Jede Woche stellt der Arcade-Check ein interessantes Downloadspiel vom Xbox-Marktplatz vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern mrkhfloppy und Old Lion betreut.
Der Action-Puzzler Fat City der Heavy Iron Studios möchte als Indie-Titel auf dem Xbox-Marktplatz für Furore sorgen, mit einem Bankraub-Setting.
Hey man, wo ist meine Schwester?
Ihr schlüpft in die Gestalt von Chris Knox, dessen Aufgabe es ist, eine Reihe von Banküberfällen für eine New Yorker Verbrecherorganisation durchzuführen, die seine Schwester gekidnappt hat. Dafür streift ihr quer durch den Big Apple und erleichtert Banken um das Ersparte der Anleger. Aber Vorsicht, die Polizei ist auf der Hut, also geht ihr besser aus dem Weg.
Die Geschichte von Fat City ist, wie ihr lesen könnt, schnell erzählt und bietet trotz der spannenden Ausgangslage keinen weiteren Anreiz im Verlauf des Spiels. Dafür reißt das Gameplay einiges raus. Im Stile eines Hitman Go manövriert ihr euren Marker über die Karte und versucht, möglichst schnell den Weg zur Bank, im Idealfall inklusive Einsammeln des Blutdiamanten, zu finden und dabei den Cops nicht in die Quere zu kommen, bevor ihr wieder das sichere Zuhause erreicht. Dort wird dann geschaut, wie gut ihr euch geschlagen habt, und anschließend abgerechnet.
Die rote Linie zeigt den Weg der Polizei, über die blauen Punkte könnt ihr euch bewegen. |
Kein Payday
Klingt spannend und ist es im Prinzip auch. Allerdings nur so lange, bis ihr dazu übergeht, einige der Fähigkeiten zu nutzen, die euch im Verlaufe von Fat City angeboten werden. So könnt ihr schon nach kurzer Zeit auf Tools zurückgreifen, die euch dabei helfen, Banken schneller auszuräumen, oder euch langsamer oder schneller zu bewegen. Der Matchwinner ist allerdings der Gesichtsscanner, mit dem ihr im aktivierten Modus ungehindert an der Polizei vorbeirauschen könnt und somit nahezu jeden Level locker bewältigt. Hinzu kommt, dass der Einsatz der Gadgets nicht viel kostet und ihr daher dazu verführt werdet, sie inflationär zu nutzen. Geld spielt keine Rolle, schon nach kurzer Zeit habt ihr genug auf der hohen Kante, sodass sparen ein Fremdwort ist.
Ein weiterer Wermutstropfen ist das sich wiederholende Leveldesign. Auch wenn ihr theoretisch fünf Viertel New Yorks bereist, sehen nach kurzer Zeit doch alle Maps gleich aus. Es gibt keinen Level, der wirklich heraussticht und einen Erinnerungswert besitzt.
Es bleibt also festzuhalten, dass ihr am besten ohne Booster spielt und euch stattdessen auf eure Crewmitglieder konzentriert, die euch im späteren Spielverlauf zur Seite stehen. Der Hacker Ace zum Beispiel legt während des Überfalls die Alarmanlage lahm, während Fish euch auf der Flucht den Weg freisprengt. Dabei steuert ihr alle Charaktere parallel und kommt so in gewissen Situationen schon leicht ins Schwitzen.
Ace bei der Arbeit. Hier trennt er gerade das Alarmsystem vom Strom. |
Grafik & Fazit
Grafisch dürft ihr nicht zuviel erwarten, aber was soll bei dem Setting auch kommen? Alles, was ihr braucht, ist auf dem Bildschirm zu finden. Die Karte im Stile einer Blaupause vermittelt zudem echtes Gangsterfeeling. Der Soundtrack schwelgt dezent in Erinnerungen an einschlägige Heist-Movies wie Heat oder The Italian Job und schont auch bei längerem Genuss euren Gehörgang.
Fat City kostet aktuell 12,99 Euro und bietet über 60 Missionen. Für das Geld erhaltet ihr kurzweiligen Rätselspaß ohne viel Tiefgang, der aber trotzdem für drei bis fünf Stunden unterhalten kann. Wenn ihr auf die verfügbaren Booster verzichtet, nimmt der Schwierigkeitsgrad auch ab Mitte des Spiels zu, sodass selbst erfahrene Puzzle-Freunde auf ihre Kosten kommen. Wenn sie, wir wiederholen uns, freiwillig auf die Gadgets verzichten.
Danke, interessant, vielleicht mal später einen Blick wert. Klingt für 13 Euro aber leicht überteuert?
13 Euro finde ich auch etwas viel
Danke für den Check. Das ist dann wohl absolut nichts für mich.
Bei Fat city dachte ich erstmal: oh gott, bitte kein überwachungsgame, wo kimdotcom drin vorkommt.
Noch mal schwein(chen) gehabt ;)
Wäre das nicht Megacity gewesen als Titel?
Klingt ja nach doch einigen argen Defiziten im Gamedesign.
Früher haben wir unseren Bankraub immer ohne Waffen durchgezogen! Nur mal so. ;-)
Klingt interessant - neue/individuelle Konzepte sind doch immer nett. Das Spiel gibt es seit heute auch für PS4 - allerdings zum Preis von schockierenden 23,99!
Wenn das mal für ca. 5 Euro zu haben ist, werde ich wohl zuschlagen.