Von den Max-Payne-Machern

Alan Wake Preview

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Wir müssen erst den Gegner blenden -- so wird er für Kugeln anfällig -- und dann schießen.


Die Dunkle Seite der Macht

„Vielleicht war es doch keine so gute Idee, eine intelligente, dunkle Macht mit unheimlichen Kräften für mein Buch zu erfinden“, gesteht sich Alan ein, als müsste man diesen Punkt überhaupt noch diskutieren. „Dürfte sich gut verkaufen, nur dumm, dass ich dann nicht mehr leben werde“ – ob man solche Sprüche als witzig-markant oder etwas zäh erlebt, liegt wohl am jeweiligen Spieler (und dessen Altersstufe). Aber dieses Spiel dreht sich nicht so sehr um philosophische Betrachtungen, diese stellen ähnlich wie bei Max Payne nur einen düsteren Hintergrund zu teils hammerharten Actionszenen dar. So auch hier: Im nächsten Moment rauscht ein Jeep auf Alan zu, via Quicktime-Event weicht er dem vierrädrigen Geschoss aus.

Die Umgebung wird immer düsterer, erinnert uns mehr und mehr an Silent Hill und gute alte Resident Evil-Nächte. Ohne Licht und Kompass wäre Alan total aufgeschmissen! Remedy schafft es geschickt, in solchen Szenen durch das Wechselspiel von Licht und Schatten Atmosphäre zu erzeugen. Apropos Licht: Egal ob Taschenlampe, Leuchtstab oder Scheinwerfer, alles, was die Dunkelheit erhellt, ist Alans Freund. Das gilt vor allem im Kampf gegen die von der dunklen Macht ergriffenen Stadt-Bewohner. Nur wenn Alan diese eine Zeit lang anleuchtet, verlieren sie ihre Immunität gegen physikalische Schäden, sprich Projektileinwirkung. Die gleißenden Zeitlupen-Schusseffekte, die ihr auch in unserem Vieo unten sehen könnt, sind ein Hingucker. Überdies sorgt das Zusammenspiel von Funzel und Knarre für eine taktische Komponente -- zumal die Taschenlampe, ihr ahnt es schon, nur eine begrenzte Batteriedauer hat.

Das Video stammt aus einer E3-Präsentation. Wir haben uns das Spiel danach nochmal selbst angeschaut.

Lauf, lauf so weit du kannst

Oftmals ist die Flucht die einzige Rettung. Ähnlich wie in Left 4 Dead sind in den Levelabschnitten massive Holzhäuser verteilt, in denen es Munition und Batterien gibt. Zum Speichersystem, und ob wir nur in diesen Savehouses abspeichern dürfen, ist bislang noch nichts bekannt. Ein begrenztes Speicherpunkte-Aufkommen könnte allerdings ganz schön Nerven kosten, zumal es Alan Wake an Schockmomenten kaum mangeln dürfte. Ein weiteres Beispiel: Alan muss den Motor einer Gondel anwerfen, um vor diversen Zombies zu fliehen -- man könnte sie ob der riesigen Sichel auch als Sensenmänner bezeichnen. Hier gilt es, ein kleines Rätsel zu lösen, nicht all zu kompliziert, aber nervenaufreibend inszeniert. Während wir also überlegen, welche Kabel wir verbinden müssen, um die Gondel kurzzuschließen, wird das Spiel in zwei Screens geteilt: Der eine zeigt die Kabel, an denen wir in Ruhe herumprobieren können. Der andere wabert unruhig hin und her, zeigt die herannahenden Sensenmänner von Osten sowie heranflatternde Fledermäuse von Norden. Der psychologische Druck, den das Spiel mit solchen Einfällen auslöst, lässt sich als angenehm gruselig umschreiben.

Gruselig, ohne zu nerven: Ob Remedy diese Balance hinbekommt, und auch typische Spielefans weder unter- noch überfordert, das dürfte für die verbleibende Entwicklungszeit die größte Herausforderung sein. Wir haben das Gefühl (aber noch nicht die Gewissheit!), dass sich die jahrelange Warterei am Ende auszahlen und ein echter Hit dabei herausspringen könnte. Besonders die Story strahlt Tiefe aus -- ob das angeblich 2.000 Seiten umfassende Skript von Sam Lake aber von Anfang bis Ende des Spiels einen Spannungsbogen schlagen kann, wie es die Vorgänger Max Payne und Max Payne 2 geschafft haben, das dürfte sich erst 2010 zeigen.

Fazit

Mimik und Gestik von Alan sind herausragend: Wir spüren förmlich, wie ihn die Suche nach seiner Frau innerlich auffrisst.
Von dem, was wir bislang von Alan Wake gesehen haben, sind wir sehr angetan. Story und die herausragende Technik begeistern, und auch die Minispiele, Rätsel und Fahrzeugsequenzen fügen sich in der uns gezeigten Version gut ein. Auch Freunde von Surround-Sound dürfen sich allem Anschein nach die Hände reiben, denn die Rundum-Beschallung hat deutlich zu unserem "Welterleben" beigetragen: Passende Soundeffekte und atmosphärische Klänge, die sich von lieblichen Geigen über Klaviermelodien hin zu hartem Metal verändern. Ob sich unsere latente Begeisterung freilich halten wird, können wir erst mit einer umfangreichen Version sagen, die wir in Ruhe ausprobieren können. Diese Unsicherheit spiegelt sich in unserer vorläufigen Wertung unten wieder -- eigentlich müsste dort ein "Sehr gut" stehen, aber dazu fehlen uns noch Fakten.

Autor: Mister G (GamersGlobal)

Vorläufiges Pro & Contra Sehr gute Optik
Sehr guter Sound
Taktische Elemente (Taschenlampe)
Interessante Geschichte
Packende Atmosphäre
Hohes Gruselpotenzial
Noch viele offene Fragen (etwa Umfang des Spiels, Länge der Episoden)
Version war im Umfang sehr limitiert, was eine genaue Einschätzung erschwert
Aktueller Zustand: Frühe Alpha-Version
Wir wünschen uns: Ein Spiel, das seinem Vorgänger Max Payne würdig ist. Momentan sieht es so aus, doch vier Jahre nach der ersten Vorstellung hätte Remedy ruhig noch mehr vom Spiel zeigen können. Vorsichtshalber vergeben wir nur ein "Gut".


Tim Gross 15. Juni 2009 - 0:13 — vor 14 Jahren aktualisiert
Vanguard 13 Koop-Gamer - 1374 - 15. Juni 2009 - 17:08 #

Für die PS3 erscheint das Spiel aber nicht (Steckbrief).

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 16. Juni 2009 - 0:06 #

Haben wir schon vorhin korrigiert, besten Dank!

Test (unregistriert) 15. Juni 2009 - 17:42 #

Was kann bitte da noch schief gehen??? Die Jungs haben MaxPayne gemacht und wissen (der Eindruck macht zumindest der Artikel) worauf es ankommt. Vor allem für mich wichtig solche Details mit dem Lichtschalter und der Taschenlampe im Gesicht genau solche Feinheiten zeigen Qualität udn sind viel wichtiger für den Spielspaß bzw. die Atmosphäre als man glaubt...

ICH FREU MICH RIESIEG

Tim Gross 20 Gold-Gamer - 24171 - 15. Juni 2009 - 18:31 #

Ich denke, wir freuen uns alle riesig. Aber wir sollten auch nicht vorschnell urteilen, denn es hat bestimmt seine Gründe, dass sich Alan Wake so sehr verspätet. Da muss noch viel im Argen liegen, dass hoffentlich durch die lange Entwicklungszeit alles ausgemerzt werden kann.

Vanguard 13 Koop-Gamer - 1374 - 15. Juni 2009 - 18:56 #

Du musst aber auch bedenken, das Remedy nach wie vor ein sehr kleines Team ist, da dauert es schon eine Weile einen Triple-A-Titel zu entwickeln. Und wenn man schaut wie "lange" Assassin's Creed eigentlich schon entwickelt wird, mit 450 Leuten...

André Pitz 15 Kenner - 2976 - 16. Juni 2009 - 2:44 #

Nachdem ich den Artikel gelesen habe, denke ich das gleich wie nach dem Begutachten des E3-Trailers: hätte ich das bloß nicht gemacht! Ich kann den Titel schon seit der ersten Ankündigung kaum abwarten und die ganzen (extrem guten) neuen Infos machen es nicht besser :D

Schön geschrieben, Mister G (wer auch immer du sein magst).

Anonymous (unregistriert) 16. Juni 2009 - 10:03 #

Wir dürfen aber auch nicht vergessen das MaxPayne damals auch 5 Jahre gedauert hat... und was kam bei raus... genau das beste Actionspiel ever ;)

Ich glaube diese Firma hat genau wie Bioware bei Rollenspielen einen RIESEN Vetrauenvorsprung gut.

Anonymous (unregistriert) 16. Juni 2009 - 11:14 #

Im Grunde Resident Evil 4 ohne viele Waffen mit besserer Story!
Hoffe es kommt in guter Qualität auf den PC, hab nämlich keine Lust auf das Melken mit Downloadcontent auf XBox, 70€ Spielepreis und die limitierte Hardware der 360!

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 16. Juni 2009 - 16:52 #

Muss dieses Spiel aus meinem Gedächtnis löschen. Macht mich sonst nur fertig, das Warten. :)

Anonymous (unregistriert) 16. Juni 2009 - 16:56 #

ja genau... so gings mir seit das angekündigt wurde... habs immer wieder verdrängt doch jetzt kommt es ja hoffentlich bald ;)

Zup 15 Kenner - P - 2891 - 16. Juni 2009 - 20:50 #

Das klingt alles fast schon zu schön um wahr zu sein. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf das Spiel. Hoffentlich wird es vom Spielumfang ein wenig länger als die Max Payne Teile. Die waren zwar allesamt grandios, aber leider auch ziemlich kurz.

Junkfoot 13 Koop-Gamer - 1533 - 21. Juni 2009 - 16:52 #

Ich finde auch, dass das Spiel endlich mal wieder ein Alltagsszenario hat. Horrorspiele mit einem Solchen waren ja in letzter Zeit eher Mangelware.

Alanisawake (unregistriert) 11. April 2010 - 21:01 #

Eine mischung aus Horror und Thriller... großes Kino, wenn sie es auf der letzten Geraden nicht noch verscheißen wirds der ultimative Horrorhit für sicherlich 2 Jahre.
Ich stehe zwar eher auf Shooter, aber diese Atmo, diese Story, diese Technik und dazu noch Schockmomente die auf Mystery setzen, die nicht nur auf Blut und abgetrennte Körperteile, sondern vielmehr auf das mysteriöse setzten, ist total mein Fall. Und das alles noch in eine Erzählung wie eine Serie rauszubringen, ja, das ist ganz ganz große Klasse.