Cesare Borgia ist ein ebenso lästiger wie gefährlicher Gegner; hier steht er inmitten seiner Päpstlichen Garde.

Ein Kampf um Rom

"Wir haben vor drei Jahren, bei unserem Location-Scouting für Assassin's Creed 2, schnell gemerkt, dass Rom einfach zu groß ist und ein eigenes Spiel erfordert", erklärt uns JF. Darum konnte man in AC2, ganz am Ende, auch nur einen kleinen Teil des Vatikan gesehen, aber nichts von der umgebenden Stadt. Im 16. Jahrhundert ist Rom zwar immer noch das spirituelle Zentrum der Christenheit, doch die Renaissance hat die Stadt am Tiber noch nicht erreicht. Während Florenz und Venedig, die beiden Hauptschauplätze im Vorgängerspiel, kulturell und wirtschaftlich erblühen, siecht Rom langsam vor sich hin. Die Stadt liegt vielerorts in Trümmern, ausgepresst von den Borgia. Praktisch aller Reichtum bündelt sich im Vatikan, wo Papst Rodrigo Borgia herrscht.

Etwa doppelt so groß wie Venedig und dreimal so groß wie Florenz soll Rom in Assassin's Creed Brotherhood werden. Natürlich werdet ihr alle touristischen Schwerpunkte bewundern können, darunter das Kollisseum, das Pantheon und das Castello San Angelo, die päpstliche Engelsburg. In der Architektur der Stadt verbinden sich antike Bauten mit mittelalterlichen Einflüssen und den ersten Anzeichen der Renaissance. Fünf Haupt-Regionen -- JF spricht uns gegenüber sogar von sieben -- wird es in Rom geben (vergleichbar mit den Regionen im Vorgängerspiel): Eine Insel im Tiber, die Altstadt, den Vatikan, die antiken Stätten sowie das Umland. Aber natürlich müsst ihr auch innerhalb dieser Distrikte wieder einzelne Stadtviertel frei spielen beziehungsweise erobern. Es würde uns zudem schwer wundern, wenn die weitläufigen Katakomben Roms nicht im Spiel auftauchen würden -- sei es als "Secret Locations" oder als eigener Distrikt. Am Anfang wird man Rom noch nicht frei besuchen können, das Spiel nimmt uns zunächst an die Hand. Doch relativ schnell, so JF, wird das Spiel offener: "Es bleibt ein Open-World-Spiel!"

Unsere Stadt muss schöner werden

War im Vorgängerwerk unsere Hauptmotivation als Ezio, den Tod unseres Vaters zu rächen, so haben wir nun eine gleichzeitig edlere und gewaltigere Aufgabe zu lösen: Wir sollen die Renaissance nach Rom bringen und aus der Ruinenstadt, die sie Anfang des 16. Jahrhunderts ist, eine blühende Metropole machen. Und zwar höchst eigenhändig -- das Upgrade-System für Monteriggioni, bei dem ihr mit eurem angehäuften Geld gezielt einzelne Gebäude verbessern oder neu errichten lassen konntet, wird in Brotherhood ausgebaut und kurzerhand auf Rom übertragen.

Neue Kampfmanöver: Erst schlagen wir einen Gepanzerten mit dessen eigener Streitaxt nieder, dann schleudern wir sie auf seinen heran eilenden Kumpanen.

Der Spieler erhält durch die Gebäude-Upgrades (die Veränderungen werdet ihr wieder direkt auf den Straßen und Plätzen sehen können) auch höhere Einnahmen und schaltet neue Fraktionen und Missionen frei. War der Ausbau Monteriggionis in Assassin's Creed 2 noch freiwillig, so ist der Wiederaufbau Roms fest in die Handlung integriert. Mit der Zeit wird Rom schöner, farbenprächtiger, es begegnen euch immer mehr glückliche Bürger, und immer weniger Bettler und Halunken.

Selbstverständlich werden auch wieder Gruppierungen wie die Kurtisanen bereitstehen, um sich von euch anheuern zu lassen, und vermutlich auch die Diebe. Die Wachen werden immer eure Gegner sein, schließlich gehören sie zu den Borgia, aber in "befreiten" Vierteln mag es keine Wachen mehr geben. Das bleibt unklar, doch JF verrät uns, dass glückliche Bürger euch im Kampf gegen die Wachen helfen werden. So nehmt ihr den bösen Borgia Stück für Stück, Viertel um Viertel Rom weg.

Insbesondere der Vatikan wird keinesfalls frei zugänglich sein: Hier herrschen die Templer und beschützen zusammen mit der Päpstlichen Garde den ihnen genehmen Obersten Hirten. Ob die Garde im Spiel bereits die Schweizer Garde sein wird, ist noch unklar, denn die gibt es offiziell erst seit 1506 -- und auch die Uniformen der Gardisten in den von uns erlebten Spielszenen zeigen noch nicht die bekannten Farben Rot-Gelb-Blau. Auf jeden Fall wird der Vatikan von Jean-Francois Boivin als quasi uneinnehmbare Festung beschrieben. Erst wenn der Spieler das restliche Rom weitgehend befreit und mittels teurer Bauvorhaben auf Vordermann gebracht hat, wird er mächtig genug sein, den Papst selbst herauszufordern.

Auch wenn sich vorne rechts zwei Multiplayer-Charaktere (Priester und Edelmann) bekämpfen -- bildbestimmend ist das mächtige Pantheon Roms im Hintergrund, in dem schon die Cäsaren den Göttern huldigten.