midichlorianer waren zumindest mutig."

Das Ende deines Postes zeigt doch sehr schön, dass du an der "Remake"-Oberfläche nicht kratzen willst. Der Film hat sehr viele "Jason Bourne" Momente in denen durchaus klar wird, dass es noch einen Grund haben wird, dass die Figur mehr kann als man erwarten würde. Man sieht sogar, dass sie stellenweise selbst überrascht ist davon was gerade mit ihr passiert.

Viele die sich mal schnell ne Meinung bilden wollen nehmen da etwas als "Plothole" und Filmfehler, dass meiner Einschätzung nach (auch nach allem was während und vor der Produktion so im Umfeld im Gespräch war) einfach der Pilot-Film-Charakter ausmacht. Einen Startpunkt zu schaffen in dem sich sowohl die weitere Geschichte als auch die Lücke der 30 Jahre nach und nach erschließen. Gerade bei dem "Erwachen" von Fähigkeiten gibt es da zu viele Möglichkeiten die mir einfallen und die ich nicht auf: SCHLECHTES DREHBUCH. Zurückführen werde, bis nicht Episode 8 oder 9 da sind. ;)

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 31. Dezember 2015 - 17:39 #

Größer geworden? War das nicht einfach nur eine Projektion oder hab ich das falsch verstanden?

Maulwurfn (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 17:51 #

Projektion, der Imperator in Empire Strikes Back war ähnlich gross projeziert.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 31. Dezember 2015 - 18:27 #

Ich rechne ja fast damit, dass der Echte am Ende nur so nen halber Meter ist und was kompensieren muss. Wenn man sich Starkiller und seine Holo-Avatar so ansieht.

Der postet sicher auch andauernd im Netz wie scheiße Fallout 4 aussieht.

Leser 16 Übertalent - P - 5479 - 2. Januar 2016 - 0:16 #

Ich bin einfach zu alt für JJ Abrams Hang zur maßlosen Übertreibung mit gleichzeitig vollkommenem Mangel an Fantasie.
Ansonsten war der Film ganz gut. Insbesondere der Climax "auf der Brücke".

Ich denke was die Hauptdarstellerin, bzw. ihre Rolle angeht werden wir noch einige Überraschungen erleben, die dann im Nachhinein vermutlich wieder als vorhersehbar gescholten werden.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 31. Dezember 2015 - 12:17 #

Gestern schon? Aber, aber...das ist ja Betrug am User! ;)

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 31. Dezember 2015 - 18:27 #

Es stimmt schon. Von einem gewissen Standpunkt aus.

Vampiro Freier Redakteur - - 121603 - 31. Dezember 2015 - 2:27 #

Sehr gutes LL, dem ich im Kern nur zustimmen kann.

"Es kann nur darum gehen, jeden Titel genügend lange zu spielen."

--> so schaut es aus. Und genügend kann "auch" heißen: Durchspielen (z.B. war mein Gesamteindruck NACH dem Durchspielen von Devil's Third ein anderer als während des Durchspielens, weil alles gut zusammenkam, obwohl es nicht storylastig war).

Die entscheidende Frage wirft Jörg ja auch auf:

"Wie lange ist "genügend lange"?"

Sehr schwierig! Z.B. bei meinem Check (und das ist ja "nur" ein Check) für Hegemony - Clash of the Ancients habe ich über 15 Stunden Spielzeit investiert, was auch nötig war, z.B. wichtige Details wie "man kann für supply lines Fischer verbinden und braucht keine Brücke" habe ich erst nach gut 10 Stunden gemerkt...

Jörg sagt ja:

"Da MGS5 aber viele Features erst nach etlichen Stunden einführt und zudem ein sehr storylastiges Werk ist, reichen zehn Stunden sicherlich nicht aus für einen sich an Core Gamer richtenden Test. Aber müssen es wirklich mehr als 30 oder 35 sein?"

GENAU! Und das ist letztlich eine hohe Kunst: Woran merkt man WÄHREND DES TESTENS ("Spielens"), dass 30, 35 Stunden reichen, weil nix mehr neues kommt? Warum spielt man nach 15 Stunden weiter, weil man denkt, es kommt noch was? Oder nach 20? Nach 25? Oder woher weiß man, dass eine Spielmechanik existiert die man (warum auch immer) noch nicht gesehen hat (und spielt deshalb weiter)? Manchmal sieht man auch etwas völlig falsch (imho --> Dungeon of the Endless Test = fail, weil es eben NICHT random ist wie weit man kommt). Das ist, glaube ich, eine der höchsten Künste beim Spiele testen. Zu wissen, wann man genug gesehen hat. Und dann auch tatsächlich genug gesehen zu haben.

Retroperspektiv lässt sich immer (aus Spielersicht) leicht sagen "Ja, aber...". Ist aber für die Tests net so leicht. Fehler können passieren. Andere Fehler dürfen eigentlich (wegen der "Vorerfahrung" ;-D) nicht passieren (--> Rome 2; mittlerweile sicher besser, aber z.B. die Enzyklopädie ist voller Fehler..........).

Die Tests bei GG insgesamt finde ich sehr gut und sie haben Tiefe. Und da es, anders als z.B. zunehmend bei der Gamestar, bekannte Gesichter sind, die schreiben, kann man sich auch seinen Teil denken und es richtig interpretieren (z.B. steht Karsten auf MMOs ;-) ). Ich mag darum auch die Meinungskästen sehr.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. Dezember 2015 - 5:16 #

"wichtige Details wie "man kann für supply lines Fischer verbinden und braucht keine Brücke" habe ich erst nach gut 10 Stunden gemerkt..."
Vor 3 Tagen habe ich bei einem Spiel, bei dem ich mittlerweile mehrere hundert Tage Spielzeit zähle (Ja, ist schon was älter :D), noch eine neue Funktion entdeckt :O

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 31. Dezember 2015 - 9:53 #

Dem ich auch so zu. Allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass ein schlechtes oder schlimmer noch ein nicht vorhandenes Ende durchaus das Spiel (oder den Film, die Serie...) im Bezug auf den Gesamteindruck massiv beschädigen kann. Teilweise sogar soweit, dass ich sagen könnte bzw. müsste "das Spiel verdient eine 8-9, aber empfehlen kann es trotzdem nicht (mehr)".

Michi 14 Komm-Experte - P - 2550 - 31. Dezember 2015 - 9:18 #

Stimme total zu. Wenn man nach nen paar Jahrzehnten weiß, wie der Hase läuft, ändert sich eine Wertung nach ein paar Stunden Spielzeit nicht mehr. Naja, in der Regel.
MGS wird für mich nicht schlechter, nur weil es in die Länge gezogen wird. Bei Witcher weiß ich nach ner Stunde, dass es sich auch 30 Stunden hervorragend trägt. Und Fifa kann ich nach 5 Minuten bewerten.
Doch da gibt es dann noch Blender wie Dragon Age für mich oder Alien Isolation für Euch, oder? ;-)

knallfix 14 Komm-Experte - 1963 - 31. Dezember 2015 - 10:27 #

DA:I wurde bei GG nie gespielt, dass bekam gleich so seine 9,5.
Ist ja schließlich von Bioware und aufgrund langjähriger Erfahrung weiß man bei GG, Bioware macht(e) herausragende Spiele.

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 11:12 #

Wenn du mit "nie gespielt" "65 Stunden+ Spielzeit für den Test" meinst, hast du Recht.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 31. Dezember 2015 - 11:03 #

"Bei Witcher weiß ich nach ner Stunde, dass es sich auch 30 Stunden hervorragend trägt."

Nö. Beim Witcher 3 war ich nach der ersten Stunde begeistert, nach der Bloody Baron Quest einfach nur völlig begeistert und geflasht und dann wurde mein Gesicht wurde immer länger je weiter ich die Hauptquest durchgespielt habe... Die machten beim Witcher grundlegende Dinge deutlich schlechter als bei deinem "Blender" Dragon Age: Inquisition.
Das Balancing ist miserabel, Charaktere und Romanceoptionen wie Triss wurden einfach abgefertigt. Bei Inquisition war es Mist überall 08/15 Sammelkram zu finden, die laufenden Schmugglerverstecke auf Skellige oder die 08/15 Leiche mit Brief und Schlüssel sowie Truhe in der Nähe beim Witcher waren aber ok? Das Diebstahlsystem war völliger Mist und wurde schon bei Gothic 1 konsequenter umgesetzt. Die Welt nahm gerade im späteren Verlauf keinerlei Notiz von deinem Spielfortschritt, da tötet man Radovid und es passiert genau nichts?
Und jetzt kommt der Knaller - die Hauptstory war mau und völlig konfus, ich verstehe bis heute nicht warum da alle drauf abfahren - Witcher 3 hatte z.B. mit der Bloody Baron deutliche bessere Nebengeschichten als die Hauptgeschichte. Auch Heart of Stone war da in jedem Belang besser als das Hauptspiel und hatte durch die höheren Gegnerlevel und dem linearen Aufbau auch ein besseres Balancing. Witcher 3 hätte soviel besser sein können, wenn sich CD Project nicht laufend selbst mit Kleinigkeiten ins Knie geschossen hätte...
Ich habe sowohl in DA:I als auch in Witcher3 jeweils dreistellige Spielstunden gesteckt, hatte mit beiden Titeln viel Spaß. Aber wenn du nun behauptest, dass DA:I ein Blender ist, du aber im Gegenzug den Witcher nach einer Stunde korrekt einschätzen kannst, dann muss ich laut lachen...

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 31. Dezember 2015 - 12:36 #

Zustimmung, bedingungslos in allen Punkten. Ausnahme: Witcher-DLC, da nicht gespielt.

Ergo: Beides sind großartige Spiele mit unterschiedlichen Schwächen.

Walter Paddick 10 Kommunikator - 490 - 9. März 2016 - 17:49 #

Das Problem ist nur: Die Fragezeichen und Schmuggler/Banditen Verstecke waren Füllmaterial. Bei DA:I waren das die eigentlichen Nebenquests.
Es gab nicht ein einziges Nebenquest, welches über 1/15 Fellen, 7/13 Scherben, 9/20 whatever hinausgingen.
Fragezeichen lassen sich auf der Karte ausblenden und man braucht sie auch nicht beachten.
Für das Spiel hat das keinerlei Konsequenzen, während ich bei DA:I dieses Zeug machen muss, um z.B. neue Gebiete freizuschalten, sprich in der Story überhaupt weiter zu kommen.
Deswegen hinkt Dein Vergleich auch total. Ich muss in Witcher 3 nicht 1 Fragezeichen aufdecken, um weiter zu kommen.

Und weil Du ja von dreistelligen Stundenzahlen sprachst: DA:I 102 Stunden, der Witcher aktuell 279 Stunden, ohne Hearts of Stone angefangen zu haben.

Maulwurfn (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 10:34 #

Jut, jut!

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 31. Dezember 2015 - 10:43 #

Problem scheint zu sein, dass 2 Welten aufeinander prasseln: Auf der einen Seite die Welt der Wunschdenker (Spiele bis zum Ende für einen Test durchspielen), auf der anderen Seite die Realität.

Wäre für GG oder andere Medien/Plattformen auch gar kein Problem, dieses zu bewerkstelligen. Bei gleichen Ressourcen, muss dann woanders "gespart" werden. Spiele werden immer bis zum Ende gespielt? Dafür gibt es weniger Tests.

Ob die drastische quantitative Reduzierung, aber zu einer ebenso drastischen qualitativen Steigerung der Tests führt, das wage ich zu bezweifeln.

Ist es wirklich so wichtig, dass das Ende eines Spieles bekannt ist, als dass hierfür andere Spiele nicht mit einem Test bedacht werden? Für mich ein klares nö.

Sp00kyFox (unregistriert) 1. Januar 2016 - 18:25 #

bei der kritik an tester geht es aber auch eigentlich nicht um das erleben der schlusscutscene oder der letzten mission (auch wenn sich jörgs kolumne zwecks seiner eigenen position darauf versteift), sondern um die erfassung des gesamten roten gameplay&story-faden des spiels. klar, die ersten zwei drittel von MGS5 werden durch das letzte drittel nicht nachträglich schlechter, das spiel als gesamtwerk (dessen bewertung zur frage steht) allerdings schon. genauso würde umgekehrt ein spiel auch besser werden, wenn es nach einem enttäuschenden ersten part überraschend grandios weiter macht.

natürlich tauchen solche überraschenden qualitätsschwankungen in den meisten titeln nicht auf. aber es passiert halt immer mal wieder und das sind dann auch die schwierigen test-fälle bei denen es dann zurecht lange kontroversen zwischen redaktion und user gibt.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 31. Dezember 2015 - 11:10 #

Ein Test ist ab dem Zeitpunkt berechtigt, ab dem der Tester die Essenz des Spiels erkannt hat. Das kann ebenso nach einer Stunde der Fall sein oder auch nach 100 Stunden.
Manchmal ist es auch nach dem Durchspielen eines Spiels nicht der Fall, besonders bei ganz schlechten Spielen denn wenn nach 100 Stunden noch nicht klar ist, worauf ein Spiel überhaupt hinausläuft, kann es nicht wirklich gut sein.
Insofern ist die Forderung nach dem Durchspielen von Spielen eine Forderung nach dem Durchspielen von schlechten Spielen.
Ich spiele gerade Minecraft auf der U. Nach ca 1, höchstens 2 Stunden hat man die Faszination dieses Spiels kapiert und ist in der Lage eine Wertung abzugeben. Wer diese Kreativitäts-Freiheits-Geschchte ablehnt, kann ebenfalls eine Wertung abgeben, wenn auch eine schlechte. Nur: wenn er Spieletester ist, muss er dann auch nachvollziehbar reinschreiben, was für eine Essenz vorliegt, sodass der Leser selbst entscheiden kann, ob ihn Freiheit und Kreativität stören oder nicht.
Deswegen liest man ja auch oft die Formel "nicht für jedermann, aber wer RTS mag oder Jörg Langer heisst, sollte es sich anschauen".

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 31. Dezember 2015 - 10:58 #

Mir sind die althergebrachten Tests im Allgemeinen mittlerweile eigentlich völlig egal und höchstens eine Erinnerung daran, wann ein Spiel erscheint.
Wenn mich ein Spiel interessiert, muss mir ein Text oder Video einen möglichst tiefen Eindruck verschaffen, damit ich abwägen kann ob sich die Anschaffung lohnt. Dies kann eine einzige Quelle oft schon garnicht erreichen, da z.B. nur auf einem System getestet wird/werden kann und mir eben nur der PC wichtig ist.

Inhalt und Endnote eines Reviews gehen einfach zu oft konträr zu meinen eigenen Vorlieben. Als Beispiel werfe ich einfach mal den GG-Test zum noch recht frischen Warhammer: Vermintide in den Raum geworfen, das hier eine, wenn sie denn wichtig sein sollte, ziemlich niedrige Wertung bekommen hat, mir aber Spaß macht wie seit vielleicht Bad Company 2 kein anderes MP-Spiel.

Ich schaue auch fast jedes Video von TotalBiscuit, der eben auch nur ein "Deep-Impressions-Video" zu einem Titel abliefert und sich nie als Tester/Reviewer betiteln lassen möchte. Und nur weil er ein Game in höchsten Tönen lobt, heißt es auch längst nicht (auf Grund verschiedener Vorlieben sogar: meistens nicht), dass das Spiel was für mich ist.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86762 - 31. Dezember 2015 - 11:05 #

Herr Langer, zum ersten Mal in meinem Leben haben Sie mich richtig wütend gemacht. Ein Spiel nicht durchspielen widerspricht meiner ganzen Spielephilosophie, schließlich ist es das unbeschreibliche i-Tüpfelchen zufrieden den Abspann anzuschauen im Hochgefühl sich das erarbeitet und etwas geleistet zu haben und dabei die gesamte Spieleerfahrung Revue passieren zu lassen. Wer wollte behaupten er könnte den Faust oder den Hamlet verstehen, der nicht das Ende dieser Werke gelesen hat? Und ich leide manchmal an guten Tagen( sonst bleibt mitunter nicht einmal Zeit für diese Reflexionsleistung...)wie ein Hund darunter, dass ich durch Arbeit und Familie immer seltener in den Genuß komme dieses i-Tüpfelchen zu erleben.
Aber meine Aufregung wärte nur so lange wie ich die Überschrift Ihres Artikels las. Nein, Sie haben mich überzeugt, Ihr Appell an das logische Denken hat bei mir verfangen, zum Testen ist es sicher nicht nötig das Spiel, was man darunter auch immer versteht, durchzuspielen. Ein sehr schöner rhetorisch feiner Text, ideal zum Jahresausklang. Chapeau und Danke für den Perspektivwechsel vom Spieler zum Tester. Vielen Dank.
An dieser Stelle einen guten Rutsch ins neue Jahr an alle Leser und Schreiber dieser Seite.

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 2. Januar 2016 - 2:57 #

Schöner Kommentar. Geht mir auch so. Seit ich Familie habe fehlt "leider" oft die Zeit zum zocken und durchspielen. Aber mit Frau und Kind Zeit zu verbringen ist auch schön. :-)

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86762 - 2. Januar 2016 - 18:31 #

Das wollte ich ganz sicher nicht in Frage stellen, nur schaue ich mitunter doch etwas wehmütig zurück und denke, es wäre schon toll noch einmal soviel Zeit ganz ohne schlechtes Gewissen für Spiele zu verbraten wie zum Beispiel vor 15 Jahren. Dennoch würde auch ich meine Familie für kein Spiel der Welt eintauschen wollen... Außer vielleicht für Ultima X das sich an Ultima VII orientiert ;-)

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 31. Dezember 2015 - 11:23 #

Stimmt alles.
Ein Spiel sollte einem von Anfang an fesseln

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10455 - 31. Dezember 2015 - 11:31 #

Oha, da hat mich Jörg fast gehabt. Und dann liefert er mit der Happy Computer das Gegenargument. Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass nicht wenige HC-Tests totaler Murks waren. Zugegeben, weniger als das z.B. im Joker-Verlag der Fall war, wo schon mal gerne unfertige Alphas oder auch einfach Screenshots "getestet" wurden.
Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass Heinrich von durchschnittlich zwei Stunden Testzeit pro Spiel sprach. Mit dem Resultat, dass das Testfazit zu SimCity ungefähr lautete "Wir glauben nicht, dass SimCity das Zeug dazu hat, langfristig zu motivieren." Ähnliche Zeilen lassen sich unter vielen der damaligen Tests finden (in die eine oder andere Richtung). Und zum Großteil haben die Tester mit ihrer Prognose sogar Recht. Aber eben nur zum Großteil.
Bei anderen Spielen haben sie sich die Prognose verkniffen. Der Leser merkt dennoch schnell, dass nur oberflächlich getestet wurde. Anders sind z.B. einige Sätze aus Vinnies Prince of Persia-Test nicht zu erklären.
Jörg sagte in einem Podcast mal über das Ur-GTA, dass sich damals niemand in der GS-Redaktion vorstellen konnte, dass dieses Spiel langfristig Spaß machen könnte. Usw. usf.
Das sind alles Beispiele der Kategorie: Hätte man es länger gespielt, hätte man es besser gewusst.

Mein Punkt ist nicht, wie furchtbar schlimm früher alles war. Sondern: Begrenzte Ressourcen erhöhen die Fehlerwahrscheinlichkeit. Expertise hilft meist. Aber nicht immer.
Nun hat sich gerade in diesem Punkt in den letzten 30 Jahren vieles zum Positiven gewandelt. Der Gesamt-Testoutput je Redakteur hat sich verringert. Dafür stecken in einem einzelnen Test heutzutage so viele Arbeitsstunden wie nie zuvor. Die systemische Problematik bleibt aber. Und es bleibt eine Abwägungsfrage, wie damit umzugehen ist. Ich meine, dass die GG-Redaktion darauf überwiegend überzeugende Antworten findet.

Nur der Argumentationslinie "Was früher super war, kann heute nicht schlecht sein." kann ich mich nicht anschließen. Früher war gar nichts super. Heute zwar auch nicht, aber es ist besser.

P.S.: Jörgs Argument mit den Sonderheften zieht übrigens nicht. Für diese wurden alte Spiele vom Speicher entmottet, um neue Screenshots anzufertigen. Logisch, dass man für diese nicht eigens das gesamte Spiel durchspielt.

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2137 - 31. Dezember 2015 - 11:39 #

Ein interessantes Statement, dem ich im Großen und Ganzen zustimme.

Interessant finde ich vor allem den Vergleich zu Happy Computer & Co. Ich finde, das ist schon etwas schwerer zu vergleichen. Gerade in den Anfangszeiten, also Happy Computer, ASM, später dann Power Play, etc. gab es ja einige Systeme mehr zu berücksichtigen. Nimmmt man dann den zur Verfügung stehenden Platz in einem Magazin, so wurden viele Spiele doch recht kurz und knapp, teils wirklich nur mit einem schnellen Fazit versehen. Das war damals wohl nicht anders möglich, ich würde sogar vermuten das manch Spiel da wirklich nur schnell angespielt wurde.

Auf kultboy.com oder auch kultpower.de kann man sich ja viele Testberichte der damaligen Zeit anschauen, bei ersterem ist gerade die Mag vs. Mag Rubrik recht interessant, da es damals teils schon ziemlich unterschiedliche Auffassungen zu gewissen Spielen gab, beispielsweise Rise of the Robots; die einen haben es (warum auch immer) gefeiert, bei den anderen wars ein absoluter Flop.

Das gibts sicherlich auch heute noch, jedoch in abgemildeter Form. Die Spielemagazine zu Zeiten der ASM steckten halt auch noch in den Kinderschuhen, da sind heutige Spieletests schon deutlich detaillierter und ausführlicher.

Dennoch lese ich die alten Tests auch heute noch gerne. Die ASM hatte eher einen jugendlichen Schreibstil, die Power Play hingegen war da etwas ernsthafter, das Lesen hat trotzdem immer viel Spaß bereitet und man hat sich auf die nächste Monatsausgabe tierisch gefreut.

Schöne Zeit. Wer etwas in Erinnerungen schwelgen will, dem seien die beiden obigen Seiten nur zu empfehlen :)

chrislzissl (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 11:39 #

Das Problem ist denke ich, dass die leute ihre Kaufentscheidung oft zu früh treffen und damit sich nicht ausreichend informieren. Was Spielejournalisten treiben (wie lang sie spielen) ist im Prinzip egal, solang die Bewertung und Einschätzungen gültig sind.
Früher habe ich es mir 10 mal überlegt das Geld in die Hand zu nehmen und ein Spiel zu kaufen. Davon sind heute vielleicht noch 4 mal übrig aber dennoch informiere ich mich. Wenn ich dann das Spiel für schlecht befinde aus Gründen die der Einschätzung meiner Informationsmedien widersprechen, fühle ich mich natürlich im Stich gelassen. Dazu kommen natürlich Genre spezifische Unterschiede (Eine Rennsimulation kann noch so gut sein, es macht mir einfach keinen Spaß im Kreis zu fahren).

Aber die Leute, die ein Spiel vorbestellen kann ich einfach nicht verstehen. Das ist die Geißel der Spieleindustrie. Viel Geld in Werbung stecken und Boni reinschmeißen damit die mehrzahl nicht die Wertungen abweartet. Wer sich dann im Nachhinein beschwert, dass das Spiel anders bewertet ist als man das selbst einschätzt ist arm dran und ein typisches Kind dieser Zeit.

Meine persönliche Meinung ist: Spiele erscheinen lassen, Wertungen abwarten, noch ein paar Tage warten und Fachpresse (international) vergleichen und dann kaufen oder nicht. Wer dann ein Spiel kauft und es aus fehlendem Spaß nicht zu Ende spielt sollte den PC abgenommen bekommen! (Zeitgründe sind was anders)
Ich finde Spiele sollten beendet werden. Wer geht denn ins Kino schaut sich die ersten 80 Minuten an geht raus und sagt: Naja war ganz gut soweit aber das Ende ist ja klar, oder es war "so ein bischen komisch, ich habs nicht verstanden, aber ich lass die Handlung nicht am Ende alles aufklären sondern mag gerne schon mittendrinn alles verstehn, also geh ich". Oder bei einem Buch. Für alle Steam-Sale Junkies: 5€ x5 sind schon 25€ legt die besser an. Statt euch 5 ("ganz nette" Spiele zu kaufen und sie nicht fertig zu spielen. Kauft die Retail-Packung im laden für 1 Spiel und ihr werdet das fünffache an Spaß haben und es durchspielen!!

(zum Thema: wie das die Spieletester machen ist mir eigentlich wurscht. Ich finde es Schade dass nicht alle Tests auf durchgespielen Resultate basieren, aber verständlich. Manche tester spielen es ja dann trotzdem noch fertig. Insgesamt hab ihc mich in den letzten 20 Jahren von Spielemagazinen gut informiert gefühlt. Auch wenn Outcast natürlich klar unterbewertet war :P)

In diesem Sinne ein frohes neues Jahr schonmal!

Ridger 22 Motivator - P - 34726 - 31. Dezember 2015 - 11:41 #

Bin mit den Tests von Power Play, PC Player, PC Joker usw. aufgewachsen und noch nie war es mir wichtig zu erfahren, ob das Ende eines Spiels etwas taugt oder nicht. In dem Test muss stehen, wie das Spiel funktioniert und was daran nicht funktioniert. Der Test an sich muss mich unterhalten. Daraufhin kann ich selbst entscheiden, ob es anschaffenswert ist oder nicht. Bis heute hat das in den meisten Fällen geklappt und ich bin dankbar für Jörg und Co., dass das Testen von Spielen noch nicht abgeschafft wurde.

sadan 12 Trollwächter - 1012 - 31. Dezember 2015 - 11:58 #

Da gibt es ja wirklich Titel, die man nur auf Krampf durchzocken will...MUSS! Weil die Kohle einfach zu schade drum ist :-D

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 31. Dezember 2015 - 15:15 #

Naja, wenn es danach geht, würden einige meinen, dass ich Geld vernichte. Aber ich verkaufe ja auch weiter.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 31. Dezember 2015 - 12:04 #

Wenn man sich mal die globalen Achievements bei Steam anschaut uns als Indiz nimmt, scheinen eh über 2/3 der Spieler ihre Spiele nicht durchzuspielen, geschweige denn über die erste Hälfte hinwegzukommen. Da stellt sich mir zumindest die Frage, wem das Durchspielen für die Tests denn nun was bringt, wenn nicht mal die potenziellen Adressaten jeweils das Ende erleben werden. Zählen da nicht 8 von 40h Spaß gehabt auch schon genug?

Vielleicht macht es ja Sinn, zusätzlich zu Voll-Durchgespielt-Tests auch eine andere Berichtskategorie anzubieten – vielleicht "Check" genannt ;).
Und ich als Indie-Checker bin im übrigen heilfroh, dass ich da nicht die Spiele für durchspielen "muss". Dann könnte ich so etwas in meiner Freizeit nämlich definitiv nicht leisten und hätte auch bei vielen – auch guten – Titeln beileibe nicht die Motivation dazu.

Des Weiteren, wo wird dann eigentlich die Grenze bei Spielen ohne übergreifende Story/Kampagne von den "Muss durchgespielt werden"-Rufern gezogen, bspw. im 4X-Genre?

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 12:08 #

Ich träume von einer Welt, in der Redakteure im PC- und Videospielbereich pro Arbeitsstunde bezahlt werden und die eigentliche Spielzeit für eine Vorschau oder einen Test auch als echte Arbeitszeit durchgeht. Natürlich muss das Plus an Mehrkosten dann weltweit auf die Leser abgewälzt werden. Gleichzeitig müssten alle privaten Blogs und Lets Player verboten werden, damit es keine kostenlosen Alternativen mehr gibt. Ob in dem Fall immer noch so viele auf ein Durchspielen eines 60-Stunden-Titels beharren würden? Und meine Reviews zu den diversen Online-Rollenspielen könnte sich dann wohl kaum jemand mehr leisten. HAHAHA - was ein lustiger Gedanke

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 12:29 #

Das ist vor allem ein sehr verbitterter Gedanke. Dass der Job ein harter ist, vor allem als freier Journalist, daran zweifelt hier glaube ich niemand, der minimal nachdenken kann.

Aber ich glaube auch das Qualität entlohnt wird.

Sich über Blogs und Lets Player aufzuregen, ist so als würden Comedians sich echauffieren, dass es Leute gibt die tatsächlich in ihrer Freizeit lustig sind. Einfach so. Kostenlos! ;)

Damit du das nicht in den falschen Hals bekommst:
Ich lese deine Tests hier sehr sehr gerne, weil ich Testduktus und Schreibe sehr angenehm finde. Das ist halt Qualität. Aber wenn sich professionelle Journalisten mit Blogs oder pubertierenden, (häufig) vor sich hinfluchenden Youtubern vergeleichen, kann man den Laden eigentlich auch komplett dicht machen.

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 12:52 #

Dank dir für das Kompliment! :-)

Ich vergleiche meine Arbeit übrigens nicht wirklich mit Youtubern und Bloggern. In dieser Fantasy-Welt würden die horrenden Preise für Tests und Co. nur derart hoch ausfallen, dass man jede Art der günstigen Alternative im Keim ersticken müsste, um nicht auf einen Schlag den gesamten Berufsstand zu beerdigen. ;-)

In der echten Welt verdingt sich wohl niemand wegen des Geldes als Spiele-Redakteur, sondern weil wir es lieben, über unser Passion zu schreiben. Daher sind wir auch bescheuert genug, um regelmäßig nach Feierabend oder am WE Zeit in unseren Job zu investieren. Schade nur, dass dieser oft extreme zeitliche Aufwand hinter unserer Arbeit teilweise mit überheblichen Kommentaren abgetan wird.

Nicht falsch verstehen: Mir geht es nicht um konstruktive Kritik. Ich bin nicht perfekt, schreibe nicht perfekt und schätze auch mal ein Spiel falsch ein. Und diese inhaltlichen Dinge dürfen und sollen natürlich unter jedem Artikel von mir angesprochen werden. Doch wenn ich hier teils lese, was der Eine oder Andere für unrealistische Erwartungen an eine Leistung hat, für die er wenig bis gar nichts bezahlen muss, kann ich echt nur den Kopf schütteln.

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 13:03 #

Sehr gerne! Ehre, dem Ehre gebührt ;)

Und was den Zeitaufwand angeht: Jo, der ist da! Aber auch nur, weils ein extrem lässiger Beruf ist. Geld zu bekommen, dafür dass man spielt ist schon top ^^
Bei mir wäre das die Schauspielerei. Ist aber eben deswegen pekuniär nicht mein Hauptbereich. Besser als im Kaufland an der Kasse stehen ist aber wohl das eine, als auch das andere. Auch wenn der Nettostundenlohn vielleicht im Kaufland sogar höher wäre.
Man erkauft sich einen "coolen" Beruf eben mit niedrigeren Löhnen oder eben horrenden Überstunden. Aber das sucht man sich dann ja auch irgendwie aus.

Anywho: Keep up the good work!
Und guten Ruscht! :)

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 13:10 #

Komm selbst gut ins neue Jahr!

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 31. Dezember 2015 - 12:43 #

Ich würde es dir gönnen, ehrlich! Genauso wie ich auch vielen sozialen Berufen mehr Gehalt gönnen würde.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36245 - 31. Dezember 2015 - 13:55 #

Und ich träume von einer Welt, in der Redakteure mehr Zeit in das Spielen und weniger in das Schreiben des Testberichts stecken können. Ich lese bei Reviews fast immer nur die Meinungs- und die Wertungskästen. Manchmal vielleicht noch den Abschnitt über die Technik, wobei da Seiten wie Digital Foundry einfach besseres Equiqment haben um diese zu analysieren. Das hängt natürlich auch mit den Spielen zusammen, die zumindest im AAA-Bereich selten was Neues wagen.

Solange man keine Gurken testen muss, ist es doch sicher auch ganz cool lang erwartete Spiele vor allen anderen zocken zu können. Zumindest solange man noch keine Frau+Kinder hat und in einem Alter ist, indem es einem nichts ausmacht die Nacht durchzumachen.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 31. Dezember 2015 - 15:01 #

Schön, dass du es mal ansprichst. Vielen Leuten ist leider evtl. auf Grund mangelnder Lebenserfahrung völlig unklar was für einen virtuellen Stundenlohn in DE Leute für bestimmte Tätigkeiten bekommen. Auch im journalistischen Bereich höre ich Schauermärchen für die ich persönlich am Morgen nicht aufstehen würde. Aber trotzdem macht die Arbeit vielen Spaß. Jetzt denken aber andere auf Spielejornalismus bezogen: "Boh Ey! Der spielt den ganzen Tag die neuesten AAA Games für Umme und bekommt noch einfach so Kohle und der meint jetzt noch das wäre Arbeit WTF!" Die Meinung von dummen Leuten werdet ihr nicht ändern können, wahrscheinlich noch nicht mal GG , wo der Chefredakteur in den Kommentaren schreibt, mit den Berichten zur Tokio Game Show vom Jörg und auch nicht mit der Doku bei GG die von der Weihnachtsaktion kommt. Ist leider so. Keinen Kopf machen und bitte weiter so viel Herzblut in 2016 einbringen. Wünsche einen Guten Rutsch!

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 15:18 #

Du meinst damit aber hoffentlich nicht meinen Kommentar, oder? ;)

(http://www.gamersglobal.de/news/108388/langer-laestert-wieso-man-spiele-zum-testen-nicht-durchspielen-muss#comment-1618488)

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 31. Dezember 2015 - 15:31 #

Nein dich meine ich nicht und das weißt du auch. Ich meine Leute mit denen man nicht diskutieren kann und die kein Plan haben, wozu du, nach dem was ich gelesen habe, nicht gehörst.

RobGod 15 Kenner - 2820 - 31. Dezember 2015 - 15:43 #

Das wusste ich eben nicht, sonst hätte ich ja nicht gefragt ^^

Nun denn, nachdem ich erst hinterher gesehen habe, dass ich hier schon mal Guten Ruscht (sic!) gewünscht habe, behalte ich das jetzt einfach mal bei:
Guten Ruscht! :)

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 15:09 #

Es ist schwer da die Grenze zu ziehen. Spielst du wirklich nur aus beruflichen Gründen, insbesondere was diese Online-RPGs angeht? Ist das nicht trotzdem noch ein Hobby, dass den Ottonormal-Verbraucher eigentlich viel Geld kostet? So als Außenstehender ist die Vorstellung für das reine Spielen voll bezahlt zu werden (insbesondere bei langen Titeln) noch immer etwas seltsam.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 31. Dezember 2015 - 15:17 #

Das ist eben die Denkluecke. Bilder/Test/Artikel muessen auch noch erstellt werden.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 31. Dezember 2015 - 15:19 #

Davon rede ich ja nicht, sondern von der reinen Spielzeit, die ich nicht komplett als "Arbeitszeit" einordnen würde bzw. ist das schon eine Luxus-Vorstellung.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 31. Dezember 2015 - 15:26 #

Du sprichst von voller Bezahlung, das schliesst die Artikelarbeit mit ein. - Nichtsdestoweniger: die Grenzen beim Spielen sind sicher fliessend, wobei bei den Spielen sicher keine freie Auswahl ist.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45111 - 1. Januar 2016 - 9:36 #

Hm. Es gibt so viele Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen, trotzdem werden die voll entlohnt. Ich finde die Denkweise "Es ist ja irgendwo auch Freizeitvergnügen, daher sollte es keine (volle) Entlohnung geben" merkwürdig. Wenn ein Redakteur ein Online-RPG spielt, um seinem Arbeitgeber später einen Test dazu geben zu können, dann ist das kein Hobby mehr. Und das ist völlig unabhängig davon, ob derselbe Redakteur dasselbe Spiel auch rein privat spielen würde.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 1. Januar 2016 - 10:40 #

Wobei der Übergang zur Freizeit dann auch fließend ist und man manchmal darin "verfällt".

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26387 - 1. Januar 2016 - 19:25 #

Ich denke da haengt es halt auch davon ab was genau bezahlt wird. Wenn ein Produkt abgegeben wird, ist die reine Arbeitszeit voellig irrelevant. Das ist ja in einigen Berufen so, da muss halt jeder fuer sich entscheiden ob ihm die Bezahlung die reingesteckte Muehe wert ist.

Sicherlich verdient man sein Geld oft leichter als Angestellter einer grossen Firma, wo es kaum auffaellt dass man null Putput abliefert. Auf der anderen Seite kann man sich halt auch fuer den schwierigeren Weg entscheiden und dafuer einen Job machen der einem mehr als Geld bietet. Das muss aber auch jeder fuer sich selbst entscheiden.

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 31. Dezember 2015 - 15:46 #

Da eine Grenze zu ziehen, ist tatsächlich schwer. Müssen wir aber auch nicht, da es diesen Stundenlohn nie geben wird. :-)

Valeo 15 Kenner - 3468 - 31. Dezember 2015 - 12:11 #

Der Beitrag ist, aus meiner Sicht, sachlich und logisch aufgebaut. Jeder Spieletester steht für sich selbst immer vor der schwierigen Frage, ab wann er ein Spiel "genug gespielt" und "genug getestet" hat - durchaus zwei unterschiedliche Dinge. M.M.n. ist ein Redakteur schreibt ein Redakteur dann am Besten, wenn er authentisch schreibt und gute Absichten hat. Meine Entscheidung, den Test zu lesen (und ihm Glauben zu schenken) steht in starker Verbindung mit den Menschen in der Redaktion und dem "Spirit" des Magazins. Passt dieser zu meiner, respektiere ich die Meinungen nach x Stunden Test eher. Daher ist es die Aufgabe des Chefs, ein stimmiges Team zusammenzustellen, das längerfristig funktioniert (keine einfache Aufgabe i.m. Augen).

Für mich ist der Beitrag zudem wieder ein perfektes Beispiel dafür, dass hier bei GG das Prinzip der Heisenbergschen Unschärferelation greift ;).

Kühlschrankmagnet (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 12:16 #

Durchspielen "muss" man nicht, darf man aber schon, wenn man den Eindruck seriöser Kritik, die den Atem fürs Ganze hat und nicht nur Teilstückhäppchen verdauen kann, kontinuieren möchte. Mir persönlich ist bloßes Anspielen mit anschließender Urteilsrakete selbstverständlich erlaubt. Ich darf mir als Alltagskonsument meine laxen Maßstäbe leisten.
Gretchenfrage: Ihr auch?
Vom Halben aufs Ganze zu schließen, ist eine (individuell sicher immer spezifisch ausfallene) Mischung aus recht plausibler Prognose, Wahrsagerei und dem Zeitdruck geschuldeter Schludrigkeit. Das wird selbst bei enormer Prognosekompetenz immer nur maximal die zweitbeste Kritik bleiben.

vangoth 11 Forenversteher - 661 - 31. Dezember 2015 - 12:20 #

Klassische Reviews werden für mich persönlich immer irrelevanter und dieser Text bestätigt das nur noch mehr. Es kommt mir eh schon so vor als wenn man sich bei gewissen Titeln die Wertungen aus dem Hintern zieht.

Vielleicht bin ich auch einfach nur altmodisch, wer weiss...aber wenn sich jemand hinstellt und meint er müsste dieses Produkt bewerten dann sollte er es auch kennen, und zwar komplett. Alles andere kann ich nicht ernst nehmen, auch nicht wenns von selbsternannten Experten kommt.

Was 4X etc anbelangt: Ja, natürlich gibt es Spiele die man im klassischen Sinne nicht durchspielen kann. In so einem Falle geht es dann einfach um die Spielmechaniken, die sollte man sich dann aber in der Gänze mal ansehen.

Anyway, guten Rutsch wünsche ich :)

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86762 - 31. Dezember 2015 - 13:09 #

Wenn ich Jörgs Argumentation richtig verstanden habe, dann werden sich die Kritiken gerade nicht "aus dem Hintern" gezogen, sondern es wird ein Titel so lange gespielt und darüber hinaus, bis sich der Redakteur eine fundierte Meinung zum Spiel gebildet hat. Die ist sicher subjektiv wie die meisten menschlichen Bewertungen, aber hauptsächlich geht es ja bei der Kritik um eine Hilfe zur Kaufentscheidung. Und in anderen Sparten wird der Roman von Lieschen Müller nicht zu Ende gelesen, wenn der Kritiker feststellt, dass er Müll ist, auch wird der Autotester nicht den neuen Wagen testen bis der Motor versagt... Man kann über den Beruf des Kritikers denken was man will und die Kritik an dieser Branche ist so alt wie unsere Zivilisation"Schlagt ihn tot den Hund. Er ist ein Rezensent!" So gesehen ist Dein Standpunkt sehr altmodisch.
Dennoch scheinen viele Menschen diese Orientierung die Kritik bietet zu schätzen. Und hier kann und muß man sagen, dass es sich gerade in Hinblick auf Jörg Langer nicht um einen selbsternannten Experten handelt, dagegen spricht sein beruflicher Werdegang und nicht zuletzt, er wird gelesen, folglich interessieren sich viele Menschen für seine Meinung und trauen ihm zu ein Spiel treffend zu beurteilen, nach dem er es in der Zeit getestet hat, die er für nötig erachtet. Dass ihm da auch Fehler unterlaufen mögen liegt sicher auch am subjektivem Dilemma jeder Kritik, das hat aber Jörg in seinem Artikel offen angesprochen... Folglich kann ich Deiner Argumentation nicht folgen!

Triforce (unregistriert) 31. Dezember 2015 - 12:31 #

Tests sind in meinen Augen das überflüssigste, was es auf einer Spieleseite gibt. Weil fast immer nur die großen Namen getestet werden über die man schon hunderte News, Videos etc. konsumiert hat. Und weil diese handwerklich so gut gemacht sind, dass es vor allem subjektive Dinge sind, die man ankreiden kann. Aber die spielen oft keine Rolle in Reviews, die objektiv sein möchten. Die PR-Abteilungen der Publisher haben sich eine Spielepresse herangezüchtet, die oft nicht mehr als Claqueure sind und nur dann Mut zeigen, wenn es kein Verlust ist auf der Blacklist zu stehen, weil der Entwickler bzw. Publisher zu bedeutungslos ist.

Sturmrabe85 13 Koop-Gamer - 1481 - 31. Dezember 2015 - 12:47 #

Ich hatte mich schon so sehr auf einen provokativen Artikel gefreut und stattdessen finde ich eine logische und sachliche begründete Kolummne. Das man bei der Masse an Neuerscheinungen, die wenigsten Spiele durchspielen kann, sollte eigentlich jedem logisch denkenden Menschen bewusst sein. Wenn man jedes Spiel durchspielen müsste, würde es nur noch drei, vier Tests pro Monat geben.

Mir ist bei einem Test wichtig, dass die Spielmechaniken erklärt werden, dass kurz auf die Story eingegangen wird, dass es Aussagen zur Technik gibt (Wie läuft das Spiel?, etc.), das auf Ton und Grafik eingegangen wird (Grafikstil, Sprachausgabe, etc.) und das gesagt wird, ob das Spiel Spaß macht oder nicht.

Das die Kampagne eines CoD-Spiels auch als Tester durchgespielt werden sollte, würde ich schon erwarten. Ich erwarte aber nicht, dass ein Fallout 4, ein Witcher 3, ein Total War: Attila oder ein Age Of Wonders 3 durchgespielt wird. Selbst bei solch großen Spielen dürften nach ca. 10 - 20 Stunden sämtliche Spielmechaniken eingeführt worden sein und man kann eine Aussage treffen, ob das Spiel Spaß macht oder nicht.

Valeo 15 Kenner - 3468 - 31. Dezember 2015 - 12:57 #

so würde ich das auch sehen. Irgendwann wollen ja die Leser wissen, ob sie das neue Spiel kaufen können oder ob sie, wenn überhaupt, auf einen Sale hoffen sollen. Wenn man zu lange mit der Herausgabe eines Tests wartet, springen evtl. zu viele Leser zu einem Magazin, das "schneller" testet (was nicht zwangsläufig besser bedeutet), ab.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 31. Dezember 2015 - 19:49 #

Bloss wofür brauchst du dann überhaupt einen Test? Alles was dich interessiert, kannst du auch einem (unabhängigen) Gameplayvideo entnehmen und musst dich dabei dann nicht mal auf die Aussage eines Dritten verlassen, da du das meisste (Grafik, Sound, Gameplay, ggf. sogar Story) direkt in Aktion siehst und entsprechend individuell für dich selbst beurteilen kannst.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 31. Dezember 2015 - 15:13 #

So jetzt mal noch kurz zum LL. Das wird ja immer "frustrierender", weil der Jörg immer mehr Wahrheit sagt und immer weniger lästert. Kann da fast in jedem Punkt zustimmen. Bsp. bei mir Just Cause 3, tolles Spiel, auch auf Grund der SdK und Test gekauft und was soll ich sagen. Macht mir auch einen heiden Spaß, aber mich nerven genau die im Test angesprochenen Dinge wie Ladezeiten und die nervigen Neustarts der Trials wenn ich es versiebt hab. Und das Spiel hab Ihr garantiert nicht auf 100% gespielt^^ Civ:BE war für mich eine Enttäuschung und hätte ich auf GG Test gewartet, hätte ich es gewusst. Beim Addon hab ich den Fehler nicht mehr gemacht.

GG ist für mich wichtig um mir Perlen zu zeigen, die ich nicht kenne und mich vorm Durchschnitt zu bewahren, denn mir ist meine Zeit zu kostbar, ich kann nicht mehr alles Spielen und Nächte durchmachen wie früher mit Schule und KotOR.

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 31. Dezember 2015 - 18:31 #

Ich denke, dass Jörg recht hat. Allerdings spricht die Politik von GG auch ein klein bissl dagegen. Dass Ihr nämlich recht viel Spielzeit in Tests investiert, ist der Grund, warum ich hier bin. Das letzte Spiel, dass ich auf Kaufberatung von Gamestar kaufte, war Warlock 1. Ein schönes Spielewochenende hatte ich damit und dann war der Ofen aus. Und dann lese ich den Test von Jörg und denke: "Warum findet sich von der geäußerten Kritik bei Gamestar mal gar nichts, zumal ich es genauso nach ungefähr 15 Stunden Spielzeit erlebe?" Und ich denke in diesem Fall, wurde das Spiel einfach von eurem Konkurenten zu oberflächlich getestet. Beim zweiten Teil habe ich dann auf den GG-Test gewartet und das Spiel links liegen lassen (genau wie Beyond Earth übrigens) Wenn ein solch sinnvolle Kaufberatung geleistet wird, dann ist mir das das Jahresabo allemal wert.

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 31. Dezember 2015 - 19:20 #

Klasse Artikel! Ich hätte die Frage, ob ein Durchspielen zwingend für eine Testnote Voraussetzung ist, bisher immer mit einem klaren "ja" beantwortet. Jörgs Einblicke und Argumente haben mich vom Gegenteil überzeugt. Sehr positiv empfinde ich hier bei GG, dass (auf Nachfrage) angegeben wird ob das Spiel beendet wurde bzw. wie viele Stunden investiert wurden.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 31. Dezember 2015 - 22:58 #

Viel Wahrheit, meiner Meinung nach ist der Knackpunkt, dass für eine Spielerezension alle relevanten Punkte eines Spiels gesehen worden sind. Bei Civ 5 sollte man also mal eine Partie beendet haben, und das vielleicht auf den verschiedenen Schwierigkeitsgraden mit verschiedenen Völkern. Bei Bioshock war z.B. das Finale dermaßen ausschlaggebend dafür, wie man das Spiel wahrgenommen hat, dass es dort für eine Rezension tödlich gewesen wäre nicht bis zum Ende zu spielen. Bei einem Open World Spiel von 50+ Stunden ist es dann durchaus ok "nur" 80% gespielt zu haben. Wenn in den letzen 20% dann aber DAS neue tolle Spielelement kommt, das alle Spieler grandios fanden, dann sollte ein guter Test die Leser auch darüber informiert haben. Alles nicht so einfach...

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266417 - 31. Dezember 2015 - 23:59 #

Mal wieder wunderbar! Das Vorlesen sollte die Regel sein! :)

Dre 16 Übertalent - - 4125 - 1. Januar 2016 - 13:18 #

Da Jörg mich zitiert hat: Wenn man das Spiel nicht durchgespielt* hat, dann "darf" man keine Wertung vergeben. Das Spiel kann zum Ende hin die Einschätzung, die die Tester als Note vergeben habt, im besten Fall bestätigen oder die Tester haben sich getäuscht und das Spiel ist entweder besser oder schlechter gewesen als die Tester bis zu ihrem "Testabbruch" gespielt haben.

Mir ist durchaus bewusst, dass man mit begrenzter Manpower wohl nicht alle Spiele vernünftig bewerten kann. Dann sollte man aber als Magazin/Onlineseite so fair sein und mitteilen bis zur wie vielten Stunde sich die Note bezieht. Ansonsten kann ich den Einschätzungen der Tester nicht mehr vertrauen, wenn man nur oberflächlich ein Spiel bewerten will ohne das Spiel beendet zu haben.

Wenn der Spiele"journalismus" von reinen Produkttests weg will und sich mehr ins Feuilleton wagen will, dann gehört das Durchspielen des Spiels nun mal dazu.

Der Vergleich mit Büchern und Filmen, den einige User genannt haben, kann ich durchaus teilen. Es würde niemand eine Buchbesprechung oder Filmreview vertrauen, wenn der "Tester" sagt: Ich habe nur 80% gelesen/geschaut und bis dahin hat es mir (nicht) gefallen. Da würden aber einige Leser sagen: "Junge, suche dir einen anderen Job"

*durchgespielt im Sinne von Hauptstory und einen Großteil der Nebenquests, damit man die NQ beurteilen kann, ob sich diese nur wiederholen und somit nur die Spielzeit unnötig verlängern oder doch abwechslungsreich sind und ggf. einen anderen Blick auf den einen oder anderen Charakter des Spiels werfen.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 1. Januar 2016 - 14:52 #

Ich mag mich täuschen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass Jörg hier Feuilleton machen und weg von Produkttests will. Glaub da stehen deine Erwartungshaltung und das was GG liefern will auf verschiedenen Seiten des Spektrums.

Dre 16 Übertalent - - 4125 - 1. Januar 2016 - 16:40 #

Mein Text war nicht nur auf GG bezogen, sondern auf den Spielejournalismus allgemein.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 1. Januar 2016 - 20:08 #

Wobei der Anspruch einen Produkttest liefern zu wollen ja grade das Problem ist, denn bei selbigem erwartet man ja nunmal, dass das "Produkt" zumindest auf alle vorhandenen Feature und in seiner Gesamtheit getestet wurde. Oder falls das aus zeitlichen Gründen nicht möglich war, eben im Test darauf hingewiesen wird.

Beim Feuilleton hingegen ist das, allgemein gesprochen, nicht so wichtig, da es dort ja eher nicht ums technische geht, sondern mehr um die persönliche Erfahrung des Autors, die auch ruhig nur auf einem Ausschnitt beruhen kann.

Jeremiah 09 Triple-Talent - 394 - 1. Januar 2016 - 13:38 #

Was würde der Autor von einer Filmkritik halten, in dem der Verfasser angibt, die letzten 20 Minuten nicht gesehen zu haben? Ist der Autor nicht der Meinung, dass schlechte letzte 20 Minuten einen guten Film vermiesen können? Oder andersrum: dass ein bis dato mäßiger Film durch eine spektakuläre/überraschende Auflösung noch deutlich an Qualität gewinnen kann? Dieselben Fragen könnte man über Bücher stellen.

Storys in egal welcher Form beurteilen zu wollen, ohne sie vollständig zu kennen, ist und bleibt ein absolutes No-Go.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 1. Januar 2016 - 14:08 #

Ich erwarte von einem Spieletest keine Bewertung der Story. Ich erwarte eine Beschreibung der Story, damit ich weiß, worum es geht. Wie der Klappentext bei einem Roman. Die Geschichte will ich schließlich selbst erleben. Sicherlich kann die letzte Minute die Aussage eines Films komplett umkehren (bei Spielen ist mir das bisher eher weniger untergekommen) - aber will ich im Vorfeld wissen, dass dem so ist? Wäre für mich ein massiver Spoiler, selbst ohne Nennung irgendwelcher Einzelheiten. Der Tester darf gerne eine Einschätzung der Güteklasse der Geschichte abgeben, aber im Endeffekt bringt mir das eh nichts. Jeder mag was anderes. Auch ein Reich-Ranicky konnte mir ein ödes Buch nicht schönquatschen. ;)

Jeremiah 09 Triple-Talent - 394 - 1. Januar 2016 - 14:41 #

Wenn in einem Spiel die Story einen hohen bzw. gar herausragenden Stellenwert hat, etwa weil das Spiel nun mal wesentlich aus Story "besteht", ist es zwangsläufig, dass der Spieletest Aussagen über die Qualität der Story trifft. Damit ist freilich nicht gemeint, dass der Test etwas über typischer Spoiler-Inhalte verrät, das machen Filmkritiken ja auch nicht. Wohl aber, dass er zum Beispiel sagt, ob die Story durchgehend spannend ist und ob der Abschluss zufriedenstellend ist.

Es ist bei einem solchen Spiel absolut notwendig, dass die Tests Aussagen über die Güte der Story treffen, sie ist schließlich der oder einer der Hauptgründe, warum man sich das Spiel ggf. kaufen will.

Es geht dabei ja auch nicht nur um die Story, den Plot, sondern bei Spielen gerade auch um die Inszenierung. Angenommen, ein Spiel hat zu 80% der Kampagnenspielzeit abwechslungsreiches Leveldesign, toll inszenierte Zwischensequenzen und eine bis dahin auch spannende Story, schickt den Spieler aber die verbleibenden 20% durch total öde Levels mit einer unbefriedigenden Storyauflösung und serviert zum Abschluss vielleicht auch nur einen Text (was ja durchaus häufiger vorkommt), dann sind das entscheidende Punkte, die das Spielerlebnis beeinträchtigen und in einem Test zur Sprache kommen müssen.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 1. Januar 2016 - 15:26 #

"Wenn in einem Spiel die Story einen hohen bzw. gar herausragenden Stellenwert hat, etwa weil das Spiel nun mal wesentlich aus Story "besteht", ist es zwangsläufig, dass der Spieletest Aussagen über die Qualität der Story trifft."

Da fallen mir im Mainstream-Bereich eigentlich nur die Telltale-Adventures oder "Life Is Strange" ein. Diese eher kurzen Spiele werden ja von den Testern durchgespielt, eine Wertung gibt's erst nach der letzten Episode. Bei Spielen dieser Art kann man sowieso nur hoffen, dass der Tester einen ähnlichen Geschmack hat wie man selbst.

Bei einem Rollenspiel mit 80 Stunden Spielzeit ist die Geschichte sicherlich auch wichtig, aber nicht kriegsentscheidend. Ich liebe beispielsweise die Spiele von Piranha Bytes, aber garantiert nicht wegen ihren 08/15-Rahmenhandlungen. Es sind vielmehr die kleinen Geschichtchen am Rande, die eine glaubhafte und atmosphärisch dichte Welt entstehen lassen. Um das zu erkennen, muss man die Hauptstory nicht durchspielen. Natürlich ist ein uninspiriertes und/oder schnell hingeklatschtes Ende nicht schön. Für mich ist bei diesen epischen Spielen aber eher der Weg das Ziel.

Sicherlich wäre es wünschenswert, wenn ein Spiel komplett durchgespielt werden würde, bevor der Testbericht entsteht. Dann müsste man aber als Konsument wohl damit leben, dass mancher Test erst Wochen oder gar Monate nach dem Release des Spiels erscheint. Was ja auch nicht so ganz im Sinne des Erfinders wäre... ;)

Jeremiah 09 Triple-Talent - 394 - 1. Januar 2016 - 16:07 #

Rollenspiele a la Gothic sind eh ein Sonderfall. Da muss der Tester/die Redaktion ein Händchen dafür haben, welchen Stellenwert die Haupthandlung für das Gesamterlebnis hat. In vielen Fällen, da stimme ich zu, ist sie nicht so elementar, dass sie das Gesamterlebnis wesentlich beeinflussen kann. Die Story der Gothic-Reihe etwa ist ja nun eher vernachlässigbar. Der hauptsächliche Spielspaß beruht auf anderen Aspekten, würde ich sagen. Man sollte als Tester in solchen Fällen die Haupthandlung aber trotzdem abschließen, schon weil diese ja auch meist durch die Spielwelt führt, so dass man vieles sieht/erlebt. Kein Mensch sollte vernünftigerweise verlangen, komplexe Rollenspiele dieser Art komplett durchzuspielen (also alles machen, was man machen kann), aber der Abschluss der Haupthandlung ist in diesen Fällen sozusagen mit dem Mindesterlebnis gleichzusetzen. Und ein Rollenspiel mit hochwertiger Story, wie Witcher 3, würde sicherlich auch insgesamt ein Qualität einbüßen, wenn dieser Story sowie der begleitenden Inszenierung im letzten Drittel die Puste ausgehen würde.

Keine zweite Meinung kann es aber imho eben zu genannten Spielen wie den Telltale-Adventures oder "Life is strange" geben. Da ist einfach nicht vorstellbar, einen abschließenden Test anzubieten, der nur auf 2/3 der Story beruht. Nun machen es diese Spiele mit ihrer Häppchen-Veröffentlichung den Testern natürlich auch einfach, sie komplett durchzuspielen. Aber es hätte ja auch anders laufen können, also dass die Spiele an einem Stück hätten veröffentlicht werden können und die Kampagne vielleicht auch deutlich länger gedauert hätte. Dann würden die Argumente greifen, die Jörg Langer gebracht hat - nur könnte wohl niemand akzeptieren, dass die Spiele mit dieser Begründung von den Testern nicht abgeschlossen wurden.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 1. Januar 2016 - 16:55 #

Nö, meiner Argumentation folgend, würden wir sie trotzdem durchspielen. Wir spielen normalerweise wesentlich längere Spiele durch...

Jeremiah 09 Triple-Talent - 394 - 1. Januar 2016 - 17:25 #

Mmh, deine Kolumne ist doch aber eine Rechtfertigung dafür, warum ihr (lange) Spiele für den Test ggf. nicht durchspielt, richtig? Wenn nun etwa ein "Life is strange", dessen Qualität mit der Story steht und fällt, 40 Stunden dauern würde und am Stück erschienen wäre, dann würdest du, der Argumentation in der Kolumne folgend, sagen, dass man das Spiel für einen Test nicht unbedingt hätte zuende spielen müssen, weil es ja auf den Abschluss der Story nicht ankommen würde, wenn man schon 30 Stunden Spaß mit dem Spiel hätte, richtig? Also wenn man den MGS5-Abschnitt der Kolumne quasi durch LIS ersetzt, käme das dabei raus. Nun ist mein Einwand, dass ein solcher Test bei solchen Spielen wohl kaum akzeptabel wäre - eben wegen dem herausragenden Stellenwert der Handlung. Somit gibt es also auf jeden Fall Spieletypen, die Ausnahmen von der "Man-muss-es-nicht-durchspielen-Regel" darstellen und für eine ernstzunehmenden Test also definitiv durchgespielt werden müssen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 1. Januar 2016 - 19:50 #

Nein, du hast die Kolumne glaube ich nicht ganz verstanden. Die Essenz liegt in ihren beiden letzten Sätzen :-)

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 17:04 #

Wenn ich die Wahl hab zwischen 90% gutem Spiel(anfang) mit einem Sch***ende und einem Spiel mit einem tollen Ende, aber 90% Sch***e vornedran, dann waehle ich genau welches Spiel?

Jeremiah 09 Triple-Talent - 394 - 1. Januar 2016 - 17:27 #

Diese Wahl setzt voraus, dass du weißt, wie die grundsätzliche Qualität des Endes ist. Und das verrät dir ein Test.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2016 - 17:41 #

Noe, wenn ich
a. 6 oder 80 Stunden gut unterhalten werde, stimmt bei x Stunden bereits das Preis-/Leistungsverhaeltnis

b. Wenn die erste Stunde kontinuerlich sch***e ist, spar ich mir den Kauf, dafuer ist das Spiele-Ueberangebot viel zu reichlich und hochwertig

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 1. Januar 2016 - 18:17 #

Nein, der Test vermittelt dir, ob das Spiel etwas für dich sein könnte und ob es allgemein etwas taugt. Das Ende eines (storylastigen) Spiels wird von "jedem" subjektiv anders wahrgenommen. Was bringt es dir, wenn der Test dir sagt "wir finden das Ende toll/blöd" (und spoilert es dir gezwungermaßen fast schon als Erklärung warum) und du beim selber spielen genau das Gegenteil empfindest? Ist der Test nur wegen dem jetzt für dich ausschlaggebender oder gar zu hoch/niedrig bewertet, weil er mit deinem empfundenen Ende nicht konform geht?

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86762 - 3. Januar 2016 - 2:00 #

Sehe ich auch ähnlich. Und ich finde die Diskussion sehr anstrengend. Letztlich wird ja hier von Amateuren vorgeworfen, dass die Profis ihren Job nicht richtig verstehen. Das ist legitim, aber mit dem Argument, du hast es nicht zu Ende gespielt und weißt daher nicht wovon du redest, ist aus meiner Sicht in mehrerer Hinsicht kein Blumentopf zu gewinnen. Warum soll man sich, auch wenn man damit seine Brötchen verdient, bis zum Ende des Spiels durchquälen, wenn nach 4 Stunden klar ist, dass das Produkt/Spiel unzureichend ist? Und die hier angeführte Literaturkritik des Feuilleton macht es nicht anders. Nicht jedes Buch wird da durchgelesen, wenn es Mist ist, liest der Kritiker es höchstens noch quer.
Um aber bei den Spielen zu bleiben wenn man z.Bsp. den AC Syndicate Test von Gamestar und gamersglobal vergleicht, wird aus meiner Sicht schon klar, warum die Seite hier die qualitativere ist. Beide Seiten kommen zu unterschiedlichen Urteilen, während Gamestar sich grösstenteils auf Mechaniken beschränkt, die im Vergleich zum Vorgänger besser sind und eine spannenden Geschichte sieht (Warum die Tester zu diesem Ergebnis kommen verschweigt mir der Test bei Gamestar),setzt sich gg eindeutig damit auseinander die subjektiven Elemente der Testentscheidung offen zu legen (Und da ist ein ehrliches mit dem Londonsetting kann ich nichts anfangen - Statement von Jörg viel wert.)und damit für mich nachvollziehbar zu machen. Ähnliches gilt für Unity, auch wenn hier gg aus meiner Sicht zu positiv wertete, wird das Spiel so gut beschrieben und der Entscheidungsprozess der Wertung so offengelegt, dass ich vergleichen kann, ob das Produkt/Spiel zu meinen individuellen Vorlieben passt oder nicht. Und genau diesen Aspekt schätze ich sehr und wenn der Rezensent mir begreiflich machen kann, was in seine Entscheidungen eingeflossen ist, kann ich das Spiel ohne es selber zu kennen bewerten und meine Kaufentscheidung treffen. Und genau dieser Aspekt ist aus meiner Sicht wesentlich wichtiger als das sture Durchspielen. Allerdings stimme ich zu, dass wenn ein Spiel nicht abgeschlossen wurde, in den Genres in denen es möglich ist, diese Information für den Leser in einem Satz (zum Beispiel: nach x Stunden repetitiven Gameplays und einer nicht nachvollziehbaren Haupthandlung meinten wir alles gesehen zu haben und beendeten unseren Testfurchlauf.) offen gelegt werden sollte. Zusammenfassend kann ich sagen, dass das sprachliche Vermögen des Journalisten und seine Fähigkeit zur intellektuellen Reflexion mit Offenlegung des Entscheidungsprozesses für mich wichtiger sind, als ein sinnloses Abarbeiten und einer damit einhergehenden Ressourcenverschwendung. Entsprechend fühle ich mich hier als Leser ernst genommen. Denn nichts ist schlimmer als ein Fanboy oder Hater, der sich als Kritiker tarnt...

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 2. Januar 2016 - 3:22 #

In solchen Fällen entscheidet sich der Redakteur das Spiel durchzuspielen. Die Notwendigkeit zum durchspielen bzw. Der Zeitpunkt wann kann ich den test abschließen ist entscheidend.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 2. Januar 2016 - 11:11 #

Und auf einer Metaebene ist diese Entscheidung des Redakteurs auch eine Parabel auf den Spieler. Fesselt die Story nicht bis zum Ende und motiviert in Überstunden dazu sich durch das Spiel zu ackern, dann wird es wohl auch den Spieler mit Arbeit und Familie schwer bis zum Abspann und dem entscheidende letzten Storypunkt führen.

Rhadamant 17 Shapeshifter - 6784 - 3. Januar 2016 - 11:10 #

Letztlich ist es doch so: wenn sich in der Mehrzahl der getesteten Spiele nach meinem Durchspielen meine persönliche Meinung mit der Bewertung/ Meinung der Redaktion deckt, bleibe ich bei GG als einer für mich wichtigen Quelle zur Kaufberatung. Sind die Ansichten zu oft weit zu weit auseinander - dann muss ich mir eine andere Informationsquelle suchen. Ob das Spiel für den Test von der Redaktion zu 20, 40, 80 oder 100% gespielt wurde ist dann nicht mehr entscheidend.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 3. Januar 2016 - 16:42 #

Ich habe über die These eine Weile nachgedacht. Dabei kam mir vor allem in den Sinn, dass die meisten Spieler ein Spiel nie zu Ende spielen werden (vgl. entsprechende Steam-Statistiken). Dies führte schon einmal zu der Position, dass die Spieleentwickler gegen Ende hin weniger in das Spiel investieren, weil es ohnehin kaum jemand sieht. Warum sollte dann auch bis zum bitteren Ende getestet werden?

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 3. Januar 2016 - 16:43 #

Weil es, insbesondere auf Spiele-Webseiten, genug Menschen gibt, die Spiele durchspielen?

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 3. Januar 2016 - 21:36 #

Ich halte mich eigentlich für einen guten Durchspieler. Wenn ich mir allerdings anschaue, wie viele Spiele selbst ich mal begonnen, aber nie zu Ende gebracht habe, muss ich mich zum Schämen in die Ecke stellen. Vermutlich 50% der Spiele, die ich mal angefangen habe, habe ich auch beendet. Wenn ich das Verhalten anderer Spieler betrachte, liege ich damit weit über dem Durchschnitt.

RobGod 15 Kenner - 2820 - 3. Januar 2016 - 17:06 #

Genau das Thema spricht die Gamestar in ihrem aktuellen sehr gutem Video an:

https://www.youtube.com/watch?v=zTd_lVufnbE

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 4. Januar 2016 - 12:23 #

Sehr schöne Diskussion. Allerdings wird dort der Schwerpunkt der Betrachtung auf das erste Achievement gelegt und die Frage, warum dort keine 100% stehen (vgl. Civ V). Die Differenz zu den 100% ist (vermutlich überwiegend) der Pile of Shame oder Probleme, das Spiel ans Laufen zu kriegen.

Erst später wird dann die absteigende Kurve derer betrachtet, welche die Achievements erhalten. Dass diese Kurve existiert, ist nicht weiter ungewöhnlich, schließlich ist die Statistik absteigend sortiert ;-) Aber irgendwann kommt auch der Punkt der Betrachtung derer, die das Spiel durchgespielt haben. Diese wird allerdings in Relation zu 100% gesehen, was durch die im Video beschriebene Bundle-Problematik (Witcher 2) selbst entkräftet wird.

Die Parallele zu Artikelserien (P&P) bzw. Let's Plays (Obermeier) fand ich interessant. Konsequenz war, dass P&P abgesetzt wurde. Einzig die Let's Plays fühlen sich verpflichtet, trotz steil abnehmender Zuschauerzahlen, weiterzumachen. Wobei hier gleich festgestellt wurde, wie blöd/unwirtschaftlich das doch eigentlich ist.

Sp00kyFox (unregistriert) 3. Januar 2016 - 17:17 #

obendrein sollte man die steam-statistiken mit vorsicht genießen, viele spiele werden durch bundles gekäuft oder bei sale-aktionen gehamstert. entsprechend getrübt sind diese zahlen, wenn viele das spiel nocht nicht einmal gestartet oder nur kurz angetestet haben. der anteil derjenigen die ein spiel tatsächlich ernsthaft anfangen und dann auch beenden dürfte deutlich höher sein als die achievement-zahlen hergeben.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 3. Januar 2016 - 17:19 #

Allerdings kann man auch noch anmerken, daß selbst diejenigen die in einem Spiel alle Achievements haben, diese nicht unbedingt erspielt haben müssen. Es gibt genug Leute mit 1 min Spielzeit und vollen Achievements.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42927 - 3. Januar 2016 - 17:47 #

Wie das? (Ich hab ehrlich keine Ahnung)

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 3. Januar 2016 - 18:19 #

Gibt bei Steam Tools mit denen man die nach Wunsch freischalten kann. Alles nicht so abgesichert wie bei den Konsolen.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42927 - 3. Januar 2016 - 19:03 #

Danke, habe mal kurz im Nertz recherchiert:

Ok, naja falls jemand seinem digitalem Ego nachhelfen möchte, soll er dies meinetwegen gerne tun. Steam scheint die Achivments nach und nach Serverseitig zu speichern, damit wird die Manipulation wohl nicht mehr überall möglich sein. Andererseit geben sie ja keinem globalen Maßstab Zutrag, deswegen wird es wohl eher wenig stören. Die Entwickler haben ja eh effektivere Methoden um festzstellen, wie (und ob) wir Ihre Spiele spielen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 4. Januar 2016 - 8:59 #

Auf Konsole ist es auch nicht wirklich abgesichert.
Gibt ebenfalls Tools zum freischalten.
Ist nur ein wenig aufwendiger.
Gibt auch auf der 360 zb beim gerade von mir gespielten Dirt 3 Leute die das Mp Lv 35 Achievement haben und nach Stats 2 Rennen oder weniger gefahren sind.
Ebenso werden regelmäßig Bestenlisten manipuliert, wo zb Rennen in 1 gewonnen wurden.
Alles Vollpfosten die den Sinn einer Bestenliste nicht verstehen.....

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 4. Januar 2016 - 14:45 #

Naja, das bei z.B. Dirt 3 kann man eventuell damit erklären, dass jemand ein neues Profil angefangen hat oder ähnliches. Vorher erzielte Erfolge bleiben ja trotzdem freigeschaltet.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105022 - 4. Januar 2016 - 20:36 #

Das erklärt trotzdem nicht die 1 sek Zeiten ;)
Ausserdem findest du wenn du hinkuckst genug offensichtliche Cheater auch auf den Konsolen.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 3. Januar 2016 - 19:03 #

Als Indikator taugen die schon, so lange man die Verhältnisse zwischen Achievements, die sehr früh und einfach freigeschaltet werden, und den Achievements für das Beenden des Spiels nimmt. Und auch so bleiben nicht mehr viele, die ein Spiel wirklich durchspielen, wenn diejenigen, die es nur in der Sammlung haben, rausgerechnet werden.

Bsp. Darksider – war schon in vielen Sales und in mindestens einem Bundle:
63% der Spieler haben das Achievemt "Treffe Vulgrim", was kurz nach der Einführung in das Spiel passiert.
13% Haben das Achievemt "Schaffe das Spiel auf leicht"
11% "Schaffe das Spiel auf normal"
2% "Schaffe das Spiel auf apokalyptisch"

Scheinen also nur höchstens ein drittel der Spieler, die Achievements tracken, das Spiel auf Steam durchgespielt zu haben.

Sp00kyFox (unregistriert) 3. Januar 2016 - 19:54 #

das passt dann aber halt auch eher. ansonsten hast du nämlich die vermeintliche beobachtung, dass nicht einmal ein drittel überhaupt den ersten level geschafft haben laut den achievement-zahlen.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 3. Januar 2016 - 20:48 #

Glaube die achievments für niedrigere Schwierigkeit werden bei höherer mit freigeschaltet. Die Prozente addieren nicht.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75316 - 3. Januar 2016 - 20:59 #

Ja, das ist richtig.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 3. Januar 2016 - 21:29 #

Dann sind es ja noch weniger, die es durchgespielt haben.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 3. Januar 2016 - 21:38 #

Nein, sie haben es in so einem Fall nur nicht "mehrfach" durchgespielt.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 3. Januar 2016 - 21:59 #

Wenn Du es einmal - und zwar auf "hard" - durchspielst, erhältst Du drei Achievements: Spiel auf "easy" geschafft, auf "normal" geschafft und auf "hard" geschafft. Damit muss er die Prozentwerte für das Erreichen des Spielendes bei jedem Schwierigkeitsgrad nicht addieren, sondern lediglich den Wert für den leichtesten Schwierigkeitsgrad heranziehen.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 3. Januar 2016 - 23:51 #

Es geht ja ums durchspielen/beenden des Spiels ansich, da ist es egal auf welchem Schwierigkeitsgrad es letztendlich gemacht (und "gezählt") wurde und bei einem hohen die niedrigen ebenfalls freigeschaltet werden.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 4. Januar 2016 - 12:16 #

Der Punkt war, dass DerMarian irrtümlich davon ausgegangen war, dass er die Achievements für jeden Schwierigkeitsgrad addieren muss, um herauszufinden, wie viele das Spiel jemals durchgespielt haben. In seinem Beispiel hätten 26% Darksiders durchgespielt, dabei waren es lediglich 13%. In Relation zu den 63%, die das erste Achievement erhalten haben, ein deutlich niedriger Anteil.

Das hätte wegen der Mehrfachdurchspieler natürlich ebenfalls nicht geklappt. Aber wegen der Achievementfreischaltung genügt es, das Achievement für den niedrigsten Schwierigkeitsgrad zu betrachten und gut.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 3. Januar 2016 - 23:14 #

Doch, da ja auch die schwierigen Erfolge die leichten Triggern.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 3. Januar 2016 - 23:52 #

Was immer noch nicht automatisch "mehrfach" durchgespielt/Spiel beendet heißt.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 4. Januar 2016 - 1:18 #

Irgendwas hast du nicht verstanden ;)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 4. Januar 2016 - 6:41 #

Schon. CBR sprach allgemein vom Durchspielen/Beenden. Darauf beziehe ich mich.

Nicht auf die diversen ausgewürfelten Prozentzahlen, die "als Indikator" was anderes vom Durchspielen/Beenden suggerieren sollen, nämlich auf welchem Schwierigkeitsgrad, der die eigentliche Durchspielen/Beenden-Angabe angeblich verfälschen soll, weil beim höchsten bei manchen Spielen auch die niedrigen mit freigeschaltet werden (und sich prozentual addieren sollen, ergo ebend mehrfach "beendet", was nicht zwingend so sein muß).

Das ist an der eigentlichen Endaussage "Spiel wurde beendet" nämlich irrelevant.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75316 - 3. Januar 2016 - 21:43 #

Ja, im Fall von Darksiders haben es 13 % der Spieler durchgespielt.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 3. Januar 2016 - 21:55 #

Genau in die Richtung zielte mein Argument. Mir fällt das immer wieder bei Spielen auf, die entlang der Story Achievements haben - sei es Risen 2 oder Final Fantasy XIII. Selbst ein relativ kurzer Shooter wie Duke Nukem Ist nicht davor gefeit, dass die große Mehrheit derer, die das Spiel begonnen haben, dieses nicht zu Ende spielen.

Edit:
Spiel - % häufigstes Achievement - % letztes Storyachievement
Final Fantasy XIII - 87% - 11,4%
Risen 2 - 77,4% - 23,9%
Brütal Legend - 71,2% - 12,6%
Duke Nukem Forever - 85,5% - 24,5%
Bioshock Infinite - 87,5% - 37,3%
The Darkness II - 82,3% - 39,4%

Das ist nicht unbedingt repräsentativ, aber vielleicht lässt sich meine These dahingehend erweitern, dass je länger ein Spiel dauert, umso weniger das Ende sehen. Ansonsten sieht es so aus, als könnten sich die Entwickler glücklich schätzen, wenn die Hälfte derer, die bis zum ersten Achievement gekommen sind (und nicht schon vorher aufgegeben haben), auch bis zum Ende durchhalten.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 3. Januar 2016 - 22:08 #

Ja, die Folgen sieht man ja bei Spielen wie "Mad Max" oder dem neuen "Assassin's Creed", die im Prinzip alles, was das Spiel hergibt, in den ersten 5 Stunden unterbringen und dann nur noch wiederholen. Es lohnt einfach nicht, nach hinten raus noch groß was Neues zu machen. Habe jetzt nicht die Zahlen von Witcher 3, aber möchte wetten, dass mindestens 2/3 der Spieler niemals Skellige zu Gesicht bekommen, geschweige denn das Finale. Sozusagen vertaner Entwicklungsaufwand.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 3. Januar 2016 - 22:21 #

Spannend wird es bei extrem linearen Spielen die nur 60 Minuten und 3x Klicken (polemisch gesprochen) benötigen.

Nehmen wir Telltales Walking Dead Staffel 1:

Den Erfolg für das beenden des ersten Abschnitts der ersten Episode: 81,9%
Beenden der ersten Episode 63,8%
Beenden der letzten Episode 40,8%

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 3. Januar 2016 - 22:38 #

Je kürzer und einfacher der Titel, umso höher die Zahl, würde ich vermuten. Dass selbst bei Walking Dead immerhin die Hälfte (!) irgendwann abspringt, ist natürlich trotzdem seltsam. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es ja eine Fortsetzung (zweite Staffel) gab, die dann theoretisch nur höchstens halb so viele Käufer haben dürfte...

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 3. Januar 2016 - 23:16 #

Vielleicht gibt es selbst da Leute, die den Rest sich nur noch in LetsPlays angesehen haben. Ich weiß nicht. Finde ich aber schon immer wieder sehr merkwürdig. Gerade wie du eben sagtest wenn die Spiel kurz, die Erfolge quasi automatisch kommen und die Spiele sehr leicht sind.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 4. Januar 2016 - 1:17 #

Was soll denn aus den Leuten mal werden, die bereits zu faul sind ihre Spiele durchzuspielen und sich den Rest als Lets Play angucken. ;)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 4. Januar 2016 - 6:42 #

Neues Hobby suchen ^^.

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13630 - 4. Januar 2016 - 7:47 #

Also ich habe glaub ich nach Episode 2 aufgehört, davor hatte ich halt noch Hoffnung :) Und natürlich keine weiteren Teile gekauft.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 4. Januar 2016 - 17:21 #

Ich glaube der Großteil dieser Kurz- oder Gar-nicht-Spieler sind Leute, die die Spiele irgendwann im Sale mitnehmen, auch wenn sie eigentlich nicht sehr dran interessiert sind. Die merken dann, dass es sie entweder gar nicht interessiert, oder dass sie vielleicht grundsätzlich Interesse haben, sie aber mit dem Genre nicht so gut zurecht kommen und lieber einen Shooter hätten.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 4. Januar 2016 - 18:04 #

Warum gerade einen Shooter und nicht etwa ein Rollenspiel?
;)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 4. Januar 2016 - 18:48 #

Möglicherweise natürlich auch ein Rollenspiel. Möglicherweise!

joker0222 29 Meinungsführer - 114715 - 3. Januar 2016 - 20:06 #

"wenn viele das spiel nocht nicht einmal gestartet" ist es nicht so, dass ein spiel erst dann in die statistik kommt, wenn es zumindest einmal gestartet wurde?

Sp00kyFox (unregistriert) 3. Januar 2016 - 20:41 #

das weiß ich ehrlich gesagt nicht.

rammmses 22 Motivator - P - 32633 - 3. Januar 2016 - 20:49 #

Bei Konsolen ist das so, bei steam soweit ich weiß aber nicht.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 3. Januar 2016 - 23:15 #

So weit ich weiß, reicht bei Steam der Besitz in der Sammlung.

Dre 16 Übertalent - - 4125 - 3. Januar 2016 - 22:05 #

Wenn man ein Spiel für einen Test durchspielt und das andere widerrum nicht,dann sind die Spiele nicht mehr vergleichbar/messbar und somit führt man sein Wertungsystem ab absurdum.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 3. Januar 2016 - 22:20 #

und wenn man alle zu testenden Spiele zu 75% spielt, nie durch, sind dann alle wieder vergleichbar. Hmmm...

NameN (unregistriert) 4. Januar 2016 - 2:27 #

innerhalb "der gruppe" vergleichbar, im ganzen gesehen nichts aussagend.
wenn man alles nur zu 3/4 spielt, fehlt trotzdem das eine viertel für ein gesamturteil.
und nur ein gesamturteil zählt.
wenn man es nicht durchspielt, außer es ist grottigst, sollte man auch keine punkte vergeben.
man kann das ja im test ausführen, die beweggründe warum man sich einer wertung entzieht inkl. der tatsache, dass man frühzeitig abgebrochen hat.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 3. Januar 2016 - 23:15 #

Und da tut sich dann schon wieder die Frage auf, wann ist ein Spiel durchgespielt?

NameN (unregistriert) 4. Januar 2016 - 2:28 #

bei den meisten spielen merkt man es sehr deutlich ;-)

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 5. Januar 2016 - 9:44 #

Bedeutet das auch, dass man alle alternativen Enden erspielt haben muss?
Alle Achievements erreicht haben sollte?
Alle Story-Verzweigungen gesehen haben muss?

Beispiel Baldurs Gate oder Neverwinter Nights:
Muss man dafür seinen Helden in jeder Rassen-Geschlechts-Klassen-Kombination einmal durch die Kampagne gespielt haben?
Jeden Dialogzweig ausprobiert haben?
Auf allen Schwierigkeitsgraden?

"Durchspielen" ist für viele Spiele schlicht gleichzusetzen mit einer Lebensaufgabe (besonders RPG) oder einer Mission Impossible.

Demzufolge finde ich es schon in Ordnung, wenn Journalisten/Kritiker, die unter einem gewissen kommerziellen Druck stehen, nur einen Teil des Spiels sehen und bewerten. Wichtig ist mir dabei nur, dass sie einen guten Gesamteindruck bekommen haben und ihre Wertung nicht als das Non-Plus-Ultra oder das A und O verkaufen.
Das heißt also auch, dass Spielejournalisten sich nicht so anstellen sollten, wenn die User dank ihrer deutlich höheren Stundenzahl berechtigte Kritik an einer Wertung äußern.
Schlucken, annehmen und bei Stichhaltigkeit der Kritik im Testfazit erwähnen bzw. die Punkte justieren.

NameN (unregistriert) 5. Januar 2016 - 15:07 #

nein, es reicht das hauptspiel einmal durch zu haben.

Sp00kyFox (unregistriert) 4. Januar 2016 - 4:36 #

wenn das ende erreicht ist. gibt es kein ende, so lässt es sich auch nicht durchspielen.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12247 - 5. Januar 2016 - 12:19 #

> Naja, außer man ist ein erklärter Mass Effect 3-Finale-Hasser und bezichtigt Bioware, einem quasi nachträglich hunderte von Stunden Lebenszeit für nichts gestohlen zu haben...

Freut mich, hier berücksichtigt zu werden ;)

Black Baron 17 Shapeshifter - 6539 - 6. Januar 2016 - 0:10 #

Naja, auf die Gefahr hin übersehen zu werden, weil hier schon so viele Kommentare stehen:

Eine wirklich lesenswerte Kolumne. Sie fängt zwar wieder fast typisch bissig an, wie sonst auch bei "Langer lästert", aber ich finds toll, dass diese Kolumne etwa ab der Hälfte sehr überzeugend wirkt und nicht mit dem sonst üblichen Vorschlaghammer daher kommt. Zumal die Punkte absolut nachvollziehbar sind. Ehrlich gesagt, einiges in der 2. Hälfte, in dem Jörg dann argumentiert und Beispiele aufzählt, kam mir am Anfang der Kolumne in den Sinn, in der ich noch dachte "Aber Jörg... da muss man doch differenzieren, manche Spiele sollten wirklich durchgespielt werden, um z.B. vor verkorksten Story-Enden zu warnen..." usw. Diesmal hat er das vorweg genommen und erfreulicherweise den sonst auch recht bissigen Ton in Richtung bestimmter Leutchen in der Spielerschaft auf einem vernünftigen Niveau gehalten.

Anders ausgedrückt: Man merkt, dass sich Jörg wohl über die in seiner Kolumne behandelten Vorwürfe ärgert, sich aber auch Gedanken macht und die Leute ehrlich aufklären will, ohne Herablassung, ohne Beißreflex.

Falls mein Beitrag jetzt wiederrum herablassend wirkt, dann entschuldige ich mich ehrlich dafür, denn ich meine es ganz und gar nicht so... ich lese Langer lästert oft und gerne, ärgere mich aber manchmal über den rauen Ton, auch wenn ich diesen nach kurzem Überlegen meist nachvollziehen kann - schließlich müssen sich Spielejournos vor allem in Deutschland mittlerweile viel gefallen lassen in ihren jeweiligen Kommentar-Sektionen. Und jeder ärgert sich mal über unbelehrbare Leute und kann dann mal mit der gleichen Sturheit zurückkeifern (sorry, auch das ist nicht zwangsweise nur auf dich bezogen, Jörg =) )... im Großen und Ganzen sollte man sowas aber nicht zu sehr an sich ran lassen. Denn hier auf GG.de schaukelt sich das ja mal gerne hoch - und dafür schreibt Jörg ja auch seine Kolumne (Edit: Sorry, meine natürlich nicht, dass er das schreibt, um hochzuschaukeln, sondern er schreibt ja eine Kolumne, damit er klar seine persönliche Meinung vom redaktionellen Inhalt trennen kann, denn dafür sind Kolumnen ja schließlich da =).

Nochmal: Ich kann der Kolumne wirklich zustimmen und inhaltlich nachvollziehen.

Man nehme sich z.B. ein aktuelles Spiel wie Fallout 4: Was bedeutet hier "durchspielen"? Man kann die Fraktionsquests und die damit verbundenene Hauptquest durchaus in 20-30 Std. durchspielen - denk ich mal -, aber danach ist ja das Spiel nicht vorbei... ich selbst hab fast 220 Stunden in dieses (für mich persönlich Meister-)Werk gesteckt, erst dann war ich wohl mit so ziemlich allen Quests, außer einigen Begleiter-Quests, durch, und hatte von Anfang bis Ende meinen Spaß. Auf dieses Spiel trifft Jörgs Aussage, dass ein Spiel, dass in den ersten 100 Minuten keinen Spaß macht nicht plötzlich in der 101ten Minute besser wird, absolut zu. Das heißt zwar nicht zwangsläufig, dass man Fallout 4 nach 5 Stunden umfassend bewerten kann, da es doch viele Dinge zu tun/sehen gibt (allein den Siedlungsbau werden sich doch die meisten Tester mehr als 10 Minuten angeschaut haben), aber nach - sagen wir mal - 30 Stunden ist ein finales Fazit durchaus drin. Manche Tester div. Publikationen haben ja auch ihre Spielzeit angegeben und da waren durchaus einige dabei, die rund 60 Stunden mit dem Spiel verbracht haben.

Aber als Gegenbeispiel kann man hier mal RTS nehmen: Selbst wenn es viele Völker/Fraktionen gibt und diese Spiele viele Stunden herhalten können, kann man je nach Komplexität doch wohl nach 10-20 Stunden - wenn nicht sogar weniger Stunden - durchaus eine fundierte Meinung dazu abgeben, da man die Aspekte verschiedener Fraktionen durch freie Matches ausprobieren kann, es sei denn man müsste die Fraktionen durch die SP-Kampagne - sofern vorhanden - freischalten.

Oder auch Rennspiele... man muss ein Forza 6 oder Gran Turismo 6 ganz bestimmt nicht "durchspielen", um zu wissen, was sie taugen. Da interessiert es als Tester z.B. vielleicht sogar mehr, dass man schaut, wie das Spielerlebnis mit verschiedenen Eingabegeräten ausfällt, da das für die Leser sehr relevant ist, als zu schauen, wie lange es dauert, bis man soundsoviele Autos in der virtuellen Garage hat... zumal man bei diesen genannten Spielen auch freie Rennen antreten kann, in denen jedes Auto zur Verfügung steht, also ist es auch nicht erforderlich sich durch sämtliche Motorsportklassen der Karrieremodi durchzuackern.

Und das erwähnte Beispiel MGS5... man kann da auch einiges an Nebenmissionen überspringen, um zum Finale zu gelangen, und selbst wenn man als Tester nicht die Zeit dazu hat - denn man muss halt leider auch die Konkurrenz im Auge haben, damit man mit dem eigenen Test nicht hinterher hinkt - kann man ja auch die Einschätzung bezüglich des Finales nachreichen und - falls für ein storylastiges Spiel dann dermaßen relevant - die Wertung ja auch anpassen. Denn ich finde Jörg hat recht, selbst wenn ein Finale verkorkst sein sollte - ob jetzt subjektiv oder gar objektiv - negiert das idR nicht die Spielerfahrung zuvor. Paradebeispiel ME3 hat er ja genannt, und ich als eingefleischter Fan hatte auch am Finale zu knabbern, aber nicht, weil es mir grundsätzich nicht gefiel, sondern weil es zu abrupt war. Viele haben sich ja über Details aufgeregt, weil sie sich das Finale wohl gänzlich anders ausgemalt hatten, auch ich hatte bestimmte Hoffnungen... aber trotzdem hat mir das flaue Gefühl im Magen am Ende nicht den Spaß an den rund 40-50 Stunden davor verdorben, oder gar an der ganzen Reihe - die ich schon einige Male komplett (!!) durchgespielt habe. Ich dachte nach dem Finale an die vielen durchaus denkwürdigen Szenen von ME3 zurück und war glücklich darüber, dass das Spiel einen guten Spagat zwischen Squadmember-Pflege und Action/Missionen und damit gutes Pacing hingelegt hat.

Nur ist es in der heutigen Zeit so, dass es immer mehr Leute gibt, die schnell recht emotional werden und dann ins Extreme mit ihrer Meinung gehen. In einem Open-World-Spiel brennt Holz nicht? Was ein Rotz! Commander Shepard wird nicht als Überheld gefeiert und zum Präsidenten der Allianz befördert, sondern [Spoiler^^ Punkt Punkt Punkt]? BioWare hat uns betrogen! Durch die schnelle Meinungsäußerung im Internet werden die Leute immer kleinkarierter...

Naja, ist nur meine Meinung =). Nochmals danke Jörg, für diese schöne Kolumne =)

Hartmann (unregistriert) 8. Januar 2016 - 23:58 #

"Hattet ihr bei Happy Computer, ... das Gefühl, schlecht beraten zu werden?"

-auf keinen Fall, Happy Computer war Gott !

Jörg, läster doch mal etwas mehr ab! Liest sich alles viel zu sachlich. Ihr Spielejournalisten werdet heutzutage ja genug mit Kacke beworfen (teilweise zu Recht), nutz die Kolumne doch und schmeiss' mal kräftig zurück!

Btw.: natürlich muss man ein Spiel nicht durchgespielt haben um es vernünftig bewerten zu können, das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand.Welchen Journalsiten will man z.B. zwingen "Ride to Hell: Retribution" bis zum Ende durchzuspielen?!
Der arme Tropf müsste danach ja direkt in die Gummizelle...

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10233 - 12. Januar 2016 - 15:32 #

Haste schön geschrieben; ohne unnötigen Sarkasmus, sondern überzeugend. War zwar vorher auch schon meine Meinung - aber sehr schön zu lesen :-)

Michel07 (unregistriert) 14. Januar 2016 - 21:29 #

Ich habe es erst heute gelesen, Jörg Langer hat Recht.
Was sagt eigentlich Mick Schnelle
(bei uns nur noch die Schokobrezel genannt, harhar) dazu?

Izibaar 16 Übertalent - 5857 - 17. Januar 2016 - 3:19 #

Bei folgendem kam mir sofort Diablo 3 in den Sinn: "...dem aber dann womöglich das von uns beim Test nicht erlebte Ende zehn oder 20 Stunden später nicht zusagt, seinen Kauf bereuen?"
In Diablo 3 Foren liest man einige Kommentare die das Spiel schlecht reden und sich über fehlenden Endgame-Inhalt beschweren. Diese hatten 1000+ Stunden auf ihrer Spieluhr mit einem von 5 Charakteren... die meisten spielen wahrscheinlich heute noch und jammern weiter.
Ernst nehmen kann man sowas nicht mehr.

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 17. Januar 2016 - 5:15 #

Der Witz ist, dass es gerade bei Diablo 3 aber zutrifft. Natürlich keine 1000+ Stunden.

Aber um bei Diablo 3 Classic überhaupt erstmal ins Endgame zu kommen, brauchte man schon seine 20 Stunden. Dann probiert man nochmal eine zweite Klasse aus, ist man bei 40 Stunden. Plus 10 Stunden Endgame-Gameplay, um zu sehen, was dort überhaupt passiert. Schon hat man 50 Stunden auf der Uhr, was für viele Spiele schon der doppelte Wert ist. Trotzdem kann D3 eine Enttäuschung sein.

Allgemein würde ich Zeitangaben nicht überbewerten. Auch mit 100 Stunden kann ein Spiel nur durchschnittlich sein.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10233 - 18. Januar 2016 - 9:53 #

Einerseits hast du irgendwo recht; andererseits gehe ich davon aus, daß jemand, der ein Spiel 100 Stunden lang spielt - bei dem heute verfügbaren Angebot an Spielen -, es spielen *will*, egal was dazu geschrieben und getestet wurde.

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 18. Januar 2016 - 18:01 #

Na klar, das ist ein Punkt, der bei Diablo 3 noch hinzukommt: Der Vorgänger. Man guckt, ob der Nachfolger das gleiche Standing besitzt und nimmt deswegen auch durchaus Nachteile in Kauf.

Ich habe solche Aussagen wie "1000 Stunden gespielt und ist scheiße" z.B. auch noch nie bei "no-name"-Produkten gesehen.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10233 - 19. Januar 2016 - 9:58 #

Mein Mitleid mit Leuten, die "1000 Stunden gespielt und ist scheiße" sagen, hält sich überschaubar in Grenzen ;-)

theHOMER 14 Komm-Experte - 2153 - 29. Januar 2016 - 11:45 #

Wobei sowas auch berechtigt sein *kann*.
Beispielsweise wenn der Entwickler etwas maßgeblich geändert hat, was anschließend fatale Folgen für das Gameplay/Balancing hat.

gnadenlos 17 Shapeshifter - 7208 - 29. Januar 2016 - 14:42 #

Zunächst mal ist vollkommen klar, dass es unmöglich ist jedes Spiel durchzuspielen. Dafür wäre ein Personalaufwand nötig, der von viel zu wenig Konsumenten so sehr geschätzt wird, als dass sich das wirtschaftlich irgendwie rechnen könnte.

Im Gegenteil hat man neben der zusätzlichen Arbeitszeit noch weitere Einbußen, wenn Tests regelmäßig viel später als bei der Konkurrenz erscheinen. So lange man auf Werbung und "Laufkundschaft" angewiesen ist, müssen Tests so früh wie möglich verfügbar sein, da sie dann verlinkt werden, über Google gefunden werden, etc.

Was die vollständige Beurteilung von Spielen angeht, ist ein unvollständiges Spielen in den Fällen unproblematisch in denen das Spiel von Anfang schlecht ist. Da teile ich 100%ig die Meinung, dass man solche Spiele nicht durchspielen muss, weil es vielleicht noch besser wird. Bei dem riesigen Angebot das uns in der heutigen Zeit zur Verfügung steht, muss sich weder der Tester noch ein Spieler durch solche Spiele quälen. Man greift einfach zu einer Alternative, die von Anfang an begeistert. Geht ja nur um einen Spieletest und nicht und eine wissenschaftliche Abhandlung.

Problematischer ist es jedoch bei (zunächst) guten oder sehr guten Spielen. Da kann man IMO nicht einfach sagen, dass man aber doch x Stunden sehr gut unterhalten wurde. In vielen Fällen ist das Gesamterlebnis durchaus von großer Bedeutung.

Storylastige Spiele: Wenn hier tatsächlich nur das Ende nicht ganz zufriedenstellend ist, kann man damit leben und es ist halt dann um ein paar Prozent schlechter als zunächst angenommen. Es gibt aber auch Fälle in denen die Story ab einem gewissen Punkt qualitativ deutlich abbaut und so zu 20 schönen Stunden, 10-20 nervige Stunden kommen - denn immerhin will man trotz der nachlassenden Qualität ja noch erfahren welchen Verlauf die Handlung nimmt. Das Gesamterlebnis ist dann aber nicht nur um 5% schlechter, sondern um ein Vielfaches davon.

Spiele mit RPG-Elementen: RPG-Elemente sind generell ein geniales Mittel um den Spieler einzufangen und "süchtig" zu machen. Noch ein Level, ein besseres Schwert, usw. Wenn man dann einerseits von so einem Spiel gefangen ist, das Spiel aber ab einem gewissen Punkt sehr repetitiv wird oder der Schwierigkeitsgrad den optimalen Bereich verlässt (viel zu leicht, viel zu schwer) hängt man in einer Zwickmühle. Man will es abschließen, man will seinen Charakter auf Level 99 bringen, gleichzeitig nervt es aber. Da kann man IMO nicht einfach sagen, dass der Spieler dann halt aufhören und über die 20 schönen Stunden glücklich sein soll. Da kann dann ein zunächst hervorragendes Spiel schnell in einen Bereich kommen, in dem es nicht mehr empfehlenswert ist. Denn was bringen mir 20 Stunden Spaß, wenn es diese nur im Paket mit 15 Stunden Frust gibt.

Actionlastige Spiele: Solche Spiele sind ohnehin oft repetitiv. Die größte Abwechslung entsteht durch neue Gegnertypen und neuen Grafiken/Umgebungen. Wenn hier ab einem gewissen Punkt die Kreativität einer Streckung der Spielzeit weicht, wertet das ein Spiel recht deutlich ab. Das kann man aber nicht vorab wissen. Klar kann man dann auch einfach aufhören - aber woher soll man wissen, ob es nur ein kurzer Durchhänger ist oder bis zum Ende so bleibt? Gerade wenn man anfangs viel Spaß hatte zieht man es mit Sicherheit noch eine ganze Weile weiter durch. Auch hier stellt sich daher wieder das Problem mit dem Gesamtpaket - da ja im Review nicht steht, dass man genau bis Level 8 spielen sollte. Ob das Spiel insgesamt evtl. zu kurz ist, kann auch nur ein Durchspielen beantworten.

Das könnte man jetzt so fortführen und oft gibt es auch Kombinationen dieser Spieltypen. RPGs sind z.B. meist storylastig, so dass hier gleich beide Punkte zutreffen.

Von daher sehe ich es schon als kritisch an, wenn ein Test nur auf 50% des Spiels beruht, auch wenn ich wie eingangs geschrieben nachvollziehen kann, dass es wirtschaftlich nicht anders geht. Als grobe Formel würde ich sagen, je höher die Bewertung und der anfängliche Spaß, desto kritischer ist es zu wissen, ob sich diese Einschätzung tatsächlich bis zum Ende halten kann. Je höher der Aufstieg, desto tiefer der mögliche Fall. Wenn ein Spiel ohnehin nur "gut" ist, dann ändert sich die Wertung durch ein leicht unterdurchschnittliches letztes Drittel nicht so massiv, wie bei einem 90% Titel, der ab einem gewissen Punkt deutlich nachlässt.

Solche Infos bekommt man auf Grund der eingeschränkten zeitlichen Kapazitäten beruflicher Spieletester eigentlich nur über Eindrücke anderer Spieler, die ohne wirtschaftliche Zwänge tatsächlich bis zum Ende gespielt haben. Und da braucht es dann auch noch mehrere Meinungen oder Leute die man gut genug einschätzen kann.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 30. Januar 2016 - 12:08 #

Du sprichst da richtige Punkte an, insbesondere, dass das Durchspielen bei potenziell sehr guten Titeln wichtiger ist als bei Krampen. Nur übersiehst du (darauf lässt dein letzter Punkt schließen, da könne man nur die EIndrücke anderer Spieler nutzen), dass wir just die wichtigen, potenziell sehr guten Spiele so gut wie ALLE durchspielen, sich das Problem also gar nicht stellt.

Es gibt Ausreißer, da fällt mir aktuell aber in der Tat nur MGS5 ein aus dem letzten Jahr. Im vorletzten Jahr habe ich bei Wasteland 2 sogar mich um Wochen verspätet mit dem Test, bis ich nach ziemlich genau 100 Stunden durch war. Allerdings lief es da eher so: "Schaffe das eh nicht zum Release oder direkt danach, dann ist es auch schon egal". WL2 war auch ein Fall, wo mein Testurteil nach der ersten Hälfte noch etwas positiver gewesen wäre. Allerdings wäre es nach 70 Stunden das Gleiche gewesen wie nach 100, nur dass ich halt so das Ende beschreiben konnte bzw. "andeuten", wollen ja nicht spoilern...

Gendrosh 12 Trollwächter - 897 - 24. Juni 2016 - 19:42 #

Ist jetzt natürlich komplett offtopic, aber wie geil ist denn bitte die Idee, die Kolumne direkt auch als MP3 anzubieten. Ich feier das grad richtig hart.
Klasse Sache Jörg!

Cpt. Metal 17 Shapeshifter - P - 8378 - 17. August 2023 - 11:12 #

Ich glaube, ich verweise unter dem BG 3-Test mal auf diesen auch nach 7 Jahren noch gültigen Inhalt ;).