Niles Sankey über Halo Reach:

"Eine einzigartige Erfahrung" Interview

Halo ist die Exklusivserie überhaupt auf der Xbox 360 -- bald erscheint mit Halo Reach der letzte Serienteil, der von Bungie entwickelt werden wird. Die Firma hat sich von Microsoft freigekauft, musste aber ihre Hausmarke zurücklassen. Wir sprachen in München mit Bungie-Mann Niles Sankey, der die Kampagnen-Missionen verantwortet.
Rechen 3. August 2010 - 23:32 — vor 13 Jahren aktualisiert
360
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Gewinnspiel zu Halo Reach
Passend zu unserem Interview verlosen wir zwei Pre-Order-Packs zu Halo Reach. Das Packet enthält jeweils ein bedrucktes T-Shirt, eine Trailer-CD sowie die Möglichkeit, kleinere Goodies einzusacken, wenn ihr ein, zwei oder drei Freunde dazu bringt, das Spiel zu kaufen (kleiner Tipp: werbt euch selbst...). Die Pakete können wir wegen Jugendschutzgründen (Trailer!) nur an User über 18 Jahren verlosen. (Hinweise: Diese Pre-Order-Packs können auch für 20 Euro im Laden gekauft werden, die 20 Euro werden euch dann später beim Kauf gutgeschrieben; dies gilt aber nicht für die Verlosungsboxen).

Zur Teilnahme schickt ihr eine Mail mit Betreff "Halo Reach" an die im Impressum aufgeführte Redaktions-E-Mail-Adresse. Schreibt euren GG-Usernamen (falls vorhanden) und eure Echtwelt-Adresse in die Mail. Der Einsende-Schluss ist der 16.8.2010; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Es ist das Ende einer Ära: Das erste Halo, ursprünglich für den PC entwickelt, wurde der wichtigste Launchtitel für die erste Xbox. Mit Halo 2, Halo 3 und Halo ODST setzten Microsoft und Bungie (längst vom Softwaregiganten erworben) die Erfolgsgeschichte fort. Doch Bungie kaufte sich von seinem Besitzer frei und geht nach Halo Reach eigene Wege; die Namensrechte verbleiben bei Microsoft. Wir haben uns in München mit Niles Sankey unterhalten, der bei Bungie als Lead  Campaign Mission Designer an Halo Reach arbeitet und damit einen gewaltigen Einfluss auf die Solo- (sowie Koop-) Kampagne hat.

GamersGlobal
: Niles, was sind deine Aufgaben als Campaign Mission Lead Designer?

Niles Sankey: Ich kümmere mich um ziemlich viele Dinge: Zum einen betrachte ich die Story als ganzes und kümmere mich um das Missionsdesign. Das bedeutet, dass ich mir jeden einzelnen Einsatz ansehe und dabei die gesamte Geschichte berücksichtige. Ich stelle sicher, dass jede Mission ins Gesamtbild passt und die Geschichte vorantreibt. Zum anderen sorge ich dafür, dass jede Mission einzigartige Momente bietet, an man sich erinnert.

GamersGlobal: Nachdem nun eure Zeit mit der Halo-Serie und die Zusammenarbeit mit Microsoft endet: Ist es für dich als Bungie-Mitarbeiter nicht seltsam, heute hier zu sitzen, um für Microsoft Halo Reach zu präsentieren?

Niles Sankey: Ich bin mir nicht sicher. Sicherlich ist es das erste Mal, dass wir uns in einer solchen Situation befinden. Unser letztes Halo! Gleichzeitig sind wir aber auch -- wie bei jedem Halo-Teil -- sehr aufgeregt und gespannt auf die Veröffentlichung. Das sind die Gefühle, die im Moment überwiegen.

GamersGlobal
: Das erste Halo war zunächst ein PC-Spiel, dann kam Microsoft und brauchte einen "Plattform-Seller" für ihre erste Xbox. Microsoft erwarb Bungie. Ist es für euch nicht erschreckend, nach all den Jahren unter den Konzernfittichen jetzt wieder auf eigenen Füßen zu stehen?

Der Abschied von Halo ist eine Chance für uns, einen Schritt nach vorn zu machen.
Niles Sankey: Ja, ich glaube, so kann man das sagen. Wir sind schon etwas unsicher, was die Zukunft bringen wird. Allerdings ist der Abschied von Halo auch eine Gelegenheit für uns, einen Schritt nach vorn zu machen!

GamersGlobal: Ist die Halo-Serie deiner Meinung nach an einem Punkt angelangt, an dem man nichts neues mehr hinzufügen kann?

Niles Sankey: Nein. Ich habe wirklich das Gefühl, dass wir in Halo Reach einen guten Weg gefunden haben, neue Sachen einzubauen. Ein Beispiel dafür sind die Raumkämpfe, die es bislang nicht gab.Halo verwendet ein Science-Fiction-Szenario und hat daher kaum Einschränkungen.

GamersGlobal: Wird die Halo-Serie nicht auf eine gewisse Art und Weise immer euer Baby sein?

Niles Sankey: Absolut. Wir alle haben den größten Respekt vor Halo und wir haben es immer geliebt, daran zu arbeiten. Klar, vielleicht werden wir eines Tages kritisch beäugen, was andere mit "unserem" Spiel so anstellen in Zukunft. Doch im Moment haben wir einfach das Gefühl, noch nicht mit Halo abgeschlossen zu haben. Auch wenn wir natürlich wissen, dass wir rein technisch gesehen eigentlich fertig sind damit. Aber wir wollen wissen, wie die Leute auf Halo  Reach reagieren und was sie damit machen werden.

GamerGlobal: Soll der Singleplayer-Part besser aussehen als die Multiplayer-Beta?

Niles Sankey: Seit der Multiplayer-Beta haben wir weiter an der Engine gearbeitet und die Grafik verbessert. Einige Journalisten meinten zur neuen Version sogar, es handle sich um eine andere Engine als noch in der Beta. Es ist aber immer noch die selbe. In unserem Editor haben wir bestimmte Schieberegler, die wir betätigen können, um die Spielerfahrung an den jeweiligen Zweck anzupassen. Im Mehrspieler-Modus ist es zum Beispiel wichtig, eine gute Schussposition zu haben und außer Sicht der Gegner zu bleiben. Im Solopart steht die Story im Vordergrund und die Erforschung einer glaubhaften Welt.

Niles Sankey ist gespannt auf die Veröffentlichung von Halo  Reach. Andere Emotionen stehen im Moment hinten an.
Sven 18 Doppel-Voter - 9221 - 4. August 2010 - 1:48 #

In den Pre-Order-Boxen, die hier verlost werden, befindet sich neben dem T-Shirt und Codes übrigens zusätzlich eine Video-DVD mit Szenen aus dem Spiel. Daher trägt die Box auch das USK-18-Siegel. Das T-Shirt an sich ist nicht jugendgefährdend - auch wenn der Gedanke zunächst durchaus faszinierend ist. :-)

Schickes Interview - beide Daumen hoch!

Besen (unregistriert) 4. August 2010 - 2:29 #

Super Interview!
Bitte mehr davon!

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 4. August 2010 - 7:49 #

Sehr tolles Interview! Vielen Dank. Hier noch eine kleine Fehler Anmerkung auf der zweiten Seite:

Original:

Niles Sankey: Für Reach wollten "wird" einen bestimmten Schwierigkeitsgrad im Singleplayer-Modus haben.

Ich glaube, dass sollte wir heißen =)

Anonymous (unregistriert) 4. August 2010 - 12:34 #

Nicht wichtig... Aber trotzdem aufgefallen:

"Das Interview führte Jörg Langer (GamersG >>k<< obal)"

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 4. August 2010 - 18:19 #

Entschuldigung, es muss natürlich Kamersglobal heißen... :-)