Kurios: Hacker wendet sich gegen Hacker-Seite

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Name 0 EXP - Neuling
22. September 2009 - 14:47 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Jeder fürchtet ihn, keiner möchte sein Opfer werden: Die Rede ist von einem Hackerangriff gegen den eigenen Computer. Ein solcher kann die vielfältigsten Beweggründe haben. So besteht etwa die Möglichkeit sein Opfer auszuspionieren, um an vertrauliche Informationen wie Kreditkartendaten zu kommen. Oder es soll Schad-Code auf einen PC übertragen werden, der dann Daten vernichtet oder das System lahmlegt.

Genau dieser Thematik widmet sich die Webseite PakBugs.com, die  ein ganzes Netzwerk für halb-legale bis kriminelle Anwender bereitstellt. In einem Forum werden hier illegal erworbene Daten ausgetauscht oder gehandelt, sich gegenseitig Tipps zur Erstellung von Hacks gegeben oder sogar ganze Tutorials für den "Neueinsteiger" in die Szene gelistet. Doch jetzt wurden die Betreiber der Seite aus den eigenen Reihen angegriffen: Ein bislang Unbekannter hat sich PakBugs.com selbst zum Ziel gemacht und die Seite gehackt. Dabei wurde eine umfangreiche Liste derer veröffentlicht, die auf PakBugs.com registriert sind -- inklusive Nutzernamen, Passwörtern und E-Mail-Adressen. Das Sicherheitsunternehmen F-Secure, dem die Informationen ebenfalls zugegangen sind, hat auf der eigenen Webseite einen Screenshot der Liste zur Ansicht gestellt (s. Quelle 2). Ganz offenbar wurden auch die Forum-Accounts einiger Admins offengelegt.

Nach dem Angriff wurden die erbeuteten Daten von dem Unbekannten über die eigens hierfür angelegte E-Mail-Adresse catch.them@live.com an eine IT-Sicherheitmailingliste versandt. In seiner Nachricht wendet sich der Absender an die Empfänger:

"Wie ihr vermutlich wisst, handelt es sich hier um überwiegend in Pakistan angesiedelte Leute, deren illegale Aktivitäten Carding, Hacking, Cracking etc. umfassen. Ich habe eine Liste der Nutzer beigefügt, um Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeit zu geben, Untersuchungen durchzuführen und, falls nötig, in Aktion zu treten. Krieg gegen Cyber-Verbrechen. Catch Them If you can."

PakBugs.com ist aufgrund des Vorfalls zwischenzeitlich mehrfach nicht mehr erreichbar gewesen. Dies hat sich jedoch wieder geändert: In einer eigenen Forenmitteilung erklärt man, dass offenbar eine Distributed-Denial-of-Service-Attacke (DDoS) für den Angriff angewendet worden war.

SunOrange 06 Bewerter - 99 - 22. September 2009 - 17:16 #

Find ich gut das es noch Hacker mit Ehre gibt und nen sinn für Gerechtgkeit.

SynTetic (unregistriert) 22. September 2009 - 21:33 #

Naja, "Gerechtigkeit"...

Vielleicht eher Rache (aus welchem Grund auch immer) oder Neid (anschwärzen). Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass jemand, der auch mal zu der Szene gehörte, auf einmal aus Gerechtigkeitsempfinden (und keinem sonstigen persönlichen Grund) die Fronten wechselt.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 22. September 2009 - 17:39 #

DDoS ist Distributed Denial of Service, ein spezieller Fall von DoS.

SynTetic (unregistriert) 22. September 2009 - 21:34 #

Ist aktualisiert und war gemeint, danke. ;)

keimschleim (unregistriert) 22. September 2009 - 23:21 #

Hab' den Spiegel-Artikel heute Mittag gelesen und beide Artikel sind ja fast identisch. Sicherlich schwer den Artikel von Spiegel noch großartig umzuformulieren, da ja schon das Wichtigste drin steht, aber etwas mehr Unterschiede, zumal GG sich ja an ein etwas anderes Publikum richtet, wäre schön.
Jaja, der Nörgelman schlägt zu.^^

SynTetic (unregistriert) 23. September 2009 - 1:41 #

Deswegen ist ja auch Spiegel Online als Quelle genannt... ;)

Die Frage bei einer News ist doch immer: "Was will man bringen?" Tja, hier fällt was weg, etwas anderes kommt dafür hinzu - am eigentlichen Inhalt ändert sich dabei natürlich nur das Wie; der Tenor bleibt gleich. Aber so muss es schließlich auch sein, denn sonst wäre eine von beiden News falsch!