Blutrünstiges Quartett

The Darkness 2 (MP-Modus) Preview

2012 kehrt in Darkness 2 Protagonist Jackie Estacado zurück, aber er ist nicht allein! Wie erst jetzt bekannt wird, bringt er gleich vier Freunde mit, die im Koop-Modus die Mächte der Dunkelheit gegen ihre Feinde einsetzen. Ein Left4Dead noch überholender Spielspaß-Gewinn, oder ein unnötiger Wurmfortsatz? Wir haben probegespielt.
Benjamin Braun 6. Dezember 2011 - 15:17 — vor 12 Jahren aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
The Darkness 2 ab 14,90 € bei Amazon.de kaufen.
Vor vier Jahren begab sich Jackie Estacado auf einen blutigen Rachefeldzug in New York. Um den Mord an seiner Freundin Jenny zu sühnen und den für ihren Tod verantwortlichen Mafia-Boss Paulie zur Strecke zu bringen, griff der ehemalige Auftragsmörder aber nicht bloß auf rohe Waffengewalt zurück. Stattdessen ging er nicht ganz freiwillig den Bund mit einer finsteren Macht ein, der "Dunkelheit", von der schon Jackies Vorfahren ergriffen wurden. Sie ermöglicht ihm, mit der Kraft seiner Gedanken die Umgebung zu kontrollieren oder mithilfe von Tentakeln seine Feinde zu ergreifen und förmlich in der Luft zu zerfetzen.

Im Februar des kommenden Jahres soll der Anti-Held in The Darkness 2 zurückkehren. Zwei Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils hat Jackie seine dunklen Kräfte nicht mehr eingesetzt, die Vendetta ihm nicht den erhofften inneren Frieden gebracht. Schon bald muss er feststellen, dass ihm erneut jemand nach dem Leben trachtet. Der ominösen Bruderschaft geht es weniger um ihn selbst als vielmehr um die Macht der Dunkelheit, die er in sich trägt. Sie wollen die Dunkelheit auch nicht zerstören, sondern sie kontrollieren und für ihre Zwecke einsetzen. Im Kampf gegen die rätselhafte Bruderschaft muss Jackie sich aber nicht mehr auf sich allein und seine düsteren Kräfte verlassen. Vier skurrile Gestalten unterstützen ihn bei seiner Suche nach der Wahrheit und sie alle spielt ihr in zusätzlichen Koop-Missionen, die ihr online mit anderen Spielern angeht. Sie sollen keinem aufgepfropften Mehrspieler-Modus entsprechen, wie er so oft in den vergangenen Jahren allen möglichen Spielen aufgebürdet wurde, sondern den Single-Player-Modus inhaltlich sinnvoll erweitern. Ob wir das nach unseren eigenen Spieleindrücken von drei der Mehrspieler-Missionen glauben können und im Februar lieber allein oder im Trupp die Mächte der Dunkelheit entfesseln wollen, verraten wir euch im Folgenden. Eines können wir euch aber schon jetzt sagen: Der Koop-Modus ist wenigstens genauso blutig und brutal wie das Hauptspiel selbst.

Schlagkräftige ZweckgemeinschaftWarum genau Jackie Estacado auf die Hilfe der vier Haudegen im Kampf und auf der Suche nach dem Geheimnis der Bruderschaft angewiesen ist, wissen wir noch nicht. In jedem Fall ziehen die fünf spielbaren Charaktere nicht gemeinsam los: Jackie steuert ihr nur in der Kampagne. Das Koop-Quartett kann übrigens auch ein Trio oder Duo sein, denn es wird bei Spielermangel nicht von der KI vervollständigt. Für welche der Spielfiguren ihr euch entscheidet, bleibt grundsätzlich euch überlassen. Ihr habt die Wahl zwischen Inugami, der sich selbst nur The Hound nennt, der ehemaligen Mossad-Agentin Shoshanna, dem schottischen Hooligan-Verschnitt Big Jimmy und dem Hexenmeister J.P. DuMond.

Auch sie stehen unter dem Einfluss der Dunkelheit, und jeder von ihnen trägt eine besondere Waffe bei sich. Bei The Hound ist es ein legendäres japanisches Schwert, das einst dem Kaiser gehörte und nun dem Fluch der Dunkelheit unterliegt. Das verleiht ihm die Kraft Kräfte des Schwarms, mit denen er mehrere Feinde in der näheren Umgebung in einer Wolke aus Mini-Dämonen verschwinden und zeitweise kampfunfähig machen kann. Shoshanna ist im Besitz einer verfluchten Schusswaffe, die besonders heftigen Schaden anrichtet und die sie auch gerne mal ihrem Gegenüber in den Mund schiebt, bevor sie abdrückt. Der peinlich auf Erhalt seines Alkoholspiegels bedachte Jimmy hat eine Axt. Außerdem kann er die Dämonen der Dunkelheit, die sogenannten Darklings, herbeirufen. Hexenmeister DuMond schließlich kann ein schwarzes Loch erzeugen, in das er seine Feinde auf Nimmerwiedersehen verschwinden lässt.

All diese Fähigkeiten dürften euch aus den zahlreichen Trailern zu The Darkness 2 bereits bekannt sein. Denn jede davon kann auch Jackie im Storymodus einsetzen. Ihr benutzt sie, genauso wie diverse moderne Schusswaffen, wie in einem gewöhnlichen First-Person-Shooter auch. Nachschub und neue Schießprügel gibt es, indem ihr Waffen gefallener Feinde aufhebt oder euren Patronenvorrat an Munitionstischen auffrischt. Eure Lebensenergie regeneriert sich nur sehr langsam von selbst – aber nur bis zum ersten Viertel der Anzeige (zumindest auf dem dritten von vier Schwierigkeitsgraden, den wir gespielt haben). Um eure Gesundheit wieder voll aufzutanken, müsst ihr die Seelen der Verstorbenen in euch aufnehmen.
In der Lobby wählt ihr einen von vier Kriegern aus. Drei davon seht ihr hier, von links: Hexenmeister DuMond, Samurai-Kämpfer "The Hound" und der schottische Schlägertyp Big Jimmy Wilson. Irgendwie finden wir letzteren am furchteinflößendsten.

Gegnerwelle, Checkpoint, Gegnerwelle
Auch der zweite Teil spielt wieder in New York. Diesmal ist das Spiel allerdings im Cel-Shading-Comic-Look gehalten.
Der Koop-Modus soll die Kampagne auch inhaltlich erweitern, was in kleineren Zwischensequenzen zum Ausdruck kommt. Darin weist euch der wirre Mystiker und Jackie-Helfer Johnny Powell kurz ein und sagt euch, wohin die Reise als nächstes geht. Viel mehr als seine Monologe sind uns bisher aber nicht untergekommen. Vor allem waren wir mit etwas anderem beschäftigt: Ballern und Töten. Oder war es Töten und Ballern? Egal!

Die Missionsziele sind stets klar umrissen; mehr als "überlebe den Angriff", "aktiviere die Maschine" oder "töte X" kam in unseren Testspielen nicht vor. Manchmal müsst ihr einen Schalter umlegen, um in den nächsten Spielabschnitt eines Schrottplatzes oder einer verlassenen New Yorker Straße zu gelangen, normalerweise aber steht die Action im Mittelpunkt. Und die ist relativ schnell und erfordert gutes Teamplay. Denn die Gegner nähern sich meist aus allen Richtungen, weshalb ihr euren Partnern den Rücken freihalten solltet – und umgekehrt. Besonders clever waren die KI-Angreifer aber nicht. Unser Problem bestand eher in der Masse als in der Klasse der Feinde. Wenn die Welle an (überwiegend humanoid wirkenden) Gegnern vorüber ist, zieht ihr weiter, und das Spielchen beginnt von vorn.

Für Kills erhaltet ihr Punkte und etwas von der dunklen Essenz – je spektakulärer, desto mehr davon. Die Essenz steckt ihr dann in die Verbesserung eures Charakter. Und zwar in drei Bereichen: Einer entspricht der Spezialfähigkeit, der zweite handelt Gesundheit und Kampffertigkeiten ab und der dritte dient der Erhöhung des Waffenschadens. Allzu viele Upgrades konnten wir noch nicht freischalten. Zumindest auf unserem Schwierigkeitsgrad dürften sie mit der Zeit aber bitter notwendig werden: Die normalen Gegner sind zwar in der aktuellen Version trotz ihres Massenaufkommens noch kein allzu großes Hindernis, aber schon die dämonenartigen Wesen, die uns jeweils am Ende der letzten beiden Missionen empfingen, während sich ein blutroter Nebel über die Umgebung legt, sind recht zähe Zeitgenossen. Sie attackieren uns zwar im Gegensatz zu den menschlichen Anhängern der Bruderschaft nicht mit Waffengewalt, aber ihre Nahkampfangriffe bringen unsere Spielfigur wesentlich schneller zu Fall. Apropos fallen: Wie üblich für kooperative Spielmodi, könnt ihr eure Kameraden wiederbeleben, wenn sie bewusstlos am Boden liegen. Das geht beliebig oft, ihr habt eine ganze Minute Zeit, bis euer Mitstreiter en
Anzeigen/v
dgültig ins Jenseits wechselt. Allerdings müsst ihr dafür eine Taste für einige Sekunden halten, was nur geht, wenn ihr die Feindzahl zuvor dezimiert habt. Andernfalls müsst ihr nämlich selbst dran glauben, während ihr wehrlos die Wiederbelebung einleitet.

Aber halt mal. Sollte der Koop-Modus nicht die Story erweitern? Warum ist er dann nur online verfügar? Ist er nicht, wenigstens nicht nach dem ersten Durchspielen. Von da an könnt ihr ihn auch ganz allein angehen und euch mit Bruderschaftsschergen und fiesen Dämonen anlegen, ohne dass euch irgendwer dabei in die Quere kommt. Der Schwierigkeitsgrad soll sich dabei nicht erhöhen, vielmehr ist es umgekehrt so, dass euch das Spiel umso mehr Kanonenfutter vorwirft, desto mehr Mitspieler ihr habt. Wenn es euch um eine Herausforderung geht, dürft ihr auch verschiedene Challenge Maps angehen, auf denen ihr euch einen Punkte- und Zeitwettstreit mit Spielern aus aller Welt liefert. Ob das aber genauso viel Spaß macht wie die Missionen mit ein paar Freunden zu spielen, bezweifeln wir: Der Vendetta-Modus mit Big Jimmy, Dr. DuMond, The Hound und Shoshanna ist eindeutig nicht auf Solisten zugeschnitten.
Im Vendetta-Koop-Modus ist es eine Übermacht an "menschlichen" KI-Gegnern, die aus allen Richtungen auf euch einströmt.
Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 6. Dezember 2011 - 15:24 #

Ja, komm zu Papa! Aber schnell, du kleine miese Darkness!

Apokalypse 17 Shapeshifter - 6613 - 7. Dezember 2011 - 20:12 #

Ich finde den Comiclook ist keine perfekte Wahl für das Spiel.

STF 11 Forenversteher - 673 - 8. Dezember 2011 - 4:52 #

Ich war auch erst skeptisch. Teil 1 fand ich optisch richtig klasse und war bei den ersten Infos & Bildern zum zweiten Teil erstmal etwas enttäuscht. Aber wenn man bedenkt, dass The Darkness ja aus der Comic-Welt kommt, dann finde ich den Schritt gar nicht so verkehrt.
Momentan bin von dem Look sogar richtig angetan.
Aber das ist natürlich Geschmacksache.
Ich bin sehr gespannt auf den neuen Teil.

Marcelkagi 10 Kommunikator - 507 - 16. Januar 2013 - 13:20 #

Ja ist schon mega lustig gemacht. Aber daß game hat mich nicht so überzeugt