Wochenend-Lesetipps KW32: Spiele-Förderung, Kultur, VR
Teil der Exklusiv-Serie Lesetipps fürs Wochenende

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8. August 2015 - 9:00
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Während sich die Herren GG-Redakteure und möglicherweise auch der eine oder andere Leser durch die bis zum Anschlag gefüllten Messehallen in Köln schieben, ist der Verfasser dieser Zeilen daheim geblieben und hat für euch einmal mehr ein paar Lesetipps zusammengestellt. Wenn ihr also nicht selbst gerade über die Gamescom wandelt – drängelt nicht zu sehr, es könnte sein, dass ihr ein Kind oder den Betreiber einer Mitmach-Spieleseite über den Haufen rennt – könnt ihr euch am Wochenende zurücklehnen, das Wetter genießen und ein paar der hier verlinkten Artikel durchlesen.

Dieses Mal geht es darum, ob und wenn ja: welche Spiele als Kulturgut gefördert werden sollten, sowie um Games als Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Ein weiteres Thema sind VR-Headsets und die Herausforderungen, die sie noch bewältigen müssen.

"Warum Deutschland nur hinterherdaddelt"
Welt.de am 5. August, Carsten Dierig und Benedikt Fuest

Weniger als 10 Prozent des Geldes, das in Deutschland 2014 für Computerspiele ausgegeben wurde, sind bei einheimischen Entwicklern gelandet. Um Deutschland als Standort für die Games-Industrie zu stärken, forderten Martin Lorber von EA und BIU-Chef Maximilian Schenk im Gespräch mit Welt Online mehr Fördermittel, analog zu anderen Branchen. Zitat Schenk: "Wenn man sich anguckt, was im Filmbereich und auch in den bildenden Künsten und im Theaterbereich an Fördermitteln zur Verfügung steht und das mit Computerspielen vergleicht, wird ein eklatantes Missverhältnis deutlich."
  
"Sich öffnen für Neues und Unbekanntes"
Deutschlandfunk.de am 5. August, Manfred Kloiber

Etwas anderer Meinung als die Industrie-Vertreter einen Artikel weiter oben ist Manfred Kloiber vom Deutschlandfunk. Er meint, statt die Spieleindustrie pauschal zu subventionieren, sollten insbesondere die Titel gefördert werden, die Games als Kulturgut voran treiben: "Erst wenn Computerspiele das leisten, was gute Filme, gute Bücher und gute Kunst leisten, dann sind sie der Förderung wert: Nämlich die kritische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität."

"Computerspiele sind nicht mehr einfach nur Gedaddel"
Ksta.de am 5. August, Frank Olbert

Die GamerGate-Debatte habe gezeigt, dass Spiele durchaus in der Lage sind, größere Diskurse auszulösen, wenn auch in diesem Fall nicht auf besonders hohem Niveau, schreibt Frank Olbert vom Kölner Stadt-Anzeiger. Und weiter: "Da sich die Diskussion allmählich der Vorurteile und Hysterie entledigt, wäre es hilfreich, wenn sie sich nun anderen Dingen zuwendete: der Ästhetik zum Beispiel oder tatsächlich dem Frauenbild von Computerspielen. Man kann sich, wie der Medienpädagoge Stefan Aufenanger, mit Fug und Recht auch die Frage stellen, ob Lernspiele ihren Zweck erfüllen oder nicht vielmehr ein Widerspruch in sich sind: Will man nun spielen, oder will man lernen?"

"I tried VR and it was just OK"
Blog.codinghorror.com am 5. August, Jeff Atwood (Englisch)

Dass VR-Brillen innerhalb der nächsten fünf Jahre den Mainstream erreichen werden, hält der Autor dieses Blogposts für arg unwahrscheinlich. Nicht nur, dass Dinge wie 4K-Auflösung, Kabellosigkeit und niedrigere Hardware-Anforderungen fehlen – er hält Oculus Rift und Co auch für sehr unhandlich: "Wir kriegen die Leute kaum dazu, Fahrrradhelme zu tragen, und jetzt sollen sie sich diese klobigen VR-Apparate aufsetzen? Die bestehenden VR-Headsets sind nach 30 Minuten oft vollgeschwitzt und sie passen kaum über Brillen. Die Vorstellung, mit einem schweren, schweißgetränkten und unbequemen VR-Headset mehrere Stunden am Stück zu spielen, ist nicht gerade verlockend."

Im heutigen Video: Eine kurze Zusammenfassung aller JRPGs, die je veröffentlicht wurden.

Wenn ihr selbst interessante Links oder unterhaltsame Videos zum Thema Computerspiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar.

Video:

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 8. August 2015 - 9:05 #

Schöne Artikel die hier zusammengestellt wurden. Dem Tenor dass VR kein Mainstream wird kann ich nur zustimmen.

Maulwurfn (unregistriert) 8. August 2015 - 10:06 #

Zustimmung zur Zustimmung!

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 8. August 2015 - 10:57 #

Jetzt muss ich auch noch zwei Mods zustimmen...

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 8. August 2015 - 11:51 #

Seh ich nicht so. ;)

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 8. August 2015 - 13:55 #

Du in ein paar Jahren http://www.roadtovr.com/wp-content/uploads/2014/11/south-park-oculus-rift-episode.jpg und die Kassen sparen sich das Pflegepersonal!^^

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105046 - 8. August 2015 - 12:07 #

Der Spruch von Kloiber über Ego Shooter ist ja mal wieder Null prolemisch. Wenn er wiklich nichts dazu sagen wollte, hätt er sich diesen geistfreien Unsinn sparen können. :(
Ansonsten ist das Video wieder sehr amüsant. :)

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 8. August 2015 - 14:40 #

Wie ich das Wort "Daddeln" hasse...

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105046 - 8. August 2015 - 15:13 #

Warum, wenn man fragen darf ?

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 8. August 2015 - 16:05 #

Das hat so einen Beigeschmack. Klingt einerseits kindisch aber andererseits auch nach "coolen" Eltern, die in den 90ern bei ihren Kindern punkten wollten. Zumindest das Nintendo-Magazin hat es damals ständig verwendet und es hat da schon genervt.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105046 - 8. August 2015 - 17:35 #

Ach so. Hmm, ich rede aber auch meist von daddeln oder zocken. :D

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 8. August 2015 - 18:18 #

Mit "zocken" kann ich leben, aber "daddeln" sollte schleunigst aus dem Sprachschatz verbannt werden. ;)

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 8. August 2015 - 15:02 #

Will man nur Spielen, oder lernen? Ah, spielen ist immer auch lernen, das kann man gar nicht trennen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 8. August 2015 - 18:47 #

"Keine Angst: Dies wird kein Kommentar über die verfluchten Ballerspiele und ihre schädliche Wirkung auf heranwachsende junge Männer – was natürlich nicht heißt, dass diese grauenhaften Gewaltorgien in einigen Egoshooter-Games nicht einfach nur ätzend und widerlich wären. Doch man kann eine Branche oder ein Mediengenre, wie es Computerspiele nun einmal sind, nicht allein aufgrund ihrer schlimmsten Auswüchse beurteilen. Niemand würde auf die Idee kommen, zum Beispiel den Film an sich wegen "Natural Born Killers" – besonders brutal - oder "Pulp Fiction" – besonders blutig - zu verteufeln. Also hilft es auch nicht, Computerspiele per se abzulehnen, weil es "Call of Duty" oder "Age of Conan" gibt."

Pulp Fiction aufgrund seiner Gewalt als Negativbeispiel des Mediums Film zu nennen. Dazu fällt einem nicht mehr viel ein.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105046 - 8. August 2015 - 20:41 #

Mal abgesehen davon, daß mich interessieren würde wo der Film nun besonders blutig ist......

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25234 - 9. August 2015 - 13:16 #

Ich habe da einen Folterkeller in Erinnerung...was mich aber nicht davon abhält den Film als den besten der 90er Jahre zu sehen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105046 - 9. August 2015 - 15:06 #

Der Folterkeller ist nun aber nicht wirklich blutig.
Der Kloiber blubbert in seinem Artikel einfach Blasen ohne Ende.
Wie heißt doch das schöne Sprichwort:
"Wenn man keine Ahnung hat, öfters mal den Mund halten !"

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25234 - 9. August 2015 - 18:35 #

Ich habe den Film damals im Kino gesehen.
Es ist bisher der einzige Film den ich kenne bei dem die eine Hälfte des Publikums entsetzt den Sall verlassen hat, während sich die andere Hälfte (zu der ich gehörte) köstlich amüsiert hat.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105046 - 9. August 2015 - 18:39 #

Pulp Fiction ist sicher kein Kind von Traurigkeit, in Sachen Brutalität und Blut weit von Tarantinos späteren Filmen wie zb Kill Bill entfernt. Im übrigen find ich den Film auch einfach nur genial.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 9. August 2015 - 19:06 #

Die blutigste Szene ist da noch die Szene im Auto, wo er dem Typen den Schädel wegballert. Ansonsten fällt mir in Pulp Fiction auch nix ein, was jetzt "besonders blutig" sein soll.

COFzDeep 23 Langzeituser - - 41400 - 8. August 2015 - 20:56 #

Hmm, eigentlich hab ich bis jetzt immer Jeff Atwood zustimmen können, aber sein Artikel zu VR ist "meeh". Er hat halt nur die DK2 ausprobiert, da ist die Auflösung nicht berauschend ja. Jetzt auf GG haben Jörg und Christoph, die beide die DK2 kennen, die Vive getestet, und waren rein von der Grafik her vollkommen zufrieden
--> 1. Argument gelöst
Jeff hat schon ein VR-Set mit speziellen Controllern getestet und schreibt sogar kurz, wie toll das auf einmal war, als er wirklich mit der Welt interagieren konnte - für den Rest des Textes ist das aber total egal, da ignoriert er es wieder. Dabei IST das ein wichtiger Faktor für gutes VR, die HTC Vive (und auch andere Lösungen) werden es anbieten.
--> 2. Argument gelöst
Der Rest ist ziemlich profanes Gelaber. Ja, VR braucht mehr Power. Aber bei Optimierung nicht so ultra-viel mehr, und eigentlich vor allem GPU-Power, die CPU hat nicht wirklich mehr zu tun. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Grafikkarten in Zukunft mal wieder deutlichere Leistungssteigerungen hinlegen, eben weil jetzt endlich mal Bedarf dafür entsteht (VR und 4K Gaming). Und das blödeste Argumente: "3D hat schon mit Fernsehern nicht geklappt". Ach komm, das ist was TOTAL, wirklich TOTAL anderes. 3D-Fernseher bzw. Kino ist ein mehr oder weniger kleines Fenster, durch das ich in eine 3D-Welt gucke. VR ist aber eben VR; und nicht einfach nur 3D. Ich BIN direkt in der 3D-Darstellung, kann den Blickwinkel ändern, die Sachen haben einen viel besseren Tiefeneffekt etc. blabla. Das ist einfach nicht vergleichbar, und damit zählt die Argumentation "VR wird sich nicht durchsetzen weil es 3D-Fernseher/Monitore auch nicht getan haben" einfach nicht. Punkt.
Und der Punkt, dass das Spiel zwingend in normalen 2D auf dem Monitor angezeigt werden muss damit andere Leute zuschauen können ... ähhh... nö? Einfach mal nö? Schon gar nicht zwingend, aber auch generell - wie oft schaut euch denn wirklich mal jemand beim Spielen zu, ganz ehrlich? Ich wette, das ist sehr, sehr selten... klar, im Kindes-/Jugendalter kommt das sicher noch häufiger vor, aber danach...? Spielt man doch eigentlich eh die meiste Zeit für sich allein.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 11. August 2015 - 14:32 #

Das ist korrekt. Es gibt wahrhaftig genug Gründe, die gegen einen Erfolg von VR sprechen, aber der Grund, dass auch andere Leute zuschauen müssten, ist wirklich extrem dumm.