Verrückte Dämonenhatz

Neverdead Preview

Am Anfang steht immer die Idee, und bei Shinji Nojiris Neverdead ist sie besonders verrückt. Hauptfigur Bryce ist nämlich kaum tot zu kriegen, selbst wenn er Körperteile verliert. Ob Konami aus der witzigen Grundidee auch ein gutes Spiel gemacht hat, wissen wir Anfang Februar sicher. Gestern haben wir das Spiel ausführlich angespielt.
Benjamin Braun 18. Januar 2012 - 23:22 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Bereits am 2. Februar erscheint mit Neverdead das neueste Spiel von Entwickler Rebellion (Aliens vs. Predator 2). Der Name ist Programm, denn Hauptfigur Bryce Boltzmann ist nicht totzukriegen: Wenn der Dämonenjäger im Kampf Körperteile verliert, dann bedeutet das für ihn nicht das Ende. Nicht mal, wenn er im wahrsten Sinne den Kopf verliert, agiert er kopflos. Stattdessen nutzt er diese Fähigkeiten, um an Orte zu gelangen, an die er mit seinem hinderlichen Leib nicht kommen könnte. Und auch bei Kontakt mit Starkstrom oder Feuerfontänen zuckt der Haudegen nicht mit der Wimper, sondern nutzt das Flammenkostüm, um seine Gegner in Brand zu setzen. Notfalls erstickt er sie aber auch klassisch im Kugelhagel. Und ein großes Schwert darf im Spiel eines japanischen Designers natürlich auch nicht fehlen – auf das westliche Verständnis von "groß" reduziert. Was die Monsterjagd von Rebellion für Erwachsene noch bereithält, und ob ihr das Spiel schon mal im virtuellen Einkaufskorb des Händlers eures Vertrauens legen solltet, verraten wir euch in den folgenden Zeilen.

Dämonenjagd zum SelbstzweckUnser Held heißt Bryce Boltzmann. Das klingt zwar nach deutschen Vorfahren, aber Neverdead erscheint dennoch nur mit deutschen Untertiteln. Boltzmann lebt in den Tag hinein, haust in einem heruntergekommenen Wohnblock irgendwo in den USA. Das war nicht immer so: Vor 500 Jahren stellte sich der Dämonenjäger dem Oberdämon Astraroth – und verlor. Seitdem lebt er in einem Dämonenkörper, der nahezu unkaputtbar ist. Auch wenn er aussieht, als wenn er sich gehen ließe, hat Boltzmann einen Job zu verrichten. Noch immer begibt er sich auf die Dämonenjagd, diesmal allerdings im Auftrag einer Agentur in der Gegenwart. An seiner Seite ist meist die adrette Arcadia unterwegs, die ihn mit Feuerkraft unterstützt und gleichzeitig mit wenig ermunternden Sprüchen im Zaum hält. Bitte entschuldigt an dieser Stelle die etwas wirre Schilderung, wir sind nur in der Rolle des Chronisten, nicht des Story-Schreibers...

Die Story ist auch gar nicht so wesentlich, denn nach Vermittlung dieser Hintergrundinfos legt Neverdead auch gleich los: In einem Psychiatrie-Gebäude sind Dämonen eingefallen und sprießen nicht nur im Garten wie das Unkraut aus dem Boden: Denn ein paar größere Dämonen fördern die kleineren Biester sozusagen erst an die Erdoberfläche. Sie sollten wir also als erstes aus dem Weg räumen. Erst, wenn das ganze, vorwiegend krabbelnde Gefleuch entfernt ist, öffnet sich der Ausgang. Das kann auch mal etwas länger dauern, ohne dass es dabei große Variationen gäbe.

Im Inneren des Gebäudes warten dann noch mehr Feinde auf uns und auch spezielle, leicht gepanzerte Dämonen. Die mit einer großen Klinge ausgestatteten Viecher kann Bryce nur mit seinem Butterfly bekämpfen. Ein großes Schwert, das allerdings auf die westliche Vorstellung von groß angepasst wurde. Mit dem linken Trigger visieren wir Gegner an und mit dem rechten Stick geben wir die Schlagrichtung vor. Das funktioniert gut. So gut, dass wir das genauso gut auch blind machen könnten. "Könnten" deshalb, weil uns das dämonische Getier immer wieder Körperteile abnagt. Und wenn wir keinen Arm haben, können wir schlecht ein Schwe
Anzeigen/v
rt führen damit.

Wo ist unser Bein geblieben?Fehlt nur ein Arm, können wir immer noch schießen, fehlen beide, sollten wir sie schnellstmöglich wieder einsammeln. Die abgerissenen Extremitäten sammeln wir wieder ein, indem wir eine Rolle darüber machen. Nach einer kurzen Wartezeit oder wenn wir einen der in den Levels verteilten Regenerationsbeschleuniger einsammeln, dürfen wir uns aber auch auf Knopfdruck wieder komplettieren. Manchmal zerlegen uns die Biester jedoch komplett, dann können wir nur noch mit Bryces Kopf umherrollen – und im Notfall auch mit einem „Kopfstoß“ Schaden austeilen. Die kleinen Dämonen können unseren Kopf auch fressen. Dann beginnt ein kleines Reaktionsminispiel, durch das wir wieder ins Freie gelangen. Scheitern wir, stirbt der vermeintlich Unsterbliche. Scheitern können wir auch, wenn Begleiterin Arcadia nicht rechtzeitig wiederbelebt wird. Oft befindet die sich aber ohnehin außerhalb der Gefahrenzone, und die regelmäßig gesetzten Checkpoints lassen ohnehin keinen Frust aufkommen. Am Ende jedes Levels wartet ein Bossgegner, den wir – für unseren Geschmack etwas zu locker – in die Hölle zurückschicken.
Die Umgebung könnt ihr vielerorts mit Waffengewalt zerstören und macht so auch manchem der Dämonen den Garaus.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 18. Januar 2012 - 23:34 #

Viel Spaß beim Lesen!

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 18. Januar 2012 - 23:45 #

PLOK für Erwachsene :D ( wobei PLOK ja Bock schwer war :) )

Ich bin skeptisch, ob es nicht zu einfach wird ( besser werden muss ) da sonst die ganze Sache nicht funktioniert, mit den Körperteilen.

mihawk 19 Megatalent - 16921 - 19. Januar 2012 - 13:38 #

An Plok kann ich mich noch gut erinnern, das war echt sauschwer, eines der schwierigsten Spiele, die ich auf dem SNES gespielt hab.

Zum Spiel: Hört sich schön abgedreht an, könnte was werden für mich.

Edit: Ups, keine PC-Version ? Dann wohl doch nicht, hab nämlich keine der beiden Konsolen.

Birdman 09 Triple-Talent - 299 - 19. Januar 2012 - 0:40 #

Auf der einen Seite finde ich die Idee ziemlich abgefahren und interessant, auf der anderen Seite hab ich einige alte Messevideos gesehen und es sah ein wenig eintönig aus, gerade da wirklich sehr viel herumgerollt wurde. Hoffe mal das wird nicht zu fade.

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 19. Januar 2012 - 13:46 #

Bisher ein klarer Budget-Kauf für mich...aber immerhin :P

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 20. Januar 2012 - 12:05 #

Abstossend, widerlich, eine Beleidigung des guten Geschmacks.
Und zudem lächerlich und einfach nur blöd.

"Diese Idee ist es dann auch, die den wesentlichen Reiz von Neverdead ausmacht" - das kann doch nicht dein Ernst sein!
Ich prügle mit meinem ausgerissenen Arm ein Monster tot und löse anschliessend als rollender Kopf eine Rätselpassage - und das alles nicht mal als Scherz gedacht.
Mal ehrlich: Das ist in mehrfacher Hinsicht einfach nur eine Scheissidee.

Ich würde mich weigern, so einen Schwachsinn überhaupt zu bewerten.