Angetestet: Schicker Funracer

Blur Preview

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Auch wenn der Fuhrpark nicht so groß wie in Forza 3 ist, sorgen die 50 Autos für Abwechslung auf der Piste.

Keine Lava in Los Angeles

Die Rennstrecken machen schon jetzt einen guten Eindruck. Die meisten bieten gerade so viele Kurven, dass wir nicht permanent mit durchgedrücktem Gaspedal fahren können, aber auch wenig genug, damit wir nicht alle paar Sekunden durch eine 180°-Wende ausgebremst werden. Das führt zu einer durchgehend hohen Renngeschwindigkeit, nur selten fallt ihr unter die 100-km/h-Grenze. Auch bieten die meisten Strecken kleine Abkürzungen oder alternative Wege – nicht so viele wie in Pure, aber dennoch genügend, um nicht immer dieselbe Route fahren zu müssen. Die anspielbaren Kurse lassen schon ein großes Spektrum an Szenarien erahnen: Wüste, Containerhäfen, Stadtkurse voller Neonreklamen oder Exkursionen durch historische Innenstädte bieten schon jetzt mehr Abwechslung als die alten Need-for-Speed-Teile. Bisher lassen die Kurse aber nur erahnen, wo sie sich befinden – berühmte Bauten wie die Mailänder Scala oder der Kaiserpalast in Tokio fehlen noch. Auch sind die Strecken bei weitem nicht so einfallsreich wie bei Mario Kart. Zwar würden Lavaschluchten in Los Angeles ein recht seltsames Bild abgeben, dennoch hätte Bizarre etwas mehr Leben in die Spielwelt bringen können. Und wenn es nur Cable Cars wären, die in San Francisco die Straße blockieren.  
 
Die Power-ups (Teil 2)
Nitro: Verleiht euch einen kurzen Temposchub, während dem ihr immun gegen Minen seid. Während der Einspritzung seid Ihr Immun gegen Minen, könnt aber trotzdem Power-ups aufsammeln und einsetzten. Der Rückwärtsausstoß bremst euer Auto sofort auf ein Minimum herunter. Dies ist aber so gut wie nie von Nöten.  
 
Barge: Eine runde Schockwelle stößt alle Gegner um euer Auto herum zurück. Besonders beim anfänglichen Gedrängel und in Kurven sehr nützlich. Auch dreiste Überholer lassen sich damit gut ausbremsen. Eines der stärksten Power-ups, vor allem, wenn ihr die Reichweite mittels Mod erhöht habt.
 
Shield: Schützt euch für einige Sekunden vor jeglichem Schaden und allen Power-up-Effekten. Wegen der kurzen Dauer solltet ihr das Schild aber nur kurz vor einem Einschlag verwenden.
Bolt: Feuert drei Energiekugeln gerade nach vorne oder hinten, die eure Gegner verlangsamen und zum Straucheln bringen. Wie auch bei Shunt ist die Trefferwahrscheinlichkeit nicht die höchste, die Auswirkung dafür umso stärker. Gerade der Rückwärtsschuss ist sehr effektiv, um nervige Verfolger loszuwerden.
 
Repair: Euer Wagen wird vollständig repariert. Sehr nützlich, ihr solltet immer ein Repair in Reserve haben.
Obwohl das Spiel in der Optik bei weitem nicht an Colin McRae Dirt 2 rankommt, fällt die Grafik nie negativ auf – dazu ist einfach zu viel los auf dem Bildschirm. Neben den namensgebenden Blur-Effekten kaschieren leuchtende Bomben oder Blitze die etwas detailarme Umgebung. Auch die Automodelle sind weit vom Fotorealismus entfernt und wirken im Showroom etwas trostlos. Mitschuld ist daran auch das Fehlen von jeglichem Tuning. Bis auf die Farbe könnt ihr an euren Wagen nichts verändern, weder Leistung noch Optik. Dabei hätte man dies ohne Probleme mit dem Level-System kombinieren können. So aber fahren, vor allem in den unteren Rängen, fast nur Klon-Autos gegeneinander. Auch ist das Schadensmodell noch nicht ganz ausgereift. Zwar sieht man dem Auto an, wie viel es eingesteckt hat, aber nicht wo. Schon vor vier Jahren bewies Crashday, wie stark Fun-Racer von einem tollen Schadensmodell profitieren können, doch bei Blur fliegt bei einer leichten Berührung der Kotflügel immer noch der Heckspoiler weg.
 
Brumm! Brumm!
 
Während Blur bei der Grafik noch etwas Aufholbedarf hat, überzeugt uns der Sound schon jetzt auf ganzer Linie. Vor allem die Surround-Abmischung hat uns positiv überrascht. Ihr hört genau, auf welcher Seite ihr überholt werdet, und könnt auch entsprechend reagieren. Trotz lauter Motorensounds hört ihr auch die Umgebungsgeräusche noch klar heraus. Und wer nicht genau in der Mitte seiner Boxen sitzt, kann in den Optionen die Positionen der Speaker haargenau abstimmen. Die Motorengeräusche sind dabei noch das schwächste Glied, obwohl sie überdurchschnittlich gut klingen. Wer im Besitz eines Headsets ist, wird aber eh wenig von der Soundkulisse mitbekommen, denn Blur hat einen integrierten Sprachchat, in dem ihr eure Gegner necken könnt. Auch hier sorgen mehr Mitspieler für mehr Unterhaltung. Einen Ersatz für die Kollegen auf der Couch ist der Chat aber nicht, weshalb sich Blur mit bis zu vier Spielern auch im Splitscreen spielen lässt.
 
Auch außerhalb der Rennen zeigt Blur, dass es das Zeug zum Funracer-Primus hat. Das Spiel protokolliert alle eure Aktivitäten, darunter wie oft ihr gewonnen, wie viele Power-ups ihr gesammelt oder wie lange ihr bisher gespielt habt. All diese Werte könnt ihr in Ranglisten mit euren Freunden, euren letzten Kontrahenten, Spielern mit ähnlichen Werten oder der gesamten Welt vergleichen. Doch all diese Features bieten andere Spiele auch. Was es aber bisher in noch keinem Spiel mit Ausnahme von Uncharted 2 gab: Ihr könnt jeden eurer Fortschritte twittern. Ihr habt ein neues Auto freigeschaltet? Zu Twitter damit. Ein neuer Rang wurde erreicht? Muss sofort auf Twitter erscheinen. Ihr habt es endlich geschafft, mehr Fans als euer Kollege zu besitzen? Reibt es ihm auf Twitter unter die Nase. Das derzeitige Menü lässt aber auch darauf schließen, dass später noch weitere Dienste wie Facebook unterstützt werden.

Zum Glück kann Blur auch mit anderen, handfesteren Neuerungen aufwarten. Habt ihr einmal Rang 3 erreicht,  steht euch der Mod-Shop offen. Hier dürft ihr euch, ähnlich dem Perks-System in Modern Warfare 2, aus drei Kategorien besondere Fähigkeiten aussuchen. Zu Verfügung stehen unter anderem Extras wie mehr Rammschaden oder ein zufälliges Power-up zu Beginn des Rennens. So kommt noch eine Prise mehr Taktik ins Spielgeschehen -- oder eben der Zufall.
 
Blur bietet auch im Splitt-Screen-Modus Massenrennen, auf Konsole müsst ihr euch aber mit vier Mitspielern begnügen.

Fazit: Klasse Genremischung

Blur ist auf dem besten Wege, die neue Referenz für Multiplayer-Rennspiele zu werden. Das Level-System motiviert durch seine vielen Belohnungen und die Rennen spielen sich flott und flüssig. Dass das Fun-Racer-Genre immer noch unterbesetzt ist, ist dabei nur förderlich. Trotz aller Parallelen zu Mario Kart hat Blur genügend eigene Ideen und Konzepte und zeigt, dass ein Erfahrungspunktesystem auch bei Rennspielen funktionieren kann. Wenn der Singleplayer-Part ähnlich umfangreich und überzeugend wird, wie wir das vom Multiplayer-Modus mit einiger Sicherheit erwarten (die Beta hat noch einige Kinderkrankheiten), dann steht uns ein "Bad Company auf vier Rädern" ins Haus.

Autor: Nico Hertel / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Vorläufiges Pro & Contra Motivierendes und umfangreiches Level-System
Hohes Spieltempo
Im guten Sinne wie Mario Kart auf dem PC
 Massenrennen auch im Splitt-Screen
Viele taktische Spielereien
Ausbalancierte Power-ups...
 ... die immer an der selben Stelle erscheinen
Detailarme Grafik
 Matchmaking noch nicht perfekt
 kein Tuning
Aktueller Zustand: Beta-Version
Wir wünschen uns: Noch krankt unsere Version an einigen Kleinigkeiten, hauptsächlich im Balancing und Matchmaking. Doch dies ist für eine Beta nichts ungewöhnliches. Wenn die Entwickler die letzten Fehler noch ausbügeln, könnte Blur das Mario Kart der HD-Konsolen werden -- und des PC.
Jörg Langer 18. März 2010 - 15:55 — vor 14 Jahren aktualisiert
Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 18. März 2010 - 17:44 #

Hab das Spiel seit der GC letztes Jahr im Auge, bin gespannt drauf.

Faxenmacher (unregistriert) 18. März 2010 - 18:29 #

Ich warte ja eher auf Split/Second! Das sah für mich bombastischer aus!

dra7gon 04 Talent - 25 - 18. März 2010 - 19:59 #

Ich finde das Spiel klingt relativ interessant. Was ich vorallem positiv finde, ist der Splitscreenmodus :) Nachteil: Man braucht einen großen Bildschirm ;)

zeiteisen 11 Forenversteher - 705 - 18. März 2010 - 20:18 #

Den Titel werde ich verfolgen. Danke für die Vorschau.

Robert Stiehl 17 Shapeshifter - 6035 - 18. März 2010 - 23:28 #

Bin sehr von der Beta überzeugt.

Zum Artikel: Bild 1 (im Infokasten) zeigt nicht Shunt (die Homing Missile) sondern Barge (Schockwelle)?

Porter 05 Spieler - 2981 - 19. März 2010 - 16:15 #

Ja mal abwarten...

Ghostwriter (unregistriert) 20. März 2010 - 14:43 #

Also erstmal vielen Dank für den Betakey.
Nun zum Spiel. Ich bin erstmal sehr voreingenommen an die Sache rangegangen. Wäre nicht Bizarre draufgestanden hätt ichs mir wahrschienlich nicht mal anschauen wollen, nun jedoch zum großen aber: Der erste Eindruck? Awesome!
Sehr eingängiges Spielzprinzip. Actionreich, schnell, bunt und einfach spaßig. Das ist wohl das erste Rennspiel bei dem es mich nicht einmal großartig stört, nicht auf dem Treppchen zu stehen. Es macht einfach tierisch Laune über die Strecken zu heizen und ein paar Gegner auseinander zu nehmen.
Nun noch kurz zume Spiel an sich:
Die Power-Ups sind wirklich gut ausbalanciert, mit ein bisschen Übung klappt auch das Ausweichen einwandfrei.
Die Autos sind zwar arcadig zu Steuern, passt aber sehr gut zum Spielprinzip.
Durch das nette Levelsystem ist auch Langzeitmotivation geboten.

Das einzige was mich noch etwas stört ist das Menü. Wirkt irgendwie ziemlich unscharf. Sollte Bizzare das bis zum Release noch etwas verbessern und einen guten Singleplayer dazu packen steht einem genialen Funracer wirklich gar nichts mehr im Weg. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon tierisch auf die Vollversion.

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 21. März 2010 - 10:44 #

Vielen Dank auch von mir für den Beta-Key!

Nach einigen Rennen und dem Aufstieg auf Stufe 10 mein Eindruck: Das Ganze macht sehr viel Spaß, wenn es auch - gerade bei 15 oder 20 Spielern - teilweise an einigen Stellen ziemlich chaotisch wird.

Sehr gefallen hat mir, dass ich zu jeder Zeit wusste, wo ich langfahren muss. Dass ich dennoch gerne mal frontal gegen einen Container pralle oder geschickt den Power-Ups ausweiche, liegt wohl weniger am Spiel ... ;)

Stichwort Power-Ups: Diese tragen enorm zum Spielspaß bei und haben eine größere Wirkung, als ich gedacht habe. Geschickt eingesetzt, kann man seine Gegner loswerden oder - andersherum betrachtet - ganz schnell von den vorderen auf den hinteren Plätzen landen.
Das generelle Geschwindigkeitsgefühl ist klasse - gerade auch bei der Nutzung entsprechender Power-Ups. Grafisch reicht mir persönlich der Titel völlig aus. Für das Betrachten detaillierter Dinge am Streckenrand oder an den Fahrzeugen ist sowieso keine Zeit. Die Steuerung (gerade auch der Fahrzeuge) hat mich ebenfalls überzeugt. Bereits nach wenigen Rennen nutzte ich das Durchschalten zwischen den Power-Ups oder die Möglichkeit, Minen oder andere Gemeinheiten auch nach hinten (oder vorne) abfeuern zu können.

Die Menüs finde ich ganz gut gelöst, wenn ich mich in der Lobby beispielsweise auch anfangs von Informationen erschlagen gefühlt habe. Allgemein finde ich alles recht intuitiv gelöst. Einzig beim Auswählen eines Fahrzeuges dauerte es etwas, bis ich dahinter kam, dass es auf die Kategorie des Rennens ankommt. Abhängig davon, kann man sich in der Lobby ein entsprechendes Fahrzeug aussuchen.

Ob mich der Vollpreistitel reizt, kann ich noch nicht sagen. Dazu habe ich noch zu wenig gesehen.

SpatteL 06 Bewerter - 68 - 21. März 2010 - 21:09 #

also ich bin auch gespannt auf das game. das mit dem split-screen gefällt mir auch, gibt es viel zu selten.
hoffentlich kommt bald mal ne Demo raus.

marshel87 17 Shapeshifter - 6583 - 8. April 2010 - 15:31 #

doof dass die beta nur auf der xbox ist/war :(

Sport
Fun Racer
7
Bizarre Creations
Activision
25.05.2010 (Xbox 360) • 27.05.2010 (PC) • 25.10.2010 (Playstation 3)
Link
8.5
7.9
PCPS3360
Artikel