Goodgame Studios soll Gründung eines Betriebsrats blockiert haben [Update]

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29. November 2015 - 10:14 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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Update vom 07. Dezember 2015 - 22:09 Uhr

Die Vereinte Dienstleistungsgesellschaft (ver.di) vermutet in einer aktuellen Pressemitteilung ebenfalls einen Zusammenhang zwischen den Kündigungen und den vorherigen Bestrebungen zur Gründung eines Betriebsrats. Gabriele Weinrich-Borg von der Gewerkschaft kritisiert darüber hinaus den generellen Umgang mit den Beschäftigten. Nur vier Wochen Jahresurlaub, viele befristete Verträge und eine Bezahlung auf Mindestlohnniveau bei einigen Mitarbeitern würden nicht zum positiven Image des Unternehmens passen. Nächste Woche möchte ver.di zu einer Betriebsversammlung bei Goodgame einladen, an der auch die gekündigten Arbeitnehmer teilnehmen wollen. Diese haben derweil Klage gegen ihre Kündigungen bei einem Arbeitsgericht in Hamburg eingereicht.

Originalmeldung vom 29. November 2015 - 10:14 Uhr

Eines der größten deutschen Entwicklerstudios mit über 1200 Mitarbeitern ist Goodgame Studios in der Hansestadt Hamburg. Bekanntestes Produkt ist das Free2Play-Aufbauspiel Goodgame Empire. Dieses sollen mehr als 70 Millionen Menschen weltweit nutzen.

Aktuell macht das Unternehmen aber nicht mit seinen Spielen, sondern mit firmeninternen Auseinandersetzungen Schlagzeilen. So berichtet das Branchenmagazin Gamesmarkt, dass eine aktuelle Kündigungswelle eine Reaktion auf Bestrebungen zur Gründung eines Betriebsrates sei. So sollen sich 16 von 28 gekündigten Mitarbeitern aktiv darum bemüht haben, eine Arbeitnehmervertretung im Unternehmen aufzubauen. Goodgame Studios selber erklärt die Kündigung mit betrieblichen Gründen wie etwa Leistungsdefiziten. Gegenüber der Website Gamereactor behauptet hingegen eine interne Quelle, dass Leistungsdefizite sicher nicht der Grund für die Kündigung waren.

Die Behinderung einer Betriebsratsgründung ist in Deutschland strafbar, es könnte also noch ein juristisches Nachspiel für Goodgame Studios geben. Vor allem die Tatsache, dass das Unternehmen auf seiner Website über hundert freie Stellen ausgeschrieben hat,  lässt Zweifel aufkommen, ob die Kündigungen tatsächlich teils betriebsbedingt waren. 2014 konnte das Studio sowohl seinen Umsatz auf 202 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln als auch den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, der knapp 35 Millionen Euro betrug.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 28. November 2015 - 0:12 #

Wir brauchen dringend Fachkräfte!
Natürlich nur für den Mindestlohn!

Thomas Barth (unregistriert) 28. November 2015 - 0:49 #

Der Staat lässt doch bereits jede Menge Fachkräfte ausbilden: Pflegerfachhelfer, Fachlagerist, Java-Entwickler usw. Der Niedriglohnsektor braucht nunmal auch Fachkräfte.

Ich hätte Fachrentner werden und eine Fortbildung zum Fach Fachkraftsrentner Ausbilder machen sollen.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 28. November 2015 - 1:02 #

Wir suchen Fachkräfte mit Studienabschluss und 10 Jahren Berufserfahrung die für den Mindestlohn arbeiten. Dürfen dabei auch nicht älter als 21 sein.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 28. November 2015 - 1:36 #

Immer noch zu teuer!
Macht es wie Alternate:
Studentische Hilfskräfte bei 80 Wochenarbeitsstunden einstellen und nur ca. 450€ zahlen!

invincible warrior 15 Kenner - 3234 - 28. November 2015 - 6:44 #

Hahahahaha, der Laden ist so lächerlich. Wollten mich ja haben, bis ich denen meine (realistischen) Gehaltswünsche sagte, da gings dann nach ner Stunde doch GANZ fix. Das kann man vielleicht bei den Spieleentwicklern durchziehen, aber nicht in meinem Fachgebiet.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 28. November 2015 - 8:38 #

Wegen dir gibt/gab es die Blue card?!^^
Die armen Firmen, die können doch nur 30.000€ Jahregehalt zahlen!^^

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 28. November 2015 - 10:04 #

Der Arbeitnehmer sieht das immer recht eindimensional. Natürlich nutzen viele größere Firmen hier ihren Namen um lächerlich geringe Gehälter zu bezahlen oder ihre Boni auf diese Weise zu steigern - wenn ich meine MA nicht anständig bezahlen kann ist am Firmenkonzept was falsch gelaufen. Meine Meinung.

Für den Arbeitgeber kommen ja noch 23% Lohnnebenkosten dazu, was viele Arbeitnehmer gern vergessen. Bei einem Bruttolohn von 50.000 € sind das für den Arbeitgeber nochmal 11.500€ im Jahr zusätzlich, was bei 4 Mitarbeitern am Ende eigentlich bedeutet, dass man den 5. MA gleich mit bezahlt. Für große Firmen mit einigen hundert Mitarbeitern natürlich weniger schlimm als für Kleine und Mittelständler. Wenn man den Anspruch hat, seine Mitarbeiter ordentlich zu bezahlen (im Sinne von Nettogehalt) ist das also oft mit einem gewissen Risiko verbunden, daher kann man das denke ich nicht pauschalieren.

contraspirit 11 Forenversteher - 741 - 29. November 2015 - 13:16 #

Du selber schreibst doch aber, wenn man seine Mitarbeiter nicht ordentlich bezahlen kann, stimmt am Firmenkonzept etwas nicht. Ich würde Ausbeutung und Selbstausbeutung bei einem Start-up bis zu einem gewissen Punkt gelten lassen, bei einem vergleichsweise großen Unternehmen wie dem hier kritisierten gelten aber keine Entschuldigungen mehr. Und die Bildung eines Betriebsrates hat mit den Gehältern ja auch nicht unmittelbar etwas zu tun sondern ermöglicht den Angestellten einfach, ihre Interessen organisiert zu vertreten.

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 29. November 2015 - 17:41 #

Ja, der Meinung bin ich auch nach wie vor deshalb arbeite ich z.B. lieber mit Freien Mitarbeitern als mir jemanden fest anzustellen und ihm ein Gehalt zu zahlen, für das ich selbst nicht mehr arbeiten würde.

Es ging mir auch nicht darum, ausbeuterisches Verhalten irgendwie gut zu heissen, sondern nur darauf hin zu weisen, dass die Sache halt zwei Seiten hat und die Version mit "Arbeitgeber sind alle gierig" mir persönlich halt zu eindimensional ist, weil ich beide Seiten kenne und verstehe.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26589 - 30. November 2015 - 9:30 #

> Für den Arbeitgeber kommen ja noch 23% Lohnnebenkosten dazu [...]

So wenig? Ich dachte echt immer, das wäre wesentlich mehr. Da muss ich wohl noch einmal die Hand aufhalten.

zfpru 18 Doppel-Voter - 10895 - 28. November 2015 - 8:47 #

Facility Manager?

Sierra 27 Spiele-Experte - 84766 - 28. November 2015 - 8:54 #

Ach, der gute alte Fachkräftemangel. Manche behaupten ja, das sei eine Lüge...

CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 28. November 2015 - 10:27 #

ich glaube schon das es ein Mangel gibt, allerdings ausgelöst dadurch, dass viele Firmen hierzulande nicht anständig bezahlen.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 29. November 2015 - 11:30 #

*gähn*

Ist dir auch nicht zu blöd überall deinen allgemeinen Frust über den Arbeitsmarkt rauszublasen. Egal wie wenig es mit dem Thema zu tun hat.

Weryx 19 Megatalent - 15436 - 28. November 2015 - 0:18 #

Verknacken die Verbrecher

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25057 - 28. November 2015 - 0:24 #

Es fängt schon damit an wie so ein Unternehmen mit so einem Spiel soviel Reibach macht. Da arbeiten für ein Browsergame mehr Mitarbeiter als für die Triple A Produkte. xD
Wie auch immer von mir gibts keinen Cent und nach und nach werden sie alle irgendwann Probleme bekommen. Gruß an Zynga^^

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20220 - 28. November 2015 - 1:45 #

Ist in der Branche leider nicht unüblich, das habe ich auch schon miterlebt. Wenn man das B-Wort auch nur erwähnte, war man schon auf der anderen Seite...

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161579 - 28. November 2015 - 11:40 #

Ja, auch schon erlebt.

Barkeeper 16 Übertalent - 4420 - 29. November 2015 - 16:24 #

Jupp ist meiner Firma auch so. Daher reden wir dort nur vom "Betriebsrad". ;-)

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 28. November 2015 - 1:55 #

Was für A********er, falls es denn stimmen sollte, was ja als durchaus sehr wahrscheinlich anzusehen ist, bei den geschilderten Umständen. Vor allem machen sie doch offensichtlich mehr als genug Umsatz und Gewinn, offensichtlich dann auf dem Rücken der übermäßigen Ausnutzung ihrer Mitarbeiter, sonst hätten sie ja keinen Grund, die Gründung eines Betriebsrates zu behindern.

furzklemmer 15 Kenner - 3936 - 28. November 2015 - 2:25 #

Muss man vorsichtig sein mit solchen News. Die Unschuldsvermutung gilt auch bei Unternehmen.

Muss nur ein angepisster Mitarbeiter sein, der seinem AG zum Abschied eine reindrücken will. Und schon ist der Ruf ruiniert.

Bei über tausend Mitarbeitern wäre eine Mitarbeitervertretung in Form eines Betriebsrats aber sicher nicht fehl am Platze. Da kann mal nicht eben jeder zum Chef rennen und sich beschweren.

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 28. November 2015 - 2:37 #

Wenn's nur um einen Mitarbeiter ginge, aber hier sind ja dann doch ein paar mehr betroffen, wie es aussieht.

Thomas Barth (unregistriert) 28. November 2015 - 6:48 #

Wenn die Firma noch keinen Betriebsrat hat, dann können solche News dabei helfen das sie einen bekommt, völlig unabhängig davon ob sie unschuldig sind oder nicht.

Ausserdem gilt die Unschuldsvermutung nur im Strafverfahren, nicht bei einem Spiele-Magazin.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8614 - 28. November 2015 - 9:30 #

Auch Journalisten schmückt es, wenn sie nicht voreilig mit Verurteilungen daher kommen. In Prozessberichterstattung wird nicht umsonst immer vom "mutmaßlichen Täter" gesprochen. Es sei denn, es ist die BILD. Da steht dann "Da ist das Schwein", bedeutet aber eigentlich dasselbe.

Thomas Barth (unregistriert) 28. November 2015 - 9:42 #

Kein Journalist verurteilt hier, sondern berichtet darüber was die Quelle schreibt und selbst die sagt nicht das es so ist, sondern das es Gerüchte aufgrund von Kontakt zu Mitarbeitern gibt. Die einzigen die im Vorfeld verurteilen sind die Leser und die dürfen das.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8614 - 28. November 2015 - 10:58 #

Stimmt, kein Journalist veurteilt hier und ich mache niemandem einen Vorwurf! Alles sauber. Ich bezog mich nur auf die Unschuldsvemutung, die, finde ich, auch Journalisten grundsätzlich gut steht.

Wobei sich natürlich darüber diskutieren ließe, ob eine unsichere Quelle ausreichend für Berichterstattung über Gerüchte ist. Aber das will ich gar nicht.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36174 - 28. November 2015 - 9:23 #

Gamesmarkt ist nicht dafür bekannt sich Geschichten auszudenken und gut vernetzt in der Branche. Sie schreiben in dem Artikel von mehreren Informanten.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26589 - 30. November 2015 - 9:34 #

Ist bei dieser Unternehmensgröße nicht auch ein Betriebsrat gesetzlich geschützt, wenn die Arbeitnehmer diesen wollen?

Karsten Bier (unregistriert) 28. November 2015 - 2:29 #

Soll sich doch der Betriebsrat für sie einsetzen ;-)

Meine Ausbildung ist nun schon über eine Dekade her, aber waren Betriebe mit über 20 Mitarbeitern nicht einmal Verpflichtet einen Betriebsrat zu haben? Meine nämlich über 5 kann und über 20 muss. Also irre ich mich oder unsere sympathische Neoliberale Regierung hat da was gedeichselt.

Lexx 15 Kenner - 3834 - 28. November 2015 - 8:59 #

Fühle mich auch so, als hätten wir das vor 10 Jahren in der Ausbildung so gelernt.

Thomas Barth (unregistriert) 28. November 2015 - 9:14 #

Ist aber falsch. Ab fünf dauerhaften Mitarbeitern kann ein Betriebsrat von mindestens drei wählbaren Mitarbeitern eingesetzt werden, aber es besteht keine Pflicht dies zu tun. Unternehmensberater empfehlen sogar, alles dafür zu tun das kein Betriebsrat zustande kommt, da dieser nur "die unternehmerische Freiheit einschränkt"-

Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass es mal Pflicht war, muss aber zum Schutz der Unternehmen abgeschafft worden sein.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 28. November 2015 - 10:52 #

Noe, google mal nach SAP. Seinerzeit 13.000 MA, kein Betriebsrat.
Wenn ein paar MA natürlich einen BR wollen, ist's anders.

Brezel (unregistriert) 28. November 2015 - 14:16 #

SAP hat sehr wohl einen Betriebsrat.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 28. November 2015 - 16:56 #

Seufz. Es geht um 2006

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 28. November 2015 - 17:25 #

Also sollen wir auf SAP von vor 10 Jahren sauer sein?

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30604 - 28. November 2015 - 17:45 #

Es ging doch darum ob es früher Pflicht war oder nicht?!

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 28. November 2015 - 20:13 #

jup

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 28. November 2015 - 20:14 #

Wuensche dir mehr Lesekompetenz :)

Kanonengießer 15 Kenner - 2995 - 28. November 2015 - 7:13 #

Es gibt auch nur ganze 2 Saturn Filialen mit einem Betriebsrat. Mittlerweile auch nur noch eine glaube ich, das die gute Dame, die ihn gegründet hat mit massiver Gegenwehr vor einiger Zeit Zwangsberentet wurde.

TValok 13 Koop-Gamer - 1749 - 28. November 2015 - 9:40 #

Wenn dem so ist wie es offenkundig scheint, sollten die verantwortlichen schnellst möglich weggesperrt werden.

Zottel 16 Übertalent - 5546 - 28. November 2015 - 10:06 #

Dumm gelaufen, das Gründen des Betriebsrates unterbinden zu wollen ist doch viel zu auffällig. Ckevere Geschäftsleitungen sorgen lieber dafür, dass der Betriebsrat schön seine Füße still hält.

Falk 14 Komm-Experte - 1922 - 28. November 2015 - 12:15 #

Das letzte Unternehmen, für das ich gearbeitet habe, hatte bei ~120 Mitarbeitern auch keinen Betriebsrat und es war ein offenes Geheimnis, dass die Geschäftsführung keinen Betriebsrat wünscht. Man hätte zwar das Recht, einen zu gründen, aber es macht keiner, weil dann die Arbeitslosigkeit vor der Tür steht. Daher meinen Respekt für jeden, der in feindlicher Umgebung versucht sich für Arbeitnehmerrechte einzusetzen!

Unternehmer, die Betriebsratsgründungen behindern, sind sich überschätzende, egoistische Menschen, die in unserer auf Zusammenarbeit und Kompromiss fußenden Gesellschaft keinen Platz haben sollten. Es ist gut, solche Leute öffentlich zu exponieren.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20220 - 28. November 2015 - 12:42 #

Auf der anderen Seite waren fast alle Betriebsräte, die ich bisher erlebt habe ziemliche Pfeifen, die versucht haben sich damit unkündbar zu machen. Gute, intelligente Mitarbeiter verfolgen meist ihre Karriere und lassen sich nicht zum Betriebsrat wählen. :/

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36174 - 28. November 2015 - 14:23 #

Es gibt ja auch ältere Mitarbeiter, die wissen dass sie keine Karriere mehr machen werden. Die Arbeit im Betriebsrat sollte nicht unterschäzt werden. Gerade bei über 1000 Mitarbeitern ist das kein Zuckerschlecken.

Und was man über die Arbeitsbedingungen in der deutschen Spielebranche so liest (Beschäftigung unbezahlter Praktikanten), spricht definitiv für die Notwendigkeit von Betriebsräten.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 104914 - 28. November 2015 - 17:09 #

In meiner Firma ist der Betriebsrat alles andere als ein Haufen Pfeifen. Ich wünschte das Beispiel würde Schule machen.

Gnu im Schuh (unregistriert) 29. November 2015 - 1:23 #

Nach meiner Beobachtung ist die Pfeifendichte im Management um Welten höher - dafür sorgt schon das Peter-Prinzip.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26589 - 30. November 2015 - 9:38 #

Bei uns hält sich das die Waage. Beim Betriebsrat liegt es daran, dass die schon seit 20 Jahren im BR sind. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, fühle mich von denen aber nicht mehr vertreten. Dennoch bin ich froh, dass es den BR gibt - besser als Nichts.

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 29. November 2015 - 9:44 #

Haha, ja leider kann ich dir da nur Zustimmen. Das ist aber auch von der Firma abhängig, ich hab beides erlebt, wenn auch ersteres wesentlich öfter - da sassen dann die Leute im Betriebsrat, die am Montag mit einem Schal in die Arbeit kamen um danach 2 Wochen mit der Grippe des Todes gesegnet zu sein oder die grundsätzlich zeitkritische Dinge mehr oder weniger ablehnten, weil sie die Arbeit im Betriebsrat so vereinnahmt (um dann sekundengenau um 17 Uhr den Stift od. die Maus fallen zu lassen). Die Qualität eines Betriebsrats hat viel mit der Firmenkultur zu tun - ist die gute, stimmt auch der Betriebsrat.

zfpru 18 Doppel-Voter - 10895 - 29. November 2015 - 14:15 #

"...da sassen dann die Leute im Betriebsrat, die am Montag..."
Da müssen sich die Beschäftigten halt die Kanidaten die Antreten besser ansehen oder gleich selber zur Wahl stellen, wenn nichts gutes dabei ist.

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 29. November 2015 - 18:53 #

Da hast du aber das Henne-Ei-Problem, denn in diesen Unternehmen mit der wenig gesunden Unternehmenskultur interessieren sich die meisten Beschäftigten null komma nicht für den Betriebsrat, weil sie ihn eh nur als Arbeitsplatz-Sicherungs-Institution ansehen und ohnehin nicht vor haben, bei dem Unternehmen alt zu werden. Bleiben die, die einfach irgendein festes Einkommen ohne große Anstrengung oder Risiko haben wollen. Ich kenne genau einen Betriebsrat in einem großen Unternehmen, der wirklich arbeitet und eine sinnvolle Aufgabe erfüllt - allerdings da wiederum vielen Beschäftigten schon wieder ZU mächtig ist und von einzelnen gar schon wieder als Behinderung angesehen wird. Dabei finde ich die Grundidee wie so oft eigentlich sinnvoll, die Umsetzung und das was der Gesetzgeber nach und nach daraus gemacht hat ist... naja. Sagen wir gut gemeint.

DocRock 13 Koop-Gamer - 1380 - 29. November 2015 - 14:06 #

Ich hab schon einige Firmen hinter mir und die Betriebsräte waren bis auf eine rühmliche (!) Ausnahme (bei einem großen Internetunternehmen aus den USA mit deutscher Niederlassung) eigentlich nur Leute, die selber nicht arbeiten wollten, dabei aber unkündbar waren und ganz wichtig sind. Ärger haben die natürlich auch nicht gemacht, da hieß es Waffenstillstand mit der GF und schön die eigenen Schäfchen ins Trockene bringen.

Die eine Ausnahme war allerdings top, hat sich für die Belange der Mitarbeiter UND des Unternehmens eingesetzt. Als es dann auf Grund von Aktiengeschäften in den USA geschlossen und 300 Leute vor die Tür gesetzt wurden, gab es richtig gute Abfindungen... Sagen wir so, dass Haus wo ich drin wohne ist zu einem Großteil damit angezahlt. ;)

Khronoz 14 Komm-Experte - 2065 - 28. November 2015 - 15:06 #

Traurige Entwicklung bei Goodgames nach dieser Welle von Meldungen über ein innovatives, hippes, cooles deutsches Medien-Unternehmen. Medien bzw. ihre Aussagen - kurze Bedürfnisbefriedigung am Kunden - Inhalt und Wahrheit sind dann aber meist Morgen Schnee von gestern.

Victor (unregistriert) 28. November 2015 - 17:38 #

Es ist schon länger bekannt, dass Goodgame Studios keinen guten Ruf als Arbeitgeber hat.

Ein generelles Problem der deutschen Spielebranche ist das lächerlich niedrige Lohnniveau. Ich verdiene als Informatiker bei einem Chemieunternehmen dreimal so viel wie ich in der Spielebranche verdienen würde. Und habe wahrscheinlich deutlich weniger Stress dabei.

70 Millionen Spieler klingt auf dem ersten Blick gut, aber wie viele davon geben regelmäßig Geld für Goodgame Empire aus?

Meiner Meinung nach sieht die Zukunft der Branche in Deutschland sehr düster aus. Es ist wichtig, dass die Politik die Fördergelder nicht nur in Filme steckt, sondern kleine Indieentwickler genauso fördert.

Ketchup (unregistriert) 28. November 2015 - 21:56 #

Seltsam, hier wird mit dem Finger auf dieses Studio gezeigt, aber bei Amazon zb. ist alles ok, solange man sein Zeugs billig bekommt.

15th03 16 Übertalent - 4829 - 29. November 2015 - 10:27 #

ICh sehe hier doch einen Unterschied zu Amazon. Hier geht es darum dass kein Betriebsrat eingerichtet werden soll, während bei Amazon diese existieren.

Natürlich ist Amazon nicht das Mitarbeiterfreundlichste Unternehmen in Deutschland, aber sie verstoßen hier nicht gegen deutsche Gesetze.

DasHauptproblem zwischen Verdi und Amazon ist hier die Bezahlung und während ich jedem Menschen ein höheres Gehalt gönne, halte ich Amazons Meinung, dass das Aufgabenspektrum des Mitarbeiters eher das eines Logistikes als das eines Einzelhandelskaufmann entspricht für durchaus zutreffend. Schließlich sind zwei Aufgaben im EInzelhandel (kassieren und beraten des Kunden) bei Amazon durch den Mitarbeiter nicht nötig

Thomas Barth (unregistriert) 29. November 2015 - 10:51 #

Wobei die Mitarbeiter bei Amazon immer noch übertariflich bezahlt werden. Wenn Verdi wirklich etwas bewirken möchte, sollten sie sich mal lieber um die tausenden Arbeitnehmer kümmern, die nicht bei Amazon arbeiten und am liebsten dort hin wollen, weil die mit am besten bezahlen sollen.

Goodgame Studios hält sich übrigens auch an deutsche Gesetze, ein Betriebsrat ist keine Pflicht.

15th03 16 Übertalent - 4829 - 29. November 2015 - 11:20 #

Natürlich ist dieser keine Pflicht, aber Maßnahmen gegen die Gründung eines schon. Natürlich weiß man nicht, ob das in diesem Fall wirklich es genauso war.

Thomas Barth (unregistriert) 29. November 2015 - 12:04 #

Ähm nein, es ist ja eben nicht verboten Maßnahmen gegen die Gründung eines Betriebsrates einzusetzen, denn wenn der noch nicht existiert, greift das Betriebsverfassungsgesetz noch nicht. Dabei berufen sich Arbeitgeber auf das Artikel 9 im Grundgesetz, welches die Koalitionsfreiheit garantiert. Allerdings ist diese nicht nur in der positiven Koalitionsfreiheit garantiert, die allen Deutschen das Recht gibt Vereine und Gesellschaften zu gründen, sondern auch der negativen Koalitionsfreiheit, die dem fernbleiben dieser Vereine und Gesellschaften garantieren.

Da noch kein Gericht entschieden hat, welche Koalitionsfreiheit nun Vorrang vor dem anderen hat, können Arbeitgeber soviel gegen die Gründung von Betriebsräten machen wie sie wollen, weil sie keine Vereine und Gesellschaften in ihrer Firma haben wollen.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 9. Dezember 2015 - 0:38 #

Er ist zwar keine Pflicht, aber wenn ihn die Mitarbeiter wollen darf man ihn nicht verhindern.
http://www.gesetze-im-internet.de/betrvg/__119.html
Betriebsverfassungsgesetz
§ 119 Straftaten gegen Betriebsverfassungsorgane und ihre Mitglieder

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1.
eine Wahl des Betriebsrats, der Jugend- und Auszubildendenvertretung, der Bordvertretung, des Seebetriebsrats oder der in § 3 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 oder 5 bezeichneten Vertretungen der Arbeitnehmer behindert oder durch Zufügung oder Androhung von Nachteilen oder durch Gewährung oder Versprechen von Vorteilen beeinflusst,

http://www.anwalt.de/rechtstipps/goodgame-studios-kuendigungen-wegen-leistungsdefiziten-oder-betriebsratsgruendung_076275.html

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 12:43 #

Verdi streikt jetzt seit über einem Jahr immer wieder bei Amazon, damit die Leute nach dem Tarifvertrag des Versandhandels bezahlt werden. Das wäre ja wohl kaum der Fall, wenn die Mitarbeiter übertariflich bezahlt würden.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 29. November 2015 - 12:58 #

Die Gegenseite sieht sich im Logistikbereich nicht im Einzelhandel, da passt's dann aber :-)

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 13:36 #

Ich habe noch nie gehört, dass jemand sagt "Der Logistikdienstleister Amazon". Die sagen immer irgendwie "Der Online-Versandhändler Amazon".
Und wenn man sich die Defintion von Versandhandel bei Wikipedia anguckt:
"Der Versandhandel ist eine Art des Einzelhandels, bei dem die Produkte per Katalog, Prospekt, Internet, Fernsehen oder Vertreter angeboten werden."
Dann beschleicht einem (mich zumindest) das Gefühl, dass der Versandhändler Amazon im Versandhandel tätig ist und darum auch gerne seine Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag des Versandhandels bezahlen kann.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30604 - 29. November 2015 - 14:29 #

Gibt es denn einen Tarifvertrag des Versandhandels? Oder anders gefragt, werden bei den Einzelhänlern alle Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag bezahlt oder nur die, die auch die entsprechenden Tätigkeiten ausführen?

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 15:07 #

Es gibt den Tarifvertrag des Versand- und Einzelnhandels. Den Verdi halt beim Versandhändler Amazon durchsetzen möchte. Und der gilt halt (meines Wissens) für den gesamten Betrieb.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 29. November 2015 - 15:57 #

Es werden alle Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag der Branche bezahlt.
Nehmen wir den Fachlagerist, normalerweise liegt die tarifliche Bruttogrundvergütung bei 1.682 €.
Arbeitet er zum Beispiel in der Chemiebranche, wird er nach deren Tarifvertrag bezahlt und erhält in der entsprechenen tariflichen Eingruppierung E4 2.207 €.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36174 - 29. November 2015 - 15:59 #

Aber die Tätigkeiten der Amazon-Mitarbeiter sind vergleichbar mit denen anderer Lageristen. Und die Mitarbeiter bei Buchgroßhändlern werden auch nicht nach dem Einzelhandelstarif bezahlt.

Problematisch finde ich eher, dass Amazon die Waren neuerdings über Logistikzentren in Polen und Tschechien verschickt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-schickt-pakete-von-deutschland-nach-deutschland-ueber-polen-a-1063748.html

Weder in Polen, noch in Tschechien ist Amazon bisher vertreten. Die Waren gehen also alle an Kunden in Deutschland und Österreich.

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 16:43 #

Selbst wenn die Tätigkeit irgendwo ähnlich ist gilt immer noch: Versanhändler, also Versandhandel. Warum der Tarifvertrag für Logistik so schlecht ist ist auch wieder ein anderes Thema. Die sollten eigentlich alle gleich sein.

Und das mit Verlagerung der Logistik ins Ausland knüpft Amazon ja nur direkt an alles an, was es sonst so macht.

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 29. November 2015 - 17:44 #

Äh, ja... nur sind die Leute im Lager keine "Händler" oder Einzelhandelskaufleute, sondern halt Lageristen. Ein Facility Manager (Aka "Klofrau") kriegt auch kein Managergehalt, nur weil die Bezeichnung u.U. so ähnlich klingt. ;-) Die Leute im Lager haben mit dem eigentlichen HANDEL nichts zu tun.

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 19:06 #

Sollen jetzt also deiner Meinung nach die Leute, die bei einem Einzelhändler die Waren in die Regale räumen einen anderen Tarifvertrag bekommen als die, die an der Kasse sitzen?
Und die Klofrau und der Manager sind vielleicht auch in anderen Tarifgruppen.

15th03 16 Übertalent - 4829 - 29. November 2015 - 19:34 #

Ist das nicht häufig so?
Indem Supermarkt wo ich als Schüler gearbeitet habe haben Schüler und Minijobber die Regale eingeräumt und an der Kasse haben die Festangestellten gearbeitet. (und auch deutlich mehr bekommen als der Minijobber mit dem 450€ Vertrag)

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 29. November 2015 - 22:28 #

Jupp, würde ich in der Tat. Ist auch meistens so, wenns nicht die gleichen Leute sind.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 29. November 2015 - 22:53 #

Gang und gebe, per outsourcing an sub-sub-Unternehmen. 5,70 Euro

Thomas Barth (unregistriert) 29. November 2015 - 23:03 #

Meine schönste Antwort in einem Supermarkt, auf die Frage ob sie einen bestimmten Artikel führen: "Keine Ahnung, ich bin hier nur zum einräumen der Regale.". Wenn der genauso viel verdienen würde wie meine Lieblingsverkäuferin, die quasi gleichzeitig an der Kasse sitzt, Regale einräumt, putzt und Kundengespräche führt, dann würde ich den Chef auslachen und ihm viel Glück dabei wünschen nicht pleite zu gehen.

Verdi ruft bei Amazon doch eh nur noch zum Streik auf, um noch eine Daseinsberechtigung zu haben.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9383 - 30. November 2015 - 0:23 #

"... und ihm viel Glück dabei wünschen nicht pleite zu gehen."

Och, Lidl gehts doch ganz gut und dort bekommen die Leute, die ausschliesslich die Regale einräumen, den gleichen Stundenlohn.

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 30. November 2015 - 7:12 #

... der genauso niedrig ist wie der der Kassierer.

Ich bin ein Freund von leistungsgerechter Bezahlung. Wer mehr leistet, verdient auch mehr. So einfach. Ich habe auch kein Problem, wenn zwei Leute in gleicher Position unterschiedlich verdienen, solange der Unterschied in Leistung und Engagement begründet liegt und nicht in Geschlecht oder ähnlichen Faktoren, die man nicht beeinflussen kann.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9383 - 30. November 2015 - 9:31 #

11,50€ Stundenlohn sind für eine ungelernte Tätigkeit doch nicht schlecht, im besonderen wenn man sie den 8,50-9,00€ gegenüberstellt, mit denen ein Ungelernter sonst abgespeist wird. Auch in Anbetracht dessen, was bspw. jemand im schon angesprochenen Logistikbereich dafür körperlich leisten muss.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 29. November 2015 - 18:47 #

Wie das Kind heisst ist mir persönlich wurscht. Der Lager-Mitarbeiter in packt meinen Augen (etwas simplifiziert) Waren in Kisten, das ist im Gegensatz zum Einzelhandel, für meine persönliche Bewertung ein riesiger Unterschied. Überspitzt formuliert reicht ein Mensch, der ein paar Zahlen und Buchstaben erkennen kann. Dafür halte ich die 12,90 (*) Euro angemessen. Wer diesem MA nun 20€ (*) geben möchte, wird wohl irgendwann erkennen müssen, dass sich eine Maschine für 17€ (*) günstiger "betreiben" läßt. In den USA gibt's bereits 15.000 Roboter bei Amazon. [(*) Platzhalter]

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 19:15 #

Nochmal die Definition von Wikipedia:
"Der Versandhandel ist eine Art des Einzelhandels"
Weshalb es nun mal auch einen Tarifvertrag für Versand- und Einzelhandel gibt.
Ich fass z.B bei der Arbeit kein Metall an, außer eine Gabel zum Mittagessen und trotzdem ist die IG Metall für mich zuständig. Weil ich am Ende des Tages mit meiner Arbeit dazu beitrage ein Auto zu bauen. So wie ein Amazonmitarbeiter am Ende des Tages das macht, was ein Einzelhandelsmitarbeiter macht, also einelne Waren verkaufen.
Und was so ein Roboter macht oder nicht ist unerheblich.

Thomas Barth (unregistriert) 29. November 2015 - 19:25 #

Amazon ist aber keine Art Einzelhandel, sondern ein Großhändler der riesige Lager hat, in denen man online bestellen kann. Um diese Waren aus dem Lager in den Versand zu kriegen, benötigt man Fachlageristen und kein Art Kaufmann im Einzelhandel. Da kann Verdi noch soviel Streiks ausrufen wie sie wollen, es gibt genügend Fachlageristen die den Job der streikenden übernehmen, weil Amazon für die übertariflich bezahlt.

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 20:37 #

"Unter Einzelhandel werden Handelsunternehmen verstanden, die Waren verschiedener Hersteller beschaffen, zu einem Sortiment zusammenfügen und an nicht-gewerbliche Kunden, das heißt Endverbraucher bzw. Letztverwender, verkaufen."
Definition von Einzelhandel laut Wikipedia und exakte Beschreibung von dem, was Amazon macht.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 29. November 2015 - 20:54 #

Mich beschleicht das Gefühl als ob einige von Amazon bezahlt werden, so wie sie Amazon verteidigen!^^

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 29. November 2015 - 20:56 #

Nein, aber Lagerarbeiter bleibt Lagerarbeiter, egal in welcher Art Handel er tätig ist.

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 23:03 #

Ja. Aber ein Lagerarbeiter im Einzelhandel ist was anderes als ein Lagerarbeiter in der Logistik. Weshalb der auch einen andere Tarifvertrag hat.

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 30. November 2015 - 7:26 #

Wieso? Weil man sich das irgendwann mal willkürlich überlegt hat muss man das jetzt immer so machen. Wenn man alte Denkweisen aufbrechen will weil sie einfach überholt sind (die entsprechenden Regelungen haben ja auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel) sollte das eigentlich willkommen sein.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 30. November 2015 - 13:00 #

Also verdient der in der Logistik mehr, weil er den schwereren Job hat?

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 29. November 2015 - 20:55 #

Und die Wikipedia "Definition" ist jetzt Gesetz oder was? Vielleicht hat die ein Verdi Mitarbeiter geschrieben ...

Anders rum frage ich dich, wenn die wie Kaufleute bezahlt werden sollen, haben die dann auch alle die entsprechende Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann? Sonst wären das nämlich ungelernte Hilfskräfte ... und die werden nun wirklich viel, viel schlechter bezahlt.

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 23:11 #

Das ist selbstveständlich kein Gesetz. Es zeigt aber, dass Amazon nur Wortklauberei betreibt und das leider, wie man an den Kommentaren hier teilweise sieht, recht erfolgreich.
Der Artikel wurde übrigens laut Versionsgeschichte seit 2010 nicht mehr geändert. Also eher unwahrscheinlich, dass Verdi da jetzt für den Tarifstreit was geändert hat.
Und die Arbeiter bei Amazon sind keine Hilfskräfte, die führen ja praktisch alle Arbeit aus, die bei Amazon im Unternehmen anfällt.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 30. November 2015 - 13:10 #

Es zeigt, dass Wikipedia nur eine erste Anlaufstelle ist, weil deren Definition von irgendwas arg unvollständig sind.

Ich kenne ehrlich gesagt kaum einen Lagerarbeiter, der keine Hilfskraft ist. Die meisten haben irgendwas gelernt, finden dort aber keinen Job oder wollen das nicht (mehr) machen und gehen dann ins Lager, weil das halt jeder machen kann. Richtig ausgebildete Lagerarbeiter in dem Beruf kann man sicherlich an einer Hand abzählen, falls es das überhaupt gibt. Das ist so ähnlich wie beim Callcenter.

Apropos, in dem Zusammenhang recht "lustig", ich kenne einen gelernten Verkäufer, der war bei Karstadt, als der Laden dichtgemacht wurde fand er keinen neuen Job und ging deswegen letztlich nach Edeka ins Lager, was ihm ganz gut gefiel, da zwar körperlich anstrengender aber insgesamt weniger stressig.

Maulwurfn (unregistriert) 30. November 2015 - 13:13 #

http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=27448

Gibt es durchaus, vermutlich eher in Lagern mit Gefahrgütern zu finden mit entsprechender Fortbildung.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 29. November 2015 - 21:47 #

Was soll denn diese Papiertigerei: Den Verkaeufer im Einzelhandel kennzeichnet Kundendialog und -beratung - Im Logistiklager von Amazon reicht jemand, der einen Scanner bedienen und bis drei zaehlen kann. Im Zweifel nicht PC, aber so ist's!

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 29. November 2015 - 20:51 #

"Großhandel (veraltet: Engros-Handel/-Geschäft/-Lager/-Versand) bezeichnet Handel, in dem Marktteilnehmer Waren, die sie in der Regel nicht selbst be- oder verarbeiten (Handelswaren), von Herstellern oder anderen Lieferanten beschaffen und an Wiederverkäufer, Weiterverarbeiter, gewerbliche Verwender (z. B. Behörden, Bildungsstätten) oder an sonstige Institutionen (z. B. Kantinen, Vereine), jedoch nicht, oder nicht primär, an private Haushalte, absetzen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fhandel

Als sind alle Kunden von Amazon dennach Wiederverkäufer bzw. gewerbliche Verwender?

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 29. November 2015 - 20:59 #

Auch an dich die Frage, glaubst du wirklich, dass eine "Definition" bei Wikipedia irgendeinen Belang hat? Dass ist nur das Allgemeinbild was da wiedergegeben wird.
Außerdem hast du das "nicht primär" mit "nicht" verwechselt. Und Amazon macht es halt "primär". Peng! Stelle mal einen Antrag auf Änderung des Artikels um auch wirklich alle abzudecken.

Thomas Barth (unregistriert) 29. November 2015 - 21:06 #

Bei Wikipedia kann soviel stehen wie es will, ich richte mich nach der Bedeutung im Duden:
"Wirtschaftszweig, der mit Waren in großen Mengen handelt"

An wen ein Großhandel in welchen Mengen verkauft, hat niemals jemand festgelegt und schon gar nicht Wikipedia oder die privaten Wirtschaftslexika. Metro ist auch ein Großhandel, bei dem man auch als Privatperson einkaufen darf, wenn man ein Gewerbe angemeldet hat.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 29. November 2015 - 22:06 #

Ich kenne sogar einen (Super-)Markt, bei dem man früher nur einkaufen durfte, wenn man ein Gewerbe hatte. Da waren alle Preise ohne Mehrwertsteuer angegeben und es gab insbesondere auch Großpackungen. Irgendwann in den 90ern haben sie dann die "Tore geöffnet", die Mehrwertsteuer mit ausgezeichnet und dann durfte jeder rein. Heute ist das ein ganz normaler, sehr großer Supermarkt, vom "Großistenlager" ist nicht mehr viel zu merken und Großpackungen gibt es (leider) kaum noch bzw. nur in bestimmten Gebieten und Extra Zugang für z.B. Restaurants wenn die da mal eine Tonne Fleisch auf einmal kaufen wollen.

burdy (unregistriert) 29. November 2015 - 23:12 #

Dann muss man natürlich die Gegenfrage stellen, was ist für dich Einzelhandel? Wie wenig muss man für dich verkaufen um kein Großhandel zu sein? Ein Teil im Monat? Zwei? Drei? Nicht mehr als 10 am Tag? Für nicht mehr als 100 € in der Woche?

Thomas Barth (unregistriert) 29. November 2015 - 23:22 #

Für mich ist ein Einzelhandel ein Laden zu dem ich hingehen, mir Sachen kaufen und mich beraten lassen kann. Wenn ich bei Saturn in der Stadt gehe, kaufe ich beim Einzelhändler Saturn, wenn ich es im Internet bestelle, beim Großhandel Saturn.

Bei Saturn gibt es auch noch die Mischform, man kann es sich online bestellen und im Laden abholen. Früher durfte man sich die Sachen hinten im Lager abholen, heute muss man nach vorne in den Laden zum Infopoint, aus dem ganz einfache Grund: Vorne Einzelhandelskauffrau, hinten Fachlagerist, also zwei verschiedene Tarifgruppen und Aufgabengebiete, je nach ihrer Ausbildung entsprechend.

burdy (unregistriert) 30. November 2015 - 8:18 #

Du sagst also der Saturnmitarbeiter, der ein TV (oderwasauchimmer) ins Regal räumt ist ein Einzelhändler. Und wenn er dann den nächsten TV zum Infopoint bringt, damit du dir deine Onlinebestellung abholen kannst, dann wird er zum Logistikarbeiter? Wenn du aber bei der Bestellung bei Saturn angerufen hast oder den Support-Chat genutzt hast, dann ist er wieder ein Einzelhändler?

Thomas Barth (unregistriert) 30. November 2015 - 11:46 #

Wenn ich einen Saturn Mitarbeiter der ein Regal einräumt, zu einem Produkt etwas fragen kann und er mich kompetent und freundlich berät, dann ist er ein Einzelhändler. Ich kann nicht zum Saturn-Lager gehen und den Unterschied zwischen Produkten erfragen, weil der Mitarbeiter davon meistens keine Ahnung hat, da er nur die Regale einräumt.

Ergo: Mehr Leistung durch den Einzelhändler, also auch mehr Geld.

Wenn ich anrufe dann sitzen da meistens Inbound-Mitarbeiter eines Callcenters, die räumen keine Regale ein, die telefonieren nur. Also sollten sie nicht wie ein Einzelhändler oder Fachlagerist bezahlt werden.

Ich kann nicht zum Amazon Verteilerzentrum fahren und mir meine Waren selbst abholen, denn dort sitzen weder Callcenter-Mitarbeiter, noch Einzelhändler, sondern Lagerarbeiter und Fachlageristen.

burdy (unregistriert) 30. November 2015 - 20:02 #

Auch ohne irgendwelche Wikipedia-Defintionen sollte allein dass es einen Tarifvertrag für Einzel- und Versandhandel gibt Wink mit dem Zaunpfahl genug sein um einzusehen, dass Versandhandel und Einzelhandel miteinander zu tun haben.
Wenn man als Laie das nicht einsehen will, was Leute ausgehandelt haben, die wirklich in der Branche arbeiten, dann kann man da nix machen.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 30. November 2015 - 21:20 #

Auch ohne irgendwelche Wikipedia-Defintionen sollte allein dass es Talentunterschiede zwischen Doseneinraeumen und Verkaufsberatung gibt, Wink mit dem Zaunpfahl genug sein um einzusehen, dass gelernte und ungelernte Arbeitskraefte betrachtet werden.
Wenn man als Laie das nicht einsehen will, wie die Realitaet ist, dass wirklich Unterschiede in den Branchen vorhanden sind, dann kann man da nix machen.

burdy (unregistriert) 1. Dezember 2015 - 17:55 #

Wie gesagt. Es gibt einen Tarif-Vertrag des Versand- und Einzelhandles, ausgehandelt zwischen Gewerkschaften und Versand- und Einzelhändlern. Und dann willst du den Leuten erklären, dass Verand und Einzelhandel nichts miteinander zu tun haben. Weltfremd.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 3. Dezember 2015 - 11:08 #

Sehr wahrscheinlich glaubst du auch die DDR war demokratisch

burdy (unregistriert) 3. Dezember 2015 - 20:37 #

Wenn die Arbeitgebervertreter der Versand- und Einzelhändler einen Tarifvertrag aushandeln für ebendiese Branche. Dann muss die DDR demokratisch sein. Du hast es erfasst.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26589 - 30. November 2015 - 9:40 #

Für mich war und ist Amazon ein Logistikunternehmen.

Lipo 14 Komm-Experte - 2226 - 29. November 2015 - 11:40 #

Mein Nachbar spielt diese Empire Rotze . Ich habe es mal 6 Tage verwaltet , als er im Krankenhaus war . Was ein Müll . Man muss alle 6 Stunden seine Truhe leeren und zahlen muss man auch dauernt , sonst kommt man nicht weiter . Da kauft er sich für 1500 Ocken einen Pc und spielt 3 mal gute Scheiße Imperium simultan . Würg .Aber 32 Gb Ram

zfpru 18 Doppel-Voter - 10895 - 29. November 2015 - 13:09 #

Siehst du. Das gibt aber der Firma Recht solche Spiele raus zu bringen.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62024 - 29. November 2015 - 21:41 #

Das Recht spricht ihnen doch niemand ab.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26589 - 30. November 2015 - 10:04 #

Soll er doch zocken, worauf er Bock hat. Ich spiele auch seltsame Spiele.