E3 2015: For Honor angespielt

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Benjamin Braun 440706 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
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20. Juni 2015 - 15:23 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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Taktische Schwertkämpfe mit Rittern, die aber nichts mit einer Schwertkampfsimulation zu tun haben, mögen im ersten Moment langweilig klingen. Unsere Spielerfahrungen von der E3 allerdings beweisen, dass For Honor sehr unterhaltsam werden könnte, wenn am Ende auch für genügend Langzeitmotivation gesorgt wird.
 
Punktejagd im Mittelalter
Konkret gespielt haben wir eine Art Domination-Modus, in dem zwei Viererteams gegeneinander antreten, Zonen einnehmen und halten, auch aber durch das Töten der menschlichen Avatare oder der schwächlichen KI-Kämpfer Punkte sammeln. Erreicht ein Team mehr als 1000 Punkte, kann das Match beendet werden. Denn in diesem Fall dürfen die Kämpfer des anderen Teams nicht mehr respawnen.
Viel wichtiger als das sind die Kämpfe selbst. Es werden nur sehr wenige Tasten auf dem Gamepad zur Steuerung genutzt. Tatsächlich brauchen wir nicht viel mehr als den linken Trigger, um ein Ziel anzuvisieren, die beiden Sticks, den rechten Trigger für schwere, den rechten Bumper für leichte Schläge. Mehr als die Standard-Attacken gelingen uns damit allerdings nicht. Nur wenn wir zusätzlich noch verschiedene Aktionstasten einbinden sind wir in der Lage, mächtigere Spezialschläge und kleinere Kombos auszuführen, bei denen wir etwa auf einen schnelleren leichten Angriff einen schadensintensiveren schweren Schlag folgen lassen.

Wir sind auch in der Lage, Gegner zu stoßen, um uns einen kleinen Zeitvorteil im Duell zu verschaffen. Das Anvisieren mit dem linken Trigger setzen wir indes nur gegen menschliche Gegenspieler ein, oder müssen es bei ihnen vielmehr, um überhaupt attackieren zu können. Wir geben dann mit dem Stick die Schlagrichtungen vor.

Der Gegner kann den Hieb dann nur abwehren, wenn er mit einer Stickbewegung in dieselbe Richtung zum Block ansetzt. Da For Honor dem Angegriffenen die Richtung vor dem Hieb anzeigt, ist das prinzipiell kein Problem. Das Zeitfenster fällt jedoch recht kurz aus, weshalb entgegen der vermeintlichen Statik schnelle Reaktionen erforderlich sind. Wer glaubt, das Zeitfenster nicht zu erwischen oder aufgrund niedriger Lebensenergie den Bildschirmtod befürchten muss, kann auch mit einer Ausweichrolle entkommen und danach gegebenenfalls das Weite suchen.
Nur im Kampf Mann gegen Mann sind die Chancen gleich. Hat eine Seite eine Übermacht, kommt man kaum umhin, wegzurennen.

Taktisch, aber nicht statisch
Trotz dieses eher statischen Ansatzes spielen sich die Matches recht flott. Ein Gegner mit schlechten Reaktionszeiten ist klar im Nachteil, weshalb das Teamplay umso wichtiger wird. Eilt ihr nämlich einem Kameraden zu Hilfe, hat selbst ein langsamer Teamkamerad keinen Nachteil. Ganz im Gegenteil: Im Kampf gegen zwei Feinde auf einmal sind wir hoffnungslos unterlegen, da wir eben immer nur einen zur selben Zeit mit dem Trigger anvisieren können. In solchen Fällen hilft dann nur die Flucht – oder aber wir versuchen, uns in eine besonders günstige Position zu bringen, damit uns der zweite Gegner nicht einfach so in den Rücken fallen kann.
 
Neben den Rittern gibt es auch Samurai und Wikinger (hier im Bild).
Generell ist es sehr wichtig, mit den Mitstreitern an einem Strang zu ziehen, auch wenn es um die Eroberung oder das Halten der strategischen Punkte geht. Allein ist man zwar nicht unbedingt aufgeschmissen, aber bei einer Übermacht an Gegnern, wie beschrieben, grundsätzlich unterlegen. Spielen konnten wir ein Level in einer Burg, in der die Eroberungspunkte grundsätzlich auf verschiedenen Wegen erreichbar sind.

Oft stehen Leitern zur Verfügung, die einen schnelleren Zugang ermöglichen, aber stets die Gefahr mitbringen, dass uns oben direkt ein Gegenspieler mit seiner Klinge empfängt. Die Respawn-Zeiten sind indes mit 20 Sekunden relativ lang, deshalb setzen wir unsere begrenzten Heilmittel zurückhaltend ein. Da wir dafür eine Taste auf dem D-Pad nutzen müssen, ist die Heilung während eines Kampfes nicht möglich, wohl aber in der Bewegung.

Es handelt sich nicht um einen Sofortheilungsmechanismus. Stattdessen heilen wir uns durch Gedrückthalten der Aktionstaste über einen längeren Zeitpunkt hinweg. Auch hier sind taktische Spielereien aufgrund der begrenzten Ressourcen möglich und sinnvoll. Es gibt auch Spezialmanöver, die man ausführen kann wie beispielsweise einen Artillerie-Angriff. Auch deren Verfügbarkeit ist natürlich begrenzt. Spielereien wie Magie gibt es allerdings nicht, denn For Honor will einen realistischen Pfad begehen und nicht ins Fantasy-Genre abdriften.
Ihr könnt auch Spezialattacken wie diesen Angriff aus der Distanz einfordern. Das geht nur in begrenzter Zahl, Magie oder ähnliches gibt es nicht.
 
Ausblick
Noch haben wir lediglich einen Spielmodus und mit den Rittern eine Fraktion aus For Honor spielen können. Die ebenfalls enthaltenen Samurai und Vikinger konnten wir noch nicht spielen. Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass sie sich grundlegend anders spielen als die Ritter, sondern sich im Wesentlichen optisch voneinander unterscheiden. Entgegen der Befürchtungen, die man im Vorfeld haben konnte, spielen sich die Schlachten recht flott und werden durch die KI-Kämpfer, die wir anders als die „echten“ Gegner auch ohne Anvisieren bekriegen können, sinnvoll aufgestockt. Theoretisch kann man sie auch mehr oder weniger komplett ignorieren. Sie bieten aber in jedem Fall Material, durch das es niemals langweilig wird. Denn theoretisch dauert es eine Weile, bis man wieder auf einen echten Gegenspieler trifft.
 
Gespannt sind wir darauf, wie sich der Solomodus spielen wird, von dem wir erwarten, dass er sich tendenziell etwas statischer gegen die stärkeren Gegner spielt als das im Multiplayer-Modus der Fall ist. Ob For Honor, egal ob online oder offline mehr als nur ein spaßiges Mittelalter-Spiel für zwischendrin ist, muss sich jedoch noch zeigen. Die Chancen stehen, da es noch einige weitere Spielvarianten geben wird, aber nicht schlecht, dass die Langzeitmotivation nicht zu kurz kommt. Unser Messefazit bleibt deshalb ein durchweg positives.

Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)

Benjamin Braun
Ich habe bei Weitem noch nicht alles gesehen, was For Honor zu bieten hat. Einen Blick auf die Kampagne konnte ich noch genauso wenig wagen wie auf die übrigen Mehrspieler-Modi. Die ersten Eindrücke aus Ubisofts Mittelalter-Schwertkampfspiel sind aber auch so sehr positive. Die Mischung aus Taktik und Action hat mir großen Spaß gemacht und auch grafisch macht For Honor einiges her.

Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf, auch mal als Samurai oder Vikinger die Deckung der Gegner zu brechen oder ihnen sanft oder hart mit meiner Klinge den Helm oder gleich die Visage zu demolieren. Mich persönlich hat For Honor jedenfalls auf Anhieb deutlich mehr angemacht als War of the Roses oder War of the Vikings.

 
 
BIOCRY 17 Shapeshifter - - 7405 - 20. Juni 2015 - 15:54 #

Sieht für mich ein wenig wie ein Assassins of Mordor Teamspiel aus. ;-)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 20. Juni 2015 - 16:05 #

Ist der Solo-Modus eine echte Kampagne mit Story oder nur eine Art Training gegen Bots?

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 20. Juni 2015 - 16:47 #

Es ist als Solo-Kampagne angekündigt. Wie die konkret aussieht, kann ich Dir allerdings nicht sagen. Ich schätze aber, dass es im Wesentlichen wie die Mehrspieler-Modi mit Bot-Mitstreitern und gegen Bot-Gegner ist. Denn der Fokus auf den MP ist offensichtlich.

Gustel 15 Kenner - 3706 - 20. Juni 2015 - 17:37 #

Kaum wieder in Deutschland schon wieder arbeiten? Habt ihr gar nicht mehr frei? Vielen Dank für diese Aufopferung, aber aus meiner Sicht habt ihr euch doch langsam mal Erholung verdient!

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 20. Juni 2015 - 18:42 #

Das macht den Titel dann doch sehr uninteressant für mich. Habe auf eine coole Story Kampagne wie in ryse gehofft.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 22. Juni 2015 - 11:05 #

Ja, für mich ist diese IP dann wohl auch direkt "gestorben".

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 20. Juni 2015 - 19:10 #

Danke, hatte ich schon befürchtet.

Hoffentlich fällt das Kampfsystem nicht zu simpel aus. Das hat man Ubisoft Montreal schon beim ersten Assassin's Creed vorgeworfen und auch wenn sie Besserung gelobt haben, waren die Änderungen meist nur marginal. Auch bei Unity kann man sich noch durch Dutzende von Gegnern metzeln.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 20. Juni 2015 - 17:44 #

Ist schon abzusehen, wie mögliche Waffen, Rüstungswahl sich aufs Gameplay auswirkt oder ob die verschiedenen Völker unterschiedliche Vorteile haben?

Bogenschützen, Speerwerfer o.ä. gibt es nicht?

Blocken ist dann mit dem Schild oder Schwert? Kann man das Schild auch schon schieben, angreifen nutzen?

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 20. Juni 2015 - 18:13 #

Klingt schon toll, aber ohne richtige Kampagne für mich eher reizlos. Ma sehen, was sich die Entwickler da haben einfallen lassen.