Am Anfang geht's noch friedlich zu in unserer Eden-Siedlung: Im Vordergrund Tee- und Reisplantagen, im Hintergrund das Stadtzentrum und einige Wohnhäuser. Links eine Konzerthalle, die Unterhaltung für die Einwohner bietet.

Produzieren geht über Studieren Die Produktion von Waren und der Handel damit spielten in Anno schon immer die Hauptrolle – und auch im Jahre 2070 ist dies nicht anders. Zu Beginn könnt ihr noch viele Waren in Eigenregie produzieren, ohne euch mit den anderen Handelszentren in der Spielwelt zu beschäftigen. Später kommt ihr aber kaum umhin, mit befreundeten Archen Warenaustausch zu betreiben – oder zum Beispiel Handelsrouten per Containerschiff zu Kontoren auf befreundeten Nachbarinseln einzurichten. Altbekannte Güter wie Tee oder Reis werden auf Plantagen angebaut, auf denen im Gegensatz zu früheren Serienteilen das Saatgut jedoch vollautomatisch maschinell ausgebracht, bewässert und schließlich irgendwann geerntet wird. Die benötigten Felder könnt ihr per Knopfdruck vom Spiel an freien Stellen platzieren lassen oder manuell per Hand anlegen. Fehlt euch auf eurer Insel die Voraussetzung, ein bestimmtes Nahrungsmittel anzubauen, kauft ihr die zugehörige Fruchtbarkeitsoption einfach bei einem Handelspartner ein.

Hier verladen wir Bauzellen und Werkzeuge von Bord unseres Trimaran-U-Boot-Hybrids in unsere Kontor.

Als Währung dienen in diesem Fall Lizenzpunkte, die ihr zum Beispiel durch das Erfüllen von Nebenquests verdient. Um weitere Gebäude zu errichten, sind zwei Güter von besonderer Wichtigkeit: Bauzellen und Werkzeuge. Sollten euch diese beiden einmal ausgehen, könnt ihr eine gewisse Menge davon per Eilbestellung zu eurer Arche liefern lassen und dort per Frachtschiff abholen. Die Kosten für derartige Bestellungen fallen sehr hoch aus, weshalb wir einen Engpass an Bauzellen und Werkzeugen von vornherein vermeiden sollten. Da eure Arche praktisch euer Hauptquartier darstellt, könnt ihr es im Spielverlauf mit allerlei Spezial-Items sockeln und dadurch aufrüsten. Diese Items bekommt ihr beispielsweise für das Erfüllen von Tagesmissionen oder Aufträgen. Auf ähnliche Weise sockelt ihr auch Kontore, Schiffe und ähnliches. In diesen Fällen ist die Sockelung allerdings nicht missionsübergreifend möglich. Sammelt ihr genügend Reputation bei einer der drei großen Fraktionen, dürft ihr sogar eine zweite Arche anschaffen, womit ihr beispielsweise eure Handelswege verkürzt.

Unsere Viper-Schnellboote greifen einen Außenposten der Neo Skullz an. Diese Piratenfraktion ist zwar nicht spielbar, sorgt aber für Abwechslung und Überraschungsmomente.

Ausblick: Zukunft ist gut für alle!Was wir bisher von Anno 2070 sehen und ausprobieren konnten, hat uns schon ziemlich gut gefallen. Die Kampagne ist im Wesentlichen abwechslungsreich und führt den Spieler mit integriertem Tutorial vorsichtig in die neue Spielwelt ein. Einzelmissionen, Weltereignisse, Endlosspiel und der Multiplayer-Part, der diesmal schon in der Verkaufsversion enthalten sein wird, tun ihr Übriges, um die Motivation über lange Zeit hoch zu halten. Während der Kampagne werdet ihr auch immer wieder Entscheidungen treffen können, die sich auf den weiteren Verlauf auswirken und so den Wiederspielwert erhöhen. Trotz des neuen Settings atmet der Geist von Anno aus jeder Pore des Spiels und Veteranen werden sich von Anfang an zu Hause fühlen. Die Unterwasserebene bietet eine komplett neue, unverbrauchte Ebene mit einer Fülle an passenden Gebäuden und Einheiten. Lediglich am Abwechslungsreichtum der Missionen muss der Entwickler noch etwas tun. Während der Kampagne hatten wir in einigen Missionen noch zu sehr das Gefühl, ein einfacher Dienstbote zu sein, wenn wir für Lieferungsaufträge mehrfach hin- und hergeschickt werden. Diese Missionen gibt es nicht nur relativ oft, worunter die Abwechslung etwas leidet, dort tritt auch der Aufbau-Anteil zu sehr in den Hintergrund. Innerhalb der Kampf-Missionen könnten die Ratschläge der künstlichen Intelligenz Eve zudem manchmal etwas konkreter sein. Nicht nur beim Ausheben eines Piratennests waren wir für unseren Geschmack etwas zu stark auf uns selbst gestellt. Bei den meisten Aufträgen, bei denen wir etwa einen Ölteppich aus einer Bucht absaugen müssen, ist aber bereits jetzt die bekannt gute Mischung aus Aufbau und unvorhergesehenen Ereignissen, auf die wir uns einstellen müssen, gegeben.

Auch unter Wasser können komplette Siedlungen mit Algenfarmen, Strömungskraftwerken oder Abwehrgeschützen errichtet werden. Statt Straßen fungieren hier "Aqua-Rails" als Transportwege.

Grafisch macht das neue Anno eine gute Figur. Da stimmen Detailgrad und Technik.  Ein bisschen mehr Variation in der Farbpalette wäre aber wünschenswert. Sicher, das Zukunftsszenario mit bereits erfolgter Klimakatastrophe ist keineswegs bunt und fröhlich, aber karge Grundfarben wie Braun-Grau (Tycoons), Grün-Braun (Ecos) und Grün-Grau (Techs) hätten es vielleicht auch nicht gerade sein müssen. Ein Teil des typischen Anno-Flairs bestand in den Vorgängern schließlich auch in der Farbenpracht und den liebevoll gestalteten Gebäuden. Aber der Wuselfaktor stimmt wieder: Fliegende Transporter laden Güter um, Einwohner laufen durch die Straßen, schieben Kinderwagen vor sich her (wieso schweben die eigentlich nicht?), Basaltbagger bohren sich in den Untergrund und am Meeresgrund schwimmen Taucher umher. Fährt eines eurer durch den Kampf beschädigten Schiffe ein Reparaturdock an, kreisen kleine Drohnen über ihm. Zu Beginn einer Partie wiegen sich auf eurem Eiland üppige Baumbestände im Wind, Raubvögel kreisen und Elche streifen umher. Ach ja, und das Wasser sieht natürlich richtig klasse aus.

Falls Related Desings in Zukunft mehr Spiele mit futuristischer Thematik herausbrächte, hätten wir jedenfalls nichts dagegen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Anno 2160 in einer postapokalyptischen Ödnis oder einem Anno 2502 auf Planeten mit fremdartigem Ökosystem? Der aktuelle Serienteil zeigt jedenfalls, dass die Serie nicht unbedingt einen historischen Hintergrund haben muss, um zu funktionieren. Der vertraute Anno-Sog, der uns komplett in den Aufbau-Strudel zieht und die Stunden im wirklichen Leben im Flug verstreichen lässt, während wir eine weitere Handy-Fabrik zur Zufriedenheit unserer Bürger errichten, stellt sich sofort wieder ein.

Autor: Florian Pfeffer/ Redaktion: Benjamin Braun (GamersGlobal)

Anno 2070

Angestet am 02.11.2011 Sehr gut

Vorläufiges Pro & Contra 3 stark unterschiedliche Fraktionen Unverbrauchtes Zukunfts-Setting Zahlreiche Spielmodi wie Tagesmissionen oder Weltereignisse Gute Übertragung des unverwüstlichen Anno-Spielprinzips Gewohnt hoher Wuselfaktor Grafik mit Liebe zum Detail... ... aber farbarm Einige Missionen der Kampagne sind wenig abwechslungsreich Aktueller Zustand: Wir spielten eine Preview-Version, die jedoch schon sehr nahe am fertigen Spiel sein dürfte. Vereinzelt finden sich noch englische Texte oder unmotivierte Abstürze beim Speichern. Wir wünschen uns: Der gewohnte Anno-Sog zieht uns auch bei 2070 in seinen Bann, diesmal sogar unter Wasser.

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Steckbrief Anno [Serie] Genre: Strategie Untergenre: Aufbauspiel USK: ab 6 freigegeben PEGI: 7 Entwickler: Related Designs Publisher: Ubisoft Erscheinungsdatum: 17.11.2011 Offizielle Website: Link PC

Screenshots Videos Anno 1800 – Jörgs 2. Stunde uncut Video von Dennis Hilla

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