Mit Abstand am meisten Zeit verbracht habe ich im Juni mit
Massive Chalice. Zwar zähle ich im Videotest (im Die-Viertelstunde-Format) und im zugehörigen Kurztest pflichtschuldigst die relativ begrenzte Vielfalt und andere Schwächen auf, und vor allem, dass man nicht wirklich warm werden kann mit Helden, die aus Altersgründen nach vier, spätestens fünf Schlachten schon wieder gestorben sind. Doch genau dieser rasende Vorlauf durch die Zeit und die 200 Spieljahre machen Massive Chalice besonders, man denkt in Geschlechtern beziehungsweise Blutlinien, nicht in Einzelpersonen. Erstaunlich auch, wieviel Spielspaß Double Fine Productions aus dem minimalistischen Korsett herauswringt. Dazu die beiden Erzählerstimmen und zumeist anspruchsvolle bis teils bockschwere Rundentaktik-Gefechte – und ich musste nach dem Test einfach noch mal eine Partie komplett durchspielem. Übrigens ist der Finalkampf längst nicht so unmöglich, wie er zunächst erscheint. Ach ja, ich spielte im Ironman-Modus (oder wie immer der im Spiel heißt), also mit Instantspeichern. Nur so macht's richtig Spaß, finde ich! Komisch, dieses Spiel hat viel weniger gekostet als
Broken Age, und macht so viel länger Spaß, aber ...