Dank unserem speziellen Kampfanzug können wir uns per Raketenschub durch die Levels bewegen.

High-Tech-Ausrüstung und Bullet Time

Ein wirklich besonderes Feature von Vanquish (wenngleich spätestens seit Crysis nicht wirklich neu) ist unser Kampfanzug. Er verleiht uns nämlich spezielle Fähigkeiten. So schaltet das Spiel automatisch in eine Art Bullet-Time, wenn unsere Lebensenergie zu weit gesunken ist, um uns mehr Zeit zum Reagieren zu geben. Natürlich hält das nicht ewig an, nach einigen Sekunden wird die Spielgeschwindigkeit wieder auf normal gesetzt. Sollten wir bis dahin nicht gestorben sein, haben wir bis zu diesem Zeitpunkt auch schon wieder genügend Lebenspunkte regeneriert, um unbesorgt weiterkämpfen zu können. Das verleiht den Gefechten eine angenehme Rasanz, ohne sie zu leicht zu machen. Wir können übirgens auch über eine Buttonkombination in die Bullet-Time schalten. Außerdem dürfen wir Raketen, die an unserem Anzug befestigt sind, zünden und uns so sehr schnell fortbewegen. Auch das verbraucht natürlich wieder Energie, die sich in Ruhephasen kontinuierlich auflädt.

Die vielfältigen Waffen erlauben taktische Winkelzüge.

Standardmäßig sind wir mit zwei Typen von Handgranaten ausgerüstet, zur Betäubung und zum Töten unserer Gegner. Außerdem dürfen wir noch drei weitere Waffen mitführen. Die Auswahl ist dabei recht groß und jede Waffe ist für bestimmte Gegner oder Situationen bestens geeignet. So schaltet ihr  mit einem Scharfschützengewehr weit entfernte Gegner aus, während ein Raketenwerfer auch schwer gepanzerte Feinde zerlegt. In den Levels findet ihr außerdem Upgrades, mit denen ihr eure Waffen verbessern dürft. Dadurch können wir etwa zusätzliche Munition mitnehmen oder richten mehr Schaden an. Das ist alles sehr gut umgesetzt, aber bis auf den Anzug ganz gewöhnliche Actionkost.

Missionsdesign von der Stange

Beim Missionsdesign führt unsere Suche nach der großen Besonderheit auch nicht zum Erfolg. Stattdessen reihen sich Standard-Einsätze aneinander, die letztlich darauf hinauslaufen, alles zu erledigen, was uns böse anschaut. Zwar beschützen wir auch mal einen Kampfpanzer vor anstürmenden Feinden, oder kämpfen auf sich bewegenden Plattformen, doch zumeist ballern wir uns schlichtweg durch die streng linearen Levels. Zudem wird in den Einsätzen kaum die Handlung vorangetrieben, mehr als ein paar platte Sprüche und ein wenig pathetisches Gehabe bekommen wir nur selten zu sehen. Es bleibt zu hoffen, dass Platinum Games im weiteren Spielverlauf mit mehr neuen Ideen aufwartet -- und diese Hoffnung scheint uns angesichts des vor Ideen nur so berstendenen Bayonetta nicht ganz unbegründet.

Um es kurz zu machen: Vanquish hat uns in der vorliegenden Vorversion nichts gezeigt, was es so nicht schon bei mindestens einem, meist aber zig anderen Actiontiteln gab. Und doch hatten wir großen  Spaß beim Ballern. Das liegt an der sehr gelungenen Präsentation und der soliden, runden Umsetzung der diversen Elemente. Die Kämpfe sind fordernd, die Effekte knallig und auf den Schlachtfeldern passiert an allen Stellen etwas. Durch die Bullet-Time und unseren Spezial-Anzug fühlen sich die Gefechte angenehm frisch an. Probleme sehen wir bei der bislang eher müden Story mit ihren blassen Charakteren, und den Schema-F-Missionen -- freilich war unsere Previewversion auch recht kurz. Der Test wird zeigen, ob da noch mehr kommt. Wir halten das für absolut möglich -- bleiben aber für diesen Angetestet-Artikel lieber bei einem vorsichtigen "Gut" als Einschätzung.

Autor: Kevin Stich (GamersGlobal)

Vanquish Angetestet am 07.09.2010 Gut Schulnoten-Skala

Vorläufiges Pro & Contra Spannende, taktisch angehauchte Gefechte "Immer nur draufhalten" funktioniert nur teilweise Große Bandbreite von Waffen mit verschiedenen Stärken Gelungene Bullet-Time Grafisch sehr schön Handlung wird nicht spannend inszeniert Unser Alter Ego und seine Mitstreiter bleiben blass Das Missionsdesign wirkt an vielen Stellen einfallslos Aktueller Zustand: Beta-Version Wir wünschen uns: Dass Vanquish eine spannende Geschichte erzählt und uns die Protagonisten näher bringt. Außerdem hoffen wir, dass die Missionen noch abwechslungsreicher werden und unsere Kameraden ein paar zusätzliche Kommentare von sich geben. Alle Grundzutaten für ein sehr gutes Spiel sind da, aber der Beweis, dass diese auch zünden, steht noch aus.