Indie-Check: Jerry McPartlin - Rebel with a cause
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC
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Dominius 10019 EXP - 18 Doppel-Voter,R7,S2,A2,J7
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13. Oktober 2015 - 15:49 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir euch jede Woche ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der Marian, Zaunpfahl, Vampiro und Dominius betreut.

Jerry McPartlin – Rebel with a cause ist das Erstlingswerk des deutschen Entwicklers Ed Venture Studios. Mit dem klassischen Point-and-Click-Titel wollen sie euch in die wilden 50er, das Jahrzehnt des Rock and Roll entführen und gleichzeitig knackige Rätselkost bieten. Ob ihnen das gelingt, klärt dieser Check.

Ihr übernehmt die Rolle des Titelhelden Jerry McPartlin, der Ende der 50er Jahre nur einen großen Wunsch hat: Rockstar werden. Deshalb zog er einst aus seinem verschlafenen Geburtsort Barnett Springs in die Welt hinaus, doch genau dorthin kehrt er nun wieder zurück, nachdem ihm der Hopi-Schamane Wikvaya im Traum erschienen ist. Dort berichtet er Jerry nämlich, dass in der Kleinstadt mysteriöse Morde geschehen sind und er in einer Vision gesehen hat, dass nur der Möchtegern-Rock-and-Roller das Rätsel lösen kann. Wie der Zufall es will, ist Wikvaya auch der Vater von Jerrys Jugendliebe Luna – ein passende Gelegenheit, alte Gefühle zu wecken?
In diesem Diner beginnt euer Abenteuer.

Aus der Traum
Der Traum dient auch gleichzeitig als Tutorial, das euch mit den klassischen Adventure-Tugenden bekannt macht: Gegenstände aufheben, ansehen und im Inventar kombinieren. So oder so geht es dann mit Jerry in die Stadt, in der aufgrund der Morde einiges im Argen zu liegen scheint. Die Menschen verstecken sich in ihren Häusern, die Straßen sind wie leergefegt, selbst in Lunas Diner gibt es kaum Gäste. Zu allem Überfluss muss Jerry einigen Leuten erst noch beweisen, dass er weder ein Dämon noch der Mörder ist.

Die ersten Rätsel im Spiel sind recht simpel gehalten: Ihr besorgt hier eine Autogrammkarte und dort einen Schlüssel. Irgendwann könnt ihr mit den NPCs auch reden, ohne dass sie in Panik verfallen. Allerdings finden viele Gespräche durch verschlossene Türen statt, nur ein paar Charaktere bekommt ihr wirklich zu Gesicht. Auch wenn das storytechnisch erklärt werden kann, wurden hier doch einige Chancen verschenkt, dem Spiel mehr Leben zu verleihen.

Jerry McPartlin ist in vielerlei Hinsicht ein Spiel der verpassten Möglichkeiten. So werden die Rätsel im Spielverlauf zwar etwas kniffliger, aber dennoch ist meist sofort klar, was zu tun ist. Die nötigen Gegenstände, sofern ihr sie nicht eh schon im Inventar habt, findet ihr zudem oft auf dem selben Bildschirm oder ganz in der Nähe. Das dient dem Spielfluss, ein paar härtere Kopfnüsse hätten dem gerade zum Ende hin aber sehr gut getan.

Schade ist auch, dass bei Gesprächen die Charaktere ihre Münder nicht bewegen und sich die restlichen Animationen schnell wiederholen. Da geht leider einiges an Atmosphäre verloren. Die Dialoge hingegen sind gut geschrieben, auch wenn sie oft Klischees bedienen und sich manchmal zu sehr auf Anspielungen auf andere Adventure-Klassiker stützen. Leider bleiben die meisten Charaktere mit Ausnahme von Jerry selbst ziemlich blass.
Die Straßen von Barnett Springs sind wie leergefegt.

Schwankende Storyqualität
Die Story selbst fängt gut an und motiviert zum Weiterspielen, hängt aber zur Mitte hin durch. Statt uns wirklich auf die Spur des Mörders zu begeben, erfüllen wir belanglose Aufgaben für Nebencharaktere. Es ist schon bedenklich, dass der Storyfortschritt vom Besorgen von Pomade abhängt oder davon, dass wir uns einen Kuchen backen lassen müssen.

Und dabei wäre so viel mehr Tiefe möglich gewesen: An vielen Stellen gibt Hinweise auf eine größere Hintergrundstory – etwa Jerrys verschwundene Eltern und der suchende Bruder. Das bietet viel Raum für Fortsetzungen des Spiels, allerdings wäre es wohl besser gewesen, wenn es mehr als nur ein paar vage Andeutungen geben würde. Sehr gelungen ist dafür das Finale von Jerry McPartlin, über das wir euch nicht zu viel verraten möchten.
Den Schrottplatz der Spinellis seht ihr leider nur von außen.


Technisch stark verbesserungswürdig
Eigentlich könnte Jerry McPartlin – Rebel with a cause ein passables Adventure sein, jedoch gibt es einige kleinere und größere Nervigkeiten, die einen Strich durch die Rechnung machen. Uns geht es dabei nicht so sehr um die verschmerzbaren Probleme bei der Wegfindung des Hauptcharakters oder Untertitel, die nicht immer hundertprozentig zur (ansonsten überwiegend gelungenen) Sprachausgabe passen. Es ist nicht mal das Fehlen lizenzierter Rock-and-Roll-Musik, die einer zu geringen Menge an Fantasiestücken weichen musste. Wenn aber Bugs das Weiterkommen verhindern, wenn sich etwa ein Charakter partout nicht ansprechen lässt, oder ein alter Spielstand geladen werden muss, um die Situation noch zu retten, dann ist das schlichtweg inakzeptabel.

Fazit
JerryMcPartlin genügt nicht höchsten Adventure-Ansprüchen. Ähnlich wie Jerrys Rockkarriere fehlt es auch dem Spiel an Substanz, was die Träume zu Höherem auch nicht ganz ausgleichen können. Ohne die Bugs und sonstige technischen Kleinigkeiten hätte es ein leicht überdurchschnittliches Adventure werden können. So aber bleibt ein durchwachsenes Abenteuer, das mit einer Spielzeit von höchstens 4 bis 5 Stunden auch nicht sonderlich lang ist. In gewisser Weise aber schließt sich der Kreis, denn wie Jerry bei seiner Rockstar-Karriere startet das Spiel mit hohen Ambitionen, wacht am Ende aber in der Realität auf.
immerwütend 22 Motivator - 31893 - 13. Oktober 2015 - 16:27 #

Schade, ein Adventure mit Rockmusik hätte mich schon interessiert...

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 13. Oktober 2015 - 16:32 #

...mich auch!

Dominius 18 Doppel-Voter - P - 10019 - 14. Oktober 2015 - 18:58 #

Schade ist wirklich das Motto des Spiels.

Schade, dass es nicht viel Rockmusik gibt.
Schade, dass wir viele Figuren nie zu Gesicht bekommen.
Schade, dass die Story dann doch so sehr durchhängt.
Schade, dass die Technik nicht immer mitspielen will.

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 13. Oktober 2015 - 17:39 #

Ok, Bugs kann man noch beseitigen, aber wenn auch der Rest vom Spiel eher "meh" ist... Passt allerdings auch zur Homepage, die durch die seltsamen Notizzettel auch nach 50% Baustelle aussieht. Falls das ein Gag sein soll, geht der an mir vorbei.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 13. Oktober 2015 - 21:53 #

Die Webseite ist seit 2.2.2015 under heavy construction...
In den neuziger war es schon ein NoGo auf Webseiten "Under Construction" zu schreiben.

Vampiro Freier Redakteur - - 121605 - 14. Oktober 2015 - 0:53 #

Schade, das Rock-Setting ist nämlich geil. Danke für den Check!

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 14. Oktober 2015 - 8:05 #

Nichts für mich, aber danke für den Check.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86762 - 17. April 2019 - 8:59 #

Eigentlich klingt die Idee toll,...

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266417 - 20. August 2020 - 19:15 #

Seltsame Atmo kommt da rüber.

Mitarbeit
Adventure
Ed Venture Studios
30.09.2015 (PC) • 27.10.2015 (MacOS, Linux)
Link
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