Besonders mächtige Schläge werden mit knalligen Lichteffekten unterlegt.

 

 

In Hunted gibt es zwei Arten von Zaubern. Da wären zum einen die Kampfzauber, die ihr euren Feinden auf den Pelz hetzt, und zum anderen die Waffenzauber, mit denen ihr effektiver kämpfen oder auch besonders starke Spezialangriffe ausführen könnt. Mit Caddoc lösen wir so etwa einen mächtigen Schildschlag aus, der bei unserem Probespiel äußerst effektiv gegen Skelette war. Klar, die sind ja auch "von Natur aus" klapprig...

 

Die Zaubereffekte sind schön anzusehen.

Um Magie einzusetzen, drückt ihr (auf Xbox 360) die RB-Taste, müsst aber vorher in den Zaubermodus wechseln. Ausgenommen davon sind Spezialangriffe, wie zum Beispiel der Schildschlag, hier reicht das einmalige Drücken der Taste aus. Haltet ihr sie gedrückt, dann sprecht ihr einen Unterstützungszauber, der euren Mitstreiter stärkt. Diese „Buffs“ sind allerdings nur bei den Kampfzaubern wie zum Beispiel Feuerbällen oder Blitzen möglich.

Jeden Spruch können wir dreimal verbessern, also etwa den Schaden oder die Dauer steigern. Haben wir alle drei Upgrades erworben, schalten wir den nächsten Level des Zaubers frei und können diesen ebenfalls wieder drei mal upgraden. Jeder Magiezweig bietet drei unterschiedliche Zaubersprüche. Ihr seht schon: Aller guten Dinge sind bei Hunted scheinbar immer drei. Neue Zauber bezahlt ihr mit Kristallen, die in der Spielwelt zu finden sind. Ihr dürft aber nicht an jedem beliebigen Ort neue Zauber kaufen, sondern nur an bestimmten, vordefinierten Stellen. Außerdem müssen beide Spieler dabei gleichzeitig den Talentbaum aufrufen.

 

 

Die Aufmachung der von uns erkundeten Areale hat uns ausnehmend gut gefallen. Insgesamt haben wir einige Außenareale und mehrere Dungeons begutachtet. In den Höhlen sorgen unterschiedliche Lichtstimmungen für Abwechslung – so war etwa ein Tunnelsystem in blauem Schimmer gehalten, ein anderes wurde von Kerzen rötlich erleuchtet. Die immer wieder mal eingestreuten Zwischensequenzen machen ebenfalls einen guten Eindruck. Bei der Mimik wünschen wir uns hingegen lebendigere Gesichtsausdrücke: Die beiden bärbeißigen Helden hätten es verdient!

 

Einen durchwachsenen Eindruck macht die Steuerung. Sie ist für Shooter-Verhältnisse ziemlich komplex, was aber angesichts der umfangreichen Belegung des Controllers auch ins Komplizierte abdriften könnte. Bis man die Steuerung verinnerlicht habt, wird im Normalfall einige Zeit vergehen. Ob das für ein Koop-Spiel, das man ja vielleicht auch mal mit weniger spiel-affinen Freunden ausprobieren möchte, die beste  Designentscheidung ist?

 

Die Dungeon sind stimmig aufgemacht. Beachtet die Kerzen im Hintergrund, die alles in ein rötliches Licht tauchen.

 

Wie schon weiter oben geschrieben: Hunted - Die Schmiede der Finsternis ist kein Rollenspiel und eigentlich, trotz eingestreuter Rätsel, auch kein Action-Adventure: Es ist ein Fantasy-3D-Actionspiel, das typische Helghast- und Locust-Szenarien durch eine Fantasy-Welt ersetzt. Wer das weiß und nicht Bard's Tale im Hinterkopf hat, dürfte voll auf seine Kosten kommen. Denn Hunted kann man nicht vorwerfen, dass ein RPG-Veteran seine Zielgruppe mit dem Genre erreichen möchte, das unbestritten am beliebtesten ist. Shooter mit Fantasy-Hintergrund gibt es zudem kaum, sodass sich viele Genrefans, die der ewigen Szenarios Zweiter Weltkrieg und Moderner Krieg überdrüssig sind, dafür interessieren könnten.

Jede Menge Action, ein Heldin-Held-Gespann zum Gernhaben und Dungeons, die mit fiesen Monstern vollgestopft sind. Was kann da noch schiefgehen? Im Zusammenspiel mit einem menschlichen Mitstreiter sicherlich nicht mehr viel, denn das Abenteuern zu zweit macht einen Heidenspaß. Vor allem, wenn man dank des Splitscreen-Modus nebeneinander sitzt. Ob die KI schlau genug ist, um unseren Mitspieler das komplette Spiel über zu ersetzen, ist allerdings noch unklar. Außerdem wirkten die Kämpfe aufgrund der überfrachteten Steuerung mitunter ein wenig hektisch. Dass wir viele Zauber nicht einfach direkt durch einen simplen Tastendruck auslösen können, sondern zuerst unsere Waffen wegstecken müssen, nimmt ein wenig die Dynamik aus den Kämpfen. Vor allem dieser suboptimalen Steuerung wegen -- und wegen der Unsicherheit, wie sich die KI im Solomodus schlagen wird -- bleiben wir beim "Gut" als Vorabeinschätzung -- sehen aber dennoch das Potenzial für einen großen Action-Titel, der auf jeden Fall Abwechslung ins Shooter-Genre bringen wird.

Autor: Kevin Stich (GamersGlobal)

Hunted – Die Schmiede der Finsternis Angetestet am 28.02.2011 Gut Schulnoten-Skala

Vorläufiges Pro & Contra Sympathische Helden Actionreicher Spielablauf Stimmige Dungeons Sehr gute englische Sprecher Spielen mit einem Freund Teamarbeit notwendig Überfrachtete Steuerung Koop-Betonung könnte im Solomodus die KI überfordern   Aktueller Zustand: Beta-Version Wir wünschen uns: ...dass Hunted die spannende Geschichte erzählt, die das Setting aus unserer Sicht erlauben würde. Ob dem so ist, können wir schlicht noch nicht sagen, sind aber guter Hoffnung. Außerdem würden wir uns ein wenig schwerere Rätsel wünschen, auch wenn wir verstehen, dass wir es hier mit einem Fantasy-Shooter zu tun haben und nicht mit einem Action-Adventure oder Rollenspiel. Bereits jetzt macht der Koop-Modus jede Menge Spaß, das liegt vor allem daran, dass wir mit unserem Mitspieler zusammenarbeiten müssen, um erfolgreich zu sein. Sollte die KI das zumindest "okay" hinbekommen, wird Hunted auch ein spannendes Solospiel. Die beiden Helden mit ihren bissigen Sprüchen haben wir bereits jetzt ins Herz geschlossen.