GDC 2014: Lionel Reynaud, Ubi M.

"Viele wollen jährlich ein Assassin's Creed" Interview

Jörg Langer 30. März 2014 - 21:34 — vor 9 Jahren aktualisiert
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GamersGlobal: Jedes Jahr fügt ihr Assassin’s Creed weitere Features hinzu, ohne aber ebenso viele Elemente herauszunehmen. Wäre das nicht besser, oder sogar ein Neustart, um eine so langlebige Serie frisch zu halten?

Lionel Reynaud: Eigentlich machen wir das bei jedem Serienteil! Wir schneiden Sachen heraus, wenn sie nicht so gut funktionieren, wie gedacht. Und natürlich kommen auch komplett neue Entwicklungen dazu, etwa die offene See bei Assassin’s Creed 4 – Black Flag oder der nahtlose Übergang zwischen Land und Meer. Aber wir würden Features heraus nehmen, wenn wir der Meinung wären, dass diese das Bild eines Assassinen nicht unterstützen würden, das wir damals mit Altaïr gemalt haben.

GamersGlobal: Da darf ich Zweifel anmelden: Es war in Assassin’s Creed 2 völlig in Ordnung, dass auf den Dächern von Florenz oder Venedig Wachen stationiert waren. Aber in Black Flag wirkt es schlicht unsinnig, dass in kleinen, karibischen Siedlungen Wachen auf den Dächern sind.

Lionel Reynaud: Es ging uns nicht darum, dieses Feature auf Biegen und Brechen im Spiel zu behalten. Es ging darum, ein spannendes Spiel zu präsentieren. Wenn die Dächer sichere Orte ohne Gefahren wären, würde dies die Spannung verringern – und sobald das passiert, geht Immersion verloren. Dieses Eintauchen in die Spielwelt entsteht nicht durch die Grafik, sondern durch den Input des Spielers und das Feedback des Spiels. Falls wir keine Wachen auf den Dächern hätten, hätte der Spieler in solchen Phasen keinen Bedarf an Interaktion und dadurch einen Immersionsverlust.

GamersGlobal: Wo liegt der Unterschied zwischen Watch Dogs und Assassin’s Creed, oder zu weiteren Open-World-Spielen?

Lionel Reynaud: Die Kernidee hinter Watch Dogs ist das Hacken, und dass der Charakter die Stadt kontrollieren kann. Dadurch kann er die Geheimnisse der Welt und der Bewohner ergründen, genau darin liegt der Unterschied zu anderen Spielen. Wir thematisieren die derzeitige Problematik der Privatsphäre, digitalen Informationen und der Ungewissheit, was Unternehmen oder Institutionen mit unseren Daten tatsächlich anstellen. Wir gehen darüber hinaus auf die Frage ein, wie der Spieler seine Probleme mit der Macht des Hackens löst. Das war der erste Ansatz. Hinterher fingen wir mit der Struktur des Spiels an: Wie werden Dinge freigeschaltet, wie wird die Welt dem Spieler geöffnet, wie schreitet man in der Geschichte voran? Dies sind die Grundpfeiler eines konsistenten Spielerlebnisses. Um eine bessere Erfahrung für den Spieler zu ermöglichen, kommt es darauf an, was das Spiel einem als Feedback zurückgibt. Natürlich wird eine Geschichte erzählt, aber das ist nicht das, was der Spieler tatsächlich macht. Der Spieler erlebt seine ganz eigene Geschichte dadurch, wie er mit der Welt interagiert. Die Art und Weise, wie die Welt in Watch Dogs aufgebaut ist, wird durch diese Erkenntnis definiert.

GamersGlobal: Derzeit gibt es einen Trend zu Open World. Es scheint, dass das Storytelling immer zweitrangiger wird, und die kleinen Nebenbei-Erfolgserlebnisse in den Vordergrund gestellt werden, wie etwa die verschiedenen Gadgets, die man durch das Jagen in Far Cry 3 bekommt, oder die ganzen Trophäen und Achievements. Ist das ein Anzeichen dafür, dass Entwickler von immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen bei ihrer Zielgruppe ausgehen, und man sie deswegen mit Erfolgen ständig bei der Stange halten muss, auf Kosten des Gesamtbilds des Spiels?

In dieser Art von Open World steckt die Zukunft der Videospiele
Lionel Reynaud: Das Gesamtbild ist uns sehr wichtig. Aber ja, wir wollen unser Pacing beibehalten, indem der Spieler ständig neue Sachen findet und diese ausprobieren möchte. Denn dieser Fortschritt und Lerneffekt ist der Kern jedes Spiels, das auf Herausforderung beruht. Es ist einfach so viel interessanter! Der Spieler erlebt so seine eigene Geschichte und nicht nur das, was der Script Designer und die Story für ihn vorgesehen haben. Wir haben diesen Trend vor langer Zeit mit Assassin’s Creed losgetreten. Es ist definitiv der richtige Weg, und ich versuche sicherzustellen, dass wir weiter in diese Richtung gehen werden. Andere Projekte wie DayZ sind tatsächlich sehr gute Beispiele, die zeigen, dass man einen Spieler auch ohne eine vorgeschriebene Story motivieren kann. Diese Spiele geben ihm ihre Welt an die Hand und die Möglichkeit, sich selbst darin auszudrücken, sie zu erforschen und dabei seine eigene Geschichte zu schreiben. In dieser Art von Open World steckt die Zukunft der Videospiele! Natürlich erkenne ich das Talent der Leute an, die lineare, von der Story getriebene Spiele erschaffen. The Last of Us ist einfach ein großartiges Spiel. Aber offene Welten geben dem Spieler die Plattform, die Story und ihre Bedeutung durch seine eigenen Aktionen selbst zu bestimmen, anstatt einen vorgefertigten Pfad abzulaufen. Wenn ein Entwickler einen solch kleinen Korridor für den Spieler baut, kommt der Spieler irgendwann an eine für ihn unbefriedigende Stelle, da der Entwickler alle Gemüter zufrieden stellen möchte. Dieses Problem stellt sich in einer offenen Welt nicht, da der Spieler seinen Weg selbst aussucht. Wir ermöglichen ihm, durch seine Interaktion mehr über die Welt herauszufinden und sich stärker an diese zu binden.

GamersGlobal: Du bist inzwischen 14 Jahre bei Ubisoft und warst bereits in einer Zeit dabei, als das Unternehmen noch kein großer Publisher war. Was hat sich deiner Meinung nach am meisten innerhalb von Ubisoft verändert?

Lionel Reynaud: Die größte Veränderung dürfte darin liegen, dass wir eine breitere Auswahl an Talenten haben. Wir hatten damals vielleicht drei oder vier Kernteams, die in der Lage waren, AAA-Spiele zu entwickeln. Inzwischen haben wir deutlich mehr. Wir folgen aber weiterhin demselben Geist im Unternehmen. Manche werden sich darüber vielleicht beschweren, aber genau aus diesem Grund ist es noch immer so interessant, bei Ubisoft zu arbeiten. Bei jeder E3 werden wir als eine sehr kreative Firma aufgefasst, weil wir dieses Bewusstsein haben, für Überraschungen sorgen und der Auffassung sind, dass jedes unserer Projekte zu einem guten Spiel werden muss. Darüber hinaus prüfen wir in jeder Entwicklungsphase eines Spiels, wie interessant es inzwischen für die Spieler ist. Wir fokussieren unsere Arbeitskraft in Spiele, die erfolgreich sein werden.

Die Spieleindustrie ist noch nie so aufregend gewesen wie jetzt
GamersGlobal: Und was hat sich generell in der Spielebranche verändert in diesem Zeitraum?

Lionel Reynaud: Die Spieleindustrie ist noch nie so aufregend gewesen wie jetzt! Sie expandiert in jede Richtung! Es ist unmöglich vorherzusagen, wie Videospiele in fünf Jahren aussehen werden. Zwar wollen viele wissen, dass mobile Spiele die Branche bestimmen werden. Und natürlich ist das bereits ein großes Thema und sicherlich eine spaßige Erfahrung. Aber ebenso wollen die Leute ihre Spiele weiterhin am großen Bildschirm erleben. Dementsprechend werden AAA-Spiele nicht verschwinden. Mit Sicherheit werden in Zukunft weitere Möglichkeiten auftauchen, um Spiele zu erleben, da sich die Technologie immer schneller weiterentwickelt. Deshalb sind wir der Meinung, dass man nicht vorhersagen kann, was erfolgreich oder erfolglos sein wird. Alles entwickelt sich in einem rasanten Tempo weiter, und wir haben bislang nur den Anfang gesehen. Deshalb weiß niemand, was in Zukunft zu tun ist. Man kann mit vielen verschiedenen Designern sprechen und sie werden alle eine andere Meinung dazu haben. Wir bei Ubisoft glauben daran, zu experimentieren und kontinuierlich neue Sachen auszuprobieren.

Das Interview führte Jörg Langer für GamersGlobal
 
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Ubisoft Montréal
Ubisoft
27.05.2014
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Jörg Langer 30. März 2014 - 21:34 — vor 9 Jahren aktualisiert
Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 30. März 2014 - 21:55 #

Schönes kritisches Interview.
Ich finde es schön das Ubisoft auch immer noch mal kleinere, vielleicht auch interessantere Projekte hat. Sowas wie Might&Magic X, Child of Light oder Far Cry 3 - Blood Dragon findet man sehr, sehr selten bei den grossen Publishern.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 31. März 2014 - 11:53 #

Stimmt, habe ich auch direkt dran gedacht. Valiant Hearts wäre auch noch so ein Titel.

Wenn sie auch weiter so breit aufgestellt sind und auch solche nischigen Titel herausbringen, dann will ich ihnen das Melken ihrer Cashcow verzeihen. Mich über AssCreed lustig machen werde natürlich auch weiterhin.^^

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. März 2014 - 15:43 #

From Dust fällt mir da auch noch ein :)

Tomate79 16 Übertalent - 5468 - 30. März 2014 - 22:06 #

Glückwunsch zum Interview, Jörg, das hat mehr Inhalt als andere "Nachrichten" zum Thema der jährlichen AC-Releases.
Bist du eigentlich mit der Begründung zu deiner Frage mit den Gegnern auf den Dächern zufrieden? Manchmal muss man eben etwas an der Spielmechanik schrauben - damit ein Spiel "gezwungenermaßen" Spaß macht - sonst würdest du dich im ganzen Spiel nur noch über Dächern bewegen ;0)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 30. März 2014 - 22:22 #

Nein, bin ich nicht, ich halte das für Unfug.

Ich halte ebenso für Unfug, wenn gerade vor dem Hintergrund von Assassin's Creed gegenüber "Story-Spielen" gestänkert wird und deren Linearität: Die Missionen in AC4 sind zwar abwechslungsreich, aber doch im Allgemeinen erschreckend linear.

Aber der zeitliche Rahmen hat kein langes Hin und her zugelassen, und diese Gedanken kann sich ja jeder Leser selbst machen, wenn er es ähnlich sieht wie ich :-)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 30. März 2014 - 22:48 #

Gerade bei diesem Punkt "Wachen auf Dächern" in AC4 bin ich auch kurz davor gewesen, laut "Nein!" zu rufen. Meiner Meinung nach geht Immersion eher dadurch verloren, dass etwas im Spiel unlogisch erscheint, nicht dadurch, dass man sich an einem Ort sicher fühlen kann.

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13632 - 31. März 2014 - 7:14 #

Vor allem: Er begründet das ja direkt mit "Immersionsverlust" wegen zu viel Sicherheit. Erstens, sind einem auch schon in AC2 die Wachen von der Straße auf Dächer gefolgt - eine Flucht aufs Dach bringt per se also noch keine Sicherheit, und mit Schusswaffen erst recht nicht. Zweitens: Wie du richtig sagst heißt "Immersion" ja nicht, dass der Spieler dauernd gehetzt wird, sondern das der Spieler stark im Spiel drin ist. Und diese Immersion geht verloren, wenn eine Welt, die Authentizität ausstrahlen will, plötzlich mit so unlogischen Dingen anfängt.

Allerdings halte ich die Wachen auf den Dächern auch in den Vorgängerteilen für sehr unlogisch, außer vielleicht in speziell gesicherten Bereichen oder an Stellen, wo die Wache primär Übersicht haben soll (Marktplatz). Für mich lebt AC auch davon, dass ich eine zweite Ebene habe (nämlich die Vertikale), so wie ich in einem Stealth-Spiel halt den Schleichmodus als zweite Ebene habe.

rammmses 22 Motivator - P - 32634 - 31. März 2014 - 13:37 #

Ja das mit den Wachen war eine schwache Antwort. Im neuen Thief gibt es auch keine Wachen auf dem Dach und das zerstört auch nicht die Immersion. Auch die allgemeine Klettermechanik, die eigentlich für Städte und hohe Türme gedacht war, funktioniert nicht so wirklich im Karibik-Setting.
Zustimmen muss ich aber beim jährlichen Rhytmus, habe bisher alle gespielt und es gibt schon immer wieder was neues und vor allem ist es die einzige Spielserie mit so einem Gameplay. Bei Shootern ist das z.B. problematischer, da es ohnehin sehr viele ähnliche Spiele gibt.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 1. April 2014 - 13:21 #

Da musste ich auch kurz auflachen. ;) Was ich in der SdK zum letzten AssCreed an (für mich) immersionsbrechenden Sachen mit Ärgerpotenzial gesehen habe...

Ernie (unregistriert) 30. März 2014 - 23:06 #

Ich finde die Serie ist langsam ausgelutscht, was nicht zuletzt für mich daran liegt, das im ersten Teil noch die Motivation darin bestand, zu sehen wie es in der Zukunft mit Desmond weiter geht. Und gerade als er am ende von Teil 1 auf einmal den Assassinen Blick drauf hat, war die Spannung auf eine Fortsetzung absolut Riesig. Mich interessierte viel mehr der Future Handlungsstrang und der ging ein wenig verloren bzw. wurde Künstlich seeeehr gestreckt um noch weitere Teile ermöglichen zu können. Ich habe immer das gefühl das Desmonds Storry für eine Trilogie Ausgelegt war und man nun gezwungen ist sich was neues auszudenken im ein Jährliches AC zu ermöglichen.
Das erinnert mich stark an eine andere mal sehr erfolgreiche serie, die zwar nicht so Storylastig war, aber auch durch Jahres ausgaben kaputt gemachtwurde ( naja zumindes bis zum Reboot), nämlich Tomb Raider ( 1-5 ). Da wurde auch Jährlich verschlimmbessert.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36248 - 30. März 2014 - 23:36 #

Die Story um Desmond ist mit AC III zu Ende gegangen, in AC IV spielt man jemand anderes in den Gegenwartssequenzen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 31. März 2014 - 1:30 #

Ja, aber Desmonds Story umfasste insgesamt fünf Spiele, denn auch in AC2 Brotherhood und Revelations ging es um ihn. Insofern hat Ernie nicht ganz unrecht. Ich meine mich zu erinnern, dass sogar die komplette AC-Reihe eigentlich als Trilogie ausgelegt war.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 30. März 2014 - 22:45 #

Ich finde, Reynaud hat durchaus schlüssig und gut argumentiert. Ich teile nicht seine Meinungen und Argumente, aber ich empfinde sie durchaus als legitim.

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 30. März 2014 - 23:14 #

Also für mich hört sich die Kernaussage in etwa so an.

Cooles feature wie kletter + Marke schnell ausschlachten + Story egal, Hauptsache feature nutzen für Sammelzeug/Achievments + nicht zuviel ändern

Wenn die Verkaufszahlen sinken, ersetze klettern mit beliebiger neuen Variablen wie "hacken".

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36248 - 30. März 2014 - 23:22 #

Mir gefallen die meisten Spiele von Ubisoft, aber manchmal würde ich mir wünschen sie würden dem Nutzer etwas mehr zutrauen. Für die meisten ihrer Spiele braucht es kein Köpfchen, sondern nur Ausdauer. Bei Assassin's Creed 2 gab es noch sechs komplexe Assassinengräber und zwanzig Glypen-Rätsel, in den Nachfolgern fehlen diese.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 30. März 2014 - 23:25 #

In Brotherhood hießen sie nur anders.

Aber schwer sind alle nicht. Die Änderungen waren bisher sehr zaghaft, wenn vom Szenarienwechsel bei 3 und 4 absieht. Obwohl vieles immer wieder kritisiert wurde, scheinbar nicht so heftig wie bei Teil 1. Denn die Änderungen bei Teil 2 zu Teil 1 waren deutlich, danach passierte nichts mehr.

Hätten wir vielleicht nicht so viel loben sollen...

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 31. März 2014 - 1:32 #

Das, was da noch die Glyphenrätsel waren, sind jetzt (AC4) die Computer-Hacks in der Gegenwart gewesen.

bam 15 Kenner - 2757 - 31. März 2014 - 5:20 #

Ich frag mich ob es so schwer ist einfach mal klipp und klar zu sagen: "Wir verdienen mehr Geld damit".

Es sollte nichts schlechtes sein, wenn Unternehmen davon reden, dass sie Geld machen und nicht alles aus Liebe tun. Vielmehr sollte man einfach mal aufzeigen (oder es zumindest versuchen), warum der jährliche Rhythmus diese Serie besser macht.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 31. März 2014 - 8:25 #

Heutzutage hagelt es für Aussagen, dass man mit irgendetwas Geld verdient, durchaus schon einmal Morddrohungen. Da hält man wohl besser die Fresse.. :(

(Aktuelles Beispiel: Mitarbeiter von Oculus Rift dürfen sich beschimpfen und bedrohen lassen wegen des Facebook-Deals)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. März 2014 - 15:45 #

Bei Oculus Rift sieht die Sache aber auch ein bisschen anders aus, da geht's nicht nur um Geld verdienen.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 31. März 2014 - 19:53 #

Nicht? Worum denn dann? Kinderseelen?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. März 2014 - 20:34 #

Unter anderem um enttäuschtes Vertrauen und geplatzte Illusionen/ Träume. Dass Oculus Geld verdienen will und muss, war vermutlich allen klar, nur das "Wie" gefällt nun vielen nicht. Kinderseelen hab ich da bisher noch nicht im Schlund des Teufels verschwinden sehen, aber vielleicht kommt das ja noch.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 31. März 2014 - 20:48 #

Es gibt sicher Gamer, für die ist ein schlechter/zu spät erscheinender Teil von AC auch massiv enttäuschtes Vertrauen und geplatzte Illusion. Ist jedenfalls kein Stück schlimmer oder besser als bei Oculus VR - denn was da gerade in die Übernahme fabuliert wird, ist doch auch nur Kristallkugelzeugs. Wissen tut da keiner was. Und die Backer haben ihr DevKit. Gerüchte besagen, dass das Ding nicht einmal dematerialisiert ist, als Facebook den Laden übernommen hat. Aber vielleicht passiert das ja noch im Juni dann, wenn der Deal über den Tisch ist. Dann kommt auch das mit den Kinderseelen, garantiert. Ist jedenfalls auch nicht mehr Wahrsagerei als alle anderen Theorien auch.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. März 2014 - 22:09 #

Mag alles sein, mir ging es nur darum, dass die Situation nur wenig damit zu tun hat, dass jemand einfach nur ein bisschen Geld verdienen wollte, sondern dass die Kritik hier auch durch andere Umstände entsteht. Mehr nicht :)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 31. März 2014 - 5:38 #

Meines Erachtens gibt es kaum ein Franchise, dem es in irgendeiner Weise gutgetan hat, jaehrliche Releases zu erfahren. Gut Ding will Weile haben. Und mindestens 2 Jahre Entwicklungszeit sollten fuer einen neuen Serienteil schon einberaumt werden. Ansonsten bezweifle ich arg, dass es sich nicht um einen schnellen Cash-in ohne jedwedes Fleisch an den Knochen handelt.

bam 15 Kenner - 2757 - 31. März 2014 - 8:15 #

Studios gehen ja dazu über zwei oder mehr Teams abwechselnd den jährlichen Teil entwickeln zu lassen. Die Entwicklungszeit beträgt dann 2 oder mehr Jahre. Das ist also weniger das Problem.

Der Nachteil eines solchen Systems ist eher, dass die Iterationen des Vorgängers trotz unterschiedlichem Team übernommen werden müssen. Man wird kaum mehr als inkrementelle Innovationen innerhalb der Spielserie erfahren, was über kurz oder lang zu Verschleißerscheinungen führt.

So ein System funktioniert genau dann nicht mehr, wenn ein Konkurrenztitel daher kommt, vieles besser macht und die Kunden wechseln. Genau dann bekommt man Probleme, weil man nicht mit der nächsten Entwicklung darauf reagieren kann, da man den Zeitplan einhalten muss.

gar_DE 19 Megatalent - P - 15990 - 31. März 2014 - 9:07 #

Das Problem bei einer solchen Massenproduktion ist auch, dass technische Neuerungen nur ungenügend umgesetzt werden können und die vorhandene Engine immer weiter ausgereizt wird, anstatt auch mal eine neue Engine zu programmieren. Die ersten paar Jahre ist das ja in Ordnung, aber nach fast sieben Jahren wird's doch mal zeit für einen moderneren Look.

rammmses 22 Motivator - P - 32634 - 31. März 2014 - 13:40 #

Ach komm, AC4 auf PS4 oder High End PC gehört doch wohl klar Maximum an Grafik derzeit. Und wenn man sich den Trailer zu Unity anschaut, kommt da noch einiges. Schlechte Technik kann man den Leuten nun wirklich nicht vorwerfen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36248 - 31. März 2014 - 23:23 #

Also meiner Meinung nach merkt man dem Spiel die Xbox 360/PS3-Wurzeln deutlich an. Da spielen ein Battlefield 4 und infamous SS schon in einer anderen Liga.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 31. März 2014 - 9:09 #

Eines verstehe ich nicht: Laut Statistiken spielt nur ein Bruchteil der Gamer so ein Spiel durch, dennoch sollen sie darauf bestehen, jährlich ein Neues zu kaufen, anstatt das alte mal endlich durchzuspielen?
Irgend etwas stimmt da nicht mit den Gamern oder mit den Aussagen dazu.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 31. März 2014 - 13:19 #

Wenn du jedes Spiel nach spätestens einer Woche aufgibst, brauchst du eben ständig Nachschub. Und frag jetzt nicht nach Sinn und Logik...

Maverick 34 GG-Veteran - - 1328366 - 31. März 2014 - 9:11 #

Schönes Interview, auch weil die Spielelemente und die Veröffentlichungspolitik der AC-Serie auch mal kritisch hinterfragt wurden.

speedy110 (unregistriert) 31. März 2014 - 10:23 #

Ich oute mich hier mal als Assassins Creed Fan, da ich Spiele mit historischen Hintergründen mag. Okay, zwar eher pseudo-historisch, aber ich hatte bisher viel Spaß mit den Spielen.

Gerade wenn ich Abends nach Feierabend ein Stündchen zocken will, hab ich keine Lust mehr auf herausfordernde Spiele oder Online Wettkämpfe. Da will ich dann zum Relaxen ein bisschen vor mich hinzocken und dazu sind die AC Teile gut geeignet.

Nur mit dem neuesten Teil (Black Flag) werde ich nicht warm. Für viele sind die Seeschlachten die beste Neuerung, mich haben sie leider schon in Teil 3 ziemlich genervt. Somit ist es bisher das erste AC, was ich nicht durchgespielt hab.

Ich werde wohl auch in den nächsten Jahren der Marke treu bleiben. Ich finde die jährlichen Veröffentlichungen gut. Wenn doch mal irgendwann eine Übersättigung bei mir eintritt, setze ich halt ein paar Jahre aus.

Retrofrank 11 Forenversteher - 800 - 31. März 2014 - 10:43 #

Ich frage mich aber, was sie in einem Revolutions-Szenario machen wollen, das im gegensatz zu den vorangegangenen Spielen mehr ist, als nur spieltechnisch an kleinen Rädchen zu drehen.Das läuft auf Dauer doch stark gefahr, immer wieder nur ein jährliches Update, mit anderer Story zu werden, also ähnlich, wie sich derzeit die Batman-Serie entwickelt.Stagnation auf hohem Niveau.

Mclane 22 Motivator - P - 33113 - 31. März 2014 - 12:06 #

Sehr schönes Interview. Manchmal ist es auch im Internetzeitalter ganz nett mal etwas altmodischen Journalismus einzubauen.
Meiner Meinung nach folgt so eine Serie einem normalen Produktzyklus. Irgendwann ist zu einem Thema einfach alles gesagt und dann sollte man weiterziehen. Es gibt genug Beispiele von Firmen die zu lange an einer Serie festgehalten haben, die keinen mehr interessiert und dann mit ihr untergegangen sind. Den richtigen Zeitpunkt zu treffen ist allerdings selbst für erfahrene Leute eine Kunst für sich.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21148 - 31. März 2014 - 12:20 #

Mag sein das ein neues AC viele wollen jedes Jahr, ich jedenfalls nicht.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25707 - 31. März 2014 - 12:39 #

Mir ist das Wurst, wie oft die releast werden. Die Spiele interessieren mich nämlich nicht. Ich finde es völlig in Ordnung, neben den Spielen mit langer Entwicklung (Duke) auch die laufenden Spielserien am Markt sind. Da ist einfach Marktwirtschaft: Splange eine ausreichende Menge Kundenkauft, wird produziert. Mehr ist es nicht.

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 31. März 2014 - 14:52 #

Bin wirklich auf die Entscheidungsfreiheit in "Watch Dogs" gespannt. Natürlich auch ob Wachen auf den Dächern stehen.

Azzi (unregistriert) 31. März 2014 - 15:47 #

Das Problem bei Assasins Creed ist imo weder der Jahresrythmus noch primär das sich stark wiederholende Spielprinzip, sondern eher das sterile Spieldesign und die schlechte Spielmechanik: Das Rennen und klettern ist hakelig und läuft zu stark automatisch ab. Die Kämpfe sind viel zu einfach und nicht spassig genug.

Ich vergleiche das Spiel gerne mit den Batman Teilen, die sowohl das Bewegen in der Welt als auch die Kämpfe irgendwie motivierend und selbstbestimmend rüberbringen. Während ich bei Assasins Creed immer das Gefühl habe, egal welche Tasten ich drücke ich klettere eh automatisch und metzel mich per Faceroll durch Gegnerhorden (was übrigens auch ziemlich dem Bild des leisen aus dem Hinterhalt agierenden Assasinen widerspricht.)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 31. März 2014 - 17:27 #

Meine Oma würde sagen: Viel läd man auf eine Pferdekarre ^^

meskobin 11 Forenversteher - 811 - 31. März 2014 - 22:19 #

Wow...super Interview!

Schade dass bei den Antworten immer wieder auf PR gelaber zurueck gegriffen wird. Wenn Herr Reynaud doch wenigstens so ehrlich waere zu sagen: 'Naja...solange die Leute die Spiele kaufen, machen wir Geld. Und darum machen wir ab jetzt AC im Jahresrythmus.' Frueher oder spaeter wird sowas nach hinten losgehen. Ehrlich waehrt am laengsten. ;)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 31. März 2014 - 23:14 #

Genau diese Aussage macht er doch:
"Die Entscheidung liegt schlussendlich beim Spieler. Das Gerede von Ermüdungserscheinen stammt größtenteils von Journalisten, eine Vielzahl von Spielern möchte jeds Jahr ein Assassin’s Creed erleben. Genau aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, es jedes Jahr zu machen. Die ganze Geschichte mit der Ermüdung des Konzepts ist nicht wirklich das, was wir beobachten. Die Spieler, auch hier auf der GDC, wollen mehr hören über das kommende Assassin’s Creed. Solange wir unsere Zielgruppe zufrieden stellen können, werden wir die Reihe fortsetzen!"

Jedem vernunftbegabten Menschen sollte klar sein, dass es ums Geldverdienen geht, sowas muss nicht extra erwähnt werden. Es wird aus dem obigen Zitat deutlich genug.

meskobin 11 Forenversteher - 811 - 1. April 2014 - 20:12 #

Wenn Du meinst. Mir persoenlich ist das ein bisschen zu viel 'Wir tun es fuer die Spieler' und zu wenig 'Wir tun es fuers Geld.'

Aber warscheinlich bin ich einfach nicht 'vernunftbegabt' genug. -__-

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 2. April 2014 - 0:36 #

Sorry, ich wollte Dich nicht beleidigen.

nanana (unregistriert) 9. Mai 2014 - 10:34 #

wo ist das problem? das ist eine firma mit hunderten mitarbeitern - die müssen alle bezahlt werden. wenn die jetzt ein anderes spiel entwickeln würden, wäre es ein risiko, ob sich das spiel verkauft und wenn nicht, müssen sie vielleicht mitarbeiter entlassen.

wenn man ein spiel hat, was sich so gut verkauft, wie ac, ist es völlig legitim das spiel jedes jahr zu veröffentlichen. niemand zwingt dich die spiele zu kaufen. wenn sie das spiel nur alle fünf jahre rausbringen würden, würde sich auch irgendwer beschweren.

jede spielefirma muss ans finanzielle denken, ansonsten ist sie in null komma nix pleite. die meisten mitarbeiter da, arbeiten in der spielebranche um spiele für spieler zu kreieren, aber da will natürlich auch jeder bezahlt werden. von daher ist es einfach so, dass die firma dadurch ja beides leistet - spiele für spieler zu machen - und gleichzeitig muss halt die kohle stimmen. für mich absolut kein widerspruch, vor allem da der gewinn von ac ja auch in deren "experimente" und kleinere titel fließt.

GamingSan 06 Bewerter - 50 - 7. April 2014 - 13:01 #

Warum denn jedes Jahr ein neues Spiel mit gleicher Grafik und Steuerung? Vielleicht ist ja die Story neu aber das macht das Spiel ja dann nicht spannender.
Am besten ist es wirklich bei der Serie GTA zu sehen. Einfach ein wenig mehr Zeit bei der Erschaffung und dafür halt auch andere, neue und interessante Features mitbringen!

Juehuesam (unregistriert) 17. Juli 2014 - 15:21 #

Welche riesigen Neuerungen waren denn bei GTA so drin?

Die Neuerungen bei den einzelnen AC-Teilen finde ich ausreichend buw. immer wieder neu motivierend. Nach dem enttäuschenden ersten Teil wurde ich immer gut unterhalten.

Sollen sie ruhig weitermachen mit ihrem Tempo. Ich muss ja nicht kaufen.