Arcade-Check: Overlord - Gefährten des Bösen
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC XOne PS4
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4. November 2015 - 12:00 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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Jede Woche stellt der Arcade-Check ein interessantes Downloadspiel vom Xbox-Marktplatz vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern mrkhfloppy und Old Lion betreut.

Die fehlende Ziffer im Namen deutet es bereits an: Overlord - Gefährten des Bösen ist kein echter Nachfolger der beiden Overlord-Spiele, sondern ein eigenständiger Ableger. Dennoch kämpfen wir serientypisch auf der Seite des Höllenfürsten gegen alles Gute und wollen das ewige Dunkel herbeiführen. Für den Arcade-Check haben wir uns auf moralische Abwege begeben und uns das teuflische Hack-and-Slay auf der Xbox One angesehen.
Im Koop-Modus ist nichts und niemand vor uns sicher, nicht mal süße Schafe.
16 Fäuste gegen eine Halleluja
Für Overlord - Gefährten des Bösen haben die Entwickler den Fokus auf flotte Koop-Action gelegt. Unseren Helden – zur Auswahl stehen je zwei Fern- und Nahkämpfer – steuern wir direkt von schräg oben und verteilen leichte und schwere Hiebe. Eine mächtige Zauberattacke mit Abklingzeit beschließt das kurzgeratene Offensivportfolio, das jeder Charakter individuell ausfüllt. Auf der Couch oder im Online-Modus ziehen wir mit bis zu drei Gefährten in die Schlacht, zur Not aber auch alleine.

Serienfans können sich auf ein Wiedersehen mit den Minions, den koboldartigen Helfern der Spielfigur, freuen. Konnten wir diese in der Vergangenheit noch individuell verbessern, treten sie jetzt als Massenware auf. Die blauen Vertreter heilen unsere Lebenspunkte, die braunen und grünen Winzlinge ziehen mit uns in die Schlacht, und die roten Feuerteufel sind flinke Suizidbomber. Das entsprechend farbige Mana vorausgesetzt, können wir uns jederzeit die Unterstützung der kleinen Kerle sichern. Die Ausdauer, Stärken und Fähigkeiten der einzelnen Truppentypen können im Verlauf des Abenteuers gesteigert werden.

Intelligenz und Orientierung sind den Minions allerdings völlig fremde Wesenszüge. Ständig bleiben sie an Kanten hängen, irren von Sinnen umher oder finden den Schnelltod, weil sie unbedarft durch giftige Areale und Fallen spazieren. Am Ende müssen wir die Drecksarbeit eben selbst erledigen und versuchen, mit der puren Masse dem Chaos Einhalt zu gebieten.
Gegen die Kräfte des Guten führen wir die Minions in die Schlacht.
Prügeleien und andere Wettbewerbe
Die meiste Spielzeit über sind wir in kleine Areale eingesperrt, bis jeder Gegner darin zu Klump geschlagen ist. Anschließend werden die Pforten geöffnet und ein Goldregen setzt ein. Beim Aufsammeln ist jedoch Eile geboten, denn die Belohnung verschwindet nach wenigen Sekunden wieder. Manchmal landet diese aber auch in giftigen oder gar unzugänglichen Bereichen.

Wenn wir gerade mal niemandem die Kauleiste richten, weichen wir tödlichen Fallen aus, lösen sehr simple Schalterrätsel und absolvieren kleine Rennen gegen die Zeit. Als Belohnung für Letztere winken Zusatzeinnahmen am Ende der Levels. Mit dem erspielten Hab und Gut kaufen wir – die Auswahl ist sehr übersichtlich – Waffen mit Zusatzattributen, neue Fähigkeiten und optischen Klimbim für die Minions.
Der Redner ist seiner eigenen Zwischensequenz entflohen und schlägt außer Sichtweite schon munter auf uns ein.
Technisches K.O.
Neben den Minions waren zahlreiche Spielfehler ständige Begleiter. So legen auch die Gegner eine miserable Wegfindung an den Tag und sogar mancher Obermotz verharrte zitternd bis zum bitteren Ende an einer Kante. Das Ableben eines anderen Bosses realisierten wir nur durch das eingeblendete Achievement und unsere Online-Kameraden, die am Levelausgang auf uns warteten. Hätten wir dem Geschehen auf dem Bildschirm vertraut, auf dem der Fiesling quicklebendig Gift und Galle spuckte, wir würden wohl heute noch auf ihn eindreschen. An anderer Stelle prügelte ein Ritter munter auf uns ein, während wir noch dessen Rede in einer Zwischensequenz lauschten.

Die Liste der technischen Unzulänglichkeiten ließe sich beliebig fortsetzen, aber auch ohne diese hätten wir genügend Anlass zur Kritik. Die Kämpfe, das zentrale Element des Genres, wollen nicht zünden und verkommen zum monotonen Gamepad-Stakkato. Das optische wie akustische Treffer-Feedback ist kaum gegeben, die musikalische Untermalung bietet stets die gleiche Tristesse und der Zeitlupeneffekt bei schweren Nahkampfattacken wirkt lächerlich. Vielleicht ruckelt das Spiel auch einfach nur an diesen Stellen, denn die Bildrate bricht regelmäßig bis zum kurzzfristigen Stillstand ein. Apropos Totalausfälle: Auch das Mitwirken der Autorin Rhianna Pratchett können wir nur im Ansatz erahnen. Optisch kommt die Hack-and-Slay-Action etwas altbacken und abwechslungsarm daher.
Die mächtige Schnecke wird bis zum Ableben an der umgestürzten Säule hängen bleiben.
Fazit
Der Weg zur Hölle ist bekanntlich mit guten Absichten gepflastert, und Overlord - Gefährten des Bösen ist ein Paradebeispiel für Dantes berühmten Vers. Für sich genommen könnte die Hatz nach Reichtum und neuen Charakterfähigkeiten in Kombination mit dem Koop-Modus motivierend sein. Anderseits bleibt die Hack-and-Slay-Action allzu blass und die taktische Komponente in Form der Minions driftet ins Chaos ab. Die schiere Anzahl offensichtlicher Bugs und technischer Unzulänglichkeiten bedingt schließlich das finale Urteil: Finger weg!
  • Einzelspieler und Koop-Modus
  • Hack-and-Slay
  • Für Anfänger und Fortgeschrittene
  • Erhältlich seit 20.10.2015 für 21,49 Euro
  • In einem Satz: Bug-verseuchtes Koop-Fiasko

Video:

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 4. November 2015 - 12:24 #

Das einzig Gute am Spiel, scheint der Name zu sein!

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 4. November 2015 - 12:26 #

Danke für die Warnung, ich wäre sonst noch in einem Sale schwach geworden.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 4. November 2015 - 13:34 #

Autsch.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 4. November 2015 - 14:12 #

Traurig, was ich da lesen durfte.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 4. November 2015 - 14:43 #

Spielen wäre wohl noch trauriger...

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 4. November 2015 - 17:50 #

... es kommt der Moment wo die Tränen einem Lachen weichen.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 4. November 2015 - 15:00 #

Das lesen hat wahrscheinlich mehr Spaß gemacht, als das Spiel zu spielen... Danke für den Check :)

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 4. November 2015 - 16:35 #

Danke für Check und Warnung.

Fliege 13 Koop-Gamer - 1330 - 26. Februar 2016 - 12:37 #

Ich kann dem Check nur zustimmen. Ich habe es mir gekauft und bin total enttäuscht. Wahrscheinlich ist es im koop etwas besser, aber wem soll ich so ein "bugverseuchtes" Spiel empfehlen...Niemandem! Hätte gut sein können.

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