GLaDOS wurde im ersten Teil zerstört? Pustekuchen! Sie ist nur gerade im Standby-Modus gefangen.

GLaDOS ist zurück

Statt einfach nur die Levels des Einzelspielermodus gemeinsam zu lösen oder unzusammenhängende  Räume zu meistern, erzählt der Koop-Modus die Geschichte der Einzelspielerkampagne nahtlos weiter. Diese spielt hunderte von Jahren nach dem ersten Teil und findet in den mittlerweile völlig verwahrlosten Aperture Science Labs statt. Ihr werdet wieder die Kontrolle der Heldin Chell übernehmen, die von unbekannten Mächten eingefroren wurde, nachdem sie am Ende des ersten Teils glaubte, GLaDOS zerstört zu haben. Doch nicht nur GLaDOS mit seiner weiblichen Kunststimme wird erneut eine zentrale Rolle spielen und seinen unvergleichlichen Charme ausspielen. Die unterschiedlichen Persönlichkeitskerne, die sich im Endkampf aus GLaDOS gelöst haben, besitzen nun einen eigenen Willen. Einer davon, Wheatley, ist es, der euch zu Beginn des Spiels aufweckt. Ihr sollt ihm helfen das Labor wieder auf Vordermann zu bringen.

P-body (links) und Atlas (rechts) sind ein äußerst ungewöhnliches Team.

Die Koop-Kampagne dreht sich um Atlas, einen modifizierten Persönlichkeitskern sowie P-body, eine umgebaute Selbstschussanlage. Beide besitzen ihren eigenen Charakter und unterhalten sich durch Piepstöne miteinander. Das Ergebnis ist eine schräge Partnerschaft, wie man sie aus Serien wie Dick und Doof kennt – sehr zum Unmut von GLaDOS, die alles versuchen wird, durch ihre Aussagen die Beziehung zwischen beiden zu sabotieren. Damit ihr auch keinen der Monologe und Dialoge der Charaktere verpasst, sollen sie dieses Mal nur in ruhigen Momenten abgespielt werden.

Zwei Kampagnen

Obwohl der Koop-Modus auf der Geschichte von Chell aufbaut und ihr im selben Komplex unterwegs seid, werdet ihr mit Atlas und P-body größtenteils andere Bereiche besuchen. Chet Faliszek, Co-Autor von Portal 2, bestätigte jedoch auf Nachfrage, dass es Überschneidungen zwischen dem Einzel- und Mehrspielermodus gibt. So werdet ihr euch im Koop-Modus auch durch bereits bekannte Umgebungen rätseln, die sich aber durch die Ereignisse in der Kampagne mehr oder weniger stark verändert haben.

Mehr Details zur Hintergrundgeschichte rückte Chet jedoch nicht heraus. Auch genauere Informationen über die späteren Testkammern ließ er sich nicht entlocken. Seine Begründung: "Würde ich mehr über den weiteren Spielverlauf erzählen, müsste ich gleichzeitig mehr von der Geschichte enthüllen." Zumindest bestätigte er noch einmal die bereits aus den Trailern bekannten Fakten, dass die Schauplätze dieses Mal wesentlich abwechslungsreicher gestaltet sein werden. Die von Pflanzen überwucherten Testräume seien nur der Anfang. Einige Umgebungen würden direkt vor euren Augen erst Stück für Stück zusammengebaut. Beide Kampagnen sollen jeweils rund sechs Stunden Spielzeit bieten.

Sowohl allein als auch zu zweit werdet ihr viele unterschiedliche Bereiche der Aperture Science Labs besuchen.

Koop-Modus wird der Renner

Portal 2 wird ein geniales Spiel, da sind wir uns nach den drei gespielten Levels bereits sicher. Was wir gesehen haben, war bereits ein äußerst durchdachtes und ausgereiftes Spielerlebnis, in dem offensichtlich unzählige Stunden Qualitätssicherung stecken. Zwar ist hinter dem Einzelspielermodus immer noch ein verdächtig großes Fragezeichen, doch der Star des Spiels wird sowieso der Koop-Modus sein – und der machte bereits einen fantastischen Eindruck.

Wheatley wartet bereits darauf uns aus dem Dornröschenschlaf aufzuwecken.

Besonders gefallen hat uns hier die Interaktion zwischen den Robotern und dem Menschen dahinter. Das Benutzen der "Ping"-Taste geht einfach und schnell von der Hand und macht dem Mitspieler sofort deutlich, was zu tun ist. Auch das Drumherum hinterließ einen sehr guten Eindruck. Obwohl die Source Engine bereits 7 Jahre auf dem Buckel hat, ist dies nur beim genaueren Hinschauen sichtbar – Portal 2 kommt uns deutlich schöner vor als sein (freilich ziemlich biederer) Vorgänger, vor allem dank der erweiterten Licht- und Portaleffekte. Hinzu kommt die sehr gute Soundkulisse und die erneut äußerst trockenen, aber unheimlich witzigen Monologe von GLaDOS.

Nach dieser Erfahrung halten wir es äußerst unwahrscheinlich, dass Ende April kein mehr als würdiger Nachfolger zu Portal seinen Weg in die Händlerregale findet. Wir können nicht abwarten, uns endlich wieder in den Testkammern der Aperture Science Labs zu verlieren -- und nach den ersten Hinweisen auf Half-Life 2: Episode Three zu fahnden...

Autor: Christoph Hofmann (GamersGlobal)

Portal 2 Angetestet am 24.1.2011 Sehr gut Schulnoten-Skala

Vorläufiges Pro & Contra Stark erweitertes Portal-Spielprinzip  Äußerst sympathische Hauptcharkatere  Einfaches Spielprinzip, komplexe Rätsel  Simple und effektive Partner-Kommunikation  Tolle Dialoge zwischen Atlas und P-body  Abwechslungsreiches Rätseldesign  Ansehnlich aufgebohrte Grafik  Friendly Fire  Gamepad-Steuerung in hektischen Situationen problematisch (PS3-Fassung) Qualität des Solomodus noch nicht abschätzbar Aktueller Zustand: Beta-Version Wir wünschen uns: ... dass auch der Solomodus so toll wird, wie wir es nach unseren Probespielen vom Koop-Part fest erwarten. Portal 2 scheint unzählige Chancen zu bieten, den Partner zu ärgern, und noch mehr abwechslungsreiche Levels und knackige Rätsel, als es schon der Vorgänger bot. Eben drum wünschen wir uns einen Einzelspielermodus, der dem Koop-Part in nichts nachsteht.  Wirkliche Bedenken haben wir aber keine mehr: Nach dem Anspielen sind wir uns ziemlich sicher, dass Portal 2 ein Hit wird.