Flamm! Wenn es kein Essen gibt, röstet dieses Monster einfach unsere(n) Helden, der zum Glück wenig später wieder wohlversehrt auftaucht.

Der Drache ist frei – rette sich, wer kann!Jeder der sieben Helden besitzt nicht nur ein eigenes Ziel und damit eine eigene Geschichte, sondern auch ein eigenes Gebiet in der Höhle. Der Ritter tummelt sich beispielsweise in einer Burg, wo er das Herz einer Prinzessin gewinnen will – und deren wertvolles Amulett. Vielleicht tauscht sie es ja gegen wertvolles Gold aus dem Schatz des burgeigenen Drachen? Die frontale Begegnung mit dem Drachen geht jedoch nicht gut aus: Der Ritter endet als kleines Aschehäufchen. Auch die Wissenschaftlerin, die sich mit einem Nachschlüssel von der Rückseite der Drachenhöhle ans Gold heranmacht, geht flugs in Flammen auf. "Der Drache hat wirklich einen ziemlich leichten Schlaf", kommentiert Ron Gilbert. Des Rätsels Lösung liegt im Zusammenspiel der Helden und dem Einsatz ihrer Spezialfähigkeiten. So kann etwa der Hinterwäldler unter Wasser den Atem anhalten, während die Zeitreisende von einem Ort an den nächsten teleportiert.

Beim Ritter kommt die Fähigkeit "Schutzengel" zum Zuge, mit der er sanft zu Boden und damit in ungeahnte Tiefen schwebt, wenn seine Freunde stattdessen auf dem Boden zerschellen würden. Außerdem kann er sich eine Weile unverwundbar machen: Er lenkt so geschützt den Drachen ab, der ihn mit einem wahren Feuersturm überzieht, damit sich die Wissenschaftlerin das Gold schnappen kann. Allerdings verschwindet sie aus der Höhle, ohne die Tür wieder abzuschließen – entgegen eines ausdrücklichen Hinweises an der Tür. Während der Ritter noch mit dem Gold zu seiner Angebeteten eilt, erklingen markerschütternde Schreie und Hilferufe wie "Der Drache ist los, rette sich wer kann." - "Das hat bestimmt nichts zu bedeuten", grinst Ron Gilbert. Doch als der Ritter das Zimmer seiner Herzdame betritt, sieht er nur noch deren Füße aus dem Maul des Drachen hervorlugen. Das Amulett scheint für immer verloren. Doch es ist gleichzeitig auch sehr schwer verdaulich: Der Drache spuckt es ungehalten aus und verschwindet. "Ein doppelter Gewinn", freut sich Gilbert. "Jetzt haben wir das Amulett und können auch das Gold behalten."

Action-Elemente wie diese Mineneskapaden sind gutmütig und verlangen keine stählernen Reflexe. Gut!

Ausblick: Hübsch, urkomisch und mit ein paar FragezeichenThe Cave ist wie ein kaltes Glas Limonade an einem heißen Sommertag: etwas für Spieler, die keine 3D-Shooter mehr sehen können, auch wenn deren Optik noch so gut sein mag. 8-Bit-Veteranen wie der Autor dieses Artikels werden an The Cave ganz besonders viel Spaß haben. Schon die Ausgangslage und das Menü der Heldenauswahl erinnern uns an selige Maniac Mansion-Zeiten: Sieben Abenteurer, die unterschiedlicher nicht sein können, machen sich auf, ein rätselhaftes Haus, pardon, eine rätselhafte Höhle zu erforschen. Der Humor kommt schon in der kurzen Vorführung nicht zu kurz, wenn etwa die Höhle altklug herumkalauert und die Helden herrlich dramatische Tode sterben. Trotz des 2D-Hüpf-Looks soll The Cave hauptsächlich ein urkomisches Adventure mit düsteren Einlagen werden. Kein Wunder, ist doch Chefentwickler Ron Gilbert der Mann, der schon in The Secret of Monkey Island einen Piraten nach seiner Heimatstadt nannte – und das viele Spieler jahrzehntelang nicht gemerkt haben. (Na? Na?) Was uns jedoch interessieren würde: Wie funktioniert das Umschalten zwischen den Akteuren in der Praxis, wenn mehr als ein Spieler an den Kontrollen sitzt? Wie lange dauert ein Höhlenabenteuer? Und wie sehr unterscheiden sich die Dreiergeschichten nun wirklich voneinander? Mögen wir beim nächsten Mal mehr als nur zwei Puzzles und drei der sieben Helden sehen. Und möge die deutsche Übersetzung ähnlich brillant wie seinerzeit die Adventure-Eindeutschungen der Kollegen Boris Schneider-Johne und Heinrich Lenhardt werden.

Autor: Roland Austinat / Redaktion: Benjamin Braun (GamersGlobal)

The Cave

Angetestet am 25.5.2012 Sehr gut

Vorläufiges Pro & Contra Sieben schräge Helden mit eigenen Storys, Gebieten und Motiven Witzige und logische Puzzle Gemeinsames Rätseln mit bis zu drei Spielern Herrliche Kommentare der sprechenden Höhle Nur karge Infos zu Storys, Gebieten und Motiven Helden außerhalb des aktiven Bildschirmausschnittes machen Pause Aktueller Zustand: Beta-Version Wir wünschen uns: ... dass die Story am Ende das hält, was die betont kurze Vorührung verspricht. Die Ideen Gilberts sind klasse und lassen auf einen hohen Wiederspielwert mit den unterschiedlichen Charakteren hoffen. Beim Humor sind wir uns, zumindest bei der englischen Fassung sicher, dass sich Gilbert-Freunde keinerlei Sorgen machen müssen. Fragezeichen stehen hinter dem Umfang und ob sich das Abenteuer in der Praxis auch gut bedienen lässt (Stichwort: Umschalten). Interessant wird auch sein, wie sich das Spiel im Koop-Modus spielen wird. Wir sind jedenfalls guter Dinge.

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Steckbrief Genre: Adventure Untergenre: Point-and-Click-Adventure USK: ab 12 freigegeben PEGI: 12 Entwickler: Double Fine Productions Publisher: Sega Erscheinungsdatum: 22.01.2013 Offizielle Website: Link AndroidiOSLinuxMacOSPCPS3WiiU360

Screenshots Videos The Cave (Review) Testvideo von Benjamin Braun

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